DE4445153C2 - Photographische Einweg-Kamera - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine photographische Einweg-Kamera mit einem wasserdichten Gehäuse, in dem eine Filmtransport- und Film­ führungseinrichtung, ein Aufnahmeobjektiv sowie eine Sucher­ einrichtung untergebracht sind.

Photographische Kameras mit wasserdichtem Gehäuse sind be­ kannt. So offenbart die deutsche Offenlegungsschrift 42 12 845 eine wasserdichte Kamera, deren Kamerakörper einen Rückwanddeckel aufweist, der im geschlossenene Zustand mittels einer zwischen der Rückwand und dem Kamerakörper verdeckt angeordneten Gummidichtung einen wasserdichten Raum definiert.

Es sind ferner wasserdichte Kameras bekannt, die in einem separaten wasserdichten Gehäuse aus klarsichtigem Werkstoff untergebracht sind. Für die Bedienung des Kameraauslösers und des Filmtransports müssen bei diesen Kameras jedoch zu­ sätzliche Maßnahmen getroffen werden. Dies alles macht die Handhabung der Kameras umständlich und verteuert zudem ihre Herstellung erheblich.

Bei der der Erfindung zugrunde liegenden Kamera handelt es sich um eine sogenannte Einweg-Kamera, die in der Her­ stellerfirma mit photographischem Film beladen wird und nach dem Belichten des Films vom Kamerabenutzer an einen Finisher zum Entwickeln des Films und von demselben an die Her­ stellerfirma zurückgeschickt wird. Der Hersteller verwendet noch brauchbare Bauteile zur Herstellung einer neuen der­ artigen Kamera oder arbeitet Bauteile der Kamera für ihre Wiederverwendung auf. Auf diese Weise wird unnötiger Abfall vermieden und hochwertige Bauteile von langer Lebensdauer werden mehrmals verwendet.

Eine derartige Kamera soll ein möglichst einfach ausgebilde­ tes Kameragehäuse aufweisen, beispielsweise ohne aufklapp­ bare Rückwand, das dennoch in bequemer Weise mit photo­ graphischem Film be- und entladen werden kann, und das einen einfachen Aufbau und damit eine bequeme Montage aufweist und zusätzlich eine zuverlässige Wasserdichtigkeit gewähr­ leistet.

Dies wird bei einer Kamera der eingangs genannten Art erfin­ dungsgemäß dadurch erreicht, daß ein einstückiges Trägerteil vorgesehen und mit dem Gehäuse wasserdicht verbunden ist, in dem das Aufnahmeobjektiv und die Sucherlinse gemeinsam inte­ griert sind.

In einer weiteren Ausführungsvariante wird das Erfinderische darin gesehen, daß in einem einstückigen Trägerteil neben dem Aufnahmeobjektiv und der Sucherlinse eine einer gehäuse­ seitig vorgesehenen Blitzlichteinrichtung zugeordnete Streu­ scheibe gemeinsam integriert ist.

Aus der deutschen Offenlegungsschrift 24 07 779 ist zwar eine Kamera bekannt, bei der eine Vorrichtung mit einer Vor­ satzlinse und einer Sucherkorrekturlinse an ein Kamerage­ häuse ansetzbar ist, jedoch ist zum einen die Vorrichtung mit den optischen Gliedern nicht einstückig ausgebildet und zum anderen erfüllt sie nicht die Aufgabe der Wetterfestig­ keit und Wasserdichtigkeit.

Im einzelnen ist die Erfindung so getroffen, daß das ein­ stückige Trägerteil aus einem Kunststoffspritzgußteil be­ steht, in dem das Aufnahmeobjektiv, die Sucherlinse und die Streuscheibe der Blitzlichteinrichtung eingeformt ausgebil­ det sind.

In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann im Trägerteil zusätzlich noch ein Sucherokular integriert sein. Das Sucherokular ist dann mittels eines Steges mit dem Trä­ gerteil verbunden, derart, daß das Trägerteil mit dein Auf­ nahmeobjektiv, der Sucherlinse, dem Sucherokular und der Streuscheibe als ein einstückiges Kunststoffspritzgußteil ausgebildet ist.

Die weiteren Merkmale und Vorteile sind der Beschreibung von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen der Er­ findung sowie den weiteren Unteransprüchen zu entnehmen. Die Zeichnung zeigt in der

Fig. 1 die erfindungsgemäße Kamera in einer Frontansicht,

Fig. 2 das erfindungsgemäße Trägerteil für die Kamera ge­ mäß Fig. 1 in Frontansicht,

Fig. 3 die Kamera gemäß Fig. 1 im Schnitt entlang der Linie III-III,

Fig. 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Kamera gemäß Fig. 1 im Schnitt,

Fig. 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Kamera gemäß Fig. 1 im Schnitt und

Fig. 6 ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungs­ gemäßen Kamera im Schnitt.

In der Zeichnung ist eine photographische Kamera darge­ stellt, wie sie als sogenannte Einweg-Kamera bekannt ist. Eine derartige Kamera wird vom Hersteller bereits mit einem photographischen Film beladen und so im Handel angeboten. Nach der vollständigen Belichtung des Filmstreifens wird die Kamera samt Filmstreifen an einen Finisher zum Entwickeln desselben gegeben, der den Filmstreifen entnimmt. Das Kameragehäuse geht zurück an den Hersteller und wird erneut verkaufsfertig überholt und mit einem neuen photographischen Filmstreifen beladen. Diese Kameras haben einen sehr ein­ fachen Aufbau, um preisgünstig verkauft werden zu können, sollen jedoch über bestimmte Funktionsmerkmale verfügen, die einen vielfältigen Einsatz und eine bequeme Handhabung der Kamera gestatten.

Die in der Fig. 1 gezeigte Kamera besteht aus zwei etwa gleichgroßen Gehäuseschalen 11 und 12, von denen die Ge­ häuseschale 11 den Kamerafrontteil und die Gehäuseschale 12 den Kamerarückteil bildet.

Die den Kamerafrontteil bildende Gehäuseschale 11 ist mit einer Aussparung 13 versehen, in die ein Trägerteil 14 ein­ setzbar ist, in dem ein Aufnahmeobjektiv 15, eine Sucher­ linse 16 und eine Streuscheibe 17 einer Blitzlichteinrich­ tung angeordnet sind.

Bei den in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen bestehen das Trägerteil 14, das Aufnahmeobjektiv 15 und die Sucherlinse 16 aus einem einstückigen Kunststoffspritzguß­ teil, in dem die optischen Glieder integriert sind. Dabei ist das gesamte Bauteil aus einem klarsichtigen Kunststoff­ werkstoff hergestellt. Das bedeutet, es muß ein Kunststoff­ werkstoff verwendet werden, der optische Eigenschaften auf­ weist.

In der Fig. 3 ist zu erkennen, wie ein derartiges Trägerteil 14 in die vordere Gehäuseschale 11 eingesetzt ist. An der Gehäuseschale sind Aufnahmefalze 18 ausgebildet, in denen das Trägerteil 14 mit seinem Umfangsrand 19 gehalten ist. Das Trägerteil 14 ist unter elastischer Vorspannung mittels einer Schnappverbindung in den Aufnahmefalzen 18 gehalten. Es kann aber auch in einfacher Weise mit seinem Umfangsrand 19 in die Aufnahmefalze 18 der vorderen Gehäuseschale 11 eingeklebt sein.

Auf diese Weise wird eine Kamera der in Rede stehenden Art von einfachem Aufbau und preisgünstiger Herstellung ge­ schaffen.

In der Fig. 4 ist eine Kamera mit einem Trägerteil 14' dar­ gestellt, bei dem im Bereich um das Aufnahmeobjektiv 15' eine Folie 20 eingespritzt ist, die von dunkler Farbe ist, um störende Lichtreflexe zu verhindern. Zur Herstellung eines derartigen Trägerteils muß das Zwei-Komponenten- Spritzgußverfahren angewendet werden.

In der Fig. 5 ist ein Trägerteil 14'' gezeigt, bei dem die optischen Glieder, das Aufnahmeobjektiv 15'', die Sucher­ linse 16'' und die Streuscheibe 17'' aus einem Kunststoff­ werkstoff mit optischen Eigenschaften, wie Polycarbonat, be­ stehen, und das Trägerteil 14'' aus einem Kunststoffwerk­ stoff mit nicht optischen Eigenschaften, wie Polyvinyl­ clorid, hergestellt ist. Auch in diesem Fall muß das Träger­ teil 14'' im Zwei-Komponenten-Spritzgußverfahren hergestellt sein.

Schließlich ist in der Fig. 6 eine weitere Ausführungs­ variante der erfindungsgemäßen Kamera dargestellt, bei der neben dem Aufnahmeobjektiv 15''', der Sucherlinse 16''' und der Streuscheibe 17''' ein Sucherokular 21 in das Trägerteil 14''' integriert ist. Zu diesem Zweck ist das mit der Sucherlinse 16''' auf derselben optischen Achse sitzende Sucherokular 21 mittels eines Stegs 22 mit dem Trägerteil 14''' verbunden. Das Trägerteil 14''', das Aufnahmeobjektiv 15''', die Sucherlinse 16''', der Steg 22 und das Sucher­ okular 21 bilden also ein einstückiges Bauteil, das als Kunststoffspritzgußteil hergestellt ist.

Dieses Trägerteil 14''' kann sich aufgrund seiner im Quer­ schnitt U-förmigen Ausbildung in vorteilhafter Weise unter elastischer Vorspannung auf dem Kameragehäuse halten, in dem es mit seinem Umfangsrand 19''' in den Aufnahmefalz 18 der vorderen Gehäuseschale 11 und in den Aufnahmefalz 23 in der hinteren Gehäuseschale 12 eingreift.

Die Abdichtung der Trennfuge 24 der beiden Gehäuseschalen 11 und 12 erfolgt beim Ausführungsbeispiel Fig. 6 mittels eines das Kameragehäuse im Bereich der Trennfuge 24 umlaufenden und unter Vorspannung am Gehäuse anliegenden Endloskeders 25.

Auch können bei einer Schnappverbindung zwischen dem Um­ fangsrand 19 und den Aufnahmefalzen 18 in den letzteren zu­ sätzlichen Dichtungsmittel vorgesehen sein.

Claims (11)

1. Photographische Einweg-Kamera mit einem wasserdichten Gehäuse, in dem eine Filmtransport- und Filmführungs­ einrichtung, ein Aufnahmeobjektiv sowie eine Sucherein­ richtung untergebracht sind, dadurch gekennzeichnet, daß ein einstückiges Trägerteil (14) vorgesehen und mit dem Gehäuse (11, 12) wasserdicht verbunden ist, in dem das Aufnahmeobjektiv (15) und die Sucherlinse (16) gemeinsam integriert sind.

2. Photographische Einweg-Kamera, dadurch gekennzeichnet, daß in dem einstückigen Trägerteil (14) neben dem Auf­ nahmeobjektiv (15) und der Sucherlinse (16) eine einer gehäuseseitig vorgesehenen Blitzlichteinrichtung zuge­ ordnete Streuscheibe (17) gemeinsam integriert ist.

3. Photographische Kamera nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das einstückige Trägerteil (14) aus einem Kunststoffspritzgußteil besteht, in dem das Auf­ nahmeobjektiv (15), die Sucherlinse (16) und die Streu­ scheibe (17) der Blitzlichteinrichtung eingeformt aus­ gebildet sind.

4. Photographische Kamera nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägerteil (14) aus einem Zwei-Komponenten-Spritzgußteil besteht und daß das Aufnahmeobjektiv (15), die Sucherlinse (16) und die Streuscheibe (17) aus einem Kunststoffwerkstoff mit optischen Eigenschaften bestehen und das Trägerteil aus einem Kunststoffwerkstoff mit nicht optischer Eigen­ schaft besteht.

5. Photographische Kamera nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Trägerteil (14) im Bereich um das Aufnahmeobjektiv (15') eine Antireflex­ folie (20) eingespritzt ist.

6. Photographische Kamera nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Trägerteil (14''') zusätzlich ein Sucherokular (21) integriert ist.

7. Photographische Kamera nach Anspruch 6, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Sucherokular (21) mittels eines Steges (22) mit dem Trägerteil (14''') verbunden ist.

8. Photographische Kamera nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägerteil (14''') mit Aufnahmeobjektiv (15'''), der Sucherlinse (16'''), dem Sucherokular (21) und der Streuscheibe (17''') als ein einstückiges Kunststoffspritzgußteil ausgebildet ist.

9. Photographische Kamera nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägerteil (14; 14''') in einem am Gehäuse ausgebildeten Aufnahmefalz (18; 18''') unter elastischer Vorspannung eingeschnappt gehalten ist.

10. Photographische Kamera nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägerteil (14) in einem am Gehäuse (11, 12) ausgebildeten Aufnahmefalz (18) eingeklebt gehalten ist.

11. Photographische Kamera nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß im Aufnahmefalz (18) Dichtungsmittel vorgesehen sind.