Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Ausgabe von
Verkehrsstörungsmeldungen in einem Fahrzeug nach den Oberbegriffen
der Ansprüche 1 und 2 sowie auf eine zu deren Durchführung geeignete
Einrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 5.
Ein bekanntes System zur Ausgabe von Verkehrsstörungsmeldungen
ist das sogenannte ARI-Verkehrsfunksystem. Die von Rundfunksta
tionen ausgesandten Verkehrsstörungsmeldungen können bei diesem
System fahrzeugseitig von einem geeignet eingerichteten Autora
dio empfangen und ausgegeben werden. Eine Weiterentwicklung des
auf analoger Basis arbeitenden ARI-Systems ist das sogenannte
Radio-Daten-System (RDS) das Zusatzinformationen, inbesondere
Verkehrsinformationen, unabhängig vom Hörfunkprogramm digital
überträgt.
Durch das wachsende Verkehrsaufkommen und die damit verbundende
höhere Verkehrsdichte nimmt auch die Anzahl von Verkehrsstö
rungsmeldungen ständig zu, was bei Übermittlung der Meldungen im
Rahmen eines normalen Hörfunkprogramms zu einem steigenden Be
darf an Sendezeit führt. Außerdem muß der Fahrer eine hohe Auf
merksamkeit aufwenden, um die für ihn wichtigen Meldungen aus
der Vielzahl ausgegebener Meldungen zu selektieren. Es ist daher
bereits vorgeschlagen worden, mit Hilfe des RDS einen Ver
kehrsinformationskanal ("Traffic Message Channel", TMC) zur di
gitalen Übertragung regionalisierter Verkehrshinweise einzurich
ten, siehe die Zeitungsartikel "Der Sender gibt seine Visiten
karte ab", VDI nachrichten Nr. 38, 22. September 1989, Seite 26
und "Mit dem Traffic Message Channel am Stau vorbei", Süddeut
sche Zeitung 3./4.9.1994 sowie den Beitrag "Verkehrsleitsysteme
- heute und morgen -" in der Zeitschrift ELVjournal 5/1994, S. 32
bis 36. Die damit übertragenen Verkehrshinweise werden im Fahr
zeugempfänger gespeichert, und durch vorheriges Einstellen des
zu befahrenden Streckenabschnitts am Fahrzeugempfänger lassen
sich diejenigen Meldungen aus den gespeicherten Meldungen aus
wählen, welche die geplante Fahrtroute betreffen. Nur diese aus
gewählten Meldungen werden dann in einer Verkehrsdurchsage grup
piert ausgegeben. Um das Auswählen zu ermöglichen, werden die
Verkehrsinformationen codiert übertragen und enthalten eine emp
fängerseitig auswertbare Angabe des jeweiligen Ortes der Ver
kehrsstörung, auf die sich die Meldung bezieht.
Ein Verfahren und eine Einrichtung der eingangs genannten Art
sind in der Offenlegungsschrift DE 42 30 294 A1 beschrieben.
Dort wird zur Festlegung des jeweiligen Meldebereiches vom Be
nutzer ein gewünschter Luftlinienentfernungskreis vorgegeben,
wobei der Meldebereich auf Wunsch auf einen oder mehrere Qua
dranten dieses Entfernungskreises beschränkt werden kann. Der
Meldebereich umfaßt dann alle Standortquadrate einer Landkarte,
die wenigstens teilweise in den gewählten Luftlinienentfernungs
kreis bzw. einen oder mehreren Quadranten desselben fallen. An
schließend werden alle Verkehrsstörungsmeldungen ausgegeben, die
sich auf Störungsorte beziehen, die in dem festgelegten Meldebe
reich liegen.
Der Erfindung liegt als technisches Problem die Bereitstellung
eines Verfahrens sowie einer Einrichtung der eingangs genannten
Art zur Ausgabe von Verkehrstörungsmeldungen zugrunde, das bzw.
die für den Fahrzeugführer in komfortabler Weise die für ihn je
weils momentan relevanten Verkehrstörungsmeldungen selektiert
und in einer Verkehrsdurchsage ausgabebereit gruppiert und dazu
eine möglichst gezielte dynamische und selbsttätige Einstellung
des jeweiligen Meldebereiches erlaubt.
Dieses Problem wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 oder 2 sowie durch eine Einrichtung mit den Merkma
len des Anspruchs 5 gelöst. Verfahrensgemäß wird eine Verkehrs
durchsage dadurch ausgeführt, daß der momentane Fahrzeugort be
stimmt, ein auf diesen Ort bezogener Meldebereich festgelegt und
die insgesamt empfangenen Verkehrstörungsmeldungen danach selek
tiert werden, ob die zugeordneten Verkehrsstörungsorte im Melde
bereich liegen oder nicht, wonach die Meldungen mit den im Mel
debereich liegenden Störungsorten zu einer Verkehrsdurchsage
gruppiert und ausgegeben werden, während die Meldungen, welche
Verkehrsstörungen an Orten außerhalb des Meldebereichs betref
fen, nicht ausgegeben werden. Eine solche Verkehrsdurchsage ent
hält daher stets nur die für den Fahrzeugführer als relevant in
Betracht kommenden Verkehrsstörungsmeldungen aus dem typischer
weise einen Nahbereich um den momentanen Fahrzeugort bildenden
Meldebereich herum, so daß die Aufmerksamkeit des Fahrzeugfüh
rers nicht mit unnötigen Verkehrsmeldungen belastet wird, die
weit entfernte, vom Fahrzeug nicht tangierte Störungsorte be
treffen.
Der Meldebereich kann nach jeweils geeignet erscheinenden Krite
rien festgelegt werden, indem er alle Orte enthält, die vom
Fahrzeugort nicht weiter als eine vorgegebene Maximaldistanz
entfernt sind, wobei als Entfernungsmaß nicht nur wie bekannt
die direkte Luftlinienverbindung, sondern gemäß Anspruch 1 ins
besondere die tatsächliche Länge der Fahrstrecke zwischen den
beiden Orten oder die mit einem Korrekturfaktor multiplizierte
Luftlinienentfernung herangezogen werden kann. In letzterem Fall
berücksichtigt der Faktor näherungsweise die Abweichungen der
tatsächlichen Streckenentfernung von der Luftlinienentfernung
aufgrund einer geschätzten mittleren Fahrtstreckenkrümmung, die
abhängig von der Art der befahrenen Strecke, z. B. Autobahn- oder
Stadtgebietsstrecken, vorgegeben werden kann. Durch die beiden
letztgenannten Maßnahmen läßt sich eine noch gezieltere Selekti
on der relevanten Verkehrsstörungsmeldungen erreichen als bei
Vorgabe eines reinen Luftlinienentfernungskreises. Durch diese
Vorgehensweise passen sich die Verkehrsdurchsagen selbsttätig
und dynamisch an die Fahrzeugortsveränderung während einer Fahrt
an, da der Meldebereich auf den Fahrzeugort bezogen ist und sich
mit diesem mitbewegt. Dementsprechend benötigen das Verfahren
und die dieses durchführende Einrichtung auch nicht zwingend die
Eingabe eines geplanten Fahrtziels oder einer geplanten Fahrt
route durch den Fahrzeugführer. Bei Bedarf können zur Festlegung
des Meldebereichs Zusatzinformationen, z. B. Fahrtrichtung oder
Fahrtziel, herangezogen werden. So kann der Meldebereich bei
spielsweise mit einer Vorzugsrichtung in Fahrtrichtung festge
legt werden, so daß für eine Verkehrsdurchsage Verkehrsstörungen
von in Fahrtrichtung liegenden Orten noch in einer größeren Ent
fernung berücksichtigt werden als Verkehrsstörungen an in ande
ren Richtungen gelegenen Orten.
Durch das Verfahren nach Anspruch 2 läßt sich die Ausdehnung des
Meldebereichs veränderlich so einstellen, daß eine vorgebbare
Höchstanzahl an gewünschten ausgegebenen Meldungen pro Verkehrs
durchsage nicht überschritten wird. Dies eröffnet dem Fahrzeug
führer die Möglichkeit, die Anzahl ausgegebener Meldungen pro
Durchsage auf einen ihm genehmen Wert begrenzen zu können.
Die zur Verfahrensdurchführung vorgesehene Einrichtung benutzt
insbesondere eine Ortungseinheit zur Bestimmung des momentanen
Fahrzeugorts sowie einen elektronischen Wegenetzspeicher, in
welchem das vom Fahrzeug benutzbare Wegenetz mit detaillierten
Entfernungsinformationen abgelegt ist. Weiter enthält die Ein
richtung eine Rechnereinheit, welche neben den Informationen der
Ortungseinheit auch die Informationen über die Verkehrsstörungs
orte der empfangenen Verkehrsstörungsmeldungen verarbeitet und
daraus unter Zugriff auf die Daten im Wegenetzspeicher das zu
jedem Störungsort gehörige momentane Entfernungsmaß ermittelt.
Auf dieser Basis ermittelt die Rechnereinheit daraufhin den zum
Fahrzeugort gehörigen momentanen Meldebereich und teilt die Ver
kehrsstörungsorte in die Gruppe der im Meldebereich liegenden
Orte und in die Gruppe mit den übrigen Orten ein. Bei Anstehen
einer Verkehrsdurchsage, z. B. auf Fahreranforderung, veranlaßt
die Rechnereinheit dann die Ausgabe derjenigen Verkehrsstörungs
meldungen, deren zugehörige Störungsorte im Meldebereich liegen,
gegebenenfalls begrenzt auf die vorgegebene Höchstanzahl an Mel
dungen.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Anpassung der Mel
debereichsausdehnung an die gewünschte Höchstanzahl ausgegebener
Meldungen stellt das Verfahren nach Anspruch 3 dar. Der Fahr
zeugführer gut hier seine gewünschte Höchstanzahl an auszuge
benden Meldungen vor, wonach dann der Meldebereich ausgehend von
einem Mindestmeldebereich zyklisch in Stufen erweitert wird, bis
er eine Fläche umfaßt, in welcher eine der vorgegebenen Mel
dungshöchstanzahl entsprechende Anzahl von Orten empfangener
Verkehrsstörungen enthalten ist. Um diese Meldebereichserweite
rung bei fehlenden Verkehrsstörungsmeldungen nicht endlos fort
zuführen, wird ein Maximalmeldebereich vorgegeben. Sobald der
Meldebereich die Größe dieses Maximalmeldebereichs erreicht,
wird die Meldebereichserweiterung beendet, auch wenn damit noch
nicht die vorgegebene Höchstanzahl auszugebender Verkehrsstö
rungsmeldungen erreicht ist. Dieses Abbruchkriterium kann dem
Fahrzeugführer im Fall, daß keine oder weniger als die vorgege
bene Höchstanzahl von Verkehrsstörungsmeldungen ausgegeben wer
den, als Rückmeldung über die ordnungsgemäße Funktionstüchtig
keit des Systems dienen. Gemäß Anspruch 4 kann der Mindestmelde
bereich jeweils so gewählt werden, daß noch wenigstens eine Al
ternativroute für die Weiterfahrt verbleibt.
In Weiterbildung der erfindungsgemäßen Einrichtung ist diese
nach Anspruch 6 mit einer Umschaltvorrichtung ausgestattet, mit
tels der sie zwischen der Betriebsart, in der bei einer Ver
kehrsdurchsage nur die zu Orten innerhalb des Meldebereichs ge
hörigen Verkehrsstörungsmeldungen ausgegeben werden, und einer
Betriebsart, in der jeweils alle empfangenen Verkehrsstörungs
meldungen in einer Verkehrsdurchsage ausgegeben werden, umge
schaltet werden kann, so daß bei Bedarf die Einrichtung auch die
übliche Funktion einer Einrichtung zur Ausgabe aller fahrzeug
seitig empfangenen Verkehrsmeldungen übernehmen kann.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist in den Zeich
nung veranschaulicht und wird nachfolgend unter Bezugnahme auf
diese beschrieben. Hierbei zeigen:
Fig. 1 ein Blockdiagramm einer Einrichtung zur Ausgabe von
Verkehrsstörungsmeldungen mit steuerbarer Anzahl ausge
gebener Meldungen pro Durchsage und
Fig. 2 eine schematische Gebietsdarstellung zur Veranschauli
chung einer Meldebereichsvariation.
Die in Fig. 1 als Blockdiagramm dargestellte Einrichtung zur
Ausgabe von Verkehrsstörungsmeldungen beinhaltet als zentrale
Komponente eine Rechnereinheit (1) sowie als periphere, mit
der Rechnereinheit (1) in Datenübertragungsverbindung stehen
de Kom
ponenten eine Ortungseinheit (2), einen Verkehrsstörungsmel
dungsempfänger (3), einen elektronischen Wegenetzspeicher (4)
eine Meldungsausgabeeinheit (5) sowie eine Eingabeeinheit (6)
Die gesamte Einrichtung dient dazu, nach Einbau in einem Fahr
zeug Verkehrsstörungsmeldungen, die von Rundfunkstationen abge
geben und über das eingangs erwähnte digitale Verkehrsfunknetz
RDS/TMC übertragen werden, zu empfangen und aus diesen in unten
beschriebener Weise selektiv nach vorgegebenen Kriterien dieje
nigen auszuwählen, die dann als Meldungen innerhalb einer Durch
sage tatsächlich ausgegeben und damit dem Fahrzeugführer zur
Kenntnis gebracht werden. Im folgenden wird näher auf den Fall
eingegangen, daß die Einrichtung für Straßenfahrzeuge verwendet
wird, es versteht sich jedoch, daß der Einsatz dieser Einrich
tung auch in allen anderen Arten von Fahrzeugen möglich ist.
Die Ortungseinheit (2) dient zur kontinuierlichen Bestimmung des
momentanen Fahrzeugortes. Derartige Ortungseinheiten sind dem
Fachmann geläufig, z. B. als Komponenten eines GPS ("Global Posi
tioning System"). Als Empfängereinheit dient der Empfängerteil
(3) eines gestrichelt angedeuteten Autoempfängers (7), der zum
Empfang der RDS/TMC-Verkehrsmeldungen eingerichtet ist. Mit die
sem Verkehrsfunkübertragungssystem können unhörbar bis zu 60 co
dierte Verkehrsmeldungen pro Minute parallel zum Rundfunkpro
gramm übertragen werden. Als elektronischer Wegenetzspeicher (4)
wird ebenfalls eine herkömmliche derartige Einheit verwendet,
wie sie z. B. in verkehrsleitenden Systemen benutzt wird, um dem
Fahrer an einem Bildschirm einen Straßenkartenabschnitt von der
Umgebung des momentanen Fahrzeugortes anzuzeigen oder ihm nach
Eingabe eines gewünschten Fahrziels Routenvorschläge zu machen.
Gleichzeitig dient der akustische Ausgangsteil (5) des Autoemp
fängers (7) als Meldungsausgabeeinheit. Die ebenfalls am Autoemp
fänger (7) angeordnete Eingabeeinheit (6) dient der Eingabe von
Zusatzinformationen, die der Fahrzeugführer der Rechnereinheit
(1) zur Beeinflussung der Ausgabe von Verkehrsstörungsmeldungen
zuführen kann. Es versteht sich, daß die in Fig. 1 dargestellten
Funktionskomponenten der Einrichtung auch in anderer Weise grup
piert sein können und je nach Anwendungsfall teilweise oder
sämtlich integrierte Teile einer umfassenderen Einheit bilden
können. Insbesondere kann vorgesehen sein, sämtliche Komponenten
der Einrichtung in einem entsprechend ausgelegten Autoempfänger
zu vereinigen.
Nachfolgend wird das von der Einrichtung von Fig. 1 durchführba
re Verfahren zur Ausgabe selektiv ausgewählter Verkehrsstörungs
meldungen näher erläutert.
Wie erwähnt, werden über das digitale RDS/TMC-Übertragungssystem
eine Vielzahl von Verkehrsmeldungen übertragen, von denen mei
stens nur wenige für eine jeweilige eigene Fahrsituation eines
Fahrzeugführers interessant sind, weshalb die Einrichtung durch
das nachstehend beschriebene Verfahren dafür sorgt, daß dem
Fahrzeugführer gezielt die für ihn relevanten Verkehrsstörungs
meldungen zur Kenntnis gebracht werden, ohne ihn mit den übri
gen, für ihn nicht relevanten Meldungen unnötigerweise zu bela
sten. Dabei berücksichtigt das meldungsselektierende System eine
vom Fahrer individuell vorgebbare, gewünschte Maximalanzahl von
innerhalb einer jeweiligen Verkehrsdurchsage aufeinanderfolgen
den Verkehrsstörungsmeldungen. Zu diesem Zweck gibt der Fahrer
eine Information über die von ihm gewünschte Höchstanzahl an
Meldungen pro Durchsage über die Eingabeeinheit (6) an die Rech
nereinheit (1) ein. Über die Eingabeeinheit (6) hat der Fahrer
zudem die Möglichkeit, die Einrichtung zwischen einer Betriebs
art, in der analog zu herkömmlichen Systemen alle empfangenen
Verkehrsstörungsmeldungen ausgegeben werden, und der hier im
weiteren interessierenden Betriebsart umzuschalten, in der nur
die Ausgabe selektiver Verkehrsstörungsmeldungen erfolgt.
Sobald in dieser letzteren Betriebsart eine Verkehrsdurchsage
ansteht, die z. B. fahrerangefordert oder in festen Zeitabständen
aktiviert wird, ruft die Rechnereinheit (1) zunächst die Infor
mation über den momentanen Fahrzeugort von der Ortungseinheit
(2) ab. Die Genauigkeit der Ortsbestimmung hängt von dem verwen
deten Ortungsverfahren ab. Die Ortsbestimmung durch die Ortungs
einheit (2) kann außer auf eine jeweilige Anforderung durch die
Rechnereinheit (1) alternativ auch kontinuierlich durchgeführt
werden. Hierbei ist zudem der Übergang in das virtuelle und frei
wählbare Koordinatensystem auf der Basis des Locaton-Codes mög
lich. Weiter kann vorgesehen sein, daß die Rechnereinheit (1)
den ermittelten momentanen Fahrzeugort mit einer Anzahl abge
speicherter, möglicher Standorte, z. B. Anschlußstellen eines Au
tobahnnetzes, korreliert.
Nachdem der Rechnereinheit (1) somit der momentane Fahrzeugort
bekannt ist, bestimmt sie den dazugehörigen Meldebereich unter
Berücksichtigung der ihr vom Fahrer über die Eingabeeinheit (6)
zugeführten Information über die gewünschte Höchstanzahl an Mel
dungen pro Durchsage in folgender, unter Bezugnahme auf Fig. 2
näher erläuterter Weise. Ausgehend von dem momentanen Fahrzeug
ort (O), der auf einem bestimmten Streckenabschnitt (8) liegt,
setzt die Rechnereinheit (1) den Meldebereich zunächst gleich
einem Mindestmeldebereich (Mmin), der in diesem Beispiel aus ei
nem Luftlinienentfernungskreis mit dem momentanen Fahrzeugort
(O) als Mittelpunkt und einem vorgebbaren Radius (Rmin) besteht.
Dieser Radius (Rmin) des Mindestmeldebereiches (Mmin) kann fest
vorgewählt sein, er kann jedoch alternativ auch variabel, z. B.
angepaßt an den momentanen Fahrzeugort (O), gewählt werden. So
kann er z. B. beim Befahren einer Autobahnstrecke an die Luftli
nienentfernung zwischen aufeinanderfolgenden Anschlußstellen der
aktuell befahrenen Autobahnstrecke gekoppelt sein. Für sekundäre
Straßennetze und Stadtbereiche können angepaßt an die dortigen
Verhältnisse ebenfalls vom momentanen Fahrzeugort abhängige
Festlegungen für den Mindestmeldebereich getroffen werden. Neben
der direkten Luftlinienentfernung können alternativ andere Ent
fernungsmaße zur Meldebereichsfestlegung verwendet werden, z. B.
die tatsächliche Länge der befahrenen Strecke oder die durch ei
nen multiplikativen Korrekturfaktor um Abweichungen durch die
mittlere Streckenkrümmung korrigierte Luftlinienentfernung. Des
weiteren kann anstelle der Wahl eines alle Richtungen gleich ge
wichtenden, kreisförmigen Meldebereichs eine andere geometrische
Form für letzteren gewählt werden, z. B. um Meldungen in einer
gewählten Vorzugsrichtung, die insbesondere etwa in Richtung der
momentanen Fahrtrichtung liegen kann, noch in einer größeren
Entfernung zu berücksichtigen als Meldungen von Verkehrsstö
rungsorten, die in anderen Richtungen liegen. Beispielsweise
kann der Meldebereich ungefähr die Form einer Ellipse mit paral
lel zur Fahrtrichtung liegender Hauptachse und in der Nähe des
in Fahrtrichtung hinteren Brennpunktes liegendem momentanem
Fahrzeugort haben, so daß Meldungen von in Fahrtrichtung liegen
den Verkehrsstörungsorten merklich gegenüber Meldungen von Orten
aus anderen Richtungen bevorzugt sind. Gleichzeitig mit der
Festlegung des Mindestmeldebereiches (Mmin) definiert die Rech
nereinheit (1) in analoger Weise einen Maximalmeldebereich (Mmax)
als Kreis um den momentanen Fahrzeugort (O) mit Radius (Rmax),
der als obere Grenze für die nachfolgend beschriebene Meldebe
reichsvariation fungiert. Bei der Festlegung des Mindestmeldebe
reiches (Mmin), des Maximalmeldebereiches (Mmax) sowie bei der
nachfolgend beschriebenen Meldebereichsvariation greift die
Rechnereinheit (1) jeweils auf die im elektronischen Wegenetz
speicher (4) abgelegten Strecken- und Ortsinformationen zu, um
die jeweils benötigten Entfernungen zum momentanen Fahrzeugort
(O) ermitteln zu können.
Nach der Festlegung des Mindestmeldebereiches (Mmin), des Maxi
malmeldebereiches (Mmax) und dem anfänglichen Setzen des Meldebe
reiches auf den Mindestmeldebereich (Mmin) bestimmt nun die Rech
nereinheit (1) wiederum unter Ausnutzung der Daten im elektroni
schen Wegenetzspeicher (4) die Anzahl vorliegender Verkehrsin
formationen, die sich auf innerhalb des Meldebereiches liegende
Orte beziehen, und vergleicht diese Anzahl mit der vom Fahrer
vorgegebenen, gewünschten Höchstanzahl auszugebender Meldungen.
Wenn die Anzahl von den Meldebereich betreffenden Meldungen
gleich der gewünschten Höchstanzahl ist, wird der Meldebereich
bis zum nächsten Durchsagezyklus auf dem Mindestmeldebereich
(Mmin) belassen, und die den Meldebereich betreffenden Meldungen
werden von der Rechnereinheit (1) aus den empfangenen Verkehrs
meldungen selektiert und für die anstehende Verkehrsdurchsage
gruppiert. Anschließend wird die Verkehrsdurchsage durchgeführt,
bei der die Rechnereinheit (1) die selektierten und gruppierten,
zum Meldebereich gehörigen Verkehrsstörungsmeldungen über die
Ausgabeeinheit (5) am Autoempfänger (7) abgibt. Damit ist dieser
Verkehrsdurchsagezyklus abgeschlossen. Ein neuer Zyklus wird
dann auf Fahreranforderung hin oder in einem vorgegebenen Zeit
abstand durch Wiederholung der oben beschriebenen Vorgehensweise
mit einem aktuell neu bestimmten momentanen Fahrzeugort durchge
führt. Der die tatsächlich ausgegebenen Verkehrsstörungsmeldun
gen bestimmende Meldebereich wird somit durch das System selbst
tätig dynamisch mit dem fahrenden Fahrzeug mitbewegt, so daß
stets die für den Fahrer momentan relevanten Verkehrsstörungs
meldungen aus dem Umfeld des jeweils momentanen Fahrzeugortes
für die Verkehrsdurchsage berücksichtigt werden.
Stellt die Rechnereinheit (1) bei dem obigen Vergleich fest, daß
die Anzahl von Verkehrsstörungsmeldungen, die den auf den Min
destmeldebereich (Mmin) gesetzten Meldebereich betreffen, bereits
größer als die gewünschte Höchstanzahl ist, so ist dies ein In
diz dafür, daß sich das Fahrzeug in einem Gebiet mit hoher Ver
kehrsstörungsdichte befindet, jedenfalls unter der Voraussetzung
einer üblicherweise deutlich größer als eins eingestellten Mel
dungshöchstanzahl, so daß ein aktueller Entscheidungsbedarf be
züglich der Routenwahl besteht. Daher ist für diesen Fall vorge
sehen, alle diese, den Meldebereich betreffenden Störungsmeldun
gen aus den empfangenen Meldungen zu selektieren und in der Ver
kehrsdurchsage als Information für den Fahrer aus zugeben, auch
wenn dadurch die gewünschte Meldungshöchstanzahl überschritten
wird. Zwar könnte alternativ der Meldebereich und mit ihm gege
benenfalls gleichzeitig auch der Mindestmeldebereich (Mmin) ver
kleinert werden, um die Anzahl von den Meldebereich betreffenden
Störungsmeldungen bis zur gewünschten Höchstanzahl zu verrin
gern, dies hätte jedoch die meist nicht gewünschte Folge, daß
der Fahrer nicht mehr alle für die Wahl einer störungsfreien
Fahrtroute notwendigen Informationen erhält. Denn der Mindest
meldebereich (Mmin) ist mit seiner Ausdehnung zweckmäßigerweise
so gewählt, daß der Fahrer noch eine zuverlässige kurzfristige
Routenwahl unter Kenntnis der Verkehrslage in diesem Mindestmel
debereich (Mmin) treffen kann. Die Größe des Mindestmeldeberei
ches (Mmin) ist folglich entscheidend für die resultierende Bela
stung mit Störungsmeldungen in Gebieten mit örtlich hoher Ver
kehrsstörungsdichte. Seine Ausdehnung orientiert sich z. B. beim
Befahren eines Autobahnnetzes zweckmäßigerweise an der Distanz
zur übernächsten Anschlußstelle, so daß noch mindestens eine
Ausfahrmöglichkeit vor einer Verkehrsstörung zur Wahl einer Al
ternativroute sichergestellt ist.
Durch die vergleichsweise kleinflächige Wahl des Mindestmeldebe
reichs (Mmin) tritt bei dem obigen Vergleich normalerweise am
häufigsten der Fall ein, daß die Anzahl von den Meldebereich be
treffenden Störungsmeldungen geringer als die vorgegebene Mel
dungshöchstanzahl pro Durchsage ist. In diesem Fall beginnt die
Rechnereinheit (1) den Meldebereich stufenweise von der anfäng
lichen, dem Mindestmeldebereich (Mmin) entsprechenden Ausdehnung
zu erweitern. Nach jedem Erweiterungsschritt vergleicht sie er
neut die Anzahl von das jeweils neu bestimmte Meldegebiet be
treffenden Störungsmeldungen mit der gewünschten Höchstanzahl.
Sobald sie innerhalb dieses iterativen Vorgehens feststellt, daß
die Anzahl vorliegender Meldungen aus dem Meldebereich die vor
gegebene Höchstanzahl erreicht oder überschritten hat, wird die
Vergrößerung des Meldebereiches beendet. In Fig. 2 ist beispiel
haft ein Fall illustriert, bei dem eine solche Gleichheit der
verglichenen Meldungsanzahlen für einen Meldebereich (M) vor
liegt, der zwischen dem Mindestmeldebereich (Mmin) und dem Maxi
malmeldebereich (Mmax) liegt. Anschließend werden dann die den
aktuell vorliegenden Meldebereich (M) betreffenden Verkehrstö
rungsmeldungen aus den empfangenen Meldungen selektiert und als
Gruppe sequentiell in einer Verkehrsdurchsage ausgegeben, wie
oben beschrieben. Erreicht die Anzahl an den jeweils aktuali
sierten Meldebereich betreffenden Störungsmeldungen während der
iterativen Meldebereichserhöhung nicht die gewünschte Höchstan
zahl, bis der aktualisierte Meldebereich (M) gleich groß wie der
Maximalmeldebereich (Mmax) ist, beendet die Rechnereinheit (1)
die Meldebereichsvergrößerung, selektiert die in diesem maxima
len Meldebereich dann vorliegenden Störungsmeldungen und gibt
diese wieder wie beschrieben in einer Gruppe sequentiell als
Verkehrsdurchsage aus. Durch das Abbrechen der iterativen Melde
bereichserhöhung bei Erreichen des vorgegebenen Maximalmeldebe
reiches (Mmax) kann der Fahrer, wenn er in einer Durchsage weni
ger als die vorgegebene Höchstanzahl an Störungsmeldungen er
hält, davon ausgehen, daß weitere Verkehrsstörungen erst außer
halb des Maximalmeldebereiches (Mmax) auftreten können. Dies ist
besonders als Rückmeldung für den Fahrer von Bedeutung, wenn
keine einzige Störungsmeldung vorliegt. Die Ausdehnung des Maxi
malmeldebereiches (Mmax) orientiert sich zweckmäßigerweise an der
typischen Reiseweite auf dem jeweils befahrenen Streckentyp.
Das beschriebene System ermöglicht folglich eine dynamische und
von einer vorgebbaren Meldungshöchstanzahl gesteuerte Ausgabe
von Verkehrsstörungsmeldungen, wobei durch die dynamisch mit dem
Fahrzeug mitgehende Einteilung eines Wegenetzes in nur zwei Be
reiche, dem naheliegenden Meldebereich und dem außerhalb davon
liegenden Gebiet, der Aufwand zur Verfahrensdurchführung relativ
gering bleibt. Vorteilhalfterweise kann das System bei Bedarf
zur Ausgabe aller empfangenen Verkehrsstörungsmeldungen umge
schaltet werden. Neben der gezeigten Kreisform kann der Meldebe
reich als beliebige andere, geschlossene zweidimensionale Fläche
realisiert sein, insbesondere kann der Bereich in Fahrtrichtung
gegenüber demjenigen entgegen der Fahrtrichtung bevorzugt sein,
d. h. das Meldegebiet besitzt dann gemessen vom momentanen Fahr
zeugort in Fahrtrichtung eine größere Ausdehnung als in der ent
gegengesetzten Richtung.