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Auflage für die Druckplatten an Dampfbügelpressen. Beim Bügeln von
Kleidungsstücken mit Dampfbügelpressen treten verschiedene Nachteile auf. Der erste
ist, daß der Stoff an den dickeren Stellen, wie z. B. an den Nähten, Säumen, Taschen,
Aufschlägen, am Kragen usw., infolge des Überdrucks an diesen Stellen glänzend wird.
Obwohl durch Auflage von Baumwollpolstern auf die beiden Druckplatten der Presse
eine gewisse Abhilfe geschaffen wurde, so tritt besonders bei schwarzen und blauen
Stoffen der Glanz immer noch auf, weil die Baumwollpolster sich beim Pressen so
fest zusammenballen, daß sie ihre Nachgiebigkeit gänzlich verlieren, so daß ein
Überdruck immer noch an den hervorstehenden Teilen des Kleidungsstücks ausgeübt
wird.
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Es ist auch schon vorgeschlagen worden, diesem Übelstand dadurch abzuhelfen,
daß man die obere Platte mit einer Auflage aus feinen Metaaadeln versieht; dabei
waren aber diese Nadeln fest in ihre Unterlage eingefügt, außerdem lag diese Unterlage
fest auf der metallischen Druckplatte der Presse auf, und das von der Nadelaufla
ge erwartete Ergebnis wurde nicht erreicht.
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Der zweite Nachteil besteht darin, daß die Kleider gewöhnlich in feuchtem
Zustande aus der Presse kommen. Auch dieser Übelstand rührt von den Baumwollpolstern
her; denn dieser Stoff nimmt als schlechter Wärmeleiter und indem er sich, wie erwähnt,
beim Pressen zusaminenballt die Wärme und den Dampf derart in sich auf, daß beim
Öffnen der Presse der Dampf plötzlich in großer Menge frei wird und sich in dem
Stoff des gebügelten Kleidungsstücks niederschlägt, Gemäß der Erfindung werden diese
Nachteile dadurch vermieden, daß jede Druckplatte mit einer Auflage versehen ist,
wobei diejenige an der oberen Druckplatte mit an sich bekannten Metallnadeln versehen
ist, die jedoch nach der Erfindung in einer biegsamen, feuer-, dampf-und hitzebeständigen
Unterlage derart beweglich angeordnet sind, daß sie, den dickeren Stellen des Stoffes
sich anpassend, in ihrer Unterlage zurückweichen können, während die Auflage der
unteren Druckplatte aus einem aus feinen, nicht rostenden Metallgeweben hergestellten,
als Wärmeleiter und Wärmespeicher wirkenden Metallpolster besteht.
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Die den Nadelbezug der oberen Druckplatte bildenden Metallnadeln können
in ihrer Unterlage entweder gerade und senkrecht zu der Unterlage stecken oder schräg
eingesteckt und an der Austrittsstelle senkrecht zu der Unterlage umgebogen sein.
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Auf *der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einer beispielsweisen
Ausführungsforin dargestellt, und zwar zeigt: Abb. i eine schaubildliche Gesamtansicht
der Bügelpresse, Abb. ?, eine Stimansicht der oberen Druckplatte mit der Auflage
und seiner Befestigungsart, Abb. 3 die Befestigungsweise dieser Auflage,
Abb. 4 eine Stimansicht der unteren Druckplatte mit seinem Metallpolster; Abb.
5 und 6 zeigen zwei Ausführungsformen des Drahtgewebes, aus dem das
Polster nach Abb. 4 besteht, und Abb. 7 veranschaulicht die Wirkungsweise
der Bügelpresse.
a bezeichnet die obere bewegliche Druckplatte
und b die untere feste Druckplatte der Presse. Die den Nadelbezug der oberen
Druckplatte bildenden Metallnadeln d stecken in einer Unterlage c, die aus
einem feuer-, dampf- und hitzebeständigen Stoff besteht. Die einzelnen Tuchstreifen
sind durch einen hitzebeständigen Kitt, welcher bis zu i2o' aushält, miteinander
befestigt, anstatt geleimt oder gummiert, bis die gewünschte Dicke der Unterlage
erreicht ist. Zum Befestigen der Unterlage c auf der Druckplatte a dient eine an
beiden Längsrändern angebrachte Einfassung in Form eines Winkels e-, f,
dessen einer Schenkel f mit Zähnen oder Spitzen g und 74 von ungleicher
Höhe versehen ist (Abb. 3), mittels welcher jede Einfassung e,
f an die Unterlage c, wie bei i (Abb. 3) dargestellt, befestigt
wird. Durch Halter k, die an die Schenkel e der Metalleinfassung eingehakt
und durch in Ringe-,n ein-, gehängte Federn m miteinander verbunden sind, wird die
Unterlage c an der oberen Druckplatte befestigt.
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Diese Befestigungsart bietet den Vorteil, schnell die Auflage wechseln
zu können und ihr keine zu große Spannung zu geben; denn um eine gute Wirkung zu
erzielen, muß ihr eine gewisse Bewegungsfreiheit verbleiben.
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Die Auflage für die untere Druckplatte besteht aus einem Polster,
das aus Gliedern oder aus Streifen eines Metallgewebes aus galvanisiertem, rundem
oderflachem.Eisen- oder31essingdraht gebildet ist. Diese Einzelglieder sind zu Wülsten
o (Abb. 5) zusammengerollt, und die Wülste sind zusammengenäht und
- in . einer oder mehreren Lagen auf der Druckplatte b (Abb. 4) angeordnet.
Das so gebildete Polster wird dann in üblicher Weise mit einem Leinwandbezug
p versehen.
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Eine andere Ausf#hrungsform des Metallpolsters wird durch Ubereinandersel.iic4ten
von Metallgewebestreifen, in ebenen Lagen (Abb, 6)
bis zu der gewünschten
Stärke, wie bei q angegeben, hergestellt.
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Wenn die Presse in Tätigkeit ist (Abb.,7), drücken die Nadeln
d auf den Stoff r. An den dickeren Stellen s und t werden sie leicht nach
oben aus der Unterlage c zurückgedrängt, und zwar geschieht das ebensogut bei den
geraden Nadeln wie bei den umgebogenen Nadeln v. Dieses Zurückdrängen der Nadeln
nach oben hat zur Folge, daß der Druck gleichmäßig auf den ganzen Stoff verteilt
wird, d. h. jeder übermäßige Druck an den dickeren Stellen *vermieden wird,
und dadurch die Glanzbildung verhindert wird. Da anderseits die Nadeln zwischen
dem Stoff und dem Träger der Auflage leere Zwischenräume lassen, welche stark erhitzt
-werden, so bildet dieser Raum eine Art Überhitzerkammer, durch die der Dampf, der
durch die untere Druckfläche austritt, leicht entweichen kann, ohne daß er sich
in dem Gewebe niederschlägt.
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Das Metallpolster, das die Auflage für die untere Druckplatte bildet,
hat gegenüber den Baumwollpolstern den Vorteil, daß es den Dampf stets hindurchtreten
Mt, selbst wenn er verdichtet ist, und eine gewisse Dehnbarkeit behält, die das
Zerbrechen der Knöpfe vermeidet. Außerdem verhindert das Polster als guter Wärmeleiter,
der die Wärme während des Bügelns gut zusammenhält, das Niederschlagen des Dampfes
in dem Augenblick, in welchem mm die Presse öffnet, und verhindert in dieser Weise,
daß_ das_ Kleidungsstück -in durchnäßtem Zustande aus der Presse kommt. Beim
Bügeln von Wäsche, die keinen Glanz aufnimmt oder bei der der Ghn nicht stört, kann
der Nadelbezug von der oberen Druckplatte abgenommen und mit dem IMetallpolster
allein gearbeitet werden.