DE461862C

DE461862C - Einspritzbrennkraftmaschine mit vereinfachtem Luftverdichter

Info

Publication number: DE461862C
Application number: DEP51763D
Authority: DE
Original assignee: LUDWIG PISTOR
Current assignee: LUDWIG PISTOR
Publication date: 1928-06-28

Description

Einspritzbrennkraftmaschine mit vereinfachtem Luftverdichter. Es sind Verbrennungskraftmaschinen bekannt, bei welchen in dem Zylinderdeckel oder Kolbenboden ein Nebenraum angeordnet ist, in den ein an dem Gegenkörper sitzender Paßzapfen eindringt und eine Luftströmung von dem Nebenraum zum Brennraum hervorgerufen wird, wobei der durch ein Ventil eingespritzte Brennstoff zerstäubt und zu dem Brennraum mitgerissen wird. Die Entflammung des Brennstoffes findet aber nicht im Brennraum, sondern im Nebenraum statt, in den der Brennstoff direkt oder durch Rückströmung beim Hubwechsel gelangt. Diese Einrichtung bezweckt eine verlangsamte Verbrennung des Brennstoffes.
Es ist auch bekannt, den in den Nebenraum eingespritzten Brennstoff durch Überströmungskanäle in den Brennraum zu leiten, wobei der Nebenraum durch ringförmige, konzentrische Wülste gebildet ist.
Bei diesen bekannten Maschinen findet eine Teilung des Brennstoffes statt, indem ein Teil in den Brennraum strömt, ein anderer Teil aber im Nebenraum verbleibt, wobei die Entflammung in dem einen Raum bewirkt wird, während hierauf erst das in dem anderen Raum verbliebene Gemisch verbrennt.
Die Erfindung besteht nun darin, daß die unmittelbar vor der Bodenfläche des Nebenraumes abzweigenden überströmkanäle spitzwinklig mit den Brennstoffleitungen zusammenlaufen und mit den letzteren an ihrem Treffpunkt, unmittelbar an der Bodenfläche des Brennraumes, gemeinsame Düsen bilden.
Dadurch wird eine Teilung des Brennstoffes vermieden, denn dieser wird von der aus dem Nebenraum überströmenden Luft injektorartig mitgerissen und gelangt daher ohne Verwendung eines Druckmittels in den Brennraum.
In der Zeichnung zeigen die Abb. r und 2 -je einen senkrechten Längsschnitt durch einen ;Maschinenzylinder.
1 ist der Zylinder, 2 der Kolben. In dem Zylinderdeckel 3 ist ein Nebenraum .4 angebracht, der einem zentrisch an der Stirnwand des Kolbens 2 sitzenden Zapfen 5 als Zylinder dient. Vom unteren, geschlossenen Ende des Nebenraumes ,4 führen eine Anzahl Kanäle 6 in den Verbrennungsraum und in diese Kanäle münden die Brennstoffkanäle 7, in welche der Brennstoff mittels der Leitung ro und des gesteuerten Ventils 8 eingeführt wird.
Die über strömkanäle 6 verlaufen spitzwinklig zu den Brennstoffkanälen 7, so daß sie mit den Letzteren an ihrem Treffpunkt, unmittelbar an der Bodenfläche des Brennraumes, gemeinsame Düsen bilden.
Beim Abwärtshub des Kolben 2 ist das Ventil 8 der Brennstoffzuführungsleitung zunächst geschlossen. Durch den in den Nebenraum q. eindringenden Zapfen 5 wird in dem Nebenraum q. gegenüber dem Verbrennungsraum 9 ein Überdruck erzeugt, der eine Luftströmung durch die Kanäle 6 in den Brennraum 9 hervorruft. - Bei Beginn des Überströmens wird das, Ventil 8 geöffnet, worauf der Brennstoff in die Kanäle 7 eintritt und von der Zerstäubungsluft in den Brennraum 9 mitgerissen wird. Die in dem Nebenraum ¢ befindliche Luft wird nahezu restlos von dem Zapfen 5 verdrängt.
Die vorliegende Einrichtung kann sowohl für Zweitakt- als auch für Viertaktmotoren Verwendung finden.
Der Nebenraum kann als Glühkopf ausgebildet werden; die neue Anordnung läßt aber auch eine gute Kühlung des Kopfes zu.
Infolge kräftiger Zerstäubung mittels der durch die Verdichtung erhitzten Luft ist es möglich, auch schwer flüchtige Brennstoffe zu verwenden.

Claims

PATENTANSPRUCH: Einspritzbrennkraftmaschine, bei der in dem Zylinderdeckel oder Kolbenboden ein Nebenraum angeordnet ist, in den ein an dem Gegenkörper sitzender Paßzapfen eindringt und eine Luftströmung von dem Nebenraum zum Brennraum hervorgerufen wird, wobei der durch ein Ventil eingespritzte Brennstoff zerstäubt und zu dein Brennraum mitgerissen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die unmittelbar vor der Bodenfläche des Nebenraumes (¢) abzweigenden Überströmkanäle (6) spitzwinklig mit den Brennstoffleitungen (7) zusammenlaufen und mit den letzteren an ihrem Treffpunkt unmittelbar an der Bodenfläche des Brennraumes gemeinsame Düsen bilden.