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Schiffskesselanlage mit zwei in der Querrichtung des Schiffes an einen
Schornstein bzw. einen Schornsteinzweig angeschlossenen Röhrenkesseln Die Erfindung
betrifft eine Schiffskesselanlage, bei welcher zwei Röhrenkessel in der Querrichtung
des Schiffes gelagert und an einen gemeinsamen Schornstein angeschlossen sind.
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Gemäß der Erfindung ist die Anordnung so getroffen, daß die beiden
Kessel derart auseinandergerückt sind, daß zwischen ihnen ein Raum frei bleibt.
Dieser Raum wird in mehrfacher Hinsicht-ausgenutzt. Bei den großen Fahrgastschiffen,
für welche es nicht oder wenig auf Frachtmitnahme, sondern auf die Ausnutzung des
Schiffsraumes für die Unterbringung von Fahrgastkammern ankommt, erstreckt sich
der Kesselraum über eine große Länge des Schiffes, und die insgesamt erforderlichen
Kessel werden paarweise hintereinander, stets getrennt durch Heizräume, gelagert.
Die zwischen je zwei paarweise nebeneinanderliegenden Kesseln durch deren Auseinanderrücken
gewonnenen Räume dienen zunächst als Verbindungen zwischen den quer im Schiff liegenden
Heizräumen, und sie machen die Kessel und die zugehörigen Teile besonders gut für
ständige Reinhaltung usw. zugänglich. Da diese Zwischenräume für den Verkehr zwischen
den einzelnen eigentlichen Heizräumen nur niedrig zu -sein brauchen, sind sie ausgenutzt,
um den Schornstein oder dessen einzelne Verzweigungen weitgehend herunterzuführen,
wodurch es zunächst ermöglicht wird, die für die Zugwirkung ausnutzbare Gesamtlänge
des Schornsteins verhältnismäßig groß zu halten; bekanntlich ist eine beliebige
Längenausdehnung des Schornsteines oberhalb des Oberdecks des Schiffes nicht zulässig,
weil hier nach dem sogenannten Schiffsprofil immer ein gewisses Höchstmaß für die
ausführende Werft vorgeschrieben ist. Die in den zwischen j e zwei Nachbarkesseln
herabgeführten unteren Schornsteinenden untergebrachten Röhrenvorwärmer für Luft
und Wasser werden nunmehr von unter her bequem zugänglich, und die Vorwärmer oder
ihre Röhren lassen sich nach unten in den Raum hinein zu Reinigungszwecken usw.
ausziehen. Die unmittelbare Zugänglichkeit erstreckt sich dabei auch auf die Röhrenbündel
der Kessel, die den Raum auf beiden Seiten begrenzen, so daß auch diese Röhrenbündel
durch Bürsten oder Gebläse jederzeit zu reinigen sind. Das ist für den Betrieb der
Gesamtanlage von erheblicher Bedeutung, weil es dadurch ermöglicht wird, den hohen
Wirkungsgrad, den die Kesselanlage an sich aufweist, während der Dauer einer längeren
Reise auch wirklich aufrechtzuerhalten, denn wenn sich Flugasche u. dgl. an den
Röhren ansetzt und nicht ständig entfernt werden kann, so sinkt erfahrungsgemäß
hierdurch der Gesamtwirkungsgrad der Anlage schon nach kurzer Zeit um ein Beträchtliches.
Alle Rohrleitungen für Wasser, öl u. dgl. lassen sich unschwer unterhalb
der
Bodenplatten der genannten Räume verlegen, so daß der Verkehr und das Arbeiten in
ihnen durch solche Teile nicht erschwert zu werden braucht.
