DE46778C - Verfahren zur Herstellung von Stäben oder Röhren mit blechartigem oder schachtelrohrartigem Gefüge - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Stäben oder Röhren mit blechartigem oder schachtelrohrartigem Gefüge

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DE46778C
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R. MANNESMANN in Remscheid-Bliedinghausen
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B21MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
    • B21BROLLING OF METAL
    • B21B3/00Rolling materials of special alloys so far as the composition of the alloy requires or permits special rolling methods or sequences ; Rolling of aluminium, copper, zinc or other non-ferrous metals

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Metal Extraction Processes (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 49: Mechanische Metallbearbeitung.'
Gefiige.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 4. Juli 1888 ab.
Bei dem bisherigen Verfahren der Herstellung von Stäben oder Röhren wurden die Metalle in einer bestimmten Richtung bearbeitet, so dafs das Erzeugnifs ein Bündel in die Länge gezogener Krystalle darstellt, welche man als faseriges Gefüge bezeichnet. Man unterscheidet daher auch bisher bei Stäben und Röhren sehr wohl die Längs- von der Querfestigkeit der Faser. Letztere ist erheblich geringer. Das vorliegende Verfahren bezweckt, diese Einseitigkeit der Bearbeitung aufzuheben und den ■Stäben anstatt eines faserigen ein blechartiges oder schachtelrohrartiges Gefüge zu geben. Unter letzterem Ausdruck wird verstanden ein Gefüge, welches gewisserenafsen aus lauter in einander geschachtelten Röhrchen oder Rohrenden von dünner Wand besteht.
Es wird dies dadurch erreicht, dafs die Bearbeitung in zwei Stadien zerlegt wird, ein vorbereitendes und ein fertigstellendes. In dem Vorbereitungsstadium wird das Material mit bekannten Mitteln so ausgewalzt, dafs das Material eine schraubenförmige Faserlage erhält, während in dem zweiten Stadium das Material in einer zu der erzielten Faserlage senkrechten oder schrägen Richtung ausgestreckt oder aus-• gezogen wird, wodurch nur eine Breitung in einer Richtung eintritt, die senkrecht oder geneigt zu der zuerst erzeugten Faser steht, so dafs die Fasern sich blechartig ausbreiten und auch in der Querrichtung bedeutend an Festigkeit gewinnen.
Das zweite Stadium, das Ausstrecken in der Querrichtung, kann durch die bekannten Mittel erfolgen, z. B. indem die Metalle in der Längsrichtung ausgewalzt, unter Hämmern oder Pressen ausgestreckt oder endlich ausgezogen oder ausgepreist bezw. gedrückt werden.
Diese Bearbeitung der Metalle ermöglicht ferner den Einflufs der Ungleichförmigkeiterr, welche jedes Metall mehr oder weniger besitzt, derart zu vertheilen, dafs derselbe im fertigen Erzeugnifs weniger nachtheilig auftritt. Während z. B. beim Ziehen nach dem bisher bekannten Verfahren härtere Metalltheile die Form von der Achsrichtung parallelen, also einseitigen Streifen (gewissermafsen Drähten) annehmen, werden nach dem vorliegenden Verfahren durch den vorbereitenden Theil desselben schraubenförmig um die Achse sich windende Streifen erzeugt, die dann beim Ziehen in einer anderen Richtung so ausgedehnt werden, dafs sie gewissermafsen die Form von Blechen annehmen, also sich über verhältnifsmäfsig grofse Flächen vertheilen, entsprechend dünner werden und daher weniger schaden.
Das nach dem alten Verfahren erzielte Erzeugnifs bildet gewissermafsen ein Bündel von unendlich dünnen Drähten, während das neue Erzeugnifs aus unendlich vielen Blechen oder Röhrchen besteht, die in einander stecken und mit einander verwachsen sind.
Bei der Herstellung von stabförmigen VoIlpder Hohlkörpern durch Ziehen mittelst der Ziehbank ist man ferner an gewisse Grenzen gebunden, weil das zu verarbeitende Metall der beabsichtigten Formänderung einen grofsen Widerstand entgegensetzt, so dafs demselben vielfach durch Ausglühen zwischen den einzelnen Ziehstadien wieder ein geschmeidiger Zustand gegeben werden mufs.
(2. Auflage, ausgegeben am ig. November i8gj.)

Claims (1)

  1. Dieser Widerstand, den alle Metalle zum Theil in hohem Grade der Ausdehnung in der Längsrichtung beim Ziehen entgegensetzen, wird nun ganz bedeutend verringert, wenn nach vorliegender Erfindung den zu ziehenden Werkstücken vorher vermittelst Schräg- oder Querwalzens eine Schraubenfaserlage ertheilt wird, derart, dafs beim Ziehen die Fasern nicht in ihrer eigenen Richtung verlängert, sondern in einer nahezu senkrechten oder schrägen Richtung von einander entfernt werden. Die hierzu erforderliche Kraft wird aber, wie leicht einzusehen , wesentlich geringer ausfallen als diejenige, welche zur Ausdehnung der Faser in deren Längsrichtung erforderlich ist, denn die Zugfestigkeit ist offenbar senkrecht zur Faserrichtung viel geringer als in Richtung der Faser. Aufserdem wird auch der Widerstand, den das Material dem Ziehen entgegensetzt, wesentlich geringer werden, so dafs es möglich ist, Metalle nach diesem Verfahren zu ziehen, welche bisher gar nicht oder doch sehr schwer in dieser Weise bearbeitet werden konnten.
    Während ferner nach dem alten Verfahren die mechanische Arbeit des Ziehens nur bis zu der Grenze nutzbar wird, wo das Material seine Maximaldichtigkeit erlangt hat, und man dann •den ganzen Ueberschufs der Dichte durch Ausglühen wieder vollständig nutzlos vernichten mufs, wird bei dem vorliegenden Verfahren ein erheblich gröfserer Theil der mechanischen Arbeit des Ziehens zur Verdichtung und Erhöhung der Zugfestigkeit in der Querrichtung, d. h. derjenigen Richtung, in welcher das Material bisher noch nicht beansprucht war, aufgewendet.
    Ein weiterer Vortheil ,des Verfahrens besteht' darin, dafs das Ausglühen des Werkstückes wesentlich beschränkt werden kann, so dafs die sonst mit dem Ausglühen verbundenen Kosten und Materialverluste fortfallen bezw. entsprechend vermindert werden.
    Endlich wird auch bei Anwendung eines Zieheisens letzteres mehr geschont, da harte Stellen an der Oberfläche des Werkstückes stets die Form einer Spirale besitzen, das Zieheisen also in allen seinen Theilen gleichmäfsig abnutzen und nur kurze Zeit mit demselben in Berührung bleiben, so dafs ein stellenweises Erhitzen des Zieheisens weniger eintritt.
    Patenτ-Anspruch:
    Verfahren zur Bearbeitung von Metallen, dadurch gekennzeichnet, dafs man demselben zunächst eine schraubenförmige Faserlage ertheilt und sie dann in einer von der Richtung dieser Faserlage abweichenden Richtung streckt oder auszieht.
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