DE4446695A1 - Hydrocolloid für die Affinitätsviskometrie - Google Patents
Hydrocolloid für die AffinitätsviskometrieInfo
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Description
Bei der Affinitätsviskometrie wird die Viskosität einer wäßrigen Polymerdispersion aus
Hydrocolloiden, die außer einem wasserlöslichen polymeren Stoff mit funktionellen Gruppen
für die Affinitätsbindung (Affinitätsliganden) einen geeigneten polymeren Rezeptor für die
Affinitätsliganden enthält, als Maß für die Konzentration der Affinitätsbindungen gemessen.
Die Affinitätsviskometrie ist für die kontinuierliche Konzentrationsmessung von
niedermolekularen Affinitätsliganden, die kompetetiv die Konzentration der Affinitätsbindung
zwischen den Polymeren beeinflussen, geeignet (Ehwald und Ballerstädt, DE 42 03 466 A1,
Ballerstädt und Ehwald, Biosensors & Bioelectronics 9/1994, 557-567), kann aber
grundsätzlich auch zur Messung der Konzentration von Affinitätsrezeptoren eingesetzt werden.
Hohe Konzentrationen und hohe Molekulargewichte des ligandentragenden polymeren Stoffes
sind erforderlich, um eine gut erfaßbare Viskositätsänderung zu induzieren. Die erreichbare
Konzentration der Rezeptoren auf Proteinbasis ist durch ihre Löslichkeit in Wasser begrenzt.
Durch Zuführung von Con A zu einer gerührten Dextranlösung lassen sich homogene
Affinitätsdispersionen mit einer Lektinkonzentration von < 2% (Gewicht/Volumen)
herstellen. Daher kann die exponentielle Zunahme der glucoseempfindlichen Extraviskosität
des Affinitätssols mit der Lektinkonzentration nur in einem begrenzten Konzentrationsbereich
erfaßt werden. Die Reproduzierbarkeit der Messungen wird dadurch erschwert, daß geringe
Veränderungen in der Aktivität und Konzentration des Rezeptors sich sehr stark auf den
Viskositätswert und die Konzentrationsabhängigkeit auswirken, und es beim Mischen der
polymeren Komponenten zur Präzipitation kommen kann. Die Aufgabe der Erfindung besteht
in der Bereitstellung standardisierter Hydrocolloide mit hoher Rezeptorkonzentration und
Empfindlichkeit.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die dispergierbaren Teilchen des Hydrocolloids
das Co-Lyophilisat aus wasserlöslichen, mehrere Affinitätsliganden tragenden neutralen
Polysaccharidmolekülen und passenden polyvalenten Rezeptoren bilden.
Unerwartet hat sich gezeigt, daß durch Auflösung eines Co-Lyophilisats der
ursprünglichen Dispersion aus dem polyvalenten Rezeptor Concanavalin A (Con A) und dem
ligandentragenden Polymer Dextran eine Viskositätsdispersion mit wesentlich höherer
Rezeptorkonzentration und Empfindlichkeit für den niedermolekularen spezifischen Analyten,
in diesem Falle Glucose, hergestellt werden kann als es durch Auflösen der einzelnen
Komponenten möglich ist. Unerwartet zeigte sich dabei weiterhin, daß die mit dem Gefrieren
bzw. der Gefriertrocknung verbundene Inaktivierung des Lektins und die hiermit verbundene
Entstehung eines unlöslichen Anteils nicht auftritt, wenn die polymeren Komponenten nicht
einzeln lyophilisiert werden sondern ein Co-Lyophilisat aus Dextran und Con A hergestellt
wird. Die Co-Lyophilisate sind besonders vorteilhafte Hydrocolloide für die
Affinitätsviskometrie, weil sie die Komponenten in einem definierten Mengenverhältnis
enthalten und so die reproduzierbare Herstellung von Affinitätsdispersionen vereinfachen.
Wegen der höheren möglichen Konzentration an Rezeptoren und der exponentiellen
Abhängigkeit der Empfindlichkeit von der Rezeptorkonzentration ermöglichen die
erfindungsgemäßen Hydrocolloide eine beträchtliche Empfindlichkeitssteigerung. Die
Erfindung ist nicht allein auf die im Beispiel dargestellte Kombination eines Lektins mit
Dextran beschränkt, da die Co-Lyophilisation anderer Protein-Rezeptoren mit
ligandentragenden neutralen Polysaccharidmolekülen ebenfalls möglich ist.
Das erfindungsgemäße Hydrocolloid kann auch in der Hohlfaser oder Dialysekammer
gebildet werden, wodurch die standardisierte Herstellung der Affinitätssensoren
(vergl. DE 42 03 466 A1) erleichtert wird.
Eine ganz wesentliche Empfindlichkeitssteigerung ist dadurch möglich, daß anstelle
eines einfachen ligandentragenden Polysaccharids ein modifiziertes ligandentragendes
Polysaccharid verwendet wird, das durch kovalente Vernetzung mehrerer
Polysaccharidmoleküle entsteht.
Eine 2%ige Dextran T2000-Lösung wurde mit einer 2%igen Lösung von Con A vermischt
und anschließend lyophilisiert. Die Löslichkeit des Lektins im Komplex mit dem Dextran war
weit besser als die Löslichkeit des reinen Proteins. Es konnten homogene Dispersionen mit
über 3% Con A hergestellt werden. Die glucoseempfindliche Dispersionsviskosität betrug bei
einer Lektinkonzentration von 3% im wiederaufgelösten Co-Lyophylisat das etwa 20fache der
Viskosität einer Vergleichsdispersion mit 1% Con A und gleicher Dextran T2000-Konzentration
(Tab. 1). Wenn man das erfindungsgemäße Hydrocolloid in eine Hohlfaser
einsaugt und diese in flüssigem Stickstoff einfriert und anschließend gefriertrocknet, erhält
man eine Hohlfaser, die für die Herstellung von Affinitätssensoren vorteilhaft verwendet
werden kann. Alle Kleb- und Dichtungsarbeiten mit dieser Hohlfaser können im trockenen
Zustand durchgeführt werden. Die glucoseempfindliche Polymerdispersion bildet sich beim
Einquellen der Sensorfaser in Wasser unter Vakuum in kurzer Zeit.
Eine gerührte konzentrierte Dextran T2000-Lösung (5% w w-1) wurde bei pH 11-12 und bei
Raumtemperatur mit kleinen Mengen Divinylsulfon (0,5%) versetzt, dabei wurde die
Zunahme der Viskosität verfolgt. Nach Erhöhung der Viskosität auf das Zwanzigfache (ca. 2 h)
wurde die Reaktionslösung mit einer 10%igen Glycin-Lösung vermischt und nach weiteren 2 h
neutralisiert. Anschließend wurde das in dieser Weise präparierte Polysaccharid gegen
destilliertes Wasser dialysiert und gefriergetrocknet. Die Wirkung des Lektins Con A (Konz.
0,2%) auf die Viskosität der aus dem Lyophilisat wiederaufgelösten Dispersion aus
modifiziertem Dextran war etwa 50fach höher als bei der Dispersion aus unvernetztem Dextran
T2000 (Tab. 2). Entsprechende Ergebnisse werden auch erhalten, wenn die Vernetzung mit
Epichlorhydrin vorgenommen wird. Bei der Reaktion der Dextranmoleküle mit Divinylsulfon,
Epichlorhydrin u. a. Vernetzungsmitteln kann gleichzeitig, falls erforderlich, die Verknüpfung
des Dextranmoleküls mit ursprünglich nicht vorhandenen Affinitätsliganden vorgenommen
werden. Dies wurde am Beispiel galaktosehaltiger Disaccharide (Laktose, Raffinosae) realisiert.
Dadurch, daß die Vernetzung in konzentrierten Lösungen dieser Zucker erfolgte, wurden
terminale β-glykosidisch gebundene Galactose-Gruppen an die dispergierbaren vernetzten
Dextranteilchen gekoppelt. Die Viskosität des mit diesen Teilchen und dem
galactosidspezifischen Lektin Ricinus communis-Agglutinin gebildeten Affinitätssols ist stark
von der Galactosekonzentration abhängig.
Claims (4)
1. Hydrocolloid für die Affinitätsviskometrie, dadurch gekennzeichnet, daß die
dispergierbaren kolloidalen Teilen das Co-Lyophilisat aus wasserlöslichen, mehrere
Affinitätsliganden tragenden neutralen Polysaccharidmolekülen und polyvalenten
Rezeptoren für die Affinitätsliganden bilden.
2. Hydrocolloid für die Affinitätsviskometrie nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß es sich in einer Hohlfaser oder Dialysekammer befindet.
3. Hydrocolloid für die Affinitätsviskometrie, dadurch gekennzeichnet, daß es
dispergierbare Polysaccharid-Teilchen, die durch kovalenten Vernetzung mehrerer
Polysaccharidmoleküle gebildet werden, enthält.
4. Hydrocolloid für die Affinitätsviskometrie nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Polysaccharidmoleküle Dextranmoleküle sind und daß die
dispergierbaren Teilchen durch Vernetzung der Dextranmoleküle mit Divinylsulfon
oder Epichlorhydrin entstehen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944446695 DE4446695A1 (de) | 1994-12-13 | 1994-12-13 | Hydrocolloid für die Affinitätsviskometrie |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944446695 DE4446695A1 (de) | 1994-12-13 | 1994-12-13 | Hydrocolloid für die Affinitätsviskometrie |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4446695A1 true DE4446695A1 (de) | 1996-06-20 |
Family
ID=6537195
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944446695 Withdrawn DE4446695A1 (de) | 1994-12-13 | 1994-12-13 | Hydrocolloid für die Affinitätsviskometrie |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4446695A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6267002B1 (en) | 1997-04-07 | 2001-07-31 | Disetronic Licensing Ag | Process for affinity viscosimetry and viscosimetric affinity sensor |
DE10027684B4 (de) * | 1999-11-25 | 2005-09-01 | Karl-Ernst Ehwald | Vorrichtung und Verfahren zur Viskositätsmessung sowie Verfahren zur Herstellung einer Vorrichtung |
US7284413B2 (en) | 2000-05-26 | 2007-10-23 | Rudolf Ehwald | Method and apparatus for measuring viscosity |
DE102014206789A1 (de) | 2014-04-08 | 2015-10-08 | Ihp Gmbh - Innovations For High Performance Microelectronics / Leibniz-Institut Für Innovative Mikroelektronik | Implantierbare Sonde mit sensorischer Mikrodialysekammer und Verfahren zu ihrer Herstellung |
-
1994
- 1994-12-13 DE DE19944446695 patent/DE4446695A1/de not_active Withdrawn
Cited By (5)
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US6267002B1 (en) | 1997-04-07 | 2001-07-31 | Disetronic Licensing Ag | Process for affinity viscosimetry and viscosimetric affinity sensor |
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