DE4444894A1 - Überrollbügel für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
Überrollbügel für ein KraftfahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Überrollbügel für ein Kraftfahrzeug,
insbesondere für ein Cabriolet, wobei zumindest Teilbereiche des Überrollbügels
mit einer energieaufnehmenden Verkleidung versehen sind.
Ein Überrollbügel der eingangs genannten Gattung geht aus dem DE-GM 85 23 831
hervor. Bei diesem Überrollbügel sind oberhalb einer querverlaufenden
horizontalen Verbindungsstange liegende U-förmige Bügelabschnitte von einer
die Bügelabschnitte allseitig umgebenden schlauchartigen Verkleidung umgeben,
wobei die Verkleidung aus einem geschäumten Gummi oder Kunststoffmaterial
besteht und mit einem Überzug versehen ist.
Dieser Verkleidung haftet der Nachteil an, daß sie nur ein relativ geringes
Energieaufnahmepotential bei einem Aufprallstoß besitzt.
Aufgabe der Erfindung ist es, an einer an einem Überrollbügel vorgesehenen
Verkleidung solche Vorkehrungen zu treffen, daß das
Energieaufnahmevermögen bei einem Aufprallstoß erheblich gesteigert wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst. Weitere, die Erfindung in vorteilhafter Weise ausgestaltende
Merkmale enthalten die Unteransprüche.
Die mit der Erfindung hauptsächlich erzielten Vorteile sind darin zu sehen, daß
durch die Ausbildung der Verkleidung als dünnwandiges, plastisch verformbares
Hohlprofilteil eine deutlich erhöhte Energieaufnahme bei einem Aufprallstoß
erzielt wird. Durch die lösbare Befestigung des oder der Hohlprofilteile am
Überrollbügel ist eine einfache und schnelle Auswechslung im Falle einer
Beschädigung möglich. Als Befestigungsmittel ist ein doppelseitiges Klebeband,
ein Klettverschluß oder dgl. vorgesehen. Durch Zentrierstifte an den
Hohlprofilteilen und korrespondierende Öffnungen am Überrollbügel wird bei der
Montage ein lagerichtiges Positionieren der Hohlprofilteile am Überrollbügel
gewährleistet. Die Hohlprofilteile sind auf der dem Fahrzeuginsassen
zugekehrten Seite mit einer hinterschäumten Folie bezogen. Ferner sind die
Hohlprofilteile einfach und kostengünstig herstellbar und weisen eine gute
Funktion auf.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der nachfolgenden Beschreibung
und den zugehörigen Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Schrägansicht von vorne auf einen Überrollbügel
eines Kraftfahrzeuges,
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1 mit einer ersten
Ausführungsform eines Hohlprofilteils in größerem Maßstab,
Fig. 3 einen Schnitt entsprechend Fig. 2 einer zweiten Ausführungsform
des Hohlprofilteils in größerem Maßstab,
Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 1 in größerem Maßstab,
Fig. 5 eine Einzelheit X der Fig. 3 in größerem Maßstab.
Zum Schutz der Insassen eines Kraftfahrzeuges, insbesondere eines nicht näher
dargestellten zweisitzigen Cabriolets ist hinter den beiden vorderen Sitzen eine
durch einen Überrollbügel 1 gebildete Überroll-Sicherheitsvorrichtung
vorgesehen.
Der Überrollbügel 1 ist aus mehreren miteinander verbundenen, rohrförmigen
Rahmenteilen 2, 3 zusammengesetzt und an seinen seitlich außenliegenden,
unteren Enden unter Zwischenschaltung von Montageplatten 4, 5 am
angrenzenden feststehenden Aufbau befestigt.
Die in Fig. 1 dargestellte Ausführungsform des Überrollbügels 1 umfaßt ein
bügelförmiges vorderes Rahmenteil 2 und zwei als Abstützorgane wirkende
hintere Rahmenteile 3, die zu einer steifen Rahmenkonstruktion
zusammengesetzt sind.
Auf der, einem nicht näher dargestellten Fahrzeuginsassen zugekehrten Seite
des Überrollbügels 1 ist zumindest im Kopfaufschlagbereich eine
energieaufnehmende Verkleidung 6 angebracht, die einteilig oder mehrteilig
ausgebildet sein kann.
