DE463292C - Verstellbare Astspreize zum Heranziehen oder Abstemmen von Baumaesten - Google Patents

Description

Will man bei der Anzucht junger Bäume diesen ein gleichmäßiges, richtiges Astgerüst geben, so ist es erforderlich, zu nahe am Stamm emporstrebende Äste vom Stamm abzustemmen, abstehende Leitäste jedoch heranzuziehen. Zum Abstemmen der Äste benutzte bisher man entsprechend zugeschnittene Hölzer, zum Heranziehen benutzt man Schnüre oder entsprechend gebogene Drähte. Diesen bekannten Verfahren haften viele Mängel an. Die Stemmhölzer, die meistens aus alten abgeschnittenen Ästen bestehen, müssen für jeden einzelnen Fall zugeschnitten werden und sind dann nur in den wenigsten Fällen weiterzuverwenden, da sie durch Verfaulen bald unbrauchbar werden. Auch sind gerade die Stemmhölzer der Aufenthaltsort für vieles Ungeziefer. Ein nicht richtiges Einsetzen der Stemmhölzer macht die Arbeit erfolglos, da dann die Stemmhölzer die Sturmbewegung des Baumes nicht aushalten und abfallen. Viele Mängel haften auch den bisher angewandten Mitteln zum Heranziehen der Äste an. Am geeignetsten ist die Verwendung von Drahthaken. Aber auch hier ist die Handhabung recht umständlich.

Den Gegenstand der Erfindung bildet ein aus zwei Teilen in seiner Länge verstellbarer Stab, Astspreize genannt. Mit Hilfe deren ist es sowohl möglich, die Äste abzustemmen, als auch heranzuziehen. Da ihre Länge verstellbar ist, ist sie für alle vorkommenden Fälle passend.

Die Astspreize besteht, wie aus den Abb. 1 bis 4 zu erkennen ist, aus den Teilen 1 und 2. Gedacht ist die Ausführung aus verzinkten schwachen Eisenbändern, die, um gegen Knicken stabil zu sein, eine geeignete Form erhalten. Z. B. können die Blechstreifen an ihren Rändern der Längsseite Wulste erhalten oder leicht gewölbt sein; für starke Beanspruchung können sie U-förmig gehalten werden. Die Astspreizen können auch aus Holz angefertigt werden, doch ist dann der Übelstand des frühen Verschleißes und der Ungezieferansammlung nicht vermieden.

Am Teil 1 der Astspreize sind in kurzen, gleich großen Entfernungen voneinander die Klammern 3 angeordnet. Wie aus Abb. 2 und 4 ersichtlich ist, sind die Klammern 3 aus dem Teil 1 herausgestanzt und angebogen. Der Teil 2 der Astspreize ist mit Aussparungen 4 versehen. Die Entfernungen der Aussparungen 4 voneinander sind genau so groß wie die Entfernungen der Klammern 3. ._. Die Aussparungen 4 sind so groß, daß die Klammern 3 leicht durch die Aussparungen 4 gesteckt werden können. Ist letzteres geschehen, so sind die Teile 1 und 2 zueinander oder voneinander zu verschieben. Die in Abb. 1 und 2 dargestellte Astspreize dient zum Abstemmen des Astes. Die Astspreize wird auf Druck beansprucht, wie die Pfeile angeben. Die in den Teilen 1 und 2 angebrachten Löcher 5 dienen zur Aufnahme eines Drahthakens, der um Ast und Stamm leicht geschlungen wird,

so daß auch bei Sturmbewegung die Astspreize an ihrem Orte verbleibt. Durch Umkehren der Teile r und Wiedereinführung in die Aussparungen 4 des Teiles 2 kann die Astspreize auf Zug beansprucht werden, wie in Abb. 3 und 4 durch Pfeile dargestellt ist. Die Astspreize dient dann zum Heranziehen der Äste, wenn die in die Löcher 5 einzuführenden Drahthaken um Ast und Stamm geschlungen werden. Auch hier ist bei Sturmbewegung die Lage der Astspreize gesichert. Die Drahthaken sind in der Zeichnung weggelassen. Aus der Zeichnung ist zu erkennen, daß die Astspreize verlängert und verkürzt werden kann, je nachdem es erforderlich ist. Es gelingt nicht immer, den Ast sofort in die gewünschte Lage zu bringen, da vielfach die Gefahr besteht, den Ast abzubrechen. Da ist es ein besonderer Vorteil der in seiner

ao Länge verstellbaren Astspreize, das Abstemmen des Astes oder das Heranziehen des Astes nach und nach ausführen zu können.

Bisher ist angenommen, daß der Teil 1 mit Klammern 3 und der Teil 2 mit Aussparungen 4 versehen ist. Mit Rücksicht auf vorteilhafte Herstellung können beide Teile 1 und 2 mit Klammern 3 und Aussparungen 4 versehen werden, ohne daß die Wirkung der Vorrichtung dadurch beeinflußt wird.

In Abb. 5 ist an einem Formobstbaum die Verwendung der Astspreize dargestellt. Die Spreizen 6 dienen der Abstemmung, während die Spreizen 7 dem Heranziehen des Astes dienen.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verstellbare Astspreize zum Heranziehen oder Abstemmen von Baumästen, bestehend aus zwei oder mehreren Teilen, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Teile Aussparungen (4) oder Vorsprünge (3) besitzen, mit deren Hilfe die Spreizenteile zur Erzielung verschiedener Längen ineinandergebakt werden können.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen