DE4446431A1 - Verfahren zur direkten Manipulation von Bildern auf einem Monitor mit einer Maus - Google Patents

Description

Bei herkömmlichen Benutzeroberflächen, z. B. bei Programmen, die auf der Windows-Oberfläche aufbauen, gibt es häufig die Möglichkeit, eine Verschiebung und eine Vergrößerung bzw. Verkleinerung eines Bild-Objekts mit einer Maus durchzufüh­ ren. Dabei wird das zu bearbeitende Objekt angeklickt und kann dann z. B. durch Ziehen bei gedrückter Maustaste (Drag­ ging) verschoben werden. Auch eine Vergrößerung und/oder Verkleinerung ist häufig möglich, wobei um das Objekt ein Rechteckrahmen abgebildet wird und dieses Rechteck mit der Maus ebenfalls durch Dragging in seiner Größe verändert wird. Entsprechend wird auch das Bild vergrößert oder verkleinert. Vielfach gibt es auch die Möglichkeit, einen Zoom-Faktor für das ausgewählte Bildobjekt über numerische Eingaben einzu­ stellen.

Bei manchen Anwendungsprogrammen ist auch ein Rollen (scroll) von Bildern möglich, d. h., die über den Rand der Bildschirm­ darstellung hinausgehenden Teile werden auf der gegenüberlie­ genden Seite wieder eingefaltet.

Die obengenannten Funktionen sind auch bei der Bilddarstel­ lung von medizinischen Geräten von großer Bedeutung. Bei­ spielsweise weist die Anwendungssoftware Numaris, wie sie für den Betrieb von Magnetom®-Geräten der Firma Siemens verwen­ det wird, die oben dargestellten Möglichkeiten der Bildmani­ pulation auf. Die einzelnen Funktionen werden dem Benutzer als unabhängige Bedienfenster angeboten, die er über ein Hauptmenü aufklappen muß. Dabei kooperieren nicht alle Funk­ tionen miteinander, z. B. können vergrößerte Bilder nicht an­ schließend gerollt werden, wohl aber verschoben. Nur vergrö­ ßerte Bilder können durch Ziehen bei gedrückter Maustaste verschoben werden. Dabei bleibt der Bildschirmbereich, in dem die Darstellung erfolgt (Segment), stets vollständig von Tei­ len des ursprünglichen Bildes bedeckt, da weiteres Dragging ignoriert wird, sobald der Mauszeiger dieses Segment verläßt.

Die Funktion der Vergrößerung/Verkleinerung wird realisiert, indem ein Rechteck in das zu manipulierende Bild eingezeich­ net wird, das den späteren Bildausschnitt repräsentiert. Die­ ses Rechteck kann durch Dragging in seiner Größe verändert und auch verschoben werden. Alternativ dazu kann der Vergrö­ ßerungsfaktor über numerische Eingaben eingestellt werden. Als Reaktion auf Doppelklick im Segment oder Betätigen eines Aktionsknopfes wird das Bild vergrößert dargestellt. Da das Rechteck stets kleiner sein muß als das dargestellte Bild, muß bei Änderung des Vergrößerungsfaktors das ursprüngliche Bild in einem Zwischenschritt dargestellt werden, um dann wie beschrieben zu verfahren.

Das Rollen von Bildern erfolgt ebenfalls durch Dragging, d. h., die über den Rand des Segmentes hinausgehenden Teile werden auf der gegenüberliegenden Seite wieder eingefaltet. Die Richtung wird durch einen Auswahlschalter in der Bedien­ oberfläche vorgegeben. Die Funktion wird unterbrochen, sobald der Mauszeiger den Rand des Segmentes erreicht, den er jedoch nicht überschreitet.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Vergrößern, Verkleinern, Verschieben und Rollen von Bildern einheitlich und effektiv auszugestalten.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren nach den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestal­ tungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Fig. 1 und 2 näher erläutert. Dabei zeigt:

Fig. 1 ein schematisches Bild mit einer Einteilung in ein­ zelne Bereiche und die unterschiedllichen Formen des Mauszeigers,

Fig. 2 die unterschiedlichen Möglichkeiten der Bildmanipu­ lation, ausgehend von einem Originalbild.

In Fig. 1 ist schematisch ein Monitor 1 dargestellt, auf dem ein Bild 2, im vorliegenden Fall das mittels eines Schnitt­ bildverfahrens erstellte Bild eines menschlichen Schädels ab­ gebildet ist. Die Bildfläche ist in neun Bereiche 3 bis 11 gegliedert, wobei alle Bereiche 3 bis 11 rechteckförmig sind und aneinander anschließen. Die Bereiche sind durch Linien 15 gegeneinander abgegrenzt. Die Linien 15 werden bei Bedarf, d. h., sobald ein Bild manipuliert werden kann, eingeblendet. Dies erfolgt z. B. durch Anklicken des Bildes mit der Maus.

Jedem der Bereiche 3 bis 11 ist eine spezifische Funktion zur Bildmanipulation mit Hilfe der Maus zugeordnet. Wenn sich der Mauszeiger in einem der Bereiche 3, 5, 9 oder 11 befindet, kann eine Vergrößerung bzw. Verkleinerung des Bildes 2 durch­ geführt werden. Wenn sich der Mauszeiger im Bereich 7 befin­ det, kann eine Verschiebung des Bildes 2 durchgeführt werden, wenn sich der Mauszeiger in einem der Bereiche 4, 6, 8 oder 10 befindet, kann ein Scrollen des Bildes 2 erfolgen. Die Be­ dienung der Funktionen erfolgt dabei stets nach demselben Prinzip: Beim Dragging mit dem Mauszeiger folgt das zu Beginn der Manipulation unter dem Mauszeiger liegende Pixel der Be­ wegung des Mauszeigers. Beim Verschieben werden daher alle darstellbaren Pixel relativ zum Mauszeiger verschoben. Dies gilt auch beim Scrollen, mit dem Unterschied, daß die auf einer Seite über den Bildrand hinausgeschobenen Pixel nicht unsichtbar sind, sondern auf der gegenüberliegenden Seite eingefaltet werden.

Zur Erleichterung der Bedienung wird jedem Bereich eine be­ stimmte Form des Mauszeigers zugeordnet, sobald die dem Be­ reich zugehörige Funktion aktiviert wird. In Fig. 1 sind Beispiele für solche Mauszeiger dargestellt, nämlich Maus­ zeiger 12 in den Bereichen 3, 5, 9 und 11 für die Vergröße­ rung/Verkleinerung, Mauszeiger 13 in den Bereichen 4, 6, 8 und 10 für das Scrollen und ein Mauszeiger 14 im Bereich 7 für das Verschieben des Bildes 2. Die aktive Funktion, wie auch die dieser Funktion zugeordnete Form des Mauszeigers, werden auch dann bis zum Ende des Draggings beibehalten, wenn der anfängliche Bereich, dem die Funktion zugeordnet ist, verlassen wird.

In Fig. 2 sind schematisch die Auswirkungen der unterschied­ lichen Möglichkeiten der Bildmanipulation auf das Bild darge­ stellt. Zur besseren Übersicht bleiben die Linien, die die einzelnen Bereiche gegeneinander abgrenzen, dargestellt, ob­ wohl diese in der Praxis nur bei Beginn der Aktion einge­ blendet sind.

Ausgehend vom Originalbild a erreicht man vertikales Scrollen und damit die Bilddarstellung b durch Anklicken des Bereichs 4 und Dragging in der durch Strichierung angedeuteten Richtung. Analog erscheint die Bilddarstellung d durch Anklicken des Bereichs 8 und entsprechendes Dragging. Die Bilddarstellungen c bzw. e erhält man durch Anklicken der Bereiche 5 bzw. 11 und anschließendes Dragging. Schließlich erholt man die Bilddarstellung f durch Anklicken im Bereich 7 und Verschiebung in der gestrichelt gezeichneten Richtung.

Bei dem dargestellten Verfahren werden also unabhängige Funk­ tionen durch verschiedene Bereiche im Bild kombiniert. Für die Funktionen der Verschiebung, des Scrollens und der Ver­ größerung/Verkleinerung gibt es ein einheitliches mentales Modell. Die Bedienung ist vollständig mit der Maus möglich. Damit ist das erfindungsgemäße Verfahren sehr benutzerfreund­ lich.

Claims (6)

1. Verfahren zur direkten Manipulation von Bildern auf einem Monitor (1) mit einer Maus, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Bild (2) auf dem Monitor (1) in neun Bereiche (3 bis 11) aufgeteilt ist, denen folgen­ de Funktionen zugeordnet sind:

• - Wenn sich ein Mauszeiger (12) in einem der vier Bereiche (3, 5, 9, 11) befindet, die in den Ecken des Bildes (2) lie­ gen, führt eine Verschiebung des Mauszeigers nach Akti­ vierung zu einer der Mauszeigerbewegung entsprechenden Vergrößerung bzw. Verkleinerung des Bildes (2).
• - Wenn sich der Mauszeiger (14) in einem zentralen Bereich (7) des Bildes (2) befindet, führt eine Verschiebung des Mauszeigers (14) nach Aktivierung zu einer der Mauszei­ gerbewegung entsprechenden Verschiebung des Bildes (2).
• - Wenn sich der Mauszeiger (13) in einem der vier mittleren Randbereiche (4, 6, 8, 10) des Bildes befindet, führt eine Verschiebung des Mauszeigers (13) nach Aktivierung zu einem der Mauszeigerbewegung entsprechenden Scrollen des Bildes.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Bereiche (3 bis 11) im Bild (2) durch sichtbare, in das Bild einblendbare Linien (15) gegeneinander abgegrenzt werden.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Linien (15) eingeblendet werden, sobald eine Bildmanipulation nach Anspruch 1 möglich ist.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Linien (15) wieder aus­ geblendet werden, sobald eine der Funktionen aktiv ist.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da­ durch gekennzeichnet, daß die den einzelnen Bereichen (3 bis 11) zugeordneten Funktionen bei gedrückter Maustaste aktiviert sind.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da­ durch gekennzeichnet, daß jedem Be­ reich (3 bis 11) eine Form des Mauszeigers (11 bis 13) zuge­ ordnet ist, die die zugeordnete Funktion charakterisiert und die aktuelle Form des Mauszeigers ersetzt, sobald die dem Be­ reich (3 bis 11) zugeordnete Funktion aktiviert wird.