DE4446221A1 - Münzprägepresse - Google Patents
MünzprägepresseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Münzprägepresse, mit einem
Maschinengestell, einem Prägeantrieb für Stößel und
Prägestempel, einem Auswerferprägestempel, gegen den
der Prägestempel unter Zwischenlage des Prägerohlings
preßbar und hierzu zum Teil nachgebbar ist, einem An
trieb für die Auswerferbewegung des Auswerferpräge
stempels und je einer Einrichtung zum Zuführen des
Prägerohlings und zum Abführen des Prägefertigteiles.
Eine derartige Münzprägepresse ist aus der EP-A-0 101
590 bekannt. Bei der in der genannten Druckschrift of
fenbarten Münzprägepresse erfolgt der Prägeantrieb
mittels eines ansich bekannten, von einer Kurbelwelle
über ein Mittellager getriebenen Dreieckhebels, wel
cher mit seinem hinteren Schwingenlager an einem Len
ker und über diesen gestellseitig und mit seinem vor
deren Schwingenlager über eine Druckstange am Stößel
angelenkt ist. Dieses Schwingsystem ist so ausgebil
det, daß Dreh- und Anlenkpunkte in ihren Lagen zu
einander eine für die Druckstange in ihrem Drehpunkt
am Stößel zum Zeitpunkt dessen Durchfahrens des hin
teren Totpunktes zumindest angenäherte kreisförmige
Bewegung ermöglichen.
Durch die genannte Anordnung ist es möglich, die Li
nearbewegung des Stößels so zu steuern, daß ausrei
chend Zeit verbleibt, um zwischen zwei Prägevorgängen
eine geprägte Münze aus dem Prägewerkzeug zu entnehmen
und einen neuen Münzrohling einzulegen.
Nachteilig an der bekannten Münzprägepresse ist je
doch, daß der beschriebene Prägeantrieb verhältnis
mäßig viel Raum beansprucht, insbesondere wenn er in
Pressen eingesetzt werden soll, welche Drücke von mehr
als 200 t auf den Münzrohling ausüben sollen. Da diese
Kräfte auch auf den Prägeantrieb einwirken, müssen die
einzelnen Bauteile desselben entsprechend stabil di
mensioniert werden, so daß die einzelnen Bauteile re
lativ groß vorgesehen werden müssen.
Ein weiterer Nachteil der bekannten Münzprägepresse
ist das relativ große Spiel innerhalb des Prägean
triebs, das aus der Vielzahl der eingesetzten Gelenke
resultiert.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu
grunde, die beschriebenen Nachteile des Standes der
Technik zu beseitigen, insbesondere eine Münzpräge
presse vorzusehen, welche eine möglichst geringe Bau
höhe und ein geringeres Spiel innerhalb des Prägean
triebes aufweist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im kenn
zeichnenden Teil des Anspruchs 1 genannten Merkmale
gelöst.
Durch das Vorsehen eines Koppelrastgetriebes, welches
eine Unterstützungseinrichtung aufweist, kann auf ein
fache Art und Weise ein Kniegelenkgetriebe angesteuert
werden, welches gegenüber dem Kniegelenkgetriebe des
Standes der Technik eine wesentlich geringere Bauhöhe
aufweist, da der beim Stand der Technik verwendete
Dreieckhebel entfällt, so daß der gesamte Prägeantrieb
und somit auch die Münzprägepresse ans ich eine gerin
gere Bauhöhe aufweist.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Münzpräge
presse liegt in der Reduzierung des Spieles des Präge
antriebes, da dieser wesentlich weniger Gelenke auf
weist, als dies bei bekannten Münzprägepressen der
Fall ist, so daß sich das Gesamtspiel, welches sich
aus dem Spiel in den einzelnen Gelenken zusammensetzt,
reduziert wird. Diese Spielreduzierung macht sich ins
besondere bei häufigen Lastwechseln, wie dies bei
schnell laufenden Münzprägepressen der Fall ist, posi
tiv bemerkbar.
Des weiteren ist aufgrund der erfindungsgemäßen Kombi
nation eines Koppelrastgetriebes mit einem Kniegelenk
getriebe eine geringere Exzentrizität der Exzenterwel
le, welche das Pleuel des Koppelrastgetriebes an
treibt, notwendig. Hieraus ergibt sich der Vorteil,
daß eine kleinere und somit kostengünstigere Kupplung
zwischen der Exzenterwelle und dem Antrieb für die
Exzenterwelle vorgesehen werden kann, so daß die
Herstellungskosten für die Münzprägepresse geringer
sind.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, sowie
aus dem nachfolgend anhand der Zeichnung prinzipmäßig
beschriebenen Ausführungsbeispiel.
Es zeigt:
Fig. 1 schematisch eine Seitenansicht einer erfin
dungsgemäßen Münzprägepresse,
Fig. 2 in vergrößerter Darstellung den Prägeantrieb
für die Münzprägepresse der Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III der
Fig. 2,
Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV der Fig.
2,
Fig. 5 ein Diagramm, in welchem der Weg des Prägestem
pels der Münzprägepresse nach der Fig. 1 über
dem Kurbelwinkel der Exzenterwelle abgetragen
ist, und
Fig. 6 schematisch eine Gesamtansicht der verwendeten
Getriebekombination.
Bezugnehmend auf Fig. 1 ist in dem Maschinengestell 1
einer Münzprägepresse 2 eine Exzenterwelle 3 vorge
sehen, welche über ein Schwungrad 4 und ein Riemen
getriebe 5 von einem Motor 6 angetrieben ist.
Von der Exzenterwelle 3 ist ein Pleuel 7 angetrieben,
welches Teil eines Koppelrastgetriebes 8 ist. Das
Pleuel 7 ist weitgehend parallel zur Prägeebene einer
Münze (nicht dargestellt) angeordnet.
Das Koppelrastgetriebe 8 weist des weiteren eine Un
terstützungseinrichtung, die in dem vorliegenden Aus
führungsbeispiel als Lasche 9 ausgebildet ist, auf.
Die Lasche 9 ist an einem Ende gelenkig mit dem Pleuel
7 und an ihrem anderen Ende gelenkig mit dem Ma
schinengestell 1 verbunden.
Das Pleuel 7 ist außermittig, genauer gesagt entlang
seiner Längsachse außermittig verschoben, auf die
Exzenterwelle 3 aufgesetzt, wobei das der Lasche 9
abgewandte Ende des Pleuels 7 mit einer Drucklasche 10
verbunden ist, welche eine Verbindung zwischen dem
Koppelrastgetriebe 8 und einem Kniegelenkgetriebe 11
herstellt.
Das Kniegelenkgetriebe 11 weist eine obere Drucklasche
12 und eine untere Drucklasche 13 auf, welche zusammen
mit der Drucklasche 10 in einem Punkt miteinander ver
bunden und gelenkig gelagert sind.
Die obere Drucklasche 12 ist an einem Ende gelenkig
mit dem Stößel 14 der Münzprägepresse 2 verbunden, wo
bei der Stößel 14 linear in einer geeigneten Stößel
führung 15 verschiebbar ist.
Das andere Ende der unteren Drucklasche 13 ist ge
lenkig mit dem Maschinengestell 1 verbunden.
Der Stößel wiederum ist mit einem über dem Stößel 14
angeordneten Stößelwerkzeug 16 verbunden, in welches
die Münzrohlinge von einer Zuführtrommel 17 über eine
Zuführstation 18 in einen Revolverteller 19, welcher
mit einem Schrittschaltgetriebe versehen ist, einge
legt werden.
Zum gleichzeitigen Prägen der Vorder- und Rückseite
der Münze ist ein Oberwerkzeug 20 über dem Stößel
werkzeug 16 vorgesehen.
Die Fig. 2 bis 4 zeigen in vergrößerter Darstellung
die bereits im Zusammenhang mit der Fig. 1 beschrie
bene Kombination aus dem Koppelrastgetriebe 8 sowie
dem Kniegelenkgetriebe 11.
Bei einer Bewegung der Exzenterwelle 3 bewegt sich
auch das Pleuel 7. Die Bewegung des Pleuels 7 wird
hierbei über die Drucklasche 10 auf das Kniegelenk
getriebe 12, genauer gesagt auf die obere Drucklasche
12 und die untere Drucklasche 13 übertragen. Sämtliche
Drucklaschen 10, 12, 13 sind hierbei mit jeweils einem
Ende auf einem Bolzen 21 gelenkig gelagert.
Das dem Bolzen 21 abgewandte Ende der unteren Druck
lasche 13 ist mittels eines weiteren Bolzens 22 am Ma
schinengestell 1 gelenkig angebracht.
Ein weiterer Bolzen 23 dient zur Verbindung des dem
Bolzen 21 abgewandten Endes der oberen Drucklasche 12
mit dem Stößel 14, welcher in der Stößelführung 15 ge
führt ist.
Auf dem Stößel 14 ist eine Werkzeugeinspannung 24 für
einen Prägestempel 25 vorgesehen.
An dem dem Kniegelenkgetriebe 11 abgewandten Ende ist
das Pleuel 7 mittels eines Bolzens 26 mit der Lasche 9
verbunden, wobei die Lasche 9 an ihrem dem Bolzen 26
abgewandten Ende mittels eines weiteren Bolzens 27 mit
dem Maschinengestell 1 der Münzprägepresse verbunden
ist. Wird nun die Exzenterwelle 3 bewegt, so bewegt
sich der Stößel 14 entsprechend dem in der Fig. 5 dar
gestellten Bewegungsdiagramm.
Bezogen auf den Drehwinkel der Exzenterwelle 3 führt
der Stößel 14 in einem Bereich von ca. 40° Kurbel
winkel bis ca. 320° Kurbelwinkel einen Prägehub aus.
In einem Bereich von ca. 320° Kurbelwinkel bis ca. 40°
Kurbelwinkel wird der Stößel 14 jedoch nur sehr leicht
angehoben, so daß während dieser Zeit der Stößel 14
mit allen darauf angebrachten Werkzeugen im wesent
lichen ruhig steht und während dieser Zeit von der
Zuführtrommel 17, der Zuführstation 18 und dem Revol
verteller 19 (siehe Fig. 1) ein neuer Münzrohling in
die Prägestation der Münzprägepresse gebracht werden
kann. Anschließend kann ein neuer Prägevorgang erfol
gen.
Fig. 6 zeigt schematisch die verwendete Kombination
des Koppelrastgetriebes 8 mit dem Kniegelenkgetriebe
11. Hierbei ist insbesondere der Punkt 30 hervor
zuheben, nämlich der Verbindungspunkt bzw. das Gelenk
zwischen der Drucklasche 10 und dem Pleuel 7.
Dieser Punkt bewegt sich auf einer mit dem Bezugs
zeichen 31 gekennzeichneten Bewegungsbahn, welche zum
Teil einen Kreisbogen mit dem Radius r enthält, wobei
der Radius r seinen Ursprung im Mittelpunkt des Bol
zens 21 hat.
Strich-zweipunktiert sind in der Fig. 6 weitere Stel
lungen der Kombination aus dem Koppelrastgetriebe 8
und dem Kniegelenkgetriebe 11 dargestellt.
Diese beiden Stellungen, zwischen denen sich ein
Winkel α erstreckt, bilden die sogenannte Rastphase,
d. h. während dieser Zeit kann ein Münzrohling in die
Münzprägepresse eingeführt bzw. eine fertig geprägte
Münze entnommen werden.
An der mit dem Bezugszeichen 30 gekennzeichneten Stel
le auf der Bewegungsbahn 31 befindet sich der obere
Totpunkt des Stößels 14, d. h. in diesem Punkt findet
der Prägevorgang statt.
Durch das Vorsehen der beschriebenen Kombination eines
Koppelrastgetriebes 8 mit dem Kniegelenkgetriebe 11
kann auf einfache Art und Weise die Bauhöhe der gesam
ten Münzprägepresse 2 wesentlich verringert werden.
Ein weiterer Vorteil, der sich aus der beschriebenen
Bauweise ergibt, ist eine Reduzierung der Exzentrizi
tät der Exzenterwelle 3, und zwar beispielsweise von
40 mm auf 20 mm, so daß zwischen dem Motor 1 und der
Exzenterwelle 3 eine gegenüber dem Stand der Technik
kleinere Kupplung eingebaut werden kann, wodurch sich
die Herstellungskosten für die Münzprägepresse 2 ver
ringern. Der Hub der beschriebenen Münzprägepresse 2
entspricht dennoch weitgehend dem Hub bekannter Münz
prägepressen.
In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel wurde die Un
terstützungseinrichtung als Lasche 9 ausgeführt.
Es liegt jedoch selbstverständlich im Ermessen des
Fachmannes, auch andere geeignete Bauteile als
Unterstützungseinrichtung 9 vorzusehen, beispielsweise ein
Schubgelenk.
Des weiteren ergibt sich aus der beschriebenen Anord
nung der Vorteil, daß im Hauptkraftfluß des Prägean
triebs, also von dem Maschinengestell 1 über den Bol
zen 22 durch das Kniegelenkgetriebe 11 hindurch zu dem
Stößel 14 hin, gegenüber dem Stand der Technik weniger
Gelenkpunkte enthalten sind, so daß eine bessere
Kraftübertragung möglich ist. Gegenüber dem Stand der
Technik kann hierdurch beispielsweise die Arbeitshöhe
der Münzprägepresse bei einer Druckkraft von 300 t von
ca. 1900 mm auf ca. 1400 mm verringert werden.
Claims (3)
1. Münzprägepresse, mit einem Maschinengestell, einem
Prägeantrieb für Stößel und Prägestempel, einem
Auswerferprägestempel, gegen den der Prägestempel
unter Zwischenlage des Prägerohlings preßbar und
hierzu zum Teil nachgebbar ist, einem Antrieb für
die Auswerferbewegung des Auswerferprägestempels
und je einer Einrichtung zum Zuführen des Präge
rohlings und zum Abführen des Prägefertigteiles,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Prägeantrieb ein Koppelrastgetriebe (8) auf
weist, welches gelenkig mit einem Kniegelenkge
triebe (11) verbunden ist, wobei das Koppelrast
getriebe (8) ein von einer Exzenterwelle (3) be
wegtes Pleuel (7) aufweist, wobei die Längsachse
des Pleuels (7) weitgehend parallel zur Prägeebene
verläuft und das dem Prägestempel (25) abgewandte
Ende des Pleuels (7) gelenkig mit einer Unterstüt
zungseinrichtung (9) verbunden ist, wobei das Knie
gelenkgetriebe (11) drei Drucklaschen (10, 12, 13)
aufweist, welche jeweils an einem Ende an einem
Bolzen (21) gelenkig miteinander verbunden sind,
während das Ende einer ersten Drucklasche (10) ge
lenkig mit dem Pleuel (7) verbunden ist, und daß
das andere Ende einer unteren Drucklasche (13) ge
lenkig mit dem Maschinengestell (1) verbunden ist
und das andere Ende einer oberen Drucklasche (12)
gelenkig mit dem Stößel (14) verbunden ist.
2. Münzprägepresse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Unterstützungseinrichtung als Lasche (9) aus
gebildet ist.
3. Münzprägepresse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Unterstützungseinrichtung (9) als Schubgelenk
ausgebildet ist.
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