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Die paarweise Anordnung der Kessel in der Querrichtung des Schiffes,
der zwischen je zwei solchen Kesseln vorgesehene besondere freie Raum und die verhältnismäßig
tiefeHineinführung des Schornsteinendes in diesen Raum weisen auf eine Entwicklung
der Kesselanlage in wagerechter Richtung hin. Die Gesamtkesselanlage wird innerhalb
des Schiffes flach gehalten und das hat wiederum erheblichen Einfluß für die wirtschaftliche
Ausnutzung des Schiffsraumes zu seinem eigentlichen Zweck, nämlich der Unterbringung
von Fahrgastkammern. Selbst das tiefstgelegene Wohndeck kann dabei längs der Kesselanlage
an beiden Schiffsseiten noch eine solche Breitenausdehnung erhalten, daß an dieser
Stelle Wohnkammern eingebaut werden können. Entsprechend steigt die Möglichkeit
der Unterbringung solcher Kammern in den nächsthöher gelegenen Decks. Die Tiefführung
des Schornsteins zwischen die getrennt voneinander gelagerten Kessel hat in Verbindung
mit der Unterbringung der verschiedenen Vorwärmerkörper im unteren Schornsteinende
nicht nur eine weit günstigere Wärmeausnutzung zur Folge, sondern eine solche auch
in der Weise, daß sie eben im untersten Teil des Schiffes vor sich geht. Die Abgase
durchziehen den eigentlichen Schornstein bereits mit einer so niedrigen Temperatur,
daß sie ebenso wie die mit Wärmeschutzmitteln bekleideten Kessel zu keiner unerwünschten
und die Benutzbarkeit störenden Erwärmung der in der Nähe der Kessel und Schornsteinanlage
befindlichen Fahrgastkammern führt.
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Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung beispielsweise dargestellt.
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Abb. i zeigt einen Querschnitt, Abb. 2 einen teilweisen Längsschnitt.
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Dem Beispiel ist eine Anlage von sechs Doppelenderkesseln zugrunde
gelegt. Je zwei Kessel liegen paarweise nebeneinander, demnach also je drei Kessel
in Linie hintereinander.
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Die beiden benachbarten Kessel einer Querreihe bilden gemäß Abb. i
eine symmetrische Figur, welche unten die größte Breite aufweist und nach oben hin
sich verschmälert. Zwischen den beiden Nachbarkesseln ist der Schornstein k bzw.
bei den beiden Mittelkesseln der Abb. i der mittlere Zweig k1 heruntergeführt, so
daß @er in den zwischen den Kesseln vorgesehenen Raum r in der Höhe mündet, wo die
Austrittsöffnungen für die Rauchgase in den unteren Teilen der benachbarten Röhrenbündel
b sich befinden. In dem unteren Schornsteinteil ist ein Luftvorwärmer en untergebracht,
der nach dem Howden-System die Vorwärmung der Verbrennungsluft besorgt und in dessen
Röhren noch die Röhren eines Speisewasservorwärmers o gelagert sind, die reihenweise
zu Rohrschlangen vereinigt von unten her eingeschoben sind. Nach Fortnahme der Deckbleche
s werden die Röhrenkörper zugänglich, so daß sie auch nach unten herausgezogen werden
können, und ebenso werden von den Kesseln die Rohrbündel b und nach dem in bekannter
Weise von der Kesselstirnseite her vorzunehmenden Ausziehen der Überhitzer e auch
die Rohrbündel a zugänglich.
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Die aus der Querschnittsdarstellung der Abb. i ersichtliche Ablage
zweier symmetrisch zusammengestellten Röhrenkessel wiederholt sich an dem einen
Schornstein k nach Abb.2 dreimal, die einzelnen Verzweigungen kl, k2, k8 vereinigen
sich in dem Schornstein k, in welchem sie zweckmäßig durch Längseinbauten p nach
oben fortgesetzt sind.
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Die gangartigen Räume r zwischen je zwei Nachbarkesseln bilden eine
bequeme Verbindung zwischen den vier Heizräumen r1, die sich nach Abb. 2 zwischen
den in der Längsrichtung des Schiffes aufeinanderfolgenden Kesselpaaren und an deren
äußeren Stirnenden befinden. Unter den Grundplatten t der gangartigen Verbindungsräume
r lassen sich alle Rohrleitungen u. d'gl:, ebenso wie unter den Grundplatten t1
der Heizräume r1 verlegen, so daß der Verkehr in der gesamten Kesselanlage durch
solche Teile nicht behindert wird.
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Die erläuterte Kesselanlage läßt die denkbar größte Raumausnutzung
unter gleichzeitiger Erreichung höchster Wärmewirtschaft zu, wobei durch die Einteilung
der Kessel selbst in die verschiedenen Röhrenbündel und durch die Verteilung der
Einzelbündel so, daß sie für je zwei Nachbarkessel eine in der Querrichtung des
Schiffes verlaufende Reihe bilden und durch die Vergrößerung dieser Röhrenbündelreihe
durch die wiederum zwischen den zwei Nachbarkesseln liegenden Luft- und Wasservorwärmer
eine Entwicklung gewissermaßen in der Fläche, d. h. über die Breite des Schiffes
hin erzielt, eine Entwicklung in der Höhe also hintangehalten wird.