DE19961392A1 - Verfahren zur Steuerung einer Kupplung in einem Getriebe - Google Patents
Verfahren zur Steuerung einer Kupplung in einem GetriebeInfo
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- F16H61/00—Control functions within control units of change-speed- or reversing-gearings for conveying rotary motion ; Control of exclusively fluid gearing, friction gearing, gearings with endless flexible members or other particular types of gearing
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- F16H2061/207—Preventing gear creeping ; Transmission control during standstill, e.g. hill hold control by neutral control
Abstract
Es wird ein Verfahren zur Steuerung einer Kupplung oder Bremse in einem Getriebe für ein Kraftfahrzeug mit einer elektrischen Getriebesteuereinheit beschrieben, wobei bei oder nahe einem Stillstand des Kraftfahrzeugs eine drehmomentführende Kupplung oder Bremse zur Verringerung oder Unterbrechung des Kraftschlusses in einem Antriebsstrang in Schlupfeingriff bzw. in Offenstellung gebracht wird. Der Kraftschluß wird bei Vorliegen eines Bremsmoments, einer Zuspannkraft oder einer Betätigungskraft der Fahrzeugbremseinrichtung (BM) größer als ein vorgegebener Grenzwert (BM_schwell) und einer in dem Getriebe aktuell eingestellten Übersetzung (i_Getr) kleiner oder gleich einer vorgegebenen Übersetzung (i_SBC) in Abhängigkeit einer Verzögerung des Kraftfahrzeugs (a_Fzg) verringert oder unterbrochen. Eine "starke" Abbremsung führt zu einem langsamen Öffnen der Kupplung oder Bremse. Bei einer "normalen" Abbremsung wird die Kupplung oder Bremse schnell geöffnet.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung
einer Kupplung oder Bremse in einem Getriebe gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bei Fahrzeugen mit herkömmlichen Automatgetrieben ist
bei eingelegter Fahrstufe im Stillstand des Fahrzeugs ein
Kraftschluß im Antriebsstrang vorhanden, welcher bewirkt,
daß das Fahrzeug ohne Betätigung der Fahrzeugbremseinrich
tung aufgrund des Kraftschlusses bewegt wird.
Nachteilig dabei ist, daß durch den Kraftschluß in der
Kupplung oder Bremse ein hoher Kraftstoffverbrauch gegeben
ist, entsprechend hohe Abgaswerte und starke Wärmeverluste
im Eingangselement erzeugt werden. Außerdem ist es erfor
derlich, daß der Fahrer bei Stillstand des Fahrzeuges die
Fahrzeugbremseinrichtung relativ stark betätigen muß, um
ein sogenanntes Kriechen zu vermeiden.
Aus der DE 196 20 329 A1 ist ein Verfahren zur soge
nannten "Standabkoppelung" bekannt, mittels dem das Krie
chen eines Kraftfahrzeuges mit Automatgetriebe bei geschal
teter Übersetzung im Motorleerlauf gemindert wird. Dazu
wird die Kraft auf die Kupplung des Automatgetriebes so weit
zurückgenommen, daß die Kraft zwischen Primär- und Sekun
därseite der Kupplung so gering wird, daß die Kupplung
schlupft und das übertragene Moment niedriger wird als bei
geschlossener Kupplung.
Weiterhin ist aus der DE 197 20 131 A1 ein Verfahren
zur geregelten Zu- und Abkopplung der Fahrkupplung im Ge
triebe einer aus einem Motor und einem Automatikgetriebe
bestehenden Antriebseinrichtung eines Kraftfahrzeuges be
kannt, bei der die Sollwertvorgabe für den Wert des einge
stellten Rutschmomentes (Kriechmomentes) zusätzlich in Ab
hängigkeit von einer zeitlich begrenzten Vorgeschichte in
Form einer Auswertung des Geschwindigkeitsprofils des Fahr
zeuges in der unmittelbaren Vergangenheit bestimmt wird. So
wird z. B. anhand des Geschwindigkeitsprofils in einer vor
definierten Zeit vor dem Anhalten des Fahrzeuges ermittelt,
ob ein Betriebsmodus "Stadtverkehr", "Kolonnenverkehr",
"Einpark- oder Rangiermanöver" oder dergleichen vorliegt.
Entsprechend stark wird dann das Kriechmoment eingestellt,
da z. B. ein fest vorgegebenes starkes Kriechmoment in vie
len Fällen als störend empfunden wird, während es aber in
anderen Fällen, wie beim Einparken, nützlich ist.
Die bekannten Lösungen bieten zwar einen erhöhten Kom
fort, insbesondere hinsichtlich des Ausstieges aus der
Standabkoppelungsroutine - auch Stand-By-Control (SBC) ge
nannt - bei einem Lösen der Fahrzeugbremse im Stillstand.
Jedoch ist der Vorgang der Reduzierung oder Unterbrechung
der Kraftübertragung vom Motor zu den Antriebsrädern nicht
zufriedenstellend gelöst, da in bestimmten Fahrsituationen
Beeinträchtigungen des Fahrkomforts auftreten, wenn bei
oder nahe Stillstand des Fahrzeugs die Fahrkupplung geöff
net oder in Schlupf gebracht wird und der Kraftschluß im
Antriebsstrang reduziert oder unterbrochen wird.
Eine problematische Fahrsituation ist beispielsweise
gegeben, wenn gegebenenfalls durch ein starkes Abbremsen
erst eine Schaltung bzw. ein Verstellen in eine für die
Standabkoppelung vorgesehene Übersetzung, welche üblicher
weise eine große Übersetzung ist, zu Ende geführt werden
muß, und die Kraftschlußreduzierung erst im Stillstand des
Fahrzeugs vorgenommen werden kann. Dann nämlich ist die
Wandlerverstärkung wieder aufgebaut bzw. der Antriebsstrang
befindet sich unter Zugbelastung und Momentenänderungen im
Antriebsstrang werden bei abrupten Änderungen durch sehr
schnelles Öffnen der Kupplung oder Bremse als störender
Ruck im Inneren des Fahrzeugs wahrgenommen.
Bei Fahrzeugen mit herkömmlichen automatisierten
Schaltgetrieben ist im Stillstand des Fahrzeugs kein Kraft
schluß im Antriebsstrang vorhanden. Die drehmomentführende
Anfahrkupplung ist also geöffnet.
Nachteilig dabei ist, daß das Fahrzeug aufgrund
des dann fehlenden Kraftschlusses ohne Betätigung der Fahr
zeugbremseinrichtung ungewollt anrollen kann.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, mittels
dem ein Kraftschluß in einem Antriebsstrang bei oder nahe
eines Stillstands eines Fahrzeugs in einer Weise reduziert
oder unterbrochen wird, daß der Fahrkomfort nicht nennens
wert beeinträchtigt wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren
mit den im Patentanspruch 1 aufgeführten Verfahrens
schritten gelöst.
Erfindungsgemäß wird also eine Drucksteuerung für eine
drehmomentführende Fahrkupplung bzw. Bremse des Getriebes
vorgeschlagen, bei der der Druck in der Kupplung bzw. Brem
se bei Erfüllung verschiedener Startkriterien in Abhängig
keit einer Verzögerung des Fahrzeugs derart reduziert wird,
daß der Kraftschluss im Antriebsstrang verringert wird.
Startkriterien sind insbesondere das Vorliegen eines
Bremsmoments oder einer Zuspannkraft oder einer Betäti
gungskraft der Fahrzeugbremseinrichtung und der aktuell
eingestellten Getriebeübersetzung oberhalb vorgegebener
Grenzwerte. Hierdurch wird eine Standabkoppelung mit vari
ierbarem Öffnungsverhalten der drehmomentführenden Fahr
kupplung bzw. Bremse erzielt. Erfindungsgemäß führt die
Erkennung einer "normalen" Abbremsung zu einem schnellen
und die Erkennung einer "starken" Abbremsung zu einem lang
samen Öffnen bzw. Überführen in die Schlupfregelphase der
Fahrkupplung bzw. Bremse.
Das erfindungsgemäße Verfahren bietet den Vorteil, daß
das Öffnungsverhalten einer drehmomentführenden Kupplung
bzw. Bremse zur Reduzierung des Kraftschlusses im Antriebs
strang nahe oder im Stillstand des Fahrzeugs in Abhängig
keit von der Fahrsituation, wie sie sich aus der Fahrzeug
verzögerung und der aktuell eingestellten Getriebeüberset
zung ergibt, variiert wird. Dabei kann das erfindungsgemäße
Verfahren universell in einem Stufenautomatgetriebe, einem
stufenlosen Automatgetriebe und einem automatisierten
Schaltgetriebe eingesetzt werden, jeweils mit beliebigem
Anfahrelement, beispielsweise mit einem hydrodynamischen
Wandler, einer hydrodynamischen Kupplung, einer trocken
oder nass geschalteten Reibkupplung zwischen Motor und Ge
triebe oder einer im Automatgetriebe integrierten Lamellen
kupplung oder Bremse.
Erfindungsgemäß kann bei einer Kraftschlußreduktion zu
einem Zeitpunkt, wenn das Fahrzeug zwar noch nicht im
Stillstand ist, aber die hierfür vorgesehene Übersetzung
bereits eingelegt ist, eine drehmomentführende Kupplung
bzw. Bremse sehr schnell und gleichsam "ruckartig" geöffnet
bzw. in Schlupfeingriff gebracht werden, ohne daß dies von
Fahrzeuginsassen negativ bemerkt wird, da das an dem An
triebsstrang angreifende Zugmoment im Schubbetrieb fehlt
und somit nur niedrige Anforderungen an das Öffnungsverhal
ten der Kupplung bzw. Bremse gestellt werden.
Weiter ist von Vorteil, daß mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren der Kraftfluß auch dann ohne Verlust des Fahrkom
forts reduziert oder unterbrochen werden kann, wenn hohe
Anforderungen an das Öffnen der Kupplung bzw. Bremse zu
stellen sind, insbesondere wenn vor dem Öffnen der Kupplung
zunächst eine Schaltung bzw. Übersetzungsänderung in die
für die Standabkoppelungsroutine der Getriebesteuerung vor
gesehenen Übersetzung zu Ende geführt werden muß, und der
Kraftschluß erst im Stillstand des Fahrzeugs reduziert
wird. Dann befindet sich der Antriebsstrang wieder im Zugbe
trieb und ein Fahrer nimmt Momentenänderungen im Abtriebs
strang sehr genau wahr. Bevorzugterweise wird die Kupplung
dann sehr langsam geöffnet bzw. in Schlupfeingriff ge
bracht.
Das erfindungsgemäße Verfahren bietet somit den Vor
teil, daß der Betriebszustand des Fahrzeugs, der beim Ver
ringern bzw. Unterbrechen des Kraftschlusses vorliegt, an
hand der Verzögerung des Fahrzeugs und des aktuellen Über
setzungesvehältnisses in der elektronischen Getriebesteue
rung bei der Bestimmung der Vorgehensweise zum Öffnen bzw.
Inschlupfbringen der Kupplung berücksichtigt wird, so daß
Fallunterscheidungen und ein maximaler Fahrkomfort möglich
sind.
Die Einbeziehung eines Signals, ob das Fahrzeug aktiv
vom Fahrer abgebremst wird, in die Startbedingungen der
Standabkopplung sichert die Funktion gegen ungewolltes An
sprechen der Druckreduzierung in der drehmomentführenden
Fahrkupplung bzw. Bremse ab. Hierbei ist insbesondere die
Verwendung des realen aktuellen Bremsmomentes besonders
vorteilhaft. Wird das tatsächliche Bremsmoment dabei von
einem Programmodul der elektronischen Getriebesteuerung
berechnet, ergibt sich als weiterer Vorteil einer Unabhän
gigkeit der Getriebesteuerung von der Ausführung der Fahr
zeugbremsensteuerung. Selbstverständlich kann das tatsäch
liche Bremsmoment auch von einem elektronischen Bremsen
steuergerät berechnet und der Getriebesteuerung zur Verfü
gung gestellt werden. Bei Einsatz einer elektrischen Fahr
zeugbetriebsbremse ist insbesondere die Verwendung der ak
tuellen Zuspannkraft der Fahrzeugbetriebsbremse für den
Schwellwert als Startbedingung der Standabkoppelung vor
teilhaft. Sowohl das Bremsmoment als auch die Bremsenzu
spannkraft liefern exakte Werte, daß das Fahrzeug tatsäch
lich bremst. In einer vereinfachten Ausführung kann auch
eine Betätigungskraft der Fahrzeugbetriebsbremse, bei
spielsweise ein analoger Bremsdruck oder ein digitaler
Bremsdruckschalter, als Information verwendet werden, ob
das Fahrzeug durch den Fahrer verzögert wird, wobei sich
hierbei eine enge Abhängigkeit von Fahrzeugbremssystem mit
seiner spezifischen Sensorik und Getriebesteuerung ergibt.
Bei Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens in einem
Stufenautomatgetriebe oder stufenlosen Automatgetriebe mit
hydrodynamischem Wandler ergeben sich neben dem maximalen
Fahrkomfort Kraftstoffeinsparungen im SBC-Betrieb durch die
Reduzierung des Wandleraufnahmemomentes. Bei Einsatz des
erfindungsgemäßen Verfahrens in einem automatisierten
Schaltgetriebe wird ein ungewolltes Wegrollen des Fahrzeugs
wirkungsvoll verhindert und ein maximaler Anfahrkomfort
erzielt.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und aus dem
nachfolgend anhand der Zeichnung prinzipmäßig beschriebenen
Ausführungsbeispiel.
In einer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschla
gen, den Druck in der Kupplung bzw. Bremse bei Erfüllung
verschiedener Startkriterien in Abhängigkeit von der Verzö
gerung des Fahrzeugs und in Abhängigkeit einer aktuell ein
gestellten Getriebeübersetzung derart zu reduzieren, daß
der Kraftschluss im Antriebsstrang verringert wird. Start
kriterien ist insbesondere das Vorliegen eines Bremsmoments
oder einer Zuspannkraft oder einer Betätigungskraft der
Fahrzeugbremseinrichtung oberhalb eines vorgegebenen
Grenzwertes. Durch die Einbeziehung der aktuellen Getriebe
übersetzung in die Druckberechnung beim Öffnen der drehmo
mentführenden Fahrkupplung bzw. Bremse ergibt sich insbe
sondere für ein stufenloses Automatgetriebe eine weitere
Komfortverbesserung, da auf diese Weise die Momentenvertei
lung im Getriebe in Bezug auf die zu öffnende Kupplung oder
Bremse und die Lage der zu öffnenden Kupplung oder Bremse
im Antriebsstrang optimal berücksichtigt werden kann.
Die Fig. 1 bis 3 zeigen ein Ablaufdiagramm eines
mit einer Software realisierten erfindungsgemäßen Verfah
rens zur Steuerung eines Automatgetriebes oder automati
sierten Schaltgetriebes. Dargestellt ist in
Fig. 1 ein erster Teil eines erfindungsgemäßen
Ablaufdiagramms der Standabkoppelung und in
Fig. 2 ein zweiter Teil eines erfindungsgemäßen
Ablaufdiagramms der Standabkoppelung und in
Fig. 3 ein dritter Teil eines erfindungsgemäßen
Ablaufdiagramms der Standabkoppelung.
Dabei wird in dem in den Fig. 1 bis 3 beschriebenen
Programmodul zur Standabkoppelung mit variierbarem Öff
nungsverhalten einer drehmomentführenden Fahrkupplung bzw.
Bremse, die im folgenden vereinfacht als SBC-Kupplung be
zeichnet wird, bei Erfüllung verschiedener Startkriterien
ein Druck p_kuppl in der SBC-Kupplung in Abhängigkeit einer
Verzögerung des Kraftfahrzeugs a_Fzg derart reduziert, daß
eine Verringerung oder eine Unterbrechung des Kraftschlus
ses im Antriebsstrang erreicht wird.
In einer anderen, nicht dargestellten Ausführungsform
kann vorgesehen sein, daß der Druck p_kuppl in der SBC-
Kupplung in Abhängigkeit der Fahrzeugverzögerung a_Fzg und
in Anhängigkeit von einer aktuell eingestellten Getriebe
übersetzung i_Getr derart zu reduzieren, daß der Kraft
schluss im Antriebsstrang verringert oder unterbrochen
wird.
Des weiteren werden in dem in den Fig. 1 bis 3 be
schriebenen Programmodul nach Absenkung des Drucks p_kuppl
in der SBC-Kupplung mehrere Bedingungen geprüft, bevor eine
Funktion F13 zur beispielsweise modellbasiert ausgeführten
Regelung einer Getriebeeingangsdrehzahl n_t während der
Standabkoppelung gestartet wird. Während der Funktion F13
zur Regelung der Getriebeeingangsdrehzahl n_t, beispiels
weise nach einem Kupplungsmodell, wird der Druck p_kuppl in
der SBC-Kupplung in bekannter Weise eingeregelt und damit
Einfluß auf die Getriebeeingangsdrehzahl n_t genommen.
In einer anderen, nicht dargestellten Ausführungsform
kann vorgesehen sein, daß anstelle der Getriebeeingangs
drehzahl n_t eine Eingangsdrehzahl oder eine Differenzdreh
zahl der zu öffnenden SBC-Kupplung verwendet wird.
Fig. 1 zeigt einen ersten Teil des Ablaufdiagramms der
Standabkoppelung. In einer Funktion F1, einer Funktion F2
und einer Funktion F3 wird jeweils anhand von Signalen,
welche von Sensoren am Abtrieb des Getriebes oder im Be
reich der Räder des Fahrzeuges, von einem Steuergerät eines
Antiblockiersystems, oder Fahrdynamikregelsystems oder von
einer elektrischen Getriebesteuereinheit eingehen, nachein
ander überprüft, ob alle Startkriterien zum Auslösen der
Standabkoppelung erfüllt sind. In der Funktion F1 wird als
erstes Startkriterium überprüft, ob ein Bremsmoment, eine
Zuspannkraft oder ein Betätigungsdruck der Fahrzeugbrems
einrichtung BM größer als ein vordefinierter Grenz
wert BM_schwell ist, welcher gleichzeitig auch der Grenz
wert zur Aktivierung eines Bremslichts sein kann. Als zwei
tes Startkriterium wird in der Funktion F2 überprüft, ob
eine Drehzahl des Getriebeabtriebes n_ab kleiner ist als
ein erster Grenzwert der Abtriebsdrehzahl n_ab schwell1. In
der Funktion F3 wird als drittes Startkriterium überprüft,
ob eine in dem Getriebe aktuell eingestellte Übersetzung
i_Getr größer ist als eine bestimmte Übersetzung i_SBC, ab
welcher der Kraftschluß in der Kupplung verringert bzw.
unterbrochen wird. Die Grenzwerte für die Funktionen F1, F2
und F3 sind dabei in der elektronischen Getriebesteuerein
heit abgelegt. Anstelle der Getriebeabtriebsdrehzahl n_ab
kann selbstverständlich auch ein der Abtriebsdrehzahl äqui
valentes Signal verwendet werden.
Bei negativem Abfrageergebnis einer der drei Funktio
nen F1, F2 und F3 sind die Startkriterien der Standabkoppe
lung nicht erfüllt, das Verfahren wird abgebrochen und die
Prüfroutine der Standabkoppelung neu gestartet.
Bei positivem Abfrageergebnis aller drei Funkti
onen F1, F2 und F3, also bei Erfüllung aller Startkriterien
der Standabkoppelung, wird in einer nachfolgenden
Funktion F4 nun überprüft, ob der Betrag einer Fahrzeugver
zögerung a_Fzg größer als ein definierter Grenz
wert a_Fzg_schwell ist. Die Fahrzeugverzögerung a_Fzg dient
als Unterscheidungskriterium dafür, ob es sich um ein "nor
males" Abbremsen oder um eine "starke" Bremsung handelt.
Erfindungsgemäß führt die Erkennung einer "normalen" Ab
bremsung zu einem schnellen Öffnen der SBC-Kupplung, wäh
rend die Folge einer "starken" Abbremsung ein langsames
Überführen der SBC-Kupplung in die Schlupfregelphase ist,
was im folgenden näher erläutert wird.
Prinzipiell entsteht nach einem großen Drucksprung,
wie er beim Öffnen einer Kupplung eingeleitet wird, Druck
schwingungen in der Regelstrecke der Kupplung. Erst wenn
diese Schwingungen einigermaßen abgeklungen sind, ist ein
Aufsetzen der Drehzahl- oder Schlupfregelung regelungstech
nisch sinnvoll. Üblicherweise beträgt diese Abklingphase
etwa 300 ms.
Bei einer "normalen" Bremsung steht genügend Zeit zur
Verfügung, um die SBC-Kupplung nach Erkennung der Startkri
terien noch während des Ausrollvorgangs des Fahrzeugs voll
ständig in Schlupfregelung zu bringen. In diesem Fall kann
die Kupplung also ohne Beachtung besonderer Anforderungen
schnell geöffnet werden. Bis kurz vor Stillstand befindet
sich das Fahrzeug dabei im Schubbetrieb.
Liegt jedoch eine "starke" Bremsung vor, kann die SBC-
Kupplung nicht vor dem Stillstand sicher in Schlupfregelung
gebracht werden. Ein Zusammenfallen des Öffnungspunktes der
Kupplung in den Nachnickvorgang bei Fahrzeugstillstand ist
mit deutlichen Komforteinbußen verbunden. Aus diesem Grund
darf die SBC-Kupplung bei einer "starken" Abbremsung nur
langsam geöffnet werden, d. h. die vollständige Überführung
in die Schlupfregelung erfolgt erst nach Fahrzeugstill
stand. In bekannter Weise befindet sich das Fahrzeug dann
nicht mehr im Schubbetrieb und die SBC-Kupplung wird nun
langsam geöffnet, um durch den bereits wieder vorliegenden
Zugbetrieb auftretende Schwingungen und vom Fahrer wahr
nehmbare Vibrationen zu vermeiden.
Bei einem positiven Abfrageergebnis der Funktion F4,
d. h. einem betragsmäßigen Wert der Fahrzeugverzöge
rung a_Fzg oberhalb des Grenzwertes a_Fzg_schwell, wird ein
langsames Öffnen der SBC-Kupplung eingeleitet. Der entspre
chende Teil des erfindungsgemäßen Ablaufdiagramms ist in
Fig. 2 dargestellt. Bei einem negativen Abfrageergebnis der
Funktion F4 wird ein schnelles Öffnen der SBC-Kupplung ein
geleitet. Dieser Teil des erfindungsgemäßen Ablaufdiagramms
ist in Fig. 3 dargestellt.
Fig. 2 zeigt nun den Teil des Programmoduls zur
Standabkoppelung zum langsamen Öffnen der SBC-Kupplung auf
grund einer "starken" Abbremsung. Hierzu wird zunächst in
einer Funktion F5 der Druck p_kuppl in der SBC-Kupplung von
einem Druck p_mod außerhalb einer Schaltung, der im vorlie
genden Ausführungsbeispiel etwa 6 bar beträgt, auf einen
Druckwert reduziert, der einem Fülldruck p_füll der SBC-
Kupplung plus einer ersten Druckdifferenz bzw. einem ersten
Offset-Wert p_offset1 entspricht.
Der Fülldruck p_füll der SBC-Kupplung entspricht dabei
einem rechnerischen Druckwert und dient zur Überwindung der
mechanischen Gegenkräfte bei einem Kupplungspaket, bei
spielsweise Kolbenreibungskräfte und Kolbenrückstellkräfte
einer Rückholfeder, wobei jedoch noch keine Momentenüber
tragung in der Kupplung stattfindet. Das bedeutet, daß die
Reduzierung des Drucks p_kuppl in der SBC-Kupplung auf ei
nen Druckwert erfolgt, welcher oberhalb des rechnerischen
Fülldruckes liegt. Am Ende der Funktion F5 soll die SBC-
Kupplung möglichst noch sicher geschlossen sein und im An
triebsstrang keine schlupfbedingten Momentenänderung vor
liegen. In den Folgefunktionen dieses Astes des erfindungs
gemäßen Ablaufdiagramms wird ein beginnendes Schlupfen der
SBC-Kupplung in vorteilhafter Weise über einen Anstieg des
Gradienten dn_t der Getriebeeingangsdrehzahl n_t beobach
tet. In einer nicht dargestellten entfeinerten Ausführung
kann auch ein fester Grenzwert der Eingangsdrehzahl des
Getriebes oder der SBC-Kupplung überwacht werden.
Ein eventuell während des ersten negativen Druck
sprungs gemäß Funktion F5 ungewollt aufgetretener Schlupf
wird in einer anschließenden Funktion F6 entdeckt. Die
Funktion F6 überprüft, ob die Getriebeeingangsdrehzahl n_t,
beispielsweise eines Wandlerturbinenrades, nicht mehr ab
fällt und ein Gradient der Getriebeeingangsdrehzahl dn_t
größer ist als ein Grenzwert dn_t_schwell, der betragsmäßig
klein ist und auch fast Null sein kann. Anstelle von n_t
und dn_t kann selbstverständlich auch die Eingangsdrehzahl
oder Differenzdrehzahl der erfindungsgemäß gesteuerten SBC-
Kupplung und der Gradient dieser Drehzahl verwendet werden.
Falls in der Funktion F6 zum Überprüfen des Gradienten
der Getriebeeingangsdrehzahl dn_t ein negatives Abfrageer
gebnis ermittelt wird, dn_t also kleiner oder gleich dem
Grenzwert dn_t_schwell ist, wird überprüft, ob zwischen
zeitlich die Bedingungen zur Beendigung der Standab
koppelung eingetreten sind. In einer Funktion F7, einer
Funktion F8 und einer Funktion F9 wird hierzu überprüft, ob
die Drehzahl des Getriebeabtriebes n_ab kleiner ist als ein
zweiter Grenzwert n_ab_schwell2, ob die in dem Getriebe
aktuell eingestellte Übersetzung i_Getr immer noch größer
ist als die Übersetzung i_SBC, und ob das Bremsmoment, die
Zuspannkraft oder der Betätigungsdruck der Fahrzeugbrems
einrichtung BM immer noch größer ist als dessen Grenz
wert BM_schwell. Üblicherweise ist hierbei der zweite
Grenzwert n_ab_schwell2 zur Überprüfung, ob sich das Fahr
zeug fast oder ganz im Stillstand befindet, ein betrags
mäßig sehr kleiner Wert, kleiner als der erste Grenz
wert n_ab_schwell1 der Abtriebsdrehzahl, beispielsweise
auch null.
Bei negativem Abfrageergebnis von einer der drei Funk
tionen F7, F8 und F9 ist das Kriterium für ein vorzeitiges
Beenden der Standabkoppelung erfüllt. In einer dann folgen
den Funktion F11 wird der Druck p_kuppl in der SBC-Kupplung
über einen positiven Drucksprung oder entlang einer vorge
gebenen Druckrampe auf den Druck p_mod außerhalb einer
Schaltung angehoben und anschließend zu der Startroutine
der Standabkoppelung zurückverzweigt.
Bei positivem Abfrageergebnis aller drei Funktio
nen F7, F8 und F9, also wenn kein Kriterium für ein vorzei
tiges Beenden der laufenden Standabkoppelung vorliegt, wird
eine Funktion F10 zu einer weiteren Absenkung des Drucks
p_kuppl in der SBC-Kupplung aktiviert. Dabei wird der schon
reduzierte Druck p_kuppl über einen negativen Drucksprung
oder über eine definierte Druckrampe um eine zweite Druck
differenz p_offset2 abgesenkt.
Anschließend wird erneut die Funktion F6 zur Überprü
fung des Gradienten der Getriebeeingangsdrehzahl dn_t akti
viert. Gegebenenfalls wird also der Zweig des Ablaufdia
gramms mit den Funktionen F7 bis F10 erneut und so lange
durchlaufen, bis der Grenzwert des Getriebeeingangsdreh
zahlgradienten dn_t aufgrund der Absenkung des Kupplungs
drucks p_kuppl gerade überschritten ist und ein Schlupf in
der SBC-Kupplung auftritt. Selbstverständlich kann die
Kupplungsdruckabsenkung im Funktionsblock F10 in der Folge
auch um einen größeren oder kleineren Druckdifferenzbetrag
vorgenommen werden. Anstelle von dn_t kann auch, wie schon
beschrieben, der Gradient der Kupplungseingangsdrehzahl
oder der Gradient der Kupplungsdifferenzdrehzahl verwendet
werden.
Wenn sich aus der Abfrage in der Funktion F6 ergibt,
daß der Gradient der Getriebeeingangsdrehzahl dn_t größer
als der Grenzwert dn_t_schwell ist, die SBC-Kupplung also
nach dem auf das Ausgangsdruckniveau bezogen insgesamt ne
gativen Drucksprung in Schlupf ist, wird eine Funktion F12
zur Abspeicherung des aktuellen Drucks p_kuppl in der elek
tronischen Getriebesteuereinheit als neuer Referenzwert des
Fülldruckes p_füll für einen nachfolgenden Durchlauf der
Standabkoppelungsroutine aufgerufen. Damit wird erreicht,
daß die Endpunkte der Druckreduktion beim Öffnen der SBC-
Kupplung adaptiert werden und große Druckunterschiede von
einem Ereignis zum nächsten problemlos ausgeglichen werden,
ohne daß ein langsamer Lernprozeß durchlaufen werden muß.
Weiter wird mit der Adaption die Tatsache berücksich
tigt, daß sich die Getriebe durch unterschiedliche Ferti
gungstoleranzen unterscheiden, so daß ein Reduzieren des
Drucks p_kuppl in der SBC-Kupplung immer auf den selben
Druckwert, nämlich den rechnerischen Fülldruck minus einem
fest definierten Druckwert, zu ungenau ist.
Anschließend wird die SBC-Kupplung über die zuvor
schon beschriebene Funktion F13 in Schlupf- oder Drehzahl
regelung gebracht.
In einer von dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ab
weichenden Variante des Verfahrens zum langsamen Öffnen der
SBC-Kupplung kann es vorgesehen sein, daß der Druck p_kuppl
in der SBC-Kupplung bei aktivierter Funktion F5 entlang
einer definierten gesteuerten Druckrampe als Funktion der
Zeit und/oder der Fahrzeugverzögerung a_Fzg und/oder der
aktuell eingestellten Getriebeübersetzung i_Getr verringert
wird. Dabei bleibt die Funktion F5 so lange aktiviert, d. h.
die Druckrampe wird so lange gefahren, bis die Getriebeein
gangsdrehzahl n_t nicht mehr abfällt und der Gradient der
Getriebeeingangsdrehzahl dn_t größer ist als ein definier
ter Grenzwert dn_t_schwell, der betragsmäßig sehr klein und
auch null sein kann. Eine anschließende Abspeicherung des
aktuellen Kupplungsdrucks p_kuppl zum Zeitpunkt des An
stiegs der Getriebeeingangsdrehzahl n_t bzw. zum Zeitpunkt
des Erreichens des Grenzwertes dn_t_schwell des Getriebe
eingangsdrehzahlgradienten als neuer Referenzwert für den
Fülldruck p_füll sichert einen optimalen Startwert für die
Druckreduktion in einem späteren Programmdurchlauf. Durch
die gesteuerte Druckreduzierung, die Speicherung des neuen
Fülldruck-Referenzwertes und die sich daran anschließende
Schlupf- oder Drehzahlregelung der SBC-Kupplung durch Akti
vierung der Funktion F13 wird den hohen Anforderungen an
das Öffnen der Kupplung nach dem Wiederansteigen der Ge
triebeeingangsdrehzahl n_t bzw. bei Erreichen der Gradien
tenschwelle dn_t_schwell Rechnung getragen. Anstelle
von n_t bzw. dn_t können in diesem Ausführungsbeispiel
ebenfalls die Eingangsdrehzahl oder die Differenzdrehzahl
der SBC-Kupplung bzw. deren Gradienten verwendet werden.
Fig. 3 zeigt nun den Teil des Programmoduls zur
Standabkoppelung zum schnellen Öffnen der SBC-Kupplung auf
grund einer "normalen" Abbremsung. Hierzu wird zunächst in
einer Funktion F14 der Druck p_kuppl in der SBC-Kupplung
von einem Druck p_mod außerhalb einer Schaltung, der im
vorliegenden Ausführungsbeispiel etwa 6 bar beträgt, in
vorteilhafter Weise mit einem negativen Drucksprung auf
einen Druckwert reduziert, der einem Fülldruck p_füll der
SBC-Kupplung minus einer dritten Druckdifferenz bzw. einem
dritten Offset-Wert p_offset3 entspricht. Am Ende der Funk
tion F14 soll die SBC-Kupplung möglichst schon geöffnet
sein bzw. schlupfen. In vorteilhafter Weise wird der
Schlupf der SBC-Kupplung in diesem Ast des erfindungsgemä
ßen Ablaufdiagramms über eine Änderung der Getriebeein
gangsdrehzahl n_t, die eine Funktion der Abtriebsdreh
zahl n_ab oder einer dazu äquivalenten Größe oder der
Getriebeeingangsdrehzahl n_t ist, beobachtet werden. In
einer anderen nicht dargestellten Ausführungsform kann auch
vorgesehen sein, anstelle der Getriebeeingangsdreh
zahl n_t = f(n_ab bzw. n_t) deren Gradient dn_t oder die
Eingangsdrehzahl der SBC-Kupplung oder deren Gradient oder
einen festen Grenzwert für die Eingangsdrehzahlen von Ge
triebe bzw. SBC-Kupplung zu überwachen.
Alternativ zum vorliegenden Ausführungsbeispiel mit
einen negativen Drucksprung gemäß Funktion F14 kann die
Reduzierung des Drucks p_kuppl in der SBC-Kupplung aber
auch wenigstens teilweise über eine gesteuerte steile
Druckrampe realisiert werden. Sowohl der negative Druck
sprung als auch die Druckrampe der Funktion F14 können da
bei in Abhängigkeit der Zeit und/oder der Fahrzeugverzöge
rung a_Fzg und/oder der aktuell eingestellten Getriebeüber
setzung i_Getr ausgebildet sein.
Anschließend wird in einer Funktion F15 über eine Ab
frage, ob die Getriebeeingangsdrehzahl n_t größer als ein
abtriebsdrehzahlabhängiger Grenzwert n_t_schwell = f(n_ab)
ist, überprüft, ob die SBC-Kupplung tatsächlich zu schlup
fen beginnt.
Ergibt die Überprüfung der Getriebeeingangsdreh
zahl n_t in der Funktion F15, daß diese größer als der ab
triebsdrehzahlabhängige Grenzwert n_t_schwell ist, beginnt
die Kupplung aufgrund des reduzierten Drucks p_kuppl also
zu schlupfen, wird der aktuell ermittelte Druck p_kuppl in
der zuvor schon beschriebenen Funktion F12 in der elektri
schen Getriebesteuereinheit als neuer Referenzwert für den
Fülldruck p_füll für einen nachfolgenden Programmdurchlauf
abgespeichert.
Dadurch wird auch in diesem Zweig der Standabkoppe
lungsroutine eine Adaption des Endpunktes des steilen
Druckgradienten beim schnellen Öffnen der SBC-Kupplung
durchgeführt.
Mit der Adaption wird ein Zeitraum, welcher vom Beginn
der Reduzierung des Drucks p_kuppl von seinem Wert außer
halb einer Schaltung auf den Fülldruck p_füll abzüglich dem
dritten Druckdifferenzwert p_offset3 bis zum Verringern
bzw. Unterbrechen des Kraftschlusses verstreicht, konstant
und kurz gehalten. Andererseits wird durch den subtrahier
ten dritten Druckdifferenzwert p_offset3 der Zeitraum aber
auch nicht zu kurz, so daß durch den großen negativen
Drucksprung entstehende Schwingungen, die von Insassen des
Fahrzeugs negativ wahrnehmbar wären, in dem Zeitraum bis
zum Öffnen der drehmomentführenden Kupplung abklingen kön
nen.
Anschließend wird die zuvor beschriebene Funktion F13
zur Schlupf- oder Drehzahlregelung der SBC-Kupplung akti
viert. Selbstverständlich kann für die Kupplungsregelung
anstelle von n_t auch die Eingangsdrehzahl oder die Diffe
renzdrehzahl der SBC-Kupplung oder auch der Gradient von
Getriebeeingangsdrehzahl dn_t, Kupplungseingangsdrehzahl
oder Kupplungsdifferenzdrehzahl verwendet werden.
Sollte trotz der Reduzierung des Druckes p_kuppl durch
die Funktion F14 auf einen Wert unterhalb des Füll
druckes p_füll die SBC-Kupplung noch geschlossen sein, die
Funktion F15 also ein negatives Abfrageergebnis liefert,
wird anschließend, ähnlich wie im Ablaufdiagramm beim lang
samen Öffnen der SBC-Kupplung, zur Entdeckung einer mögli
cherweise zwischenzeitlich erforderlich gewordenen Beendi
gung der Standabkoppelung nacheinander in einer Funktion
F16, einer Funktion F17 und einer Funktion F18 über
prüft, ob die Drehzahl des Getriebeabtriebes n_ab kleiner
ist als ein dritter Grenzwert n_ab_schwell3, ob die in dem
Getriebe aktuell eingestellte Übersetzung i_Getr immer noch
größer ist als die Übersetzung i_SBC, und ob das Bremsmo
ment, die Zuspannkraft oder der Betätigungsdruck der Fahr
zeugbremseinrichtung BM immer noch größer als dessen Grenz
wert BM_schwell ist. Hierbei ist der dritte Grenz
wert n_ab_schwell3 ein betragsmäßig sehr kleiner Wert, der
auch null sein kann, zur Überprüfung, ob sich das Fahrzeug
fast oder ganz im Stillstand befindet.
Bei negativem Abfrageergebnis von einer der drei Funk
tionen F16, F17 und F18 ist das Kriterium für ein vorzeiti
ges Beenden der Standabkoppelung erfüllt. In einer dann
folgenden Funktion F20 wird der Druck p_kuppl in der SBC-
Kupplung über einen positiven Drucksprung oder entlang ei
ner vorgegebenen Druckrampe auf den Druck p_mod außerhalb
einer Schaltung angehoben und anschließend zu der Startrou
tine der Standabkoppelung zurückverzweigt.
Bei positivem Abfrageergebnis aller drei Funktio
nen F16, F17 und F18, also wenn kein Kriterium für ein vor
zeitiges Beenden der laufenden Standabkoppelung vorliegt,
wird in einer anschließenden Funktion F19 der Druck p_kuppl
in der SBC-Kupplung um einen weiteren Betrag p_offset4 re
duziert und dann erneut die Funktion F14 zur Überprüfung
der Getriebeeingangsdrehzahl n_t aktiviert.
Gegebenenfalls wird also der Zweig des Ablaufdiagramms
mit der Funktionen F16 bis F19 erneut und so lange durch
laufen, bis die SBC-Kupplung aufgrund der Druckreduzierung
zu schlupfen beginnt. Selbstverständlich kann die Reduzie
rung des Drucks p_kuppl im Funktionsblock F19 in der Folge
auch um einen größeren oder kleineren Druckdifferenzbetrag
vorgenommen werden. Ein einsetzender Schlupf in der SBC-
Kupplung kann, wie schon beschrieben, anstelle über einen
Wiederanstieg von n_t = f(n_ab) auch über einen Wiederan
stieg der Kupplungseingangsdrehzahl oder über das Auftreten
einer Kupplungsdifferenzdrehzahl oder über das Überschrei
ten von definierten Grenzwerten für die entsprechenden
Drehzahlgradienten überwacht werden.
Der dritte einstellbare Offset-Wert bzw. Druckdiffe
renzwert p_offset3 liegt im vorliegenden Ausführungsbei
spiel in einem Wertebereich um 0,3 bar, wobei es selbstver
ständlich im Ermessen des Fachmannes liegt, einen davon
abweichenden geeigneten Wert vorzusehen.
Die erste Druckdifferenz p_offset1, die zweite Druck
differenz p_offset2 und die vierte Druckdifferenz p_offset4
liegen ebenfalls jeweils in einem Wertebereich um 0,2 bis
0,3 bar und sind wie die dritte Druckdifferenz p_offset3 in
der elektrischen Getriebesteuereinheit abgelegt. Entspre
chend dem jeweiligen Anwendungsfall können für sie selbst
verständlich auch geeignete Werte außerhalb dieses Wertebe
reiches vorgesehen werden.
Als geeignet erweisen sich die erste Druckdiffe
renz p_offset1 und die zweite Druckdifferenz p_offset2,
wenn ihr Betrag zu einem sicheren Geschlossenhalten der
SBC-Kupplung führt. Dabei bleibt die SBC-Kupplung bei der
Reduzierung des Drucks p_kuppl in der Funktion F5 sicher
geschlossen, wenn der Fülldruck p_füll dem tatsächlichen
Fülldruck entspricht oder diesen nur um einen Betrag unter
schreitet, der kleiner als die erste Druckdiffe
renz p_offset1 ist. Wenn jedoch der in der elektronischen
Getriebesteuereinheit abgelegte Wert für den Füll
druck p_füll den tatsächlichen Fülldruck wenigstens um den
Betrag der ersten Druckdifferenz p_offset1 unterschreitet,
wird die SBC-Kupplung erst durch eine Anhebung des
Drucks p_kuppl um den zweiten Druckdifferenzwert p_offset2
sicher geschlossen gehalten.
Die dritte Druckdifferenz p_offset3 ist dann als ge
eignet anzusehen, wenn die SBC-Kupplung bei der Reduzierung
des Druckes p_kuppl auf einen Wert, der dem Füll
druck p_füll minus der dritten Druckdifferenz p_offset3
entspricht, in der Funktion F14 gerade geöffnet bzw. in
Schlupf gebracht wird. Das bedeutet, daß der Betrag der
dritten Druckdifferenz p_offset3 so groß sein muß, daß der
neue Druck in der Kupplung bei aktivierter Funktion F14
kleiner als der tatsächliche Fülldruck ist. Wenn jedoch der
in der elektrischen Getriebesteuereinheit abgelegte Wert
für den Fülldruck p_füll den tatsächlichen Fülldruck wenig
stens um den Betrag der dritten Druckdifferenz p_offset3
übersteigt, wird die SBC-Kupplung erst durch eine Absenkung
des Drucks p_kuppl um den vierten Druckdifferenz
wert p_offset4 in Schlupf gebracht bzw. geöffnet.
Während des gesamten Verfahrens wird ständig über
wacht, welche Verzögerung a_Fzg das Fahrzeug erfährt. Hier
zu werden in sehr vorteilhafter Weise Kennlinien in der
elektrischen Getriebesteuereinheit abgelegt, über die in
Abhängigkeit der Verzögerung des Fahrzeugs a_Fzg jeweils
die drei Grenzwerte der Abtriebsdreh
zahl n_ab_schwell1, n_ab_schwell2 und n_ab_schwell3 ermit
telt wird. So wird beispielsweise die Standabkoppelung bei
einer starken Verzögerung des Fahrzeugs von 3 m/sec2 bei
bzw. unterhalb einer Abtriebsdrehzahl von 40 1/min gestar
tet, während z. B. bei einer langsameren Verzögerung des
Fahrzeugs von 1 m/sec2 bei bzw. unterhalb einer Abtriebs
drehzahl von 15 1/min mit dem Öffnen der Kupplung begonnen
wird. Selbstverständlich können an Stelle der Abtriebsdreh
zahlen auch äquivalente Geschwindigkeitswerte herangezogen
werden.
Die Übersetzung, bei der der Kraftschluß der drehmo
mentführenden Kupplung bzw. Bremse verringert bzw. unter
brochen wird, ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel für
ein Stufenautomatgetriebe oder ein automatisiertes Schalt
getriebe eine der 1. Fahrstufe entsprechenden Übersetzung.
Im Falle eines stufenlosen Automatgetriebes ist die An
fahrübersetzung "LOW" zweckmäßig. Es liegt jedoch im Ermes
sen des Fachmannes, auch eine andere höhere Übersetzung als
Startkriterium zur Standabkoppelung vorzusehen, beispiels
weise bei Berücksichtigung von Sonderfahrzuständen wie
Niedrigreibwert.
F1 Funktion zur Überprüfung des Bremsmoments
oder der Zuspannkraft oder der Betätigungs
kraft der Fahrzeugbremseinrichtung
F2 Funktion zur Überprüfung der Drehzahl des Abtriebes
F3 Funktion zur Überprüfung der eingestellten Übersetzung
F4 Funktion zur Überprüfung der Verzögerung des Fahrzeugs
F5 Funktion zur Reduzierung des Drucks p_kuppl in der drehmomentführenden Kupplung oder Bremse
F6 Funktion zur Überprüfung des Gradienten der Getriebeeingangsdrehzahl
F7 Funktion zur Überprüfung der Drehzahl des Abtriebes
F8 Funktion zur Überprüfung der eingestellten Übersetzung
F9 Funktion zur Überprüfung des Bremsmoments oder der Zuspannkraft oder der Betätigungs kraft der Fahrzeugbremseinrichtung
F10 Funktion zur Reduzierung des Drucks p_kuppl in der drehmomentführenden Kupplung oder Bremse
F11 Funktion zur Erhöhung des Drucks p_kuppl auf einen Druck außerhalb einer Schaltung
F12 Funktion zum Abspeichern eines neuen Refe renzwertes für den Fülldruck
F13 Funktion zur Schlupf- oder Drehzahlregelung der drehmomentführenden Kupplung oder Bremse
F14 Funktion zur Reduzierung des Drucks in der drehmomentführenden Kupplung oder Bremse
F15 Funktion zur Überprüfung der Getriebeein gangsdrehzahl
F16 Funktion zur Überprüfung der Drehzahl des Abtriebes
F17 Funktion zur Überprüfung der l eingelegten Übersetzung
F18 Funktion zur Erhöhung des Drucks p_kuppl auf einen Druck p_mod außerhalb einer Schaltung
F19 Funktion zur Reduzierung des Drucks p_kuppl in der drehmomentführenden Kupplung oder Bremse
F20 Funktion zur Erhöhung des Drucks p_kuppl auf einen Druck außerhalb einer Schaltung
a_Fzg Verzögerung des Fahrzeugs
a_Fzg_schwell Grenzwert der Verzögerung des Fahrzeugs
BM Bremsmoment oder Zuspannkraft oder Betäti gungskraft der Fahrzeugbremseinrichtung
BM_schwell Grenzwert des Bremsmomentes oder der Zuspann kraft oder Betätigungskraft der Fahrzeug bremseinrichtung
dn_t Gradient der Getriebeeingangsdrehzahl
dn_t_schwell Grenzwert des Gradienten der Getriebeein gangsdrehzahl
i_Getr aktuell eingestellte Getriebeübersetzung
i_SBC vorgesehene Übersetzung für Standabkoppe lung
n_ab Drehzahl des Abtriebs des Getriebes
n_ab_schwell1 erster Grenzwert der Drehzahl des Abtriebs
n_ab_schwell2 zweiter Grenzwert der Drehzahl des Abtriebs
n_ab_schwell3 dritter Grenzwert der Drehzahl des Abtriebs
n_t Getriebeeingangsdrehzahl
n_t_schwell Grenzwert der Getriebeeingangsdrehzahl
p_kuppl Druck in der drehmomentführenden Kupplung oder Bremse
p_mod Druck in der drehmomentführenden Kupplung oder Bremse außerhalb einer Schaltung
p_füll Fülldruck der drehmomentführenden Kupplung oder Bremse
p_offset1 Offset-Wert, erste Druckdifferenz
p_offset2 Offset-Wert, zweite Druckdifferenz
p_offset3 Offset-Wert, dritte Druckdifferenz
p_offset4 Offset-Wert, vierte Druckdifferenz
F2 Funktion zur Überprüfung der Drehzahl des Abtriebes
F3 Funktion zur Überprüfung der eingestellten Übersetzung
F4 Funktion zur Überprüfung der Verzögerung des Fahrzeugs
F5 Funktion zur Reduzierung des Drucks p_kuppl in der drehmomentführenden Kupplung oder Bremse
F6 Funktion zur Überprüfung des Gradienten der Getriebeeingangsdrehzahl
F7 Funktion zur Überprüfung der Drehzahl des Abtriebes
F8 Funktion zur Überprüfung der eingestellten Übersetzung
F9 Funktion zur Überprüfung des Bremsmoments oder der Zuspannkraft oder der Betätigungs kraft der Fahrzeugbremseinrichtung
F10 Funktion zur Reduzierung des Drucks p_kuppl in der drehmomentführenden Kupplung oder Bremse
F11 Funktion zur Erhöhung des Drucks p_kuppl auf einen Druck außerhalb einer Schaltung
F12 Funktion zum Abspeichern eines neuen Refe renzwertes für den Fülldruck
F13 Funktion zur Schlupf- oder Drehzahlregelung der drehmomentführenden Kupplung oder Bremse
F14 Funktion zur Reduzierung des Drucks in der drehmomentführenden Kupplung oder Bremse
F15 Funktion zur Überprüfung der Getriebeein gangsdrehzahl
F16 Funktion zur Überprüfung der Drehzahl des Abtriebes
F17 Funktion zur Überprüfung der l eingelegten Übersetzung
F18 Funktion zur Erhöhung des Drucks p_kuppl auf einen Druck p_mod außerhalb einer Schaltung
F19 Funktion zur Reduzierung des Drucks p_kuppl in der drehmomentführenden Kupplung oder Bremse
F20 Funktion zur Erhöhung des Drucks p_kuppl auf einen Druck außerhalb einer Schaltung
a_Fzg Verzögerung des Fahrzeugs
a_Fzg_schwell Grenzwert der Verzögerung des Fahrzeugs
BM Bremsmoment oder Zuspannkraft oder Betäti gungskraft der Fahrzeugbremseinrichtung
BM_schwell Grenzwert des Bremsmomentes oder der Zuspann kraft oder Betätigungskraft der Fahrzeug bremseinrichtung
dn_t Gradient der Getriebeeingangsdrehzahl
dn_t_schwell Grenzwert des Gradienten der Getriebeein gangsdrehzahl
i_Getr aktuell eingestellte Getriebeübersetzung
i_SBC vorgesehene Übersetzung für Standabkoppe lung
n_ab Drehzahl des Abtriebs des Getriebes
n_ab_schwell1 erster Grenzwert der Drehzahl des Abtriebs
n_ab_schwell2 zweiter Grenzwert der Drehzahl des Abtriebs
n_ab_schwell3 dritter Grenzwert der Drehzahl des Abtriebs
n_t Getriebeeingangsdrehzahl
n_t_schwell Grenzwert der Getriebeeingangsdrehzahl
p_kuppl Druck in der drehmomentführenden Kupplung oder Bremse
p_mod Druck in der drehmomentführenden Kupplung oder Bremse außerhalb einer Schaltung
p_füll Fülldruck der drehmomentführenden Kupplung oder Bremse
p_offset1 Offset-Wert, erste Druckdifferenz
p_offset2 Offset-Wert, zweite Druckdifferenz
p_offset3 Offset-Wert, dritte Druckdifferenz
p_offset4 Offset-Wert, vierte Druckdifferenz
Claims (12)
1. Verfahren zur Steuerung eines Getriebes für ein
Kraftfahrzeug mit einer elektronischen Getriebesteuerein
heit, wobei bei oder nahe einem Stillstand des Kraftfahr
zeugs eine drehmomentführende Kupplung oder Bremse zur Ver
ringerung oder Unterbrechung des Kraftschlusses in einem
Antriebsstrang in Schlupfeingriff bzw. in Offenstellung
gebracht wird, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kraftschluß in Abhängigkeit einer Verzögerung des
Kraftfahrzeugs (a_Fzg) wenigstens verringert wird, wenn ein
Bremsmoment oder eine Zuspannkraft oder eine Betätigungs
kraft der Fahrzeugbremseinrichtungs (BM) größer als ein
vorgegebener Grenzwert (BM_schwell) ist, wenn eine Ab
triebsdrehzahl (n_ab) des Getriebes oder ein hierzu
äqivalentes Signal kleiner als ein erster Grenz
wert (n_ab_schwell1) ist, und wenn eine in dem Getriebe
eingestellte Übersetzung (i_Getr) größer ist als eine vor
gegebene Übersetzung (i_SBC).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Kraftschluß in Abhän
gigkeit der im Getriebe aktuell eingestellten Überset
zung (i_Getr) verringert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Kupplung oder Bremse
langsam geöffnet wird, wenn die Verzögerung des Kraftfahr
zeugs (a_Fzg) betragsmäßig größer als ein Grenz
wert (a_Fzg_schwell) ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß das langsame Öffnen der
Kupplung oder Bremse folgende aufeinanderfolgende Verfah
rensschritte aufweist:
- a) ein Druck (p_kuppl) in der Kupplung oder Bremse wird über einen definierten negativen Drucksprung oder über eine definierte Druckrampe auf einen Druckwert, der ei nem Fülldruck (p_füll) der Kupplung oder Bremse plus ei ner vorgegebenen ersten Druckdifferenz (p_offset1) ent spricht, reduziert;
- b) es wird geprüft, ob ein Gradient einer Getriebeeingangs drehzahl (dn_t) eines Getriebeeingangselementes größer als ein Grenzwert (dn_t_schwell) ist oder ob eine Ge triebeeingangsdrehzahl (n_t) ansteigt;
- c) wenn der Gradient der Getriebeeingangsdrehzahl (dn_t) größer als der Grenzwert (dn_t_schwell) ist bzw. wenn die Getriebeeingangsdrehzahl (n_t) ansteigt, wird der Druck (p_kuppl) in der Kupplung oder Bremse als Füll druck (p_füll) in der elektronischen Getriebesteuerung abgespeichert;
- d) nach der Abspeicherung des Drucks (p_kuppl) in der Kupp lung oder Bremse als Fülldruck (p_füll) wird eine Schlupf- oder Drehzahlregelung der Kupplung oder Bremse gestartet;
- e) wenn der Gradient der Getriebeeingangsdrehzahl (dn_t) kleiner oder gleich dem Grenzwert (dn_t_schwell) ist bzw. wenn die Getriebeeingangsdrehzahl (n_t) nicht an steigt, wird geprüft, ob das langsame Öffnen der Kupp lung oder Bremse vorzeitig beendet werden soll, wobei geprüft wird, ob die Abtriebsdrehzahl (n_ab) des Getrie bes oder ein hierzu äquivalentes Signal kleiner ist als ein zweiter Grenzwert (n_ab_schwell2), der betragsmäßig kleiner oder gleich dem erste Grenzwert des Ab triebs (n_ab_schwell1) ist, ob die eingestellte Überset zung des Getriebes (i_Getr) größer ist als deren Grenz wert (i_SBC), ab welchem der Kraftschluß reduziert bzw. unterbrochen wird, und ob das Bremsmoment oder die Zu spannkraft oder die Betätigungskraft der Fahrzeugbrems einrichtung (BM) größer ist als dessen Grenz wert (BM_schwell);
- f) wenn mindestens ein Kriterium für ein vorzeitiges Been den des langsamen Öffnens der Kupplung oder Bremse vor liegt, wird der Druck (p_kuppl) in der Kupplung oder Bremse auf einen Druck (p_mod) außerhalb einer Schaltung über einen positiven Drucksprung oder entlang einer vor gegebenen Druckrampe angehoben;
- g) wenn kein Kriterium für ein vorzeitiges Beenden des langsamen Öffnens der Kupplung oder Bremse vorliegt, wird der Druck (p_kuppl) in der Kupplung oder Bremse über einen positiven Drucksprung oder über eine vorgege bene Druckrampe um wenigstens eine zweite Druckdifferenz (p_offset2) abgesenkt;
- h) nach der Absenkung des Druckes (p_kuppl) in der Kupplung oder Bremse um die zweite Druckdifferenz (p_offset2) wird erneut geprüft, ob der Gradient der Getriebeein gangsdrehzahl (dn_t) größer als sein Grenz wert (dn_t_schwell) ist bzw. ob die Getriebeeingangs drehzahl (n_t) ansteigt.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß das langsame Öffnen der
Kupplung oder Bremse folgende aufeinanderfolgende Verfah
rensschritte aufweist:
- a) ein Druck (p_kuppl) in der Kupplung oder Bremse wird entlang einer definierten Druckrampe als Funktion der Zeit und/oder der Fahrzeugverzögerung (a_Fzg) und/oder der aktuell eingestellten Getriebeübersetzung (i_Getr) verringert wird, bis eine Getriebeeingangsdrehzahl (n_t) wieder ansteigt bzw. bis ein Gradient der Getriebeein gangsdrehzahl (dn_t) größer als ein definierter Grenz wert (dn_t_schwell) ist;
- b) der verringerte Druck (p_kuppl) in der Kupplung oder Bremse wird als Fülldruck (p_füll) in der elektronischen Getriebesteuerung abgespeichert;
- c) nach der Abspeicherung des Drucks (p_kuppl) in der Kupp lung oder Bremse als Fülldruck (p_füll) wird eine Schlupf- oder Drehzahlregelung der Kupplung oder Bremse gestartet.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Kupplung oder Bremse
schnell geöffnet wird, wenn die Verzögerung des Kraftfahr
zeugs (a_Fzg) betragsmäßig kleiner oder gleich einem Grenz
wert (a_Fzg_schwell) ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß das schnelle Öffnen der
Kupplung oder Bremse folgende aufeinanderfolgende Verfah
rensschritte aufweist:
- a) ein Druck (p_kuppl) in der Kupplung oder Bremse wird über einen definierten negativen Drucksprung oder über eine definierte Druckrampe auf einen Druckwert, der ei nem Fülldruck (p_füll) der Kupplung oder Bremse minus einer vorgegebenen dritten Druckdifferenz (p_offset3) entspricht, reduziert;
- b) eine Getriebeeingangsdrehzahl (n_t) eines Getriebeein gangselementes des Getriebes wird geprüft, ob sie größer ist als ein Grenzwert (n_t_schwell), der eine Funktion der Abtriebsdrehzahl (n_ab) oder einer dazu äquivalenten Größe oder der Getriebeeingangsdrehzahl (n_t) ist;
- c) wenn die Getriebeeingangsdrehzahl (n_t) kleiner oder gleich dem Grenzwert (n_t_schwell) ist, wird der Druck (p_kuppl) in der Kupplung oder Bremse als Füll druck (p_füll) in der elektronischen Getriebesteuerung abgespeichert;
- d) nach der Abspeicherung des Drucks (p_kuppl) in der Kupp lung oder Bremse als Fülldruck (p_füll) wird eine Schlupf- oder Drehzahlregelung der Kupplung oder Bremse gestartet;
- e) wenn die Getriebeeingangsdrehzahl (dn_t) kleiner oder gleich dem Grenzwert (dn_t_schwell) ist, wird geprüft, ob das schnelle Öffnen der Kupplung oder Bremse vorzei tig beendet werden soll, wobei geprüft wird, ob die Ab triebsdrehzahl (n_ab) des Getriebes oder ein hierzu äqi valentes Signal kleiner ist als ein dritter Grenz wert (n_ab_schwell3), der betragsmäßig kleiner oder gleich dem erste Grenzwert des Abtriebs (n_ab_schwell1) ist, ob die eingestellte Übersetzung des Getrie bes (i_Getr) größer ist als deren Grenzwert (i_SBC), ab welchem der Kraftschluß reduziert bzw. unterbrochen wird, und ob das Bremsmoment oder die Zuspannkraft oder die Betätigungskraft der Fahrzeugbremseinrichtung (BM) größer ist als dessen Grenzwert (BM_schwell); wird der Druck (p_kuppl) in der Kupplung oder Bremse über einen negativen Drucksprung oder über eine vorgegebene Druck rampe um wenigstens eine vierte Druckdifferenz (p_offset4) reduziert;
- f) wenn mindestens ein Kriterium für ein vorzeitiges Been den des schnellen Öffnens der Kupplung oder Bremse vor liegt, wird der Druck (p_kuppl) in der Kupplung oder Bremse auf einen Druck (p_mod) außerhalb einer Schaltung über einen positiven Drucksprung oder entlang einer vor gegebenen Druckrampe angehoben;
- g) wenn kein Kriterium für ein vorzeitiges Beenden des schnellen Öffnens der Kupplung oder Bremse vorliegt, wird der Druck (p_kuppl) in der Kupplung oder Bremse um die vierte Druckdifferenz (p_offset4) reduziert;
- h) nach der Reduzierung des Drucks (p_kuppl) in der Kupp lung oder Bremse um die vierte Druckdiffe renz (p_offset4) wird erneut geprüft, ob die Getriebe eingangsdrehzahl (n_t) größer als ihr Grenz wert (n_t_schwell) ist.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß das schnelle Öffnen der
Kupplung oder Bremse folgende aufeinanderfolgende Verfah
rensschritte aufweist:
- a) ein Druck (p_kuppl) in der Kupplung oder Bremse wird entlang einer definierten Druckrampe als Funktion der Zeit und/oder der Fahrzeugverzögerung (a_Fzg) und/oder der aktuell eingestellten Getriebeübersetzung (i_Getr) verringert, bis eine Getriebeeingangsdrehzahl (n_t) grö ßer ist als ein definierter Grenzwert (n_t_schwell), der eine Funktion der Abtriebsdrehzahl (n_ab) oder einer da zu äquivalenten Größe oder der Getriebeeingangsdreh zahl (n_t) ist;
- b) der verringerte Druck (p_kuppl) in der Kupplung oder Bremse wird als Fülldruck (p_füll) in der elektronischen Getriebesteuerung abgespeichert;
- c) nach der Abspeicherung des Drucks (p_kuppl) in der Kupp lung oder Bremse als Fülldruck (p_füll) wird eine Schlupf- oder Drehzahlregelung der Kupplung oder Bremse gestartet.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß anstatt der Prüfung, ob
eine Getriebeeingangsdrehzahl (n_t) größer als ein Grenz
wert (n_t_schwell) ist, überprüft wird, ob eine Getriebe
eingangsdrehzahl (n_t) wieder ansteigt oder ein Gradient
einer Getriebeeingangsdrehzahl (dn_t) eines Getriebeein
gangselementes größer als ein Grenzwert (dn_t_schwell) ist.
10. Verfahren nach mindestens einem der vorigen An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
erste, zweite und dritte Grenzwert der Abtriebsdreh
zahl (n_ab_schwell1, n_ab_schwell2, n_ab_schwell3) jeweils
in Abhängigkeit der Verzögerung des Kraftfahrzeugs (a_Fzg)
über eine in der elektronischen Getriebesteuereinheit abge
legte Kennlinie ausgewählt wird.
11. Verfahren nach mindestens einem der vorigen An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
für eine Verringerung oder Unterbrechung des Kraftschlusses
im Antriebsstrang erforderliche Übersetzung (i_SBC) die
größte Übersetzung des Getriebes in jeweils einer Drehrich
tung ist.
12. Verfahren nach mindestens einem der vorigen An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
anstelle der Getriebeeingangsdrehzahl (n_t) und anstelle
des Gradienten der Getriebeeingangsdrehzahl (dn_t) die Ein
gangsdrehzahl und deren Gradient oder die Differenzdrehzahl
und deren Gradient der Kupplung oder Bremse verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999161392 DE19961392A1 (de) | 1999-12-20 | 1999-12-20 | Verfahren zur Steuerung einer Kupplung in einem Getriebe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999161392 DE19961392A1 (de) | 1999-12-20 | 1999-12-20 | Verfahren zur Steuerung einer Kupplung in einem Getriebe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19961392A1 true DE19961392A1 (de) | 2001-06-28 |
Family
ID=7933384
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999161392 Withdrawn DE19961392A1 (de) | 1999-12-20 | 1999-12-20 | Verfahren zur Steuerung einer Kupplung in einem Getriebe |
Country Status (1)
Country | Link |
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