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Schleuder, insbesondere für die Zuckerfabrikation. Es sind in der
Zuckerfabrikation Schleudern mit selbsttätiger und stetiger Austragung der Flüssigkeit
durch die Maschen einer Siebtrommel in einen mit dieser verbundenen, vollen Ableitmantel
und des festen Gutes durch Öffnungen dieser Siebtrommel und des Ableitmantels bekannt;
dabei wird das Schleudergut zu diesen Öffnungen mittels einer zur Siebtrommel mit
Geschwindigkeitsunterschied umlaufenden Fördervorrichtung geschafft. Das feste Gut
wird durch die Fördervorrichtung in Stücke von ganz unbestimmter Form, insbesondere
von wesentlich verschiedenen radialen Abmessungen, gesondert und daher auch einer
sehr ungleichmäßigen Behandlung unterzogen. Diese Stücke zerfallen beim Abschleudern,
und das gewonnene Erzeugnis ist loser, ungleichmäßig behandelter Kristallzucker.
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Demgegenüber wird der Erfindung gemäß zwischen der Siebtrommel und
den Zuführvorrichtungen für das Schleudergut, die Deckflüssigkeit usw. eine Zellentrommel
angeordnet, die zugleich als Fördervorrichtung für das Schleudergut innerhalb der
Schleudertrommel dient. Ferner schließt die Zuführvorrichtung für das Schleudergut,
gegebenenfalls auch jene für die Deckflüssigkeit usw., an der Innenfläche der Zellentrommel
dicht an, wodurch eine genaue Füllung der Zellen erreicht wird. Durch diese Einrichtung
wird eine gleichmäßig dicke Masseschicht im ganzen Trommelumfang geschaffen, die
beim Schleudern eine gleichmäßige Pressung und Durchlässigkeit .erlangt, woraus
sich ein gleichmäßiges Abschleudern des Sirups, eine möglichst gleichmäßige Einwirkung
der Deckflüssigkeit auf die Masseschicht und daher auch ein gleichmäßiges Enderzeugnis
(Kristallzucker) ergibt. -Da die Dicke dieser Masseschicht meistens verhältnismäßig
gering ist, findet kaum ein Lösen der Kristalle durch die Deckflüssigkeit statt,
und die ganze Behandlung geht rascher vor sich. Ferner können durch diese Einrichtung
durch Hartschleudern auch Formstücke von bestimmter Form und Größe als Enderzeugnis
hergestellt werden, die bei geeigneter Vorkehrung als solche ausgetragen werden.
Zu diesem Zwecke können die Zellen verschiedene Größe und daher auch jene der im
Handel befindlichen oder für den Handel möglichen Zuckerstücke, z. B. Zuckerwürfel
oder Tafeln, haben.
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Die Zeichnung zeigt in den Abb. i und z ein Ausführungsbeispiel einer
derartigen Schleuder, und zwar in Abb. i in einem lotrechten Mittelschnitt nach
der Linie C-D der Abb. z und in Abb. 2 in einem Schnitt nach der Linie A-B der Abb.
i.
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Abb.3 bis 5 zeigen Einzelheiten.
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Bei dem in den Abb. i und z dargestellten Beispiel der Erfindung ist
i eine Siebtrommel, 2 ein mit dieser verbundener, voller (nicht durchbrochener)
Auffang- und Ableitmantel für die Flüssigkeit, 3 die Zellentrommel (Ausstoßtrommel)
und q. der feststehende Mantel.
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Zur selbsttätigen und stetigen Austragung des von der abgeschleuderten
Flüssigkeit befreiten
festen Gutes sind die Trommel i und der Mantel
2 mit einem oder mehreren, wie die Zeichnung zeigt, mit zwei gegenüberliegenden,
fast über deren ganze Höhe reichenden, lotrechten oder schrägen Schlitzen 5 versehen,
und ferner läuft die Zellentrommel 3 zur Siebtrommel i in der gleichen Richtung
mit einem Geschwindigkeitsunterschied, der im allgemeinen sehr gering sein kann.
Für diesen Zweck ist ein bekanntes, nicht dargestelltes Übertragungsgetriebe von
der Welle 6 der Zellentrommel 3 und der Hohlwelle 7 der Siebtrommel i vorgesehen,
wodurch sich eine nur um weniges verringerte oder erhöhte Geschwindigkeit der Zellentrommel
gegenüber der Siebtrommel ergibt. Da ferner die Zellentrommel 3 für die Mitnahme
des festen Gutes in der Umfangsrichtung ausgebildet, z. B. gitterförmig mit neben-
und übereinander befindlichen, genau oder ungefähr radial liegenden Gitteröffnungen
gestaltet ist, so wird das feste Gut unter stetiger Abschleuderung der Flüssigkeit
bei der gegebenen Umdrehungszahl der Siebtrommel stetig und langsam zu einem Schlitz
5 gebracht, den jeder. Punkt der Zellentrommel nach einer gewissen Zeit erreicht,
.so daß das 'feste Gut durch die Fliebkraft stetig in den feststehenden Mantel 4.
ausgetragen wird; aus diesem wird es' durch einen am ganzen Umfang vorgesehenen
Auslaß 12 entfernt.
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Wenn das feste Gut geformt werden soll, werden die lichten Felder
des Gitters, das sind die Zellen, der Größe und Form des herzustellenden Erzeugnisses,
also in der. Zukkerfabrikation der Größe der herzustellenden Zuckerplatten oder
-würfel, angepaßt.
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Die vom festen Gut getrennte Flüssigkeit dringt durch. die Siebtrommel
i in den Ablaufmantel 2, von wo sie durch dessen schräge Anordnung oder durch ihr
Eigengewicht nach unten ausgetragen wird und längs des schrägen Bodens der Auffangschale
13 bei 14 ablaufen kann. Der Ringraum zwischen der Trommel i und dem Mantel 2 kann
durch im allgemeinen lotrechte Wände 15 in Segmente abgeteilt sein, aus welchen
die Abläufe zur feststehenden Auffangschale 13 getrennt erfolgen. Durch diese
Unterteilung wird eine Drehung der Flüssigkeit gegenüber der Trommel verhindert.
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Die stetige Zuführung des Schleudergutes erfolgt durch eine mit der
Geschwindigkeit der Siebtrommel i umlaufende Vorrichtung zu jenem Teil (Segment)
der Zellentrommel 3, aus dem vorher das feste Gut ausgetragen wurde. Diese Vorrichtung
besteht gemäß dein dargestellten Beispiel aus einem zentralen Zuleitungsrohr 16,
das z. B. durch ein Armkreuz 17 mit der Siebtrommel i verbunden ist und daher
mit dieser umläuft. Das Rohr 16 hat Längsschlitze 18 ungefähr von der Höhe der Trommel,
und: an diese Längsschlitze schließen sich im wesentlichen radiale, schmale und
gleich breite Kanäle i g von der Höhe der Trommel an, die an die Innenfläche der
Zellentrommel 3 dicht anschließen. In das Rohr 16 mündet ein feststehendes Zuleitungsrohr
27.
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Die Wirkungsweise dieser Einrichtung ist folgende: Es wird ,angenommen,
daß die Trommeln i, 2 und damit die Zuführvorrichtung 16, i g in den in Abb.
2 angegebenen Pfeilrichtungen mit einer gewissen Geschwindigkeit umlaufen und die
Drehgeschwindigkeit der Zellentrommel 3 in der gleichen Richtung eine etwas größere
ist. Es findet sodann stetig bei den Schlitzen 5 auf die Breite der diesen entsprechenden
Segmente die Ausstoßung des festen Gutes ,aus den Gitterfeldern (Zellen) der Trommel
3 statt, und diese leeren Segmente wandern infolge der etwas rascheren Drehung der
Trommel 3 in der Pfeilrichtung zu den Kanälen ig, durch die die Füllung der leeren
Segmente mit Schleudergut unter der Wirkung der Fliehkraft erfolgt. Dabei kann das
Ende der Kanäle i9 als Abstreifer an der Trommel 3 wirken, oder es können besondere
Abstreifer ig' vorgesehen sein, um eine stets gleichmäßige Auftragung des Schleudergutes
in der Schichtdicke zu erreichen. Diese zugeführten Schichten werden ebenso wie
das übrige in der Trommel 3 befindliche Schleudergut bei der Drehgeschwindigkeit
der Trommeln von der Flüssigkeit befreit und dabei allmählich einem zweiten Schlitz
5 zugeführt, bei dem sie ausgetragen werden.
