DE4447441C2 - Verfahren und Schaltungsanordnung für eine Kommutierungs- und Löscheinrichtung eines Schnellunterbrechers - Google Patents
Verfahren und Schaltungsanordnung für eine Kommutierungs- und Löscheinrichtung eines SchnellunterbrechersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum lichtbogenfreien Abschalten eines
Gleichstromes, insbesondere in einem Gleichrichter-Unterwerk zur
Bahnstromversorgung, mit einem Schnellschalter (SU) und einer zu diesem
parallelen leistungselektronischen Kommutierungs- und Löscheinrichtung sowie
eine Schaltungsanordnung zum lichtbogenfreien Abschalten eines Gleichstromes
nach diesem Verfahren.
Es sind Gleichstromschnellschalter bekannt, bei denen der Schaltvorgang an den
metallischen Kontakten, insbesondere durch die Lichtbogenlöschung, durch
zusätzliche elektronische Ausrüstungen unterstützt wird.
In der DE 43 19 366 A1 ist ein Gleichstromschnellschalter in Hybridtechnik
beschrieben, der aus einer Reihenschaltung von Trennschaltern besteht,
zwischen denen ein Thyristor angeordnet ist. Zur Betriebs- oder
Fehlerabschaltung wird zuerst der Thyristor gelöscht, wodurch der Stromfluß
unterbrochen wird und die Trenner können anschließend leistungslos geöffnet
werden. Der Nachteil besteht insbesondere darin, daß die Thyristoren während
der gesamten Betriebszeit angesteuert werden müssen und ständig vom
Betriebsstrom durchflossen werden.
Ein weiterer durch Halbleiter unterstützter ultraschneller Gleichstromschalter wird
in DE 36 88 469 T2 beschrieben. Hier sind parallel zum Hauptkontakt zwei
Stromkreise bestehend aus Dioden bzw. Thyristoren sowie ein LC-Schwingkreis
angeordnet. Bei Überschreiten eines eingestellten Strom-Schwellwertes wird ein
Thyristor gezündet und über den LC-Schwingkreis wird ein Gegenstrom erzeugt,
so daß der zu schaltende Strom am Hauptkontakt reduziert wird. Die Spule des
LC-Schwingkreises ist gleichzeitig Antriebsspule für das Schaltstück des
mechanischen Schalters.
Der Nachteil weiterer bekannter Hybridschalter, wie sie in der DE 37 35 009 A1
bzw. in der EP 0 184 566 A1 beschrieben sind, besteht darin, daß der eingesetzte
Kondensator sowohl Antriebs- als auch Löschkondensator ist und zudem die
Kapazität durch die Brückenschaltung (beide Stromrichtungen für den
metallischen Kontakt) kurzgeschlossen ist.
Die Aufgabe besteht darin, eine solche Schaltung zu wählen, daß die Lösch
kapazität erst dann zugeschaltet wird, wenn eine unmittelbare Kurzschluß
belastung des Löschkondensators nicht mehr auftritt und zum zweiten die
Leistungselektronik auch noch zur Streckenprüfung benutzt werden kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß ein Verfahren ange
geben wird, bei dem zum lichtbogenfreien Abschalten eines Gleichstromes in
einem Gleichrichter-Unterwerk zur Bahnstromversorgung unter Verwendung eines
Schnellunterbrechers und einer parallel angeordneten leistungselektronischen
Lösch- und Kommutierungseinrichtung zeitgleich mit dem Schaltbefehl für den
Schnellunterbrecher Zündimpulse für einen Kommutierungsthyristor ausgelöst
werden, so daß der Strom von der Schaltstrecke in den Kommutierungszweig
kommutiert und erst zu einem späteren Zeitpunkt ein Löschthyristor gezündet wird
und die Löschung des Kommutierungsthyristors durch die Entladung des
Löschkondensators erfolgt, so daß der Kommutierungsstrom unterbrochen wird
und kein Strom mehr von der Sammelschiene zur Strecke oder umgekehrt fließt.
Zur Prüfung der Strecke wird ein Prüfthyristor gezündet, so daß ein Strom
zwischen Sammelschiene und Strecke fließen kann, durch einen Stromwandler
wird der Strom gemessen, dessen Größe ein Maß für den Zustand der Strecke
darstellt. Bei Überschreiten eines vorgegebenen Stromwertes wird durch das
Zünden des Löschthyristors und die Entladung des Löschkondensators der
Prüfthyristor gelöscht und somit der Strom im Kommutierungszweig augenblicklich
unterbrochen.
Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung einer Kommutierungs- und Lösch
einrichtung in einem Gleichrichter-Unterwerk zur Bahnstromversorgung, die
parallel zu einem Schnellunterbrecher angeordnet ist, besteht aus einer Grätz-
Brücke, in deren Diagonalzweig eine Reihenschaltung bestehend aus einem
Kommutierungsthyristor, den Antriebsspulen für den Schnellunterbrecher und
einem Antriebskondensator, angeordnet ist, zu welchem der Löschzweig, be
stehend aus einem Löschkondensator, einem Löschthyristor und einer Ankoppel
diode, als auch der Prüfthyristor parallel geschaltet ist. Parallel zum Antriebs
kondensator ist eine Paralleldiode angeordnet und den Antriebsspulen ist eine
Freilaufdiode parallelgeschaltet. Zur Begrenzung des inneren Kurzschlußstromes
sind im Kommutierungszweig, für jede Stromrichtung je ein Widerstand in Reihe
geschaltet. Zur Realisierung von Streckenprüfungen mit einem Prüfwiderstand
wird dieser im Kommutierungszweig zwischen der Kathode der Ankoppeldiode
und der Anode eines Brückenthyristors angeordnet und im Betriebszustand durch
ein Schütz kurzgeschlossen.
Damit bei einer Leerabschaltung die Umladung des Löschkondensators gewähr
leistet wird, wird die Verbindung zwischen Löschkondensator und der Anode der
Ankoppeldiode mit der Bahnerde verbunden.
Um eine galvanische Trennung von Sammelschiene und Strecke zu ermöglichen
wird die Kommutierungs- und Löscheinrichtung im stromlosen Zustand von der
Schaltstrecke abgetrennt.
Die Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert werden.
Die dazugehörige Zeichnung stellt dar:
Kommutierungs- und Löscheinrichtung für einen
Schnellunterbrecher mit integriertem Antrieb
Im Betriebszustand, bei geschlossenem Schnellunterbrecher SU fließt ein Strom
von der Sammelschiene SS zur Strecke ST oder als Rückstrom in umgekehrter
Richtung von der Strecke ST zur Sammelschiene SS. Mit der Auslösung des
Befehls zum Öffnen des Schnellunterbrechers SU entlädt sich der Antriebs
kondensator Ca, so daß die Antriebsspulen den Schnellunterbrecher öffnen.
Gleichzeitg wird der Kommutierungsthyristor Thk über eine bestimmte Zeitspanne
gezündet. Entsprechend der Stromrichtung kommutiert der Strom beim Öffnen
des Kontaktes des Schnellunterbrechers SU über die Trennerkontakte Hs, über
die Dioden 1, 3 und den Kommutierungsthyristor Thk von der Sammelschiene SS
zur Strecke ST bzw. von der Strecke ST zur Sammelschiene SS über die Dioden
2, 4 und den Kommutierungsthyristor Thk.
Parallel zum Antriebskondensator Ca, der vorzugsweise ein Elektrolytkondensator
ist, ist eine Paralleldiode Dp angeordnet, so daß ein noch nicht gelöschter
Kommutierungsstrom ausreichend lange fließen kann. Parallel zu den Antriebs
spulen des Schnellunterbrechers SU ist eine Freilaufdiode Df geschaltet.
Nach einer voreingestellten Zeit wird der Löschthyristor Thl gezündet, so daß der
Kommutierungsthyristor Thk durch den Löschkondensator Cl über die Ankoppel
diode Ds gelöscht wird und der Stromfluß von der Sammelschiene SS zur Strecke
ST bzw. von der Strecke ST zur Sammelschiene SS zu Null wird.
Sollte eine Leerabschaltung vorliegen, so wird der Löschkondensator Cl über die
Verbindung mit der Bahnerde BE umgeladen.
Für die Prüfung der Strecke wird der Kommutierungszweig durch das Zünden des
Prüfthyristors Thp eingeschaltet. Am Stromwandler W wird der Strom gemessen,
dessen Größe ein Maß für den Zustand der Strecke ST darstellt. Sollte ein unzu
lässig hoher Strom vorliegen, dann wird der Prüfthyristor Thp durch das Zünden
des Löschthyristors Thl und die Entladung des Löschkondensators Cl augen
blicklich abgeschaltet.
Eine Streckenprüfung mit einem herkömmlichen Widerstand läßt sich mit der
erfindungsgemäßen Lösung auch realisieren, indem zwischen den Anschluß
punkten A und B der Prüfwiderstand Rp angeordnet wird. Der Prüfwiderstand Rp
wird im Betriebszustand der Lösch- und Kommutierungseinrichtung durch ein
Schütz S überbrückt. Zur Durchführung der Streckenprüfung wird zusätzlich zur
Zündung des Kommutierungsthyristors Thk auch noch das Schütz S geöffnet.
Diese Schaltungsanordnung wird vorzugsweise dann angewendet, wenn die
Streckenprüfung mit einem vorhandenen Prüfwiderstand konventionell durch
geführt werden soll.
Sollte die Streckenprüfung mehrfach negativ sein und nachdem kein Strom mehr
fließt, werden die Trennkontakte Hs eines Hilfstrenners geöffnet, so daß eine
galvanische Trennung zwischen Sammelschiene SS und Strecke ST besteht.
Die Kommutierungs- und Löscheinrichtung kann auch direkt auf dem gleichstrom
betriebenen Fahrzeug angeordnet werden.
Claims (6)
1. Verfahren zum lichtbogenfreien Abschalten eines Gleichstromes,
insbesondere in einem Gleichrichter-Unterwerk zur Bahnstromversorgung,
mit einem Schnellschalter (SU) und einer zu diesem parallelen
leistungselektronischen Kommutierungs- und Löscheinrichtung,
dadurch gekennzeichnet,
daß zeitgleich mit dem Schaltbefehl für den Schnellunterbrecher (SU)
Zündimpulse für einen Kommutierungsthyristor (Thk) ausgelöst werden, so
daß der Strom in den Kommutierungszweig kommutiert und erst zu einem
späteren Zeitpunkt ein Löschthyristor (Thl) gezündet wird, so daß ein
Löschkondensator (Cl) über eine Ankoppeldiode (Ds) den
Kommutierungsthyristor (Thk) löscht.
2. Schaltungsanordnung zum lichtbogenfreien Abschalten eines
Gleichstromes, insbesondere in einem Gleichrichter-Unterwerk zur
Bahnstromversorgung, bestehend aus einem Schnellschalter (SU) mit
Antriebsspulen und einer zum Schnellschalter (SU) parallelen
leistungselektronischen Kommutierungs- und Löscheinrichtung mit
Löschkondensator (C1),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kommutierungseinrichtung aus einer Grätz-Brücke aus Dioden
(1, 2, 3, 4) besteht, in deren Diagonalzweig ein Kommutierungsthyristor
(Thk), ein Antriebskondensator (Ca) mit einer parallel angeordneten
Paralleldiode (Dp) und die Antriebsspulen für den Schnellunterbrecher (SU)
mit einer parallel angeordneten Freilaufdiode (Df) angeordnet sind, zu dem
parallel erstens der Löschzweig, bestehend aus einem Löschkondensator
(Cl) einem Löschthyristor (Thl) und einer Ankoppeldiode (Ds), und zweitens
ein Prüfthyristor (Thp) angeordnet ist.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in
Reihe mit den Brückendioden (2, 4) Widerstände (R1, R2), zur Begrenzung
der inneren Kurzschlußströme, angeordnet sind.
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß im
Diagonalzweig zwischen der Kathode der Ankoppeldiode (Ds) und der
Verbindung zwischen den Brückendioden (3, 4) ein Prüfwiderstand (Rp)
angeordnet ist, der im Betriebszustand durch ein Schütz (S)
kurzgeschlossen wird.
5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verbindung zwischen Löschkondensator (Cl) und der Anode der
Ankoppeldiode (Ds) mit der Bahnerde (BE) verbunden ist.
6. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kommutierungs- und Löscheinrichtung über die Kontakte (Hs) eines
Hilfstrenners galvanisch mit der Schaltstrecke verbunden ist.
Priority Applications (7)
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EP95942718A EP0800702B1 (de) | 1994-12-28 | 1995-12-20 | Verfahren und schaltungsanordnung für eine kommutierungs- und löscheinrichtung eines schnellunterbrechers |
PCT/EP1995/005070 WO1996020489A1 (de) | 1994-12-28 | 1995-12-20 | Verfahren und schaltungsanordnung für eine kommutierungs- und löscheinrichtung eines schnellunterbrechers |
AT95942718T ATE173559T1 (de) | 1994-12-28 | 1995-12-20 | Verfahren und schaltungsanordnung für eine kommutierungs- und löscheinrichtung eines schnellunterbrechers |
CZ19972004A CZ287089B6 (en) | 1994-12-28 | 1995-12-20 | Commutation and switch-off method of direct current by making use of quick-acting interrupter and circuit arrangement for making the same |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19944447441 DE4447441C2 (de) | 1994-12-28 | 1994-12-28 | Verfahren und Schaltungsanordnung für eine Kommutierungs- und Löscheinrichtung eines Schnellunterbrechers |
Publications (2)
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DE4447441A1 DE4447441A1 (de) | 1996-07-11 |
DE4447441C2 true DE4447441C2 (de) | 1999-02-25 |
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ID=6537622
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19944447441 Expired - Fee Related DE4447441C2 (de) | 1994-12-28 | 1994-12-28 | Verfahren und Schaltungsanordnung für eine Kommutierungs- und Löscheinrichtung eines Schnellunterbrechers |
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Families Citing this family (1)
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DE3735009A1 (de) * | 1986-11-10 | 1988-05-11 | Gen Electric | Leistungstrennschalter |
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1994
- 1994-12-28 DE DE19944447441 patent/DE4447441C2/de not_active Expired - Fee Related
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Legal Events
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
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D2 | Grant after examination | ||
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