-
Kettenbaumbremse Wie bekannt, arbeitet man in der Weberei zur Erzielung
besonderer Bindungen und Effekte oft mit mehreren Kettenbäumen an einem Stuhl; jeder
derselben muß seiner besonderen Abarbeitung gemäß wiederum für sich einstellbar
sein in seiner Abbremsung. Diese erfolgte bisher unter Anwendung verschiedener eingebauter
Hebelgewichtsbremsen, die der Feinheit des Effektes entsprechend oft Schwierigkeit
bei der Einstellung bereiten, durch ihre Härte des Hebens beim Zug und Senken beim
Nachlassen das Kettenmaterial stark beanspruchen, den Stuhl in seiner Kettenbreite
beim Fadeneinziehen, Arbeiten unterm Stuhl und beim Zurückziehen der Kettenbäume
ungünstig versperren; oft sind auch Brüche am Stuhl auf das harte Arbeiten zurückzuführen.
-
Den Gegenstand des Patents 4.56 258 bildet eine diese Mängel
abstellende Bremse mit federnder Belastung für einen Kettenbaum. Die vorliegende
Zusatzerfindung ergänzt diese Bremse insofern, als dieselbe durch mehrere am Druckring
angreifende Nebenbremsen ohne weiteres in eine federnde Kettenbaumbremse für mehrere
Iiettenbäume umzuwandeln ist, durch die jeder Kettenbaum sich wiederum aufs genaueste
einstellen 1aßt, da jede Nebenbremse sich durch im Innern einer Zugfeder festliegende
Rechts- und Linksgewindestücke, in die zwei Schraubenzugstangen eingreifen, einstellen
läßt. Letztere bilden die Verbindung der Nebenbremse mit dem Druckring der Hauptbremsvorrichtung;
durch Drehen jeder Zugfeder lassen sich die Nebenbremsen beliebig spannen. Die Spannung
wird durch das obenliegende Rechtsgewinde mit einer Gegenmutter festgestellt. Dadurch
kann jede Nebenbremse durch irgendwelche Einwirkung sich nicht verstellen. Die Kettenbaumbremse
arbeitet als ein Ganzes in bezug auf Ent- und Belastung. Wird der Hebel ausgehoben,
so werden sämtliche Kettenbäume frei zum Drehen nach rückwärts, worauf, wieder niedergedrückt,
die volle eingestellte Belastung eintritt. Weitere Vorteile sind: daß die federnde
Kettenbaumbremse für mehrere Kettenbäume an Stühlen aller Art angebaut werden kann
unter Verwendung des jeweils vorhandenen Bremsmaterials, also keine besonderen Bauten
am Stuhl erfordert, durch stoßfreies Arbeiten die Fadenbrüche auf ein Mindestmaß
herabdrückt, rationeller arbeitet, sehr wenig Raum beansprucht, ganz rechts bzw.
links vom Kettenbaum die Kette vollständig freilegt und dabei die Bremse in bezug
auf einwandfreies Arbeiten nicht stört.
-
In beiliegender Zeichnung veranschaulichen Abb. i Seitenansicht der
Kettenbaumbremse in Bremsstellung, Abb. 2 Seitenansicht in Entlastungsstellung,
Abb. 3 Teil einer Nebenbremse, Abb. 4 Ansicht der Bremse mit einer an
den
hinteren Laschen des Druckringes befestigten 1 ebenbremse, Abb. 5 die Bremsvorrichtung
für drei Kettenbäume.
-
Auf der am Fußboden zu befestigenden Grundplatte a wird die Fußplatte
b mit der Gewindemutter eingeschoben. Auf der Fußplatte b sitzt die Federbüchse
c mit der Feder d. Auf der Feder d liegt ein Stehkugellager e zur
leichteren Spannung mit der Druckspindel f und deren Handrad; auf der Federbüchse
c ist eine Meßuhr r aufgegossen, in welcher ein Zahnrädchen r2 mit Zeiger
r'
so liegt, daß eine an der Druckfeder d mit Schraube rl befestigte Zahnstange
r3 gleitet und so den Zeiger beim Druck verschiebt, daß man den Druck in seiner
Verstärkung und Verschwächung ablesen kann. Der auf der Federbüchse c gleitende
Druckring g mit Schraubenschlitz p dient zur Aufnahme der Hauptbremsbandeinstellschraube
mit deren L'nterlegscheibe h, durch deren Rundung die nicht ganz scharf angezogene
Bremsbandein-Stellschraube sich nach der Richtung strecken kann, wohin der Zug erfolgt;
es wird hierbei das Abbrechen der Sehraube verhindert. Zur Entlastung dient der
Handgriff q, der durch bei v und 711 angreifende Zwischenstücke s mit dem Hebel
h verbunden ist. Der an der Büchse c bei i drehbar gelagerte Druckhebel -k ist durch
die Druckringverbindungsstücke in., die durch Schrauben l und n gehalten werden,
mit dem Druckring g verbunden. Die Bremse läßt sich durch die große Übersetzung
auch bei -schwerster Spannung leicht entlasten durch Heben des Handgriffs q oder
belasten durch Loslassen, worauf man, da eine Fußraste angegossen ist, auch in der
Lage ist, mit dem Fuß einzutreten. Bei diesen Bewegungen liebt und senkt sich der
Druckring, was ein Loslassen oder auch Spannen der Bremsen erbibt. An dieser Bremsvorrichtung
des Hauptpatents werden die Bremsvorrichtungen für die Zusatzkettenbäume angeschlossen.
Die Bremszüge für diese Kettenbäume greifen ebenfalls an dem Druckring g unter Zuhilfenahme
besonderer Einstellmittel an. Will man eine Nebenbremse anbringen, so sucht man
sich von den Befestigungsmöglichkeiten w oder teil am Druckring g entsprechend der
Lage des Kettenbaumes die günstigste aus und schiebt an dem Punkt w1 oder schraubt
an den hinteren Laschen eine Schraube w ein, an die die bestimmte Nebenbremse mit
Gewindezapfen A anfaßt. Zum Anspannen der Nebenbremse dient ein spannschloßartiges,
dreiteiliges Verbindungsstück (Abb. 3). Dieses besteht aus den Gewindebolzen
A und B mit Rechts- bzw. Linksgewinde, die in mit der Zugfeder F verbundene
Muttern G und H eingeschraubt sind. Zum Auseinanderhalten der Muttern G und TI kann
eine Hülse "eingesetzt werden. An dem Halten D greift das Bremsband an. Zum Einstellen
der Spannung der Nebenbremsen dreht man die Feder F mit den Muttern G, H nach links
oder rechts. Eine Flügelschraube E verhindert eine willkürliche Entspannung der
1Tebenbremse. Das Wegnehmen einer Nebenbremse erfolgt beim Entlasten der Hauptbremse,
indem man sehr schnell den Strick aus dem Halsen D, da kein Knoten zu machen ist,
herausnehmen kann und durch Herausziehen des Bolzens w1 oder Herausdrelien-de°r
Schraube- w die Bremse löst. °