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Bei Schleudermaschinen in der Zuckerfabrikation kommt oft auch die
stetige Zuführung einer oder mehrerer Flüssigkeiten, nämlich der Deckflüssigkeit,
in Betracht. Diese Zuführung erfolgt durch eine oder mehrere, der Zuführvorrichtung
für das Schleudergut ähnliche, nämlich mit der Geschwindigkeit der Siebtrommel kreisende,
aber gegen diese Vorrichtung in der Drehrichtung versetzte Vorrichtungen. Bei dem
dargestellten Beispiel ist ein das Rohr 16 umgebendes Röhr 2o vorgesehen,
das mit dem Rohr 16 und folglich mit den Trommeln i, 2 verbunden ist, mit welchen
es umläuft. Das Rohr 2o hat ein feststehendes Zuleitungsrohr 28, ferner Längsschlitze
21 von der ungefähren Höhe der Trommeln i, 2, und an diese Längsschlitze schließen
sich im wesentlichen radiale, schmale Kammern 22 von gleicher Höhe an, die zur Zellentrommel
3 führen, aber gegen die Kanäle i g im Umfange in der Drehrichtung versetzt sind,
so daß zuerst das Schleudergut und sodann erst die Deckflüssigkeit
dem
entleerten Trommelsegment in möglichst gleichmäßiger Schichtdicke zugeführt wird.
Entsprechend dieser Versetzung findet dann sowohl das Schleudergut für sich allein
als auch bei aufgebrachter Deckflüssigkeit Zeit, um ausgeschleudert zu werden, wodurch
es auch möglich wird, zwei oder mehr Abläufe im Mantel 2 getrennt aufzufangen und
abzuleiten; diesem Zwecke dienen die bereits erwähnten Wände 15, die den Zwischenrauen
zwischen den Trommeln 1, 2 in Segmente teilen. Es ist nur noch dafür Sorge zu tragen,
daß auch das Auffangen der Flüssigkeiten in getrennten, feststehenden Behältern
erfolgt.
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Wie Abb. 3 im lotrechten Schnitt nach der Linie F-F der Abb. q. und
Abb. ¢ in einem wagerechten Schnitt nach der Linie G-H der Abb.3 in einem Beispiel
zeigen, hat das zur Ableitung der einen Flüssigkeit dienende Segment des Ablaufmantels
2 einen radial weiter abstehenden Mantel 2" als das zur Ableitung einer zweiten
(oder weiteren) Flüssigkeit dienende Segment (Mantel 2'), so daß die längs der Mäntel,
z', 2" abfließenden Flüssigkeiten in verschiedenen feststehenden Gefäßen 13 bzw.
13' aufgefangen und abgeleitet werden.
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Hauen die lichten Felder des Gitters (Zellen ) der Zellentrommel 3
die Form und Größe der Zuckerplatten oder -würfel, dann kann die Schleuder zur Herstellung
und Austragung der fertigen, nur noch zu trocknenden Werkstücke dienen. Hierbei
ist auf eine möglichst genaue Vollfüllung der Gitterfelder zu achten, was durch
einen bestimmten Geschwindigkeitsunterschied der Zellentrommel 3 gegenüber dem Zuführkanal
i9, durch eine gewisse Breite des Kanals i9 gegenüber dem Umfang der Zelle und durch
die Abstreifer i9' erreicht werden kann. Um dabei die Zuckerstücke durch Anschlagen
an den feststehenden Mantel 4. infolge der Fliehkraft nicht zu zerschlagen, werden
sie beim Abschleudern durch entsprechende Führungswinde möglichst schonend abgebremst.
Wie Abb. 5 an einem Beispiel in einem lotrechten Schnitt durch einen Schlitz 5 zeigt,
sind feststehende, rundherum laufende Führungswände 23 vorgesehen, die in einem
Bogen oder schräg zur wagerechten Austragrichtung verlaufende Kanäle 2.. bilden.
Wie diese Abbildung zeigt, kann ein solcher Austrägkanal für jede wagerechte Stückenreihe
der Zellentrommel 3 vorgesehen sein. Die Wirkung dieser Kanäle besteht darin, daß
die Stücke nicht gegen senkrechte Wände prallen, sondern von ihrer Ausschleudervorrichtung
möglichst allmählich abgelenkt werden, wodurch deren Geschwindigkeit allmählich
abgebremst wird. Die Stücke können in einen gemeinsamen schrägen Ablauf 25 austreten.
In den Schlitzen 5 der Trommel 1, 2 können wagerechte Führungswände 26 angebracht
sein, die in der Höhe der wagerechten Gitterwände und des Beginnes der Kanalwände
23 liegen und die Zuckerstücke beim Abschleudern leiten.
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Die Führungswände 23 können auch in der Austragrichtung, also wagerecht,
verlaufen, wie in Abb. 5 mit strichpunktierten Linien bei 23' angegeben ist; in
diesem Falle wirkt die Reibung der Werkstücke an den Wänden bremsend. Die Stücke
fallen sodann längs des gemeinsamen Mantels q.' zu Boden, von wo sie ausgetragen
werden.