Erfindungsgemäß umfaßt die Verkleidung 6 zumindest ein dem Formverlauf des
Überrollbügels 1 angepaßtes, dünnwandiges Hohlprofilteil, das auf der dem
Kopfbereich des Fahrzeuginsassen zugekehrten Seite des Überrollbügels 1
angeordnet und über Befestigungsmittel 7 am Überrollbügel 1 in Lage gehalten
ist. Im Ausführungsbeispiel umfaßt die Verkleidung 6 drei aneinandergesetzte
Hohlprofilteile 8, 9, 10. Das mittlere, querverlaufende Hohlprofilteil 8 ist etwa
horizontal ausgerichtet, wogegen die beiden seitlich außenliegenden
Hohlprofilteile 9, 10 dem Formverlauf der bügelförmigen Abschnitte des
Überrollbügels 1 angepaßt sind.
Jedes Hohlprofilteil 8, 9, 10 weist eine geschlossene Profilform auf und wird
gemäß einer ersten Ausführungsform durch ein geradliniges oder gebogenes
Strangpreßprofilteil 11 aus einer Leichtmetallegierung gebildet.
Gemäß einer zweiten Ausführungsform (Fig. 3 bis 5) ist vorgesehen, daß sich
jedes Hohlprofilteil 8, 9, 10 aus zwei miteinander verbundenen profilierten
Blechschalen 12, 13 zusammensetzt, die einen geschlossenen Hohlkörper
bilden, wobei die Blechschalen 12, 13 aus dünnwandigem Stahl- oder Alublech
hergestellt sind (Wanddicke ca. 0,5 mm). Der Querschnitt des Hohlprofilteils 8, 9,
10 nimmt - in Aufprallrichtung A gesehen - kontinuierlich zu.
Jedes Hohlprofilteil 8, 9, 10 weist auf der dem Fahrzeuginsassen zugekehrten
Seite 14 einen gebogenen Abschnitt 15 auf, der halbkreisförmig, ellipsenförmig,
oval oder dgl. ausgebildet sein kann.
Dem Überrollbügel 11 zugekehrte Endbereiche 16, 17 des gebogenen Abschnitts
15 sind durch einen Verbindungssteg 18 miteinander verbunden, der geradlinig
oder leicht gekrümmt ausgebildet sein kann. Gemäß Fig. 2 verläuft der
Verbindungssteg 18 etwa parallel und mit Abstand zur angrenzenden Kontur 19
des Überrollbügels 1.
Endseitige Flansche 20, 21 des gebogenen Abschnitts 15 überragen den
Verbindungssteg 18 in Richtung Überrollbügel 1.
Gemäß Fig. 3 verläuft der Verbindungssteg 18 in einem mittleren Bereich seiner
Höhenerstreckung parallel zur angrenzenden Kontur 19 des Überrollbügels 1,
wogegen obere und untere Randabschnitte 22 des Verbindungssteges 18 eine
winkelförmige Abstellung 23 aufweisen. Das freie Ende des außenliegenden
Schenkels 24 jeder Abstellung 23 wird von einem umgebördelten, endseitigen
Flansch 25 des gebogenen Abschnitts 15 umgriffen.
Zur Erzielung einer hohen Energieaufnahme der bei einem Aufprallstoß sich
plastisch verformenden Hohlprofilteile 8, 9, 10 sind innerhalb des Hohlprofilteiles
keine Stege oder Rippen vorgesehen, da diese den Verformungsweg
einschränken würden. Jedes Hohlprofilteil 8, 9, 10 ist gemäß den Fig. 2 bis 4
zumindest auf der dem Fahrzeuginsassen zugekehrten Seite 14 mit einem
dekorativen, elastischen Bezug 25 versehen, der beispielweise durch eine
hinterschäumte Folie (z. B. TPO-Folie) gebildet werden kann.
Eine einfache und schnelle Auswechslung eines beschädigen Hohlprofilteils 8, 9,
10 wird dadurch erzielt, daß vorzugsweise lösbare Befestigungsmittel 7
vorgesehen sind.
Die Befestigung erfolgt beispielsweise durch ein doppelseitiges Klebeband (nicht
näher dargestellt) oder einen Klettverschluß 26.
In den Fig. 2 bis 4 ist jeweils ein Klettverschluß 26 dargestellt, der beispielsweise
durch ein unter der Firmenbezeichnung Dual Lock von 3M angebotenes
Befestigungssystem gebildet werden kann.
Eine Montagevereinfachung für die einzelnen Hohlprofilteile 8, 9, 10 wird dadurch
erzielt, daß an jedem Hohlprofilteil 8, 9, 10 zumindest zwei mit Abstand
zueinander angeordnete vorstehende Zentrierstifte 27 angebracht sind, die in
korrespondierende Öffnungen 28 des Überrollbügels 1 eingreifen. Die
Zentrierstifte 27 sind vorzugsweise seitlich neben den Befestigungsmitteln 7
angeordnet. Durch die dünnwandigen, plastisch verformbaren Hohlprofilteile 8, 9,
10 wird ein günstiger Verlauf (annähernd eine Rechteckkennlinie) im
Kraft-Weg-Diagramm und ein hohes Energieaufnahmepotential bei einem
Aufprallstoß erzielt.
Die erfindungsgemäße Ausbildung der Verkleidung 6 eignet sich auch für andere
Anwendungsfälle im Fahrzeuginnenraum, z. B. für Säulenverkleidungen oder
dgl.
Claims (11)
1. Überrollbügel für ein Kraftfahrzeug, insbesondere für ein Cabriolet, wobei
zumindest Teilbereiche des Überrollbügels mit einer energieaufnehmenden
Verkleidung versehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Verkleidung (6)
zumindest ein dem Formverlauf des Überrollbügels (1) angepaßtes,
dünnwandiges, bei einem Aufprallstoß plastisch verformbares Hohlprofilteil (8, 9,
10) umfaßt, das auf der dem Kopfbereich eines Fahrzeuginsassen zugekehrten
Seite (14) des Überrollbügels (1) angeordnet und über Befestigungsmittel (7) am
Überrollbügel (1) in Lage gehalten ist.
2. Überrollbügel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes
Hohlprofilteil (8, 9, 10) durch ein Strangpreßprofilteil (11) gebildet wird.
3. Überrollbügel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes
Hohlprofilteil (8, 9, 10) aus zwei miteinander verbundenen, dünnwandigen
Blechschalen (12, 13) besteht.
4. Überrollbügel nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
jedes Hohlprofilteil (8, 9, 10) zumindest abschnittsweise mit einer
hinterschäumten Folie (25) bezogen ist.
5. Überrollbügel nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
jedes Hohlprofilteil (8, 9, 10) auf der dem Fahrzeuginsassen zugekehrten Seite
(14) einen gebogenen Abschnitt (15) aufweist.
6. Überrollbügel nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Querschnitt jedes Hohlprofilteils (8, 9, 10) - in Aufprallrichtung A gesehen -
kontinuierlich zunimmt.
7. Überrollbügel nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das Hohlprofilteil (8, 9, 10) auf der dem Überrollbügel (1) zugekehrten Seite (14)
einen dem Formverlauf des Überrollbügels (1) angepaßten Verbindungssteg (18)
aufweist, wobei im Bereich zwischen Verbindungssteg (18) und Überrollbügel (1)
die Befestigungsmittel (7) angeordnet sind.
8. Überrollbügel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verkleidung (6) aus drei aneinandergesetzten Hohlprofilteilen (8, 9, 10) gebildet
wird.
9. Überrollbügel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes
Hohlprofilteil (8, 9, 10) durch ein doppelseitiges Klebeband am angrenzenden
Überrollbügel (1) in Lage gehalten ist.
10. Überrollbügel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes
Hohlprofilteil (8, 9, 10) über einen lösbaren Klettverschluß (26) mit dem
Überrollbügel (1) verbunden ist.
11. Überrollbügel nach einem oder mehreren Ansprüchen, dadurch
gekennzeichnet, daß an der dem Überