DE4319366A1 - Gleichstromschnellschalter in Hybridtechnik - Google Patents
Gleichstromschnellschalter in HybridtechnikInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Gleichstromschnellschalter in Hybridtechnik, der als Betriebs-
und Schutzschalter in Bahnstromversorgungssystemen für Gleichstrombahnen eingesetzt werden
kann.
Gemäß der bewährten Konzeption von Unterwerken für die Energieversorgung von Gleichstrom
bahnen erfolgt die Einspeisung des Gleichstromes in die Streckenfahrnetze von einer Gleichstrom
sammelschiene im Unterwerk über mechanische Gleichstromschnellschalter. Jedem Gleichstrom
schnellschalter ist ein definierter Fahrleitungs-/Fahrschienenabschnitt zugeordnet. Durch diese An
ordnung ist der jeweilige Fahrleitungsabschnitt selektiv abschaltbar bzw. im Kurzschlußfall selektiv
geschützt.
Die derzeit vorwiegend eingesetzten mechanischen Gleichstromschnellschalter haben den Nachteil
eines großen Bauvolumens und hohen Wartungsaufwandes.
Zur Vermeidung dieser Nachteile wurden Lösungen, z. B. in den EP-Anmeldungen EP 026150
und EP 0209087, vorgeschlagen, die sich auf Energieversorgungssysteme von Gleichstrombahnen
unter Anwendung von reinen Halbleiterschnellschaltern beziehen. In der EP-Anmeldung wird ein
völlig autonomer Schnellschalter als Bestandteil des Bahnstromversorgungssystems
vorgeschlagen, der eine vollständige Selektivität der Fehlerabschaltung gestattet. Neben dem
relativ hohen technischen und kostenintensiven Aufwand für die Realisierung dieses Schalters sind
die hohen Leistungsverluste des Schalters durch die Reihenschaltung von mindestens drei Halb
leiterventilen besonders nachteilig. Durch die Lösung gemäß EP-Anmeldung EP 0209087, bei der
einem Halbleiterschnellschalter zwei Streckenabschnitte zugeordnet werden, sollen diese Nachteile
zumindest teilweise vermieden werden. Dadurch wird aber die selektive Abschaltung eines
fehlerbehafteten Streckenabschnittes nicht mehr gewährleistet.
Eine weitere Lösung wird in der DE-OS 35 27 309 vorgeschlagen, bei der als Gleichstromschnell
schalter ein Thyristorumkehrstromrichter benutzt wird, der in ein neues Bahnstromversorgungs
system integriert ist. Diese Lösung ist aber nicht zur Nachrüstung und Modernisierung vorhan
dener, herkömmlicher Bahnenergieversorgungssysteme für Gleichstrombahnen geeignet.
Es sind weitere Lösungen von Gleichstromschnellschaltern bekannt, die in sogenannter Hybrid
technik ausgeführt sind. Bei diesen Schaltern, die beispielsweise in der DE-OS 37 35 009 und
der EP-Anmeldung EP 0184566 beschrieben sind, werden Halbleiter in den verschiedenen
Anordnungen als Hilfseinrichtungen zur Kommutierung der Ströme von einem mechanischen
Schalter im Abschaltmoment eingesetzt. Nach diesem Prinzip aufgebaute Gleich
stromschnellschalter lassen sich grundsätzlich in herkömmliche Bahnstromversorgungssysteme mit
Gleichstromsammelschiene und zentralem Gleichrichter einfügen, d. h. diese Schalter können die
konventionellen mechanischen Gleichstromschnellschalter ersetzen. Der mechanische Schalter
stellt die galvanische Verbindung zwischen Gleichstromsammelschiene und Fahrleitungs-
/Fahrschienenabschnitt für beide Stromrichtungen her. Der leistungselektronische Teil des
Schalters übernimmt auf unterschiedliche Weise die Kommutierung des Stromes kurz vor der
Abschaltung bzw. im Abschaltmoment des mechanischen Schalters, insbesondere auch bei einer
Kurzschlußabschaltung, so daß das Schalten des mechanischen Schalters praktisch ohne
elektrische Verlustleistung (lichtbogenlos) an den Kontakten erfolgt. Damit besitzt dieser Schalter
die Vorteile eines reinen Halbleiterschalters, die mit dem lichtbogenlosen Schalten verbunden sind.
Zusätzlich werden die Nachteile des reinen Halbleiterschalters vermieden, die durch die
notwendige Reihenschaltung von mehreren Ventilen und den damit verbundenen Lei
stungsverlusten sowie den relativ hohen Anschaffungskosten bedingt sind.
In dieser Hinsicht sind Gleichstromschnellschalter in Hybridtechnik den reinen Halbleiterschaltern
überlegen. Nimmt man an, daß die Aufwendungen für die Löschung des Halbleiterschalters mit
denen für die Kommutierung des Hybridschalters notwendigen Aufwendungen etwa gleich sind, so
ergibt sich durch ein geringeres Gerätevolumen für den Hybridschalter ein weiterer Vorteil.
Für die bekannten Hybridschalter ist eine sehr schnelle Informationserfassung und
Meßwertverarbeitung zur Erkennung von Kurzschlußströmen erforderlich, wobei der mechanische
Teil des Hybridschalters als superschneller Trenner (100-200 µs) auszuführen ist und die
Koordinierung der Kommutierungsabläufe mit dem mechanischen Trennvorgang ein hohes Maß an
Exaktheit erfordert. Der Aufwand dafür ist nicht unbeträchtlich, zumal noch hinzukommt, daß für
den Kommutierungsweg, vom Beginn des Schaltens an, eine zum Schnelltrenner vergleichbare
Niederohmigkeit erreicht werden muß, die ebenfalls einen beträchtlichen Aufwand erfordert.
Ziel der Erfindung ist es, eine Lösung für einen Gleichstromschnellschalter zum Einsatz in Bahn
stromversorgungsanlagen mit Rückspeisemöglichkeit anzugeben, die einerseits die geschilderten
Nachteile des reinen Halbleiterschalters vermeidet und andererseits die wirtschaftlichen
Aufwendungen, die für die Realisierung des Hybridschalters mit superschnellem Trennschalter
erforderlich sind, zu reduzieren.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Gleichstromschnellschalter in Hybridtechnik, der
zwischen der Gleichstromsammelschiene und dem Fahrleitungsabschnitt angeordnet ist, aus einer
Reihenschaltung von zwei Trennern, die in diesem Falle übliche Trennschalter, z. B. mit
Motorantrieb sein können, und einem Thyristor besteht, wobei der Thyristor zwischen beiden
Trennern derart angeordnet ist, daß bei aufgesteuertem Thyristor und geschlossenen Trennern der
Vorwärtsstrom von der Gleichstromsammelschiene über den Gleichstromschnellschalter und einen
schnellen Stromwandler zum Fahrleitungsabschnitt fließen kann. Zur Betriebs- oder auch zur
Fehlerabschaltung wird der Thyristor durch eine an sich bekannte Löscheinrichtung gesperrt.
Danach können die Trenner leistungslos geöffnet werden. Um eine Rückspeisung von
Bremsenergie in die Gleichstromsammelschiene zu ermöglichen, enthält der Hybridschalter
zusätzlich zwei Dioden, die so angeordnet sind, daß sie den Rückstrom sowohl bei geschlossenen
Trennern, jede für sich, als auch bei geöffneten Trennern über die Reihenschaltung Diode -
Thyristor - Diode, bei aufgesteuertem Thyristor führen können. Durch diese Parallelschaltung der
Dioden können die Trenner bei fließendem Rückstrom und aufgesteuertem Thyristor leistungslos
geschaltet werden, der Rückstrom wird durch Sperrung des Thyristors abgeschaltet.
Die Erfindung soll nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen erläutert werden.
Es zeigen:
Fig. 1: Prinzipielle Anordnung des Gleichstromschnellschalters in Hybridtechnik in einem
Bahnstromversorgungssystem,
Fig. 2 und 3: Ausgestaltungsvarianten des Gleichstromschnellschalters in Hybridtechnik.
Die Fig. 1 zeigt in prinzipieller Darstellung ein Bahnstromversorgungssystem bekannter Art, beste
hend aus zwei Unterwerken 1 und 2, von denen die Fahrleitungsabschnitte 161, 162 und 163 ge
speist werden. Die Traktionsenergie wird über die Transformatoren 11, 21 aus dem
Dreiphasennetz über die Gleichrichterbrücken 12, 22, die Gleichstromsammelschienen 13, 23, die
Hybridschalter 141, 142, 241 und 242, schnelle Stromwandler 1416, 1426, 2416 und 2426 über
die Kabeltrenner 151, 152, 251 und 252 den zugeordneten Fahrleitungsabschnitten 161, 162 und
163 den Fahrzeugen, z. B. Fahrzeug 17 zugeführt.
Die Wirkungsweise der in das System der Bahnstromversorgung integrierten erfindungsgemäßen
Hybridschalter 141, 142, 241 und 242 soll an Beispielen typischer Schalthandlungen und für einen
typischen Fehlerfall, z. B. Streckenkurzschluß beschrieben werden.
- a) Zuschaltung des Hybridschalters 141 bei fehlerfreien Fahrleitungsabschnitten 161, 162 und 163,
unabhängig vom Schaltzustand der anderen Hybridschalter 142, 241 und 242.
Die Transformatoren 11 und 21 sind eingeschaltet, die Trenner 1411 und 1412 sind in AUS- Stellung, der Thyristor 1415 ist gesperrt. Unabhängig davon, ob nach dem Einschalten des Hybrid schalters 141 Rückstrom (durch Rückspeisung) aus dem Fahrleitungsabschnitt 161 oder Vorwärtsstrom (Einspeisestrom) in diesen Fahrleitungsabschnitt fließt, wird zunächst der Thyristor 1415 mit Dauerzündung angesteuert. Liegt eine Rückspeisespannung an und besteht Abnahmebereitschaft auf den Fahrleitungsabschnitten 162 bzw. 163, fließt ein Rückstrom aus dem Fahrleitungsabschnitt 161 über den Kabeltrenner 151, den Wandler 1416, die Reihenschaltung aus den Dioden 1413, 1414 und dem Thyristor 1415 an die Sammelschiene 13 und weiter an die auf nahmebereiten Fahrzeuge, z. B. Fahrzeug 17 auf anderen zugeordneten und zugeschalteten Fahrleitungsabschnitten, z. B. 161.
Nun wird der Trenner 1411 geschlossen. Fließt in diesem Augenblick ein Rückstrom, wie vorbe schrieben, so erfolgt das Schließen des Trenners 1411 nahezu ohne Potentialdifferenz an den Kontakten und damit praktisch ohne Einschaltleistung. Nach dem Schließen des Trenners 1411 werden die Zündimpulse für den Thyristor 1415 gesperrt, der damit nach angemessener Zeit verlischt. Nunmehr kann der Trenner 1412 geschlossen werden, was ebenfalls, auch bei fließendem Rückstrom, über die Diode 1414 und den Trenner 1411 leistungslos erfolgt. Fließt kein Rückstrom, erfolgt die Einschaltung der Trenner 1411 und 1412 ohnehin leistungslos. Sind beide Trenner geschlossen, liegt volle Rückleitfähigkeit des Hybridschalters 141 vor. Durch erneutes Zünden des Thyristors 1415 ist der Hybridschalter 141 voll am Fahrnetz. - b) Kurzschluß auf dem zweiseitig gespeisten Fahrleitungsabschnitt 162.
Tritt an der bezeichneten Stelle des Fahrleitungsabschnittes 162 ein Kurzschluß auf, so wird er so wohl durch Unterwerk 1 über den Hybridschalter 142 als auch über den Hybridschalter 241 des Unterwerkes 2 eingespeist. Die Entfernung der Kurzschlußstelle zum Unterwerk 1 ist geringer als zum Unterwerk 2. Der Kurzschlußstrom wird durch einen schnellen Wandler 1426 erfaßt und bei Überschreiten eines eingestellten Wertes erfolgt, über eine hier nicht dargestellte Meßeinrichtung, die Löschung des Thyristors 1425 durch eine an sich bekannte Löscheinrichtung, die hier ebenfalls nicht dargestellt ist. Damit ist die Energieeinspeisung des Unterwerkes 1 in den Kurzschluß des Fahrleitungsabschnittes 162 unterbrochen. Auf analoge Weise wird die Kurzschlußeinspeisung des Unterwerkes 2 durch Erfassung mittels des schnellen Wandlers 2416 oder, wegen der größeren Entfernung zur Kurzschlußstelle, durch andere übliche Schutzgeräte über, hier nicht dargestellte Meß- und Steuereinrichtungen, durch Löschung des Thyristors 2415 abgeschaltet. Damit ist der fehlerbehaftete Fahrleitungsabschnitt 162 selektiv herausgeschaltet, alle anderen nicht betroffenen Fahrleitungsabschnitte 161 und 163 werden weiter eingespeist und bleiben somit betriebsfähig. - c) Prüfung des Fahrleitungsabschnittes auf Fehlerzustand.
Die Prüfung des Fahrleitungsabschnittes 162 auf einen Fehlerzustand erfolgt unabhängig vom Unterwerk 1 und Unterwerk 2 durch Zünden der Thyristoren 1425 und 2415. Liegt ein Fehler vor, werden beide Thyristoren, über an sich bekannte Meß- und Steuereinrichtungen, gelöscht. Die Prüfung erfolgt also ohne Strombegrenzung, d. h. ohne Prüfwiderstand, und kann in einem vorzugebenden Zyklus wiederholt werden. Der Fahrleitungsabschnitt ist dann betriebsbereit, wenn nach erfolgter Wiedereinschaltung keine Löschung der Thyristoren 1425 und 2415 erfolgt. Ist der Fahrleitungsabschnitt 162 nach mehrmaliger Prüfung noch fehlerbehaftet, werden die Trenner 1421, 1422, 2411 und 2412 nach erfolgter Löschung der Thyristoren 1425 und 2415 geöffnet. Die Abgänge 142 und 241 sind damit abgeschaltet.
Die galvanische Trennung der Hybridschalter 142 und 241 von den Sammelschienen 13 und 23 erfolgt durch Herausfahren der Schalter. - d) Die betriebsmäßige Abschaltung von Vorwärts- und Rückströmen, z. B. des Hybridschalters 142 erfolgt zunächst durch Löschung des Thyristors 1425. Damit ist die Einspeisung (Vorwärtsstrom) unterbrochen. Unmittelbar nach dem Löschen und dem Erreichen der Sperrfähigkeit des Thyristors 1425 wird der Trenner 1421 geöffnet. Mit diesem Trenner wird nur ein eventueller Rückstrom geschaltet und dieser nahezu leistungslos, da der Rückstrom in diesem Augenblick über den Trenner 1422 und die zum Trenner 1421 parallel angeordnete Diode 1423 fließt. Nach erfolgter Öffnung des Trenners 1421 wird der Thyristor 1425 gezündet, um eventuell fließende Rückströme über die Diode 1423 und Diode 1424 zu leiten und anschließend der Trenner 1422 nahezu leistungslos geöffnet. Ist der Trenner 1422 geöffnet, wird der Thyristor 1425 gelöscht. Damit ist der entsprechende Abgang abgeschaltet, der Hybridschalter kann in die Trennstellung herausgefahren werden.
Die Anzahl der sequentiellen Schalthandlungen zur Betriebsein- und -ausschaltung läßt sich
vermindern und damit die Gesamtschaltzeit verkürzen, wenn man die Information Vorwärts- oder
Rückstrom zusätzlich erfaßt und für die Schalthandlungen auswertet.
Für das Einschalten des Hybridschalters 142 bedeutet beispielsweise die Information, daß die
Fahrleitungsspannung von 162 kleiner als die Sammelschienenspannung der Sammelschiene 13 ist,
daß bei eingeschaltetem Hybridschalter 142 kein Rückstrom fließen kann. In diesem Falle werden
die Trenner 1421 und 1422 gleichzeitig geschlossen und danach der Thyristor 1425 gezündet.
Somit ist der Abgang über den Hybridschalter 142 eingeschaltet.
Steht dagegen eine Rückspannung vom Fahrleitungsabschnitt 162 am Hybridschalter 142 an, die
höher ist als die Spannung an der Sammelschiene 13, ist mit einem Rückstrom zu rechnen. In
diesem Falle wird zuerst der Thyristor 1425 gezündet, um den Rückstrom über die Dioden 1423
und 1424 sowie den Thyristor 1425 zur Sammelschiene 13 fließen zu lassen. Danach werden die
Trenner 1412 und 1422 gleichzeitig geschlossen.
Das Ausschalten des Hybridschalters 142 erfolgt bei Vorwärtsstrom durch Löschung des
Thyristors 1425 und anschließendem gleichzeitigen Öffnen der Trenner 1421 und 1422, analog der
vorbeschriebenen Abschaltung eines Kurzschlußstromes auf dem Fahrleitungsabschnitt 162.
Da der Thyristor 1425 im eingeschalteten Zustand des Hybridschalters 142 kontinuierlich mit
Gatterimpulsen angesteuert wird, läßt sich bei Rückströmen das Ausschalten des Hybridschalters
auf das gleichzeitige Öffnen der Trenner 1421, 1422 und die anschließende Löschung des
Thyristors 1425 reduzieren.
Durch das völlig dezentrale Schaltprinzip der Abgangsleistungsschalter, die Beherrschung des
Schaltens in beiden Richtungen sowie durch die Beherrschung der selektiven Abschaltung
einfacher Fehlerfälle läßt sich dieser Hybridschalter auch in bereits vorhandene konventionelle
Bahnstromversorgungssysteme ohne weiteres einfügen. Durch zusätzliche an sich bekannte
Überwachungen kann verhindert werden, daß eine Abschaltung oder Zuschaltung der Trenner, z. B.
bei internen Havarien, mit Schaltleistung erfolgt.
Fig. 2 zeigt eine vorteilhafte Ausgestaltung des vorbeschriebenen Hybridschalters 141. Auf die in
bekannter Art ausgeführte Lösch- und Ladeeinrichtung 18 soll hier nicht näher eingegangen
werden. Die Ladung des Kondensators der Löscheinrichtung 18 erfolgt bei ausgeschaltetem
Hybridschalter vorteilhafterweise über den Kontakt A, den in geeigneter Weise geschlossenen
Trenner 1411, die Drossel 19 und den dazu in Reihe geschalteten Ladewiderstand 20, der über den
Kontakt C mit dem Minuspol der Gleichspannungsquelle (Bahnerde) verbunden ist.
Ist der Hybridschalter 141 ausgeschaltet, nehmen die in den Kreis eingefügten Drosseln 21, 22, die
vorzugsweise als Sättigungsdrosseln ausgeführt sind, nach der eingeleiteten Löschung des Thy
ristors 1415 die Ladespannung für die Dauer der Freihaltezeit auf. Damit wird ein direkter Kurz
schluß des Löschkondensators während der Löschung des Thyristors 1415 kurzzeitig vermieden,
was sich sehr günstig auf die Dimensionierung des Löschkondensators auswirkt. Bei Abklingen
des Löschstromes verhindern die Freilaufdioden 23, 24 ein Ansteigen der Kreuzspannungen, die
Drosseln 21, 22 werden über diese Dioden 23, 24 relativ langsam entladen.
Ist ein Rückstrom, insbesondere ein kleiner Rückstrom abzuschalten, für den sich die Drosseln 12,
22 nicht in der Sättigung befinden, so stellen sich für die Abschaltung der Trenner 1411, 1412 un
günstige Spannungsverhältnisse ein. Um auch für diesen Fall eine möglichst leistungslose Ab
schaltung der Trenner 1411, 1412 zu erzielen, werden die Thyristoren 25, 26 vorgesehen. Für die
Abschaltung wird zunächst der Thyristor 1415 gelöscht. Dann wird der Thyristor 25 aufgesteuert
und der Trenner 1411 geöffnet. Durch diese Maßnahme wird ein Ansteigen der Spannung über der
Drossel 21 während der Kommutierung der Rückströme auf den Rückstromweg der Reihen
schaltung Trenner 1412, Drossel 21, Diode 1413 verhindert und der Trenner 1411 schaltet, insbe
sondere auch bei kleinen Rückströmen, leistungslos ab. Die während der Kommutierung entste
hende Spannung an der Drossel 22 wird durch die Wirkung der Freilaufdiode 24 in vertretbaren
Grenzen gehalten. Sinkt die Spannung an der Drossel 21 unter die Durchlaßspannung des Thyri
stors 26, ist die Leitfähigkeit dieses Thyristors aufgehoben, was jedoch ohne Bedeutung für die
nachfolgenden Prozesse ist.
Die Schaltfolge für das Abschalten des Hybridschalters 141 macht das Zünden des Thyristors 1415
und des Thyristors 25 erforderlich, danach wird der Trenner 1412 geöffnet. Der Rückstrom
kommutiert beim Öffnen des Trenners 1412 auf die Reihenschaltung von Thyristor 25, die Diode
1414 und den Thyristor 1415. Der leitende Thyristor 25 verhindert die Spannungsbelastung des
Trenners 1412 während der Abschaltung. Nach erfolgter Öffnung des Trenners 1412 wird der
Thyristor 1415 gelöscht. Damit verlöschen die Thyristoren 25, 26 ebenfalls und der Schalter 141
ist abgeschaltet. Beim Abschalten des Rückstromes mittels des Thyristors 1415 haben die Frei
laufdioden 23, 24 spannungsbegrenzende Wirkung.
Fig. 3 zeigt eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Hybridschalters 141. Den Schaltstrecken
der Trenner 1411 und 1412 sind Thyristoren 27, 28 parallelgeschaltet. Diese Thyristoren haben
insbesondere beim Abschalten von Rückströmen ihre Wirkung. Beim Abschalten von Rück
strömen werden zunächst, auch bei aufgesteuertem Thyristor 1415 die Thyristoren 27 und 28
gezündet.
Danach werden beide Trenner 1411 und 1412 gleichzeitig geöffnet. Die Abschaltung der Rück
ströme erfolgt nun durch Löschung der beiden Thyristoren 27 und 28 und des Thyristors 1415,
sofern er zu diesem Zeitpunkt aufgesteuert ist mittels der Löscheinrichtung 18.
Claims (3)
1. Gleichstromschnellschalter in Hybridtechnik als Betriebs- und Schutzschalter für die Streckenein
speisung in Gleichstromunterwerken herkömmlicher Bauweise zur Versorgung von mit Gleich
spannung betriebenen Bahnen bei gleichzeitiger Möglichkeit der Netzrückspeisung, dadurch
gekennzeichnet, daß der erste Kontakt eines ersten Trenners (1411) des Hybridschalters (141)
über den Anschlußkontakt (A) mit der Gleichstromsammelschiene (13) und gleichzeitig mit der
Katode einer ersten Diode (1413) verbunden ist und sein zweiter Kontakt mit der Anode eines
Thyristors (1415) sowie der Katode einer zweiten Diode (1414) verbunden ist, die Katode des
Thyristors (1415) ist mit dem ersten Kontakt eines zweiten Trenners (1412) sowie der Anode der
ersten Diode (1413) verbunden und der zweite Kontakt des zweiten Trenners (1412) ist mit der
Anode der zweiten Diode (1414) sowie über einen schnellen Wandler (1416) und den Anschluß
kontakt (B) mit einem Fahrleitungsabschnitt (161) verbunden.
2. Gleichstromschnellschalter in Hybridtechnik zum Einsatz in Gleichstromunterwerken nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils in Reihe mit der ersten bzw. zweiten Diode
(1413 bzw. 1414) eine Anordnung geschaltet ist, die aus einer Drossel (21 bzw. 22) besteht, der
eine Freilaufdiode (23 bzw. 24) sowie ein weiterer Thyristor (25 bzw. 26) derart parallelgeschaltet
sind, daß die Anode der Freilaufdiode (23 bzw. 24) mit der Anode der ersten bzw. zweiten Diode
(1413 bzw. 1414) verbunden ist und die Katode des weiteren Thyristors (25 bzw. 26) mit der
Anode der ersten bzw. zweiten Diode (1414 bzw. 1415) verbunden ist.
3. Gleichstromschnellschalter in Hybridtechnik zum Einsatz in Gleichstromunterwerken nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils in Reihe mit der ersten bzw. zweiten Diode
(1413 bzw. 1414) eine Drossel (21 bzw. 22) angeordnet ist, der eine Freilaufdiode (23 bzw. 24)
derart parallelgeschaltet ist, daß die Anode der Freilaufdiode (23 bzw. 24) mit der Anode der
ersten bzw. zweiten Diode (1413 bzw. 1414) verbunden ist und daß dem Trenner (1411) ein
weiterer Thyristor (27) so parallelgeschaltet ist, daß seine Katode mit dem Anschlußkontakt (A)
verbunden ist und daß dem Trenner (1412) ebenfalls ein weiterer Thyristor (28) so parallel
geschaltet ist, daß seine Anode über den Wandler (1416) mit dem Anschlußkontakt (B) verbunden
ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934319366 DE4319366A1 (de) | 1993-06-07 | 1993-06-07 | Gleichstromschnellschalter in Hybridtechnik |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934319366 DE4319366A1 (de) | 1993-06-07 | 1993-06-07 | Gleichstromschnellschalter in Hybridtechnik |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4319366A1 true DE4319366A1 (de) | 1994-12-08 |
Family
ID=6490119
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934319366 Withdrawn DE4319366A1 (de) | 1993-06-07 | 1993-06-07 | Gleichstromschnellschalter in Hybridtechnik |
Country Status (1)
Country | Link |
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