DE4446077A1 - Verfahren zur Steuerung eines automatischen Getriebes zur Kriechverminderung bei Kraftfahrzeugen - Google Patents
Verfahren zur Steuerung eines automatischen Getriebes zur Kriechverminderung bei KraftfahrzeugenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Steue
rung eines automatischen Getriebes zur Kriechverminde
rung nach dem Oberbegriff der Patentansprüche 1 und 4.
Das Verfahren bezieht sich insbesondere auf automati
sche Getriebe, die über einen Drehmomentwandler mit der
Brennkraftmaschine des Kraftfahrzeuges verbunden sind.
Der Drehmomentwandler weist eine motorseitige Pumpe und
eine getriebeseitige Turbine auf. Die Pumpe ist mit der
Brennkraftmaschine derart gekoppelt, daß ihre Drehzahl
der Drehzahl der Brennkraftmaschine entspricht. Bei
Stillstand des Kraftfahrzeuges treibt somit die Pumpe
mit einer der Leerlaufdrehzahl der Brennkraftmaschine
entsprechenden Drehzahl die getriebeseitige Turbine
derart an, daß ohne Betätigung des Bremssystems ein
sog. Kriechen des Kraftfahrzeuges auftreten würde.
Beispielsweise ist aus der DE 41 18 474 A1 ein Verfah
ren bekannt, bei dem eine Kriechverminderung bzw.
Kriechverhinderung eingeschaltet wird, wenn aufgrund
mindestens eines Fahrzeugparameters, z. B. bei Betäti
gung des Fahrzeug-Bremssystems während eines Leerlauf
zustands der Brennkraftmaschine bei einem im wesentli
chen angehaltenen Fahrzeug, der Wunsch des Fahrers zum
Stillstand des Kraftfahrzeuges erkannt wird. Üblicherweise
wird die Betätigung des Fahrzeug-Bremssystems
über einen Schalter, vorzugsweise den Bremslicht
schalter, erkannt. Hierbei besteht jedoch keine Sicher
heit darüber, daß bei aktivierter Kriechverminderung
tatsächlich auch ein Bremsdruck ausgeübt wird und das
Kraftfahrzeug bei Stillstand auf einer Steigung nicht
zurückrollt.
Die Kriechverminderung bzw. Kriechverhinderung wird
beispielsweise durch Hochschaltvorgänge ausgehend von
einem momentan vorgewählten Gang oder durch Reduzierung
des Druckes in der für den momentan vorgewählten Gang
zuständigen Kupplung realisiert.
Bei dem aus der DE 41 18 474 A1 bekannten Verfahren
wird die Kriechverhinderung nach einem erstmaligen Ein
schalten unabhängig von der Betätigung des Fahrzeug-
Bremssystems gesteuert, um einem unkomfortablen häufi
gen Ein- und Ausschalten der Kriechverhinderung entge
genzuwirken. Wird bei diesem Verfahren mit aktivierter
Kriechverhinderung ohne Betätigung des Bremssystems
beispielsweise das Gaspedal bzw. die Drosselklappe be
tätigt, erfolgt unmittelbar ein Anfahrvorgang, der
zwangsweise zu einem unkomfortablen Anfahrstoß führt
und bei ungewollter Gaspedalbetätigung einen sicher
heitskritischen Fahrzustand darstellt.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren eingangs
genannter Art derart zu verbessern, daß ohne Sicher
heits- und Komforteinbuße eine reaktionsschnelle Steue
rung der Kriechverminderung geschaffen wird.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale
der Patentansprüche 1 und 4 gelöst.
Nach Patentanspruch 1 wird erfindungsgemäß bei der
Betätigung des Fahrzeug-Bremssystems ein dem Bremsdruck
proportionaler Wert erfaßt und die Kriechverminderung
in Abhängigkeit von diesem erfaßten Wert gesteuert.
Im Unterschied zu den bekannten Verfahren wird zur
Steuerung der Kriechverminderung nicht nur festge
stellt, ob sondern auch wie stark das Fahrzeug-Bremssy
stem betätigt wird. Somit kann ein pendelndes Ein- und
Ausschalten der Kriechverminderung verhindert werden,
wenn das Fahrzeug-Bremssystem nur mit geringem Druck
intermittierend betätigt wird, woraus geschlossen wer
den kann, daß gerade ein Kriechen des Kraftfahrzeuges,
z. B. im Stau, gewünscht wird. Wird jedoch ein nicht
unerheblicher Bremsdruck, vorzugsweise innerhalb eines
vorgegebenen Zeitfensters, erfaßt, wird der Wunsch des
Fahrers zum tatsächlichen Stillstand des Kraftfahrzeu
ges erkannt und diesem Wunsch durch Einschalten der
Kriechverminderung entgegengekommen.
Eine vorteilhafte Weiterbildung dieser Erfindung ist
der Gegenstand des Patentanspruchs 2.
Demgemäß wird die Kriechverminderung eingeschaltet,
wenn der dem Bremsdruck proportionale erfaßte Wert
größer als eine erste vorgegebene Schwelle ist. Eine
derartige Schwellwertüberwachung ist eine besonders
einfache Art und Weise zur Steuerung der Kriechvermin
derung.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung
ist der Gegenstand des Patentanspruchs 3.
Demgemäß wird die Kriechverminderung ausgeschaltet,
wenn der erfaßte Wert kleiner als eine zweite vorgege
bene Schwelle ist.
Die zweite vorgegebene Schwelle kann auch gleich der
ersten vorgegebenen Schwelle sein. Durch diese
Weiterbildung der Erfindung wird das Ausschalten der
Kriechverminderung bereits während des Lösens der
Bremse vorgenommen, so daß bis zur Betätigung des Fahr
pedals die Kriechverminderung bereits ausgeschaltet ist
und somit ein komfortables aber reaktionsschnelles An
fahren ermöglicht wird.
Nach Patentanspruch 4 wird erfindungsgemäß alternativ
oder zusätzlich zum Gegenstand des Patentanspruchs 1
während der Kriechverminderung der Druck der Kupplung
für den momentan vorgewählten Gang derart gesteuert,
daß die Drehzahl der Turbine des Drehmomentwandlers in
etwa einen vorgegebenen Drehzahlwert einhält.
Dieser vorgegebene Drehzahlwert kann beispielsweise ab
hängig von einem Betriebsparameter, vorzugsweise der
Getriebeöltemperatur, als Absolutwert oder als Re
lativwert vorgegeben werden. Als Relativwert kann bei
spielsweise ein Differenzdrehzahlwert, vorzugsweise der
Differenz zwischen Turbinen- und Brennkraftmaschinen
drehzahl, bestimmt werden.
Zur Optimierung der Verbrauchsreduzierung wäre ein
vollständiges öffnen der für den momentan vorgewählten
Gang zuständigen Kupplung vorteilhaft, da in diesem
Fall keine Momentenübertragung zum Getriebeabtrieb er
folgt und für den Motor somit keine zusätzliche Last
existiert (Kriechverhinderung). Wird jedoch die Kupp
lung vollständig geöffnet, müßte zu Beginn des Schließ
vorgangs beim Ausschalten der Kriechverhinderung das
Kupplungslüftspiel überwunden werden, um dann erst die
Kupplungslamellen zum Anliegen zu bringen. Da dieser
Vorgang schnell ablaufen muß, um ein reaktionsschnelles
Anfahren des Kraftfahrzeuges zu ermöglichen, würde beim
Anlegen der Lamellen ein komfortverschlechternder Stoß
auftreten.
Daher wird erfindungsgemäß mittels einer
Kupplungsdrucksteuerung die für den momentan vorge
wählten Gang zuständige Kupplung nur so weit geöffnet,
daß das Lüftspiel überwunden bleibt und die Lamellen
schleifen (Kriechverminderung). Es soll nur ein minima
les Moment übertragen werden. Einem derartigen ge
wünschten Kupplungszustand kann eine entsprechende
Kupplungsdrehzahl der antriebsseitigen Kupplungs
elemente zugeordnet werden. Die Drehzahl der antriebs
seitigen Kupplungselemente ist gleich der Drehzahl der
Turbine oder zumindest proportional dazu. Daher wird
der Kupplungsdruck in Abhängigkeit von der Tur
binendrehzahl gesteuert bzw. geregelt.
Durch diese erfindungsgemäße Steuerung des Kupplungs
drucks während der Kriechverminderung ist zum einen ein
reaktionsschnelles komfortables Anfahren möglich und
zum anderen die Kriechverminderung mittels des ohnehin
vorhandenen Sensors zur Erfassung der Turbinendrehzahl
in automatischen Getrieben einfach realisierbar.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfin
dung dargestellt.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Antriebsanordnung für Kraftfahrzeuge be
stehend aus einer Brennkraftmaschine, einem
Drehmomentwandler und einem automatischen Ge
triebe und
Fig. 2 eine erfindungsgemäße Steuerung des Ein- und
Ausschaltens der Kriechverminderung.
In Fig. 1 ist eine Brennkraftmaschine 1 mit einem
automatischen Getriebe 2 über einen Drehmomentwandler 3
verbunden. Die Pumpe P des Drehmomentwandlers 3 wird
durch die Brennkraftmaschine 1 angetrieben. Bei einge
schalteter Brennkraftmaschine wird durch die Pumpe P
Ölstrom über das Leitrad L des Drehmomentwandlers 3 auf
die Schaufeln der Turbine T gefördert. Die Turbine T
des Drehmomentwandlers 3 ist mit dem Eingangsstrang des
Getriebes 2 drehfest verbunden. Mit Block 4 werden
ergänzend weitere Kupplungen und Radsätze des Getriebes
2 dargestellt.
Zum Einlegen eines momentan vorgewählten Ganges wird
eine diesem Gang zugeordnete Kupplung, hier beispiels
weise die Kupplung 5, geschlossen, um das über den Ein
gangsstrang wirkende Drehmoment auf den Abtriebsstrang
des Getriebes 2 zu übertragen. Bei Stillstand des
Kraftfahrzeuges ist die Drehzahl des Abtriebsstranges nA
gleich o. Läuft jedoch bei Stillstand des Kraftfahrzeu
ges die Brennkraftmaschine mit Leerlaufdrehzahl (nM =
nLL) erfolgt über die Pumpe P des Drehmomentwandlers 3
eine Drehmomentübertragung auf die Turbine T, die je
doch bei abgebremstem Kraftfahrzeug und geschlossener
Kupplung 5 nicht für den Antrieb des Kraftfahrzeuges
ausgenützt werden kann. Diese Verlustleistung der
Brennkraftmaschine 1 führt zu unnötigem Kraftstoffver
brauch. Bei bekannten Verfahren wird zur Lösung dieses
Problems während des Stillstands des Kraftfahrzeuges,
d. h. nA = 0, die Kupplung 5 vollständig geöffnet, so
daß auf den Abtriebsstrang des Getriebes 2 kein Moment
übertragen wird. Diese Lösung führt zwar zur Optimie
rung der Kraftstoffverbrauchsreduzierung, ver
schlechtert jedoch durch die Notwendigkeit eines
schnellen Schließens der Kupplung 5 nach der Kriechver
minderung den Komfort bei einem Anfahrvorgang.
Zur Verbesserung der genannten Nachteile werden erfin
dungsgemäß zwei Lösungen vorgeschlagen:
Zum einen wird die für den momentan vorgewählten Gang zuständige Kupplung 5 während der Kriechverminderung nur derart geöffnet, daß lediglich ein minimales Drehmoment übertragen wird, die Lamellen der Kupplung 5 jedoch noch schleifen. Der Betriebszustand der Kupplung 5 wird mittels Steuerung des Kupplungsdrucks einge stellt. Dem optimalen Druck für die optimale Kupplungs stellung während einer Kriechverminderung ist eine vor gegebene Soll-Turbinendrehzahl nT = nT soll (vgl. auch Fig. 2) zugeordnet. Erfindungsgemäß wird daher der Druck der für den momentan vorgewählten Gang zuständi gen Kupplung derart gesteuert, daß die vorgegebene Soll-Turbinendrehzahl nT soll eingehalten wird. Für die elektronische Steuerung automatischer Getriebe ist üb licherweise ohnehin ein Sensor zur Erfassung der Turbi nendrehzahl nT vorhanden. Somit kann ein eigener Sensor zur Erfassung des durch die Kupplung 5 übertragenden Drehmoments oder zur Erfassung der Drehzahl der an triebsseitigen Kupplungselemente eingespart werden, der andernfalls für eine direkte Regelung des Kupplungs drucks bzw. der Kupplungsdrehzahl während der Kriech verminderung notwendig wäre.
Zum einen wird die für den momentan vorgewählten Gang zuständige Kupplung 5 während der Kriechverminderung nur derart geöffnet, daß lediglich ein minimales Drehmoment übertragen wird, die Lamellen der Kupplung 5 jedoch noch schleifen. Der Betriebszustand der Kupplung 5 wird mittels Steuerung des Kupplungsdrucks einge stellt. Dem optimalen Druck für die optimale Kupplungs stellung während einer Kriechverminderung ist eine vor gegebene Soll-Turbinendrehzahl nT = nT soll (vgl. auch Fig. 2) zugeordnet. Erfindungsgemäß wird daher der Druck der für den momentan vorgewählten Gang zuständi gen Kupplung derart gesteuert, daß die vorgegebene Soll-Turbinendrehzahl nT soll eingehalten wird. Für die elektronische Steuerung automatischer Getriebe ist üb licherweise ohnehin ein Sensor zur Erfassung der Turbi nendrehzahl nT vorhanden. Somit kann ein eigener Sensor zur Erfassung des durch die Kupplung 5 übertragenden Drehmoments oder zur Erfassung der Drehzahl der an triebsseitigen Kupplungselemente eingespart werden, der andernfalls für eine direkte Regelung des Kupplungs drucks bzw. der Kupplungsdrehzahl während der Kriech verminderung notwendig wäre.
Zum anderen wird alternativ oder zusätzlich bei Betäti
gung des Fahrzeug-Bremssystems (hier nicht dargestellt)
ein dem Bremsdruck proportionaler Wert pB (vgl. Fig. 2)
erfaßt. Hierzu kann beispielsweise entweder der auf die
Räder des Kraftfahrzeugs einwirkende tatsächliche
Bremsdruck selbst oder der Verstellweg des Bremspedals
gemessen werden. Dieser dem Bremsdruck proportionale
Wert pB wird mit einer vorgegebenen Schwelle pS vergli
chen. Überschreitet der dem Bremsdruck proportionale
Wert pB diese Schwelle pS - vorzugsweise für einen vor
gegebenen Zeitraum - wird die Kriechverminderung KV
eingeschaltet. Wird danach diese Schwelle pS oder eine
zweite definierte Schwelle wieder unterschritten, wird
die Kriechverminderung KV wieder ausgeschaltet. Dieses
Ausschalten der Kriechverminderung KV bereits während
des Lösens der Bremse hat den Vorteil, daß die während
der Kriechverminderung schleifende Kupplung 5 bis zur
Betätigung des Gaspedals bereits wieder geschlossen
werden kann, so daß ein komfortables und reaktions
schnelles Anfahren nach der Kriechverminderung ermög
licht wird. Die zweite vorgegebene Schwelle zum Aus
schalten der Kriechverminderung kann vorzugsweise klei
ner oder gleich der ersten vorgegebenen Schwelle pS zum
Einschalten der Kriechverminderung sein. Die erste
und/oder zweite vorgegebene Schwelle für den dem Brems
druck proportionalen Wert pB ist vorzugsweise derart
ausgelegt, daß das dieser Schwelle pS entsprechende
Bremsmoment größer als das Kriechantriebsmoment ist.
Die Steuerung der Kriechverminderung in Abhängigkeit
von der Bremsbetätigung ist notwendig, um insbesondere
ein Rückwärtsrollen beispielsweise bei Stillstand des
Fahrzeugs vorwärts am Hang zu verhindern.
In Fig. 2 ist ein Ablaufdiagramm für das Ein- und Aus
schalten der Kriechverminderung KV dargestellt, das
folgende vier Betriebszustände berücksichtigt:
- 1. Die Kriechverminderung ist ausgeschaltet; KV=0
- 2. Die Kriechverminderung ist eingeschaltet; KV=1
- 3. Die Kriechverminderung wird eingeschaltet; KV→1
- 4. Die Kriechverminderung wird ausgeschaltet; KV→0.
Die Einstellungen der Betriebszustände bezogen auf die
Kriechverminderung KV können in Abhängigkeit von
folgenden verschiedenen Bedingungen vorgenommen werden:
Ausgehend von einer ausgeschalteten Kriechverminderung
(KV=0), wenn beispielsweise das Kraftfahrzeug noch
nicht zum Stillstand gekommen ist, wird die
Kriechverminderung KV dann eingeschaltet (KV→1), wenn
- - eine Fahrposition eingestellt ist (N = 0), d. h. nicht Position "N" (Neutral), sondern z. B. Position "D" (Drive),
- - der erfaßte Bremsdruck pB größer als eine vorgegebene Schwelle pS ist,
- - die Brennkraftmaschinendrehzahl nM gleich der Leer laufdrehzahl nLL ist,
- - die Abtriebsdrehzahl nA, die proportional zur Fahr geschwindigkeit ist, gleich 0 ist und
- - ein Leistungsanforderungsorgan, wie z. B. das Fahrpe dal oder die Drosselklappe DK nicht betätigt ist (DK = 0).
Zum Einschalten der Kriechverminderung kann weiter
vorgesehen werden, daß diese Bedingungen (B=1) für eine
vorgegebene Zeit erfüllt sein müssen. Das Einschalten
der Kriechverminderung (KV→1) wird vorzugsweise durch
Absenken des Drucks für die dem momentan vorgewählten
Gang zugeordnete Kupplung 5 über eine vorgegebene Rampe
oder über eine Drehzahlregelung vorgenommen. Hierbei
wird als Sollvorgabe für die Einstellung des Kupplungs
drucks das Erreichen der Soll-Turbinendrehzahl nT soll
vorgegeben. Ist diese Soll-Turbinendrehzahl nT soll er
reicht, findet über die Steuerung des Kupplungsdrucks
eine Drehzahlregelung derart statt, daß während der
eingeschalteten Kriechverminderung (KV=1) diese vorge
gebene Soll-Turbinendrehzahl nT soll konstant gehalten
wird. Ist während der eingeschalteten Kriechverminde
rung eine der Bedingungen, die zum Einschalten der
Kriechverminderung geführt haben, nicht mehr erfüllt,
wird die Kriechverminderung wieder ausgeschaltet. Ist
beispielsweise keine Fahrstufe (N=1) sondern die
Neutralstellung "N" eingelegt, wird ein sofortiges Aus
schalten der Kriechverminderung (KV=0) ohne Rampe vor
genommen, da der Kraftschluß zum Abtrieb ohnehin unter
brochen ist. Die bei den Automatikgetrieben üblicher
weise vorgesehene Parkposition "P" ist dabei der Neu
tralstellung "N" funktionell gleichzusetzen.
Ist eine der anderen Bedingungen nicht erfüllt (B=0 und
N=0), wird vorzugsweise die Kriechverminderung eben
falls über eine vorgegebene Rampe ausgeschaltet
(KV-<0), um bei eingelegter Fahrstufe unkomfortable
Stöße zu verhindern. Beim Ausschalten der
Kriechverminderung kann ein Endwert des Kupplungs
druckes in Abhängigkeit von den aktuellen Fahrzeugpara
metern, wie z. B. der Stellung der Drosselklappe DK
oder der Brennkraftmaschinendrehzahl nM, vorgegeben
werden. Wird beispielsweise während des Einschalt
vorgangs der Kriechverminderung (KV→1) die
Neutralposition "N" (N=1) gewählt, wird ebenso ein so
fortiges Ausschalten der Kriechverminderung (KV=0)
durchgeführt. Wird dagegen während des Einschaltvor
gangs (KV→1) eine der anderen Bedingungen, die zum
Einschalten der Kriechverminderung führten, nicht er
füllt (B=0 und N=0), wird vorzugsweise in den Aus
schaltvorgang der Kriechverminderung (KV→0) über eine
vorgegebene Rampe übergegangen.
Bezogen auf die Erfindung ist bei diesem
Ausführungsbeispiel besonders wichtig, ein Einschalten
der Kriechverminderung KV nur dann vorzunehmen, wenn
der Bremsdruck pS größer als die vorgegebene Schwelle
pS ist, daß die Kriechverminderung ausgeschaltet wird,
wenn der Bremsdruck pB kleiner als die vorgegebene
Schwelle pB ist und daß bei eingeschalteter Kriechver
minderung eine Drehzahlregelung auf eine vorgegebene
Soll-Turbinendrehzahl nT soll vorgenommen wird. Ergän
zend wird darauf hingewiesen, daß anstelle des direkten
Bremsdruckes pB auch ein dem Bremsdruck proportional er
Wert genommen werden kann und daß sich die Schwelle zum
Einschalten der Kriechverminderung von der Schwelle zum
Ausschalten der Kriechverminderung unterscheiden kann.
Weiterhin soll durch die Erfindung auch ein Bremsdruck
schalter umfaßt sein, der nur bei über- und/oder Unter
schreiten der Schwelle(n) ein Signal zum Ein- bzw. Aus
schalten der Kriechverminderung abgibt.
Durch dieses erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel wird
ein automatisches Getriebe mit einer Kriechverminderung
bei Stillstand des Kraftfahrzeuges geschaffen, das ein
reaktionsschnelles und komfortables Anfahren nach einer
Kriechverminderung ermöglicht.
Claims (4)
1. Verfahren zur Steuerung eines automatischen Ge
triebes zur Kriechverminderung bei Kraftfahrzeugen
mit einem Drehmomentwandler, wenn aufgrund minde
stens eines Fahrzeugparameters der Wunsch des Fah
rers zum Stillstand des Kraftfahrzeuges erkannt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß bei Betätigung
des Fahrzeug-Bremssystems ein dem Bremsdruck pro
portionaler Wert (pB) erfaßt wird und die Kriech
verminderung (KV) in Abhängigkeit von dem erfaßten
Wert (pB) gesteuert wird.
2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kriechverminderung (KV) einge
schaltet wird, wenn der erfaßte Wert (pB) größer
als eine erste vorgegebene Schwelle (pS) ist.
3. Verfahren nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kriechverminderung (KV)
ausgeschaltet wird, wenn der erfaßte Wert (pB)
kleiner als eine zweite vorgegebene Schwelle (pS)
ist.
4. Verfahren zur Steuerung eines automatischen Ge
triebes zur Kriechverminderung bei Kraftfahrzeugen
mit einem Drehmomentwandler, wenn aufgrund min
destens eines Fahrzeugparameters der Wunsch des
Fahrers zum Stillstand des Kraftfahrzeuges erkannt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß während der
Kriechverminderung (KV) der Druck der Kupplung (5)
für den momentan vorgewählten Gang derart gesteu
ert wird, daß die Drehzahl (nT ) der Turbine (T)
des Drehmomentwandlers (3) in etwa einen vorgege
benen Drehzahlwert (nT soll) einhält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944446077 DE4446077C5 (de) | 1994-12-22 | 1994-12-22 | Verfahren zur Steuerung eines automatischen Getriebes zur Kriechverminderung bei Kraftfahrzeugen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944446077 DE4446077C5 (de) | 1994-12-22 | 1994-12-22 | Verfahren zur Steuerung eines automatischen Getriebes zur Kriechverminderung bei Kraftfahrzeugen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE4446077C5 DE4446077C5 (de) | 2010-04-22 |
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ID=6536776
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944446077 Expired - Lifetime DE4446077C5 (de) | 1994-12-22 | 1994-12-22 | Verfahren zur Steuerung eines automatischen Getriebes zur Kriechverminderung bei Kraftfahrzeugen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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