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Schleif- und Poliermaschine für Linsen Gegenstand der Erfindung ist
eine Schleif-und Poliermaschine für Linsen derjenigen Art, bei welcher ein die Linsen
tragender kugelförmiger Block zwischen zwei umlaufenden schalenförmigen Werkzeugen
angeordnet ist. Bei bekannten Maschinen dieser Art übt die Bewegung des unteren
Werkzeuges einen vorherrschenden Einfluß auf den kugelförmigen Block aus, So daß
sich der Block in der Drehrichtung des unteren Werkzeuges dreht. Dadurch werden
gewisse Linsen ununterbrochen in der Mitte zwischen den beiden Werkzeugen herumgedreht,
ohne jedoch mit den Werkzeugen in Berührung zu kommen.
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Um diesen Nachteil zu beseitigen und um gleichzeitig die Herstellung
der Linsen zu beschleunigen, wird gemäß der Erfindung das obere schalenförmige Werkzeug
kreuzgelenkig an seiner axial etwas beweglichen Antriebswelle und das untere Werkzeug
ungelenkig an seiner Drehachse befestigt, welch letztere exzentrisch an ihrer Antriebswelle
sitzt und eine kreisende Bewegung gegenüber dem oberen Werkzeug ausführt. Hierdurch
wird ein zusätzliches Reibungsdrehmoment am Werkstückhalter mit einer die Schalenachsen
kreuzenden Drehachse erzeugt, das den notwendigen Arbeitsvorschub des kugelförmigen
Halteblockes bewirkt. Ferner wird an der von den schalenförmigen Werkzeugen an dem
Halteblock frei gelassenen Zone ein Bremsklotz schwingbar angeordnet, welcher mit
ein steilbarem Druck der kreisenden Bewegung des Werkstückhalters folgen kann, um
dessen durch die Schalendrehung erzeugte Bewegung zu verzögern, wodurch die Schleifbewegung
vergrößert wird.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
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Abb. i zeigt einen Teil der Schleifmaschine in Seitenansicht.
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Abb. 2 ist eine Draufsicht auf das untere Werkzeug, und Abb. 3 ist
ein senkrechter Längsschnitt durch den Träger des unteren Werkzeuges.
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Von dem unteren Teil i eines Maschinengestelles erstreckt sich eine
wagerechte Stütze 2, an deren Ende eine senkrechte Welle 3 drehbar gelagert ist.
Der untere Teil der Welle 3 ist mit einer Riemenscheibe q. versehen, die mittels
eines Treibriemens 5 gedreht wird. An dem oberen Zapfen 31 der Welle 3 ist ein schalenförmiges
Werkzeug 6 mittels eines Schaftes 7 befestigt; dieser ist in das obere Ende einer
hohlen Welle 8 eingesetzt, die ihrerseits exzentrisch an dem oberen Zapfen 31 der
Welle 3 befestigt ist. Wenn sich also die Welle 3 dreht, dann wird die Achse der
Welle 8 mit der Schale 6 infolge ihrer exzentrischen Anordnung eine kreisende Drehung
ausführen, deren Zweck aus dem Nachfolgenden hervorgeht.
An dem
oberen Ende des Maschinenrahmens befindetsichnocheinwagerechterArmg, welcher in
Eindeckung mit der Stütze 2 liegt. In dem Ende des Armes g ist eine Welle io drehbar
gelagert, auf welcher eine Riemenscheibe ii sitzt, die von einem Treibriemen 12
angetrieben wird. An dem unteren Ende der Welle io ist eine Scheibe 13 befestigt,
die in ihrer Mitte einen Stift 14 aufweist, der in gelenkigem Eingriff mit der oberen
Werkzeugschale 15 steht. Dieses Werkzeug 15 läuft entgegengesetzt um wie das Werkzeug
6. Die Scheibe 13 ist ferner mit einem Mitnehmerstift 16 versehen, der in eine Aussparung
des Werkzeuges 15 hineinragt, um dasselbe bei Drehung der Welle io ebenfalls durch
seitlichen Anschlag mitzunehmen und in Drehung zu versetzen.
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Zwischen den Werkzeugschalen 15 und 16 liegt ein kugelförmiger Werkstückhalter
17, auf dessen Oberfläche eine Anzahl von Linsen i8' zwecks Schleifens und Poherens
aufgekittet sind. Der Schleifdruck wird durch das Gewicht des Werkzeuges 15 erzeugt
und kann dadurch erhöht bzw. geregelt werden, daß am oberen Ende der Welle io ein
beliebiges Gewicht angeordnet wird. Die beiden Schalenwellen 3 und io werden zweckmäßig
von einer gemeinsamen Antriebswelle aus angetrieben.
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Von dem Maschinenrahmen erstreckt sich, und zwar zur Seite des Werkzeuges
6, eine Stütze ig, in welcher eine wagerechte Welle 2o mit einem nach aufwärts ragenden
Hebel 21 schwingbar gelagert ist. An diesem Hebel 21 sitzt radial zum Werkstückhalter
eine wagerechte Stange 22, an deren Ende sich ein schalenförmiger Bremsklotz 23
mit einem Bremsbelag 24 aus Filz oder anderem Material befindet, der an der Oberfläche
des kugelförmigen Blockes 17 anliegt. Das andere Ende der Schwingwelle 2o ist nach
vorwärts abgehoben, um einen wagerechten Arm 25 zu bilden, auf welchem ein- und
feststellbare Gewichte a6 und 27 angeordnet sind. Die Bremse wird so mit gleichmäßigem
Druck an den Werkstückhalter 17 nachgiebig angepreßt, so daß sie sich der kreisenden
Bewegung des Halters in der kreisenden Schale 6 im Abstand anpassen kann. Der Anpressungsdruck
der Bremse kann durch Verschiebung der Gewichte 26 und 27 entlang des Armes 25 geregelt
werden. Die Wirkung bei Bearbeitung läßt sich folgendermaßen festlegen Würden die
Drehachsen io, 8 und 3 in eine Senkrechte fallen, dann würde sich die Kugel 17 nur
um diese Senkrechte drehen mit einer Geschwindigkeit, die der Differenz der Reibungswirkungen
der Werkzeugschalen 15 und 6 entspricht und dem Drehungssinne der Schale größerer
Reibung. Die Schale kleinerer Reibung wirkt also nur verzögernd auf die absolute
Geschwindigkeit mit der notwendigen Wirkung, daß die relative Bewegung zwischen
Werkstück und Werkzeug, also die Schleifbewegung, überhaupt entsteht. Die Linsen
in der Mittelzone der Kugel würden so unbearbeitet bleiben. Um das zu vermeiden,
ist durch die kreisende Bewegung der einen Schale 6 ein Reibungsdrehmoment hinzugefügt,
dessen Drehachse einen Winkel zu der Senkrechten bildet, aber entsprechend der kreisenden
Relativbewegung nach einer Kegelmantelfläche mit der Spitze im Kugelzentrum, ebenfalls
kreisend, wandert. Dadurch erhält die Kugel auch eine Drehung um eine stetig wechselnde
wagerechte Achse, so daß die Kugelzone sich gegenüber der unteren und auch der oberen
Schale verschieben kann und alle Linsen zur Bearbeitung gelangen. Die seitliche
Bremse wirkt in der Weise, daß sie, der kreisenden Bewegung der Kugel nachgebend
- was an ihrer eigentlichen Wirkung gar nichts ändert -, die Relativdrehung der
Kugel um ihre verschiedenen Achsen zum Werkzeug vergrößert, die absolute Drehungsgeschwindigkeit
verkleinert.