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Schlafaugen für Puppenköpfe und Spielfiguren Die Erfindung bezieht
sich auf bewegliche Augen für Köpfe von Spielfiguren, insbesondere Puppen aller
Art.
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Bekannt ist hei sogenannten Schlafaugen, Schelmenaugen u. dgl. die
Anwendtuig von Gegengewichten oder Ausgleichgewichten. Stets wurde dabei ein kugelförmiger
Körper als Augapfel benutzt, der im Verhältnis zum Puppenkörper die natürliche Größe
hatte. Diese Augapfelkugel hatte eine schwingbare Lagerung. Durch Gegengewicht je
nach der Lageänderung der Puppe gesteuerte Hebel veranlaßten das gewünschte Verdrehen
der Augen. Es gibt auch bewegliche Augenlider in Form konzentrisch zum Augapfel
schwingbarer Kalotten, die ebenfalls besondere Lagerung, Steuerhebel und Pendelgewichte
erforderten. Für sogenannte Scholmenaugen oder Seitenblickaugen mußte außer der
Schwingung um eine waagerechte Achse (Schlafauge) auch eine Verdrehung um senkrechte
Achsen vorgesehen werden, und zwar mit besonderen entsprechenden Schwinghebeln,
Gestängen und Gegen- bzw. Pendelgewichten.
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Ein besonderer Nachteil der bisherigen Einrichtungen besteht vor allem
in der erschwerten Anbringung, der verwickelten Bauart und der unzureichenden Haltbarkeit.
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Die Erfindung bezweckt die erfolgreiche Beseitigung dieser Nachteile
und erreicht .eine ganze Reihe wesentlicher Vorteile, und zwar durch eine sehr einfache
Einrichtung. Gemäß der Erfindung sind auf senkrechten Achsen Augenkörper um 36o°
drehbar und innerhalb der Augenkörper ist eine einseitige Beschwerung angeordnet.
Die hinter dem Augenausschnitt angeordneten Rotationskörper vereinigen alle Sonderteile
bisheriger Einrichtungen zur Augenbewegung in einfachster Weise in sich und bedürfen
nur einer einzigen Lagerung bzw. eines einzigen. Anschlusses an den Puppenkörper.
Die Augenkörper enthalten zugleich Augapfel, Auge (R:egenbogenhaut), Lid und Ausgleichgewicht.
Hebel, Gestänge, Gelenke und deren besondere Lager und Anschlüsse sind nicht erforderlich.
Dabei wird eine weit günstigere, natürliche und vielseitigere Wirkung .erzielt.
Die Merkmale der Erfindung sind zwar an sich für Schlafaugen bekannt. Durch ihre
Vereinigung ergibt sich aber eine überraschend einfache Bauweise.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar
zeigt Abb. r einen senkrechten und Abb.2 einen waagerechtem Schnitt.
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Hinter den Augenausschnitten a des Puppenkopfes ist je ein um die
senkrechte, Achse b um 36o° drehbarer Rotationskörper c angeordnet, der eine .einseitige
Beschwerung d enthält.
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Abb.3 zeigt die abgewickelte, im Augenausschnitt a des Puppenkopfes
sichtbare Fläche des Rotationskörpers. Auf dieser Fläche ist das Auge (Regenbogenhaut)
aufgemalt
oder sonstwie angebracht; außerdem sind die Flächen g
und i vorgesehen. Die Fläche! ist weiß oder bläulich weiß (Weiß des Augapfels),
und die Flacheng sind hautfarben; sie stellen das Schließlid dar.
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Wird die Puppe und damit die Achse b aus .der in der Zeichnung dargestellten
senkrechten Stellung in irgendeine Neigungsstellung gebracht, so drehen sich :die
Rotationskörper c übereinstimmend und gleichmäßig, indem die Beschwergewichte d
der geänderten Lage des Puppenkörpers folgen. Wird die Puppe auf die Seite hingelegt,
so schließen sich die Augen, d. h. es erscheint an Stelle des Augapfels/ (Abb. 3)
eine der hautfarbenen Flächen g im Augenausscbnitt a. Liegt die Puppe auf dem Rücken,
so erscheinen, die Augäpfel. Die Puppe »schläft« also in dieser Rückenlage nicht,
vielmehr nur in den beiden Seitenlagen.
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Seitliche Bewegungen des Augapfels (Zwinkern mit den Augen oder sogenannte
Schelmenaugen) treten ein, wenn die Puppe beispielsweise in etwas geneigter Lage
oder in waagerechter Rückenlage gehalten wird und seitliche eBewegungen ausführt.
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Die Puppe schläft also bei jeder seitlichen Liegestellung und schlägt
die Augen auf, wenn sie auf dem Rücken liegt. Hierin liegt eine gewisse erzieherische
Wirkung für das mit der Puppe spielende Kind, indem ihm dadurch beigebracht wird,
daß, kleine Kinder nicht a!uf dem Rücken liegend schlafen sollen. Die Augen bewegen
sich frei bei jeder Bewegung des Kopfes, da die Gegengewichted frei pendeln. Dies
kommt der natürlichen Augenbewegung am nächsten. Man kann sowohl sogenannte Schelmenaugen
als auch Schielaugen je nach Lage des -Puppenkörpers erzielen.
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Die hauptsächlichsten Vorteile der neuen Einrichtung sind folgende:
Da für jedes Auge nur leineinziger, unbegrenzt drehbarer Rotationskörper vorgesehen
ist, der gleichzeitig das :einseitig liegende Beschwergewicht in sich aufnimmt,
so brauchen nur zwei einfache Lager vorgesehen zu werden, deren Träger ein einziger
Körper sein kann, beispielsweise eine Brücke m (Abb. r und z), die man einseitig
oder beiderseitig mit dem Puppenkopf vereinigen kann. Sollen die Lager für die Drehachsen
b auch an der Oberseite festgehalten werden, so kann man einen geschlossenen doppelseitigen
Bügel oben und unten um den Rotationskörper c herumführen und ihn einseitig oder
beiderseitig am Kopf befestigen. Natürlich kann man für jede der Achsen b
je einen getrennte. Halter (Brücke, Bügel o. dgl.) vorsehen und diesen Halter
an beliebiger Stelle des Puppenkopfes befestigen. Jedoch hat ein durchgehender gemeinsamer
Halter den Vorteil, daß -eine Veränderung der Achslage, besonders bei federnden
Celluloidpuppen, nicht eintreten kann und der durchgehende Halter den Puppenkörper
gleichzeitig versteift. jedenfalls ergibt sich bei Anwendung der neuen einfachen
Drehkörper :einte leichte Anbringungsweise, die bisher in dieser Einfachheit bei
gleichzeitiger Vielseitigkeit der Wirkung nicht erreicht ist.
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.Der Halter m für die Drehachse kann natürlich aus beliebigem geeigneten
Stoff bestehen. Ein Vorteil für Celluloid- und andere Puppen besteht z. B. darin,
daß Metall mit seiner schwierigen Befestigungsweise vermieden werden kann. Die Brücke
m kam, aus Celluloid bestehen und unmittelbar angeklebt oder angekittet werden.
Verwickelte Hebelgestänge aus Draht o. dgl. sind vollkommen vermieden. Da man die
Achsen b ziemlich reibungsfrei lagern kann, braucht das Gegengewicht d nur verhältnismäßig
klein zu sein. Es ergibt sich daraus und aus dem Fortfall des Hebelwerks und der
schweren Bleige-_ wichte eine wesentliche Gewichtsverminderung.
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Vor allem ist aber auch eine geräuschlose Bewegung durch die neue
Einrichtung erzielt. Gerade durch hie unbegrenzte Drehungsmöglichkeit der Körper
c, die man z. B. aus Cellüloidhohlkörp:ern bilden kann, sind geräuschvolle Anschläge
der sonst nur begrenzt ausschlagenden Gewichtshebel vermieden. Auch können Störungen
in der Wirkung nicht eintreten.--Die Einrichtung ist also unbegrenzt haltbar. --
-Die Drehkörper c _können, wie das Ausführungsbeispiel-zeigt, unabhängig voneinander
drehbar sein.. Wünscht man- jedoch eine vollkommen- gleichmäßige Bewegung .beider
Augen, so -lä.ßt sich dies durch eine einfache Zwischenschaltung eines Reibrädchens
auf der Brücke m bewirken.
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Die Form und Größe der Körper c kann. verschieden sein. Zweckmäßig
werden sie an der im Augenausschnitt a sichtbaren Fläche konvex gerundet, damit
die natürliche Augenwölbung im Ausschnitt erscheint. Die Augenkörper c brauchen
nicht, wie dargestellt, flach zu sein. Man kann sie auch kugelförmig ausbilden.
Auch ist es nicht erforderlich, einen geschlossenen Hohlkörper zu verwenden. Der
Körper kann teilweise offen sein..
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Gerade für die bekannten, sehr stark federnden Puppen aus Celluloid
oder ähnlichen Stoffen ist die neue Einrichtung deshalb von Vorteil, weil sie -auch
der Formveränderung infolge Beanspruchung (Eindrükken) der federnden Wandung wirksam
widersteht. Die einfache Anbringungsweise bietet also gerade bei Celluloidpuppen
in bezug auf
Haltbarkeit im Vergleich zu der bisherigen verwickelten
Anbringungsweise der bekannten gewichtsbelasteten Hebel ganz wesentliche Vorteile.
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Die Anbringung des Augapfels (Regenbogenhaut) und der die Schließlider
darstellenden Flächen g (Abb.3) kann verschieden sein. In der Regel wird eine :entsprechende
Bemalung ausreichen. Jedoch kann z. B. der Augapfel/ (Abb. 3) auch besonders
eingesetzt und für sich beweglich eingerichtet sein. Die Erfindung ist anwendbar
nicht nur für Puppen, sondern auch für Spielfiguren beliebiger Art, Z--B. Bären,
Affen u. dgl. -