DE4729A - Neuerungen an Eisenbahnkühlwagen - Google Patents

Neuerungen an Eisenbahnkühlwagen

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DE4729A
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Original Assignee
W. D'ALTON MANN in Mobile, Alabama, V. St. v. A

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Description

1S78.
Klasse 20.
WILLIAM D1ALTON MANN in MOBILE (Alabama, V. S. A.). Neuerungen an Eisenbahnkühlwagen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom II. September 1878 ab.
Die nachstehend beschriebene Erfindung betrifft Neuerungen an Eisenbahnkühlwagen und in den zum Zweck der Kühlhaltung und Ventilation mit denselben verbundenen Apparaten und soll ein ausreichendes Mittel gewähren, frisches Fleisch und sonstige leicht verderbende Waare zu jeder Jahreszeit und bei jeder Temperatur wohlerhalten transportiren zu können.
Zur Erreichung dieses Zweckes ist es vor allem nothwendig, die Wagen so zu construiren, dafs ein Temperaturwechsel in ihnen durchaus nicht stattfinden kann, dafs aber zugleich die Luft im Innern fortwährend erneuert, und, ehe sie mit den Waaren in Berührung kommt, gekühlt, getrocknet und von Rauch, Flugasche etc., womit die Atmosphäre in der Nähe von Eisenbahnzügen stets angefüllt ist, gereinigt wird. Zudem mufs die innere Einrichtung ein völlig reinliches Verpacken der Waaren gestatten und die Wagenthüren müssen absolut fest schliefsen, ohne jedoch ein Auf- und Zumachen derselben zum Ein- und Ausladen zu erschweren.
Auf beiliegenden Zeichnungen ist Fig. 1 ein Längenschnitt, Fig. 2 ein Querschnitt und Fig. 3 halb Grundrifs, halb Horizontalschnitt eines Wagens dieser Construction, während Fig. 4 eine Modification der Erfindung im Schnitt zeigt.
Seitenwände, Decke und Fufsboden des Wagens sind doppelt·, und zwar ist die äufsere „/Wandung α aus Holzplanken gut zusammengefügt, während die innere b aus Zinkplatten oder anderem nicht oxydationsfähigem Metalle besteht. Eine derselben erhält noch eine Bekleidung c von geprefster Pappe oder ähnlichem Material, und der Zwischenraum wird mit einem schlechten Wärmeleiter, wie Sägespänen, Holzkohlen etc. ausgefüllt.
Zur Versorgung des Wagens mit frischer ' Luft sind zwei Röhren d vorgesehen, die je am oberen Ende in einen Doppeltrichter dl ausmünden. Bewegt sich nun der Zug vor- oder rückwärts, so tritt ein starker Luftstrom in eine der Oefmungen dieser Doppeltrichter, während die andere selbstthätig durch die im engsten Theile derselben angebrachte Klappe d2 geschlossen wird. Die gröbere Flugasche und dergleichen wird schon gleich zu Anfang durch ein feines Drahtgeflecht d3 aus dem Luftstrom ausgeschieden, und die übrigen mitgeführten schweren Theile fallen auf dem Wege durch d in die Behälter e, die mittelst Bajonnetverschlusses am unteren Ende der Röhren angebracht sind und leicht abgenommen und entleert werden können.
Von d gelangt die Luft durch Rohr / in den am Untergestell des Wagens befestigten grofsen Kasten g. Derselbe ist mit feuchtem Heu, Gras oder anderem passenden Material gefüllt, dessen einzelne Schichten durch horizontale Drähte oder dünne Stangen g1 recht locker erhalten werden, um den Durchgang der Luft nicht zu hindern. Die Thüre h auf der hinteren Seite von g dient zum Einbringen des Reinigungsmaterials und erhält zugleich das im unteren Theile des Kastens zusammenlaufende. Wasser in constanter Höhe, indem durch ihre Ritzen jedes überflüssige Quantum abfliefst.
Nachdem nun die Luft in diesem Kasten von allen Unreinigkeiten befreit ist, steigt sie durch Röhren i aufwärts und wird mittelst des oberen horizontalen Theiles ix derselben zunächst durch die ganze Länge des Eisbehälters j hin- und zurückgeführt, um dann völlig abgekühlt an verschiedenen Punkten in die Kammer k zu strömen. Hier wird ihr mittelst lose geschichteter Holzkohle, Calciumchlorids oder anderer die Feuchtigkeit schnell absorbirender Stoffe der mitgeführte Wasserdunst genommen und dann gelangt sie völlig getrocknet, gekühlt und gereinigt durch die seitlichen Oeffnungen / in den eigentlichen Packraum des Wagens.
Wenn wünschenswerth, kann die Luft auch noch ferner dadurch getrocknet werden, dafs man sie zwingt, über offene Pfannen mit KaIk-'stücken, Holzkohle etc. zu strömen, welche man an beiden Seiten von k angebracht hat.
Anstatt viereckig, wie in Fig. 2, kann man den Querschnitt des Eisreservoirs auch halbrund oder ähnlich formen, so dafs das Eis beim allmäligen Zusammenschmelzen nach unten sinkt und nicht durch die schüttelnde Bewegung des Wagens hin- und hergeworfen wird.
Alle auf der Aufsenseite dieses Reservoirs sich bildende Feuchtigkeit träufelt in die Rinne m und gelangt von da durch ein Rohr in ein Gefäfs am Boden des Wagens. Das Wasser aber, welches sich infolge allmäligen Zusammenschmelzens des Eises in j ansam-
melt, wird mittelst Rohrs ο nach dem Kasten g geleitet, wo es durch das gelöcherte Rohr p gleichmäfsig über die ganze Heu- oder Grasmasse vertheilt wird und so auch zur Kühlung des Luftstromes beiträgt.
Die auf obige Weise in den Waarenraum getriebene Luft gelangt schliefslich durch eine oder mehrere Röhren q am entgegengesetzten Ende des Wagens wieder ins Freie. Am besten führt man, wie aus Fig. ι ersichtlich, das untere Ende dieser Röhren nahe am Boden in das Innere des Wagens, während das obere mit einem Aufsatz r versehen ist, der sich je nach der Richtung des Zuges frei herumdreht und so niemals einen Gegenstrom entstehen läfst. So wird allein durch die Bewegung des Wagens ein starker Luftstrom erzeugt, der eine schnelle und vollständige Lufterneuerung im Waarenraum bewirkt.
Zum Tragen des Eisbehälters und der Absorptionsvorrichtungen dienen die aus je zwei Flacheisen gebildeten Querbalken s, welche durch Diagonalstangen s1 von der Decke des Wagens versteift werden können. Dieselben tragen zugleich die Haken s'2 zum Aufhängen ganzer geschlachteter T.hiere oder grofser Stücke, während eine zweite Serie Querbalken s * in halber Höhe des Wagens die kleinen Fleischstücke aufnehmen. Letztere Querbalken s * können jedoch auch ganz fehlen, wenn man an den oberen j lange bewegliche Haken anbringt und an diese die kleineren Fleischtheile hängt.
Der Eisbehälter j und der Absorptionsapparat k sind oben zum Einfüllen des Materials mit luftdicht schliefsenden Thüren /' versehen, die durch entsprechende luftdichte Luken /2 im Doppeldach des Wagens zugänglich sind.
Um das Wagendach gänzlich gegen directe Einwirkung der Sonnenstrahlen zu schützen, ist es vortheilhaft, einige Centimeter über demselben, auf T-Trägern /2 ruhende Sparren t1 anzubringen und darüber ein Segeltuch t oder dergl. zu spannen, so dafs die Luft unter demselben ungehindert circuliren kann. Jedoch mufs dieses Zeltdach mit Thüren versehen sein, die den Zugang zu den Luken j- des eigentlichen Daches gestatten.
Auf jeder Seite des Wagens befindet sich eine Doppelthür u, die auf Rollen läuft und beim Oeffnen leicht zur Seite geschoben werden kann. Dieselbe ist auf beiliegender Zeichnung, Fig. 3, so dargestellt, dafs der eine Theil u1 sich innerhalb und der andere u'1 sich aufserhalb des Wagens befindet; sie kann jedoch auch ganz aufserhalb des Wagens angebracht werden. Der luftdichte Verschlufs dieser Thüren wird dadurch erreicht, dafs man ihre einzelnen Theile «' und z/2 mittelst Schrauben u3 fest an die Gummidichtungen ν anprefst, die sowohl aufsen wie innen rings um die Oeffnung der Wagenwand befestigt sind.
Zur leichteren Reinigung des Wagens ist der Fufsboden desselben auf seiner ganzen Länge von den Seiten nach der Mitte zu geneigt; in dieser so gebildeten Rinne läuft die Flüssigkeit, die etwa von dem Fleische träufelt, und das Waschwasser zusammen und kann durch Oeffnung eines entsprechend angebrachten Hahnes leicht abgelassen werden.
Der in Fig. 4 dargestellte Wagen eignet sich besonders für den Transport von Fischen, Bier, Milch und dergl., Waaren, denen feuchte Luft nichts schadet. Der Absorptionsapparat fehlt hier gänzlich, und das Eis liegt auf einer offenen Pfanne w, deren Boden durchlöchert' ist, so dafs das sich bildende Wasser auf die Fische, Bierfässer etc. rinnen und dieselben kühlen kann.
Für den Milchtransport aus einer Meierei auf dem Lande nach einer fernen Stadt kann man den Kühlwagen mit gewöhnlichen Rädern versehen, er wird so nach der nächsten Bahnstation gefahren, wo er auf einen gewöhnlichen flachen Eisenbahnwagen gehoben und so weiter befördert wird. An der Endstation wird er abgehoben und durch die Strafsen nach dem Verkaufslocal gefahren. Dadurch wird das lästige und schädliche Umladen der Milch auf den Bahnhöfen vermieden und kann man dieselbe frisch von der Kuh bis zum Verkauf unausgesetzt kalt erhalten.

