DE453887C

DE453887C - Adsorptions- und Regenerationsverfahren

Info

Publication number: DE453887C
Application number: DEM95550D
Authority: DE
Original assignee: Metallbank und Metallurgische Gesellschaft AG
Current assignee: Metallbank und Metallurgische Gesellschaft AG
Priority date: 1926-07-29
Filing date: 1926-07-29
Publication date: 1927-12-20

Description

Adsorptions- und Regenerationsverfahren.
Die bisher in Anwendung befindlichen Adsorptions- bzw. Regenerationsverfahren und ihre Ausführungsformen sind dadurch gekennzeichnet, daß die Adsorptionsmittel, z. B.
Aktivkohle, stets-in derselben Schichthöhe arheiten, d. h. daß eine Anpassung an die einzelnen Arbeitsgänge des Prozesses durch Wechseln der Schichthöhe nicht vorgesehen war.
Es hat sich nun herausgestellt, daß es von außerordentlichem Vorteil ist, wenn man die Schichthöhe der Adsorptionsmittel während des Betriebes verändern kann, um so für jeden einzelnen Arbeitsgang die jeweils günstigsten Betriebsbedingungen zu schaffen.
Beispielsweise wird es meist zvçeckmäßi" sein, für die Adsorption eine große Schichthöhe zu verwenden, während anderseits, z. B. beim Trocknen oder audl beim Kühlen, deren Verminderung am Platze ist. Auch für die Lösung der adsorptiven Bindung und Austreibung der gebundenen Mittel, besonders wenn dieses unter Verwendung von Dämpfen vorgenommen wird, bedeutet es einen wesentlichen Fortschritt, die Schichthöhe den Bedingungen des Prozesses anpassen zu können. Auch da, wo zur Anreicherung eines Gemisches oder zur vorübergehenden Trennung derartige Verfahren benutzt werden, gelangt zweckmäßigerweise das in vorliegender Erfindung beruhende neue Verfahren zur Anwendung.
Erfindungsgemäß wird nun der wahlweise Wechsel der Schichthöhe der Adsorptionsmittel nicht erreicht durch ein Umschütten oder andere Verteilung des Mittels selbst, sondern dadurch, daß man die Gase, Dämpfe usw. für die einzelnen Arbeitsabschnitte des Gesamtprozesses verschieden leitet. Eine entsprechende Gestaltung der Behälter ermöglicht dies.
Ein Beispiel möge die Durchführung des angedeuteten Prinzips erläutern: Abb. I zeigt einen Behälter, welcher durch Einbau von Wänden in drei Abteilungen geteilt ist. Die Gase würden bei der Adsorption aus der Zuführungsleitung bei A in den Behälter eintreten und, nachdem sie die drei Abteilungen hintereinander passiert haben, den Behälter bei B verlassen. Soll nun für einen anderen Arbeitsgang, z. B. das Trocknen bei der Regeneration, die Schichthöhe verringert werden, so würde man durch Öffnen der mit a bezeichneten Absperrorgane (nach Schließung von a') den Weg für die Trockenluft freigeben, wodurch offensichtlich erreicht ist, daß die nunmehr zu passierende Schichthöhe auf l/3 herabgemindert ist.
Es steht nichts im Wege, durch Einbau von Schiebern b und c oder ähnlichem eine bessere Abtrennung der Unterabteilungen, wenn erforderlich, durchzuführen. Ebenso ist es möglich, durch Einrichtung einer größeren Anzahl Unterabteile eine entsprechend größere Verringerung der Schichthöhe zu erzielen.
Auch kann man bei Ausführungen von Behältern mit einer größeren Anzahl derartiger Abteile durch wahlweises Parallel- und Hintereinanderschalten der einzelnen Abteilungsgruppen das Schichtverhältnis in beliebigen Kombinationen verändern. Selbstverständlich ist die Form der Ausführung in keiner Weise an das Schema der Abb. I, welches nur das Prinzip allgemein versinnbildlichen soll, gebunden. So kann z. B. der Behälter auch in stehender Anordnung betrieben werden, mit senkrechtem Gasdurchtritt für die Adsorption und wagerechter Strömungsrichtung bei den Arbeitsgängen in Parallelschaltung usw.
(Abb. 2).
In ähnlicher Weise, wie die Unterteilungen eines Behälters wahlweise parallel, hintereinander oder kombiniert geschaltet werden können, lassen sich auch ganze Behälter, sofern deren mehrere sich im selben Arbeitsgange befinden, schalten.
Bei der Austreibung der gebundenen Stoffe können selbstverständlich die Ableitungen der einzelnen Abteilungen, statt vereinigt, auch einzeln geführt werden, um auf diese Weise eine fraktionierte Kondensation bzw.
Trennung in einzelne Bestandteile durchzuführen.
Weitere Kombinationen können dadurch geschaffen werden, daß man zunächst die einzelnen Abteile der Behälter schaltet und außerdem noch die Behälter selbst zu Kombinationen zusammenstellt.
Auf diese Weise ist man imstande, sich vollkommen allen Anforderungen, die betrieblich bei den einzelnen Arbeitsgängen des Prozesses gestellt werden, anzupassen und so technisch und wirtschaftlich das Höchstmaß an Leistungsfähigkeit aus der Anlage herauszuholen.
PATENTANS1'RÜC1IE-I. Adsorptions- und Regenerationsverfahren, dadurch gekennzeichnet, daß in den einzelnen Arbeitsgängen mit wechselnder Schichthöhe des Adsorptionsmittels gearbeitet wird.

Claims

2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der Wechsel der Schichthöhe durch Anwendung verschiedener Strömungswege bei der Adsorption einerseits und bei Wiederbelebung und Regeneration anderseits erreicht wird.

3. Verfahren nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Behälter benutzt werden, welche durch besondere Zuleitungen und Einbauten ein Hintereinanderschalten der Adsörptionsmittelschichten bei der Adsorption, ein Parallelschalten der Schichten bei Wiederbelebung und'Regeneration oder umgekehrt ermöglichen.

4. Verfahren nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Behälter verwendet werden, welche bei der Adsorption hintereinander, bei Wiederbelebung und Regeneration parallel arbeiten oder umgekehrt.

5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Behälter verwendet werden, welche, in sich umschaltbar, bei der Adsorption hintereinander, bei Wiederbelebung und Regeneration parallel oder umgekehrt geschaltet werden.

6. Verfahren nach Anspruch I bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ableitungen aus den Unterteilungen gesondert geführt werden zwecks getrennter Gewinnung der abgetriebenen Stoffe.