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Maschine zur Herstellung von Briefumschlägen, Papierbeuteln, Pappschachteln
u. dgl. Gegenstand der Erfindung ist eine Maschine zur Herstellung von Briefumschlägen,
Papierbeuteln, Pappschachteln u. dgl., welche mit Falzstempeln in Verbindung mit
einem Formatfalzkasten unter Verwendung von Saugluftanlegern und Förderbändern arbeitet.
Das Merkmal der -Maschine nach der Erfindung besteht darin, daß zur absatzweise
erfolgenden Zuführung der Blätter Förderbänderpaare dienen, von denen die oberen
an der Einführungsstelle der Blätter absatzweise gegenüber den unteren derart abgehoben
oder gesenkt werden, daß sie die Werkstücke zuerst schnell und dann langsam und
von der Wirkung der Förderbänder frei an die Ausrichtanschläge des Falzkastens heranführen.
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Auf diese Weise wird erreicht, daß die Blätter von den Förderbändern
mit verhältnismäßig geringer Geschwindigkeit an die Ausrichtanschläge herangeführt
werden, so daß an dieser Stelle keine Stauchungen auftreten und die Blätter genau
ausgerichtet werden können.
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Infolge dieser Anordnung wird es anderseits möglich, die Arbeitsgeschwindigkeit
der -Maschine gegenüber den bisher bekannten Maschinen zu steigern, ohne daß durch
Stauchungen der an die Ausrichtvorrichtungen herangebrachten Blätter ungenaues Falzen
derselben, besonders bei schwachen Papiersorten, und somit Betriebsstörungen entstehen.
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Der gleiche Vorteil wird mit der Maschine nach der Erfindung gegenüber
denjenigen Maschinen erreicht, die mit anderen Blattfördermitteln, wie Zangen, Schlitten,
Gummierern u. dgl., arbeiten. Diese Fördermittel können, besonders wenn sie zwischen
dem Blattstapel und der Falzvorrichtung hin und her schwingen müssen, nur mit geringer
Geschwindigkeit, etwa i 2o bis 150 Förderungen je Minute, arbeiten, da sonst Massenschwingungen
entstehen, welche die Genauigkeit der Arbeit ungünstig beeinflussen. Mit der Maschine
nach der Erfindung dagegen läßt sich diese Höchstgrenze ohne Schwierigkeiten überschreiten
und damit die Leistung der Maschine erhöhen.
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Das Aufundabwärtsbewegen der Förderbänder wird zweckmäßig durch eine
während des Ganges der Maschine regelbare Stellvorrichtung herbeigeführt. Ferner
ist es vorteilhaft, die Förderbänder sowohl der oberen als auch der unteren Förderbahn
entweder gemeinsam oder einzeln gegenüber dem Blatt verstellbar anzuordnen, so daß
auf diese Weise den verschiedenen Blattformen und -größen Rechnung getragen werden
kann.
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Ferner können statt der oberen auch die unteren Förderbänder abgehoben-
werden, oder es können sowohl die unteren als auch die oberen beweglich gelagert
sein.
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Schließlich ist es auch möglich, in die Bahn der Förderbänder Druckwerke
oder ähnliche Vorrichtungen zur Übertragung von Bearbeitungsmitteln, wie Druckfarbe,
Klebstoffe, Fensterlack o. dgl., anzuordnen, um auf diese -'eise, während der Führung
der Werkstücke zwischen den Förderbändern, die Bearbeitungsmittel mit Hilfe umlaufender
Auftragsvorrichtungen aufbringen zu können.
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In den Abb. r bis 17 sind teils in Seitenansicht, teils in Vorder-
und Seitenansicht, diese Ausführungsbeispiele veranschaulicht.
Abb.
i zeigt schematisch eine Ausführungsform, bei der zwei teilweise aneinanderliegende
Förderbänder i und z zur Förderung der Papierblätter benutzt werden, wobei das Förderband
z, welches durch Reibung das Förderband i mitnimmt, seinen Antrieb von der Motorwelle
3 über ein exzentrisch gelagertes Zahnrad ¢ und ein damit in Eingriff stehendes
Eirundzahnrad 5 erhält. Dadurch wird eine teils langsame, teils schnelle VOrwärtIs:
bewegung der Förderbänder erreicht. Die übertragung von dem Eirundzahnrad 5 auf
die Triebscheibe 6 des Förderbandes 2 erfolgt beispielsweise mittels, einer Kette
7, die über die Triebscheibe 6 und ein mit dem Eirundzahnrad auf gleicher Achse
sitzendes Kettenrad 8 läuft.
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Abb. 2 zeigt eine ähnliche Ausführungsform mit den Förderbändern i
und 2, bei der jedoch der ungleichmäßige Antrieb des Förderbandes 2 durch ein Malteserkreuzgetriebe
9 erfolgt.
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Die Abb.3 und 4. zeigen in Ansicht und Draufsicht eine weitere Ausführungsform,
bei der die Förderbänder i und 2 über die beiden Führüngszylinder io und i i geführt
sind. Der Führungszylinder io ist in seinem Lager 12 senkrecht beweglich geführt,
so daß seine Achse 13, die mit einer Schiene 14 in Verbindung steht, der feststehenden
Achse 15 des Führungszylinders i i des Förderbandes 2 genähert oder von dieser entfernt
werden kann. Dieses Aufundabbewegen des oberen Förderbandes i, womit die Reibung
am Förderband 2 verstärkt oder verringert werden soll, erfolgt über ein Hebelgetriebe
16, welches durch beliebige Mittel angetrieben werden kann. Das untere Förderband
2 erhält absatzweise eine Bewegung durch ein Zahnsegment 17, welches von einer Kurvenscheibe
o. dgl. her über ein Gestänge 18 in hin und her schwingende Bewegung versetzt wird
und mit einem Zahnrad 19 auf der Welle 15 in Eingriff steht. Bei dem dargestellten
Beispiel wird jeweils nur die nach unten gerichtete Bewegung des Zahnsegments 17
auf die Welle 15 übertragen, während die Aufwärtsbewegung des Zahnsegments 17 von
einem Sperrad 2o mit Sperrklinke 21 aufgenommen wird, so daß die rückläufige Aufwärtsbewegung
auf die Förderbänder nicht zur Wirkung kommt.
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Bei der Ausführungsform, die in Abb.5 und 6 in Seitenansicht und teilweise
geschnitten und in Vorderansicht dargestellt ist, laufen die Förderbänder i und
2 dauernd mit gleichmäßiger Geschwindigkeit um. Auch hier ist wieder der Führungszylinder
i o des Förderbandes i beweglich gelagert und über die Schiene 14. vom Gestänge
16 her in der Höhe verstellbar, so daß die Reibung zwischen den Förderbändern-i
und 2 nach Bedarf vermehrt oder vermindert werden kann. Das Gestänge 16 wird in
diesem Fall zweckmäßig von einer Kurvenscheibe oder einer ähnlichen Vorrichtung
derart in Betrieb gesetzt, daß bei der Aufnahme der zu fördernden Werkstücke trotz
stets gleichbleibender Geschwindigkeit der Förderbänder die Reibung zwischen den
Förderbändern gering ist, so daß die Werkstücke nur eine geringe Beschleunigung
aus der Ruhestellung erhalten. Während des Laufes wird dann die Reibung vergrößert,
indem beide Förderbänder dicht aneinandergerückt werden, und in der Nähe der Abgabe
der Werkstücke wird die Reibung wieder vermindert.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb.7 sind die Führungszylinder i
o und i i beider Förderbänder i und 2 in senkrechter Richtung verstellbar gelagert
und mit Schienen 1 4. und 22 verbunden, die wiederum durch Gestänge 16 verstellt
werden können. Auch diese Förderbänder i und 2 können stets mit gleichmäßiger Geschwindigkeit
umlaufen, während durch gegenseitiges Nähern oder Entfernen voneinander die Reibung
vergrößert oder verringert und dann die Itiitnahmegeschwindigkeit der Werkstücke
so geregelt wird, daß bei größtmöglichster Leistung eine sichere Führung der Werkstücke
und eine sichere Abgabe erfolgt.
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Beider Ausführungsform nach Abb.8 (Seitenansicht), Abb.9 (Vorderansicht)
sind die Führungszylinder i o und 11 des oberen Förderbandes i und des unteren Förderbandes
2 beide in ihrem Lagerbock iz senkrecht beweglich gelagert. Auf jeder der beiden
Achsen 13 und 15 der Förderzylinderio und ii sind gegeneinander anliegende Exzenterscheiben
23 und 24. angeordnet. Die Wirkungsweise dieser Anordnung besteht darin, daß bei
jeder ganzen einmaligen Umdrehung der Führungszylinder i o und i i ihre Achsen 13
und 15 einander genähert und wieder voneinander entfernt werden, so daß also periodisch
die Förderbänder i und 2 ebenfalls einander genähert und voneinander entfernt werden.
Dadurch wird die Reibung abwechselnd vermehrt und vermindert und die Fördergeschwindigkeit
geregelt.
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In den Abb. i o, i i und 12 ist eine Ausführungsform in Seitenansicht,
Vorderansicht und in Draufsicht dargestellt, bei der infolge der exzentrischen Lagerung
der Achsen 13 und 15, der Führungszylinder io und ii in dem Lagerbock 12 eine Verstellung
bzw. eine Regelung des Reibungsdruckes zwischen den Förderbändern i und 2 während
des Betriebes der Maschine jederzeit vorgenommen werden kann. Die exzentrische Lagerung
wird dadurch erreicht, daß die Achsen 13 und 15 exzentrische Fortsetzungen 25 und
26 im Lagerbock
besitzen, welche bei Drehung mittels der Handräder
27 und 28 eine Näherung oder Entfernung der Achsen 13 und 15 bewirken.
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Bei den bisher benutzten Zangen- und Greifer-vorrichtungen zur Förderung
der Werkstücke bis über den Falzkasten erfolgt der Angriff dieser Fördermittel an
der vorausgehenden Ecke des Werkstückes, so daß es gut über den Formkasten kommt.
Werden dagegen, wie im vorliegenden Fall. Förderbänder benutzt, die nur zu beiden
Seiten des Formkastens laufen können, liegt die Gefahr vor, daß die frei vorausgehende
Ecke des Werkstückes an den Falzkästenwänden anstößt und so eine Betriebsunterbrechung
herbeigeführt wird. Aus diesem Grunde muß bei der Maschine gemäß der Erfindung dafür
gesorgt werden, daß die vorausgehende Ecke des Werkstückes gut über den Falzkasten
kommt. Zu diesem Zweck werden an der Oberkante des Falzkastens Führungen vorgesehen,
die während der Förderung des Werkstückes eine Öffnung so überdecken, daß das Werkstück
mit der vorangehenden Ecke gut und sicher hinübergeleitet wird, während die Führungen
beim Falzvorgang nach unten in den Falzkasten so eingeklappt werden, daß sie mit
seinen Wänden bündig liegen.
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In den Abb. 13, 1 4. und 15 ist ein Ausführungsbeispiel für eine solche
Führungseinrichtung dargestellt, und zwar zeigt Abb. 13 eine Draufsicht, und Abb.
14. und 15 zeigen Seitenansichten bzw. Schnitte. Der Falzkasten besteht in der üblichen
Weise aus den Seitenwänden 29 mit den Anschlägen 30 und den Ausrichtkloben
; r. An den oberen Längskanten des Falzkastens sind um Wellen 32 und ; ; drehbare
Anschläge 3 4 und 3 5 so angeordnet, daß sie in wagerechter Stellung die Öffnung
des Falzkastens überbrücken, in senkrechter Stellung dagegen in die Formkastenwände
so eingeklappt sind, daß sie mit diesen bündiglieaen. Die Steuerung dieserFührungen
; 4 und ;5 erfolgt durch ein Gestänge 36 von einer Kurvenscheibe o. dgl. her, durch
welches die Wellen 32 und 33, an denen die Führungen 3.1 und 35 befestigt sind,
je nach dem Arbeitsgang der Maschine so bewegt werden, daß die öifnung des Falzkastens
entweder überbrückt oder freigegeben wird. Die Steuerung der Ausrichtkloben erfolgt
in an sich bekannter Weise durch ein Gestänge 37.
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Wenn also ein Werkstück (Einzelblatt) von den Förderbändern zum Falzkasten
bewegt wird, überbrücken die Führungen 3.1 und 35 die Öffnung des Falzkastens, so
daß das Einzelblatt in die in Abb. 13 punktiert angegebene Stellung gelangen kann.
Sobald das Einzel-Matt dann an den Anschlägen 3o ai)gekommen und von den Ausrichtkloben
3 i in die richtige Stellung gebracht worden ist, werden die Führungen 3q. und 35
nach unten geklappt und dann der Weg für den Oberstempel freigegeben.
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In den Abb. 16 und 17 ist in der Draufsicht und Seitenansicht noch
eine weitere Ausführungsform dargestellt, bei der die Werkstücke auf dem Wege zum
Formkasten bedruckt werden. Bei der Benutzung von Förderbändern gemäß der Erfindung
mit der fortlaufenden Bewegung des Werkstückes wird die Anwendung des Rotationsdruckes
möglich. Wie aus den Abb. 16 und 17 ersichtlich, kann die Druckvorrichtung 39 bequem
zwischen den Förderbandgruppen 40 und 4 1 angeordnet und von diesen ebenfalls angetrieben
werden, so daß die Drehung des Druckzylinders der Fördergeschwindigkeit des Werkstückes
vollkommen entspricht.
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Selbstverständlich können auf dem Wege vom Blattstapel zum Falzzylinder
noch andere Bearbeitungsstellen eingeschaltet werden, und zwar derart, daß entweder
der Blatttransport durch die Förderbänder ununterbrochen stattfindet oder aber unterbrochen
mit Stillstand an verschiedenen Bearbeitungsstellen.