Claims (4)

Pat ent-An Sprüche:
1. An einem in vorstehend beschriebener Weise doppelwandig hergestellten Eisenbahnkühlwagen die Anbringung, von Vorrichtungen zum Eintreiben frischer Luft in gereinigtem Zustande lediglich durch die Bewegung des Wagens selbst, desgleichen von Mitteln zum Trocknen der Luft und zum Ausströmen derselben, welche Mittel bestehen in einer oder mehreren Röhren d mit Doppeltrichtern dl, versehen mit einer selbstthätigen Klappe d? und einer Art von Drahtgeflecht d3, sowie in einem mit Heu-, Gras oder dergleichen angefülltem Kasten g, in Combination mit horizontal liegenden Drähten gl und mit dem zur Anfeuchtimg der Reinigungsstoffe dienenden durchlöcherten Rohre /, im wesentlichen wie beschrieben.
2. Den in solcher Weise gänzlich innerhalb des Wagenkörpers angebrachten Eisraum j, dafs seine gesammte Oberfläche in Berührung mit der Luft im Wagen steht, in Combination mit dem Kasten g, wie erläutert.
3. In Verbindung mit erwähntem Eisbehälter/ eine so eingerichtete Kammer k, dafs sie die Feuchtigkeit der durchströmenden Luft zu absorbiren vermag, wie nach Art und Zweck vorstehend beschrieben.
4. In Combination mit den Wänden des Wagens das System von Querbalken ί bezw. s*
und von Diagonalstangen s', verbunden mit Haken s2, in der Weise wie beschrieben und zu dem bezeichneten Zweck.
Zum Zweck der Herbeiführung eines luftdichten Abschlusses des Wageninnern die Construction der beiderseitigen Doppelthüren, wie erläutert, bezw. die Anbringung einer Gummischlauchdichtung an diesen Doppelthüren, in der sich aus der Zeichnung und Beschreibung ergebenden Weise. Zwecks Verhinderung einer schädlichen Einwirkung der Sonnenstrahlen auf die Decke des Wagens die Combination derselben mit einem Sparrengerüste und einem darüber gespannten geeigneten Plantuche, unter welchem letzteren eine freie Circulation der Luft stattzufinden vermag, im wesentlichen wie beschrieben.
Einen Eisenbahnkühlwagen mit Seitenwandungen und mit Decke, wie oben beschrieben, mit den Vorrichtungen, um Luft ein- und auszulassen, mit Eisreservoir und Absorptionsapparat, wie in den Fig. ι bis 3 der Zeichnung dargestellt.
Die in Fig. 4 dargestellte und oben erläuterte Modification der Erfindung.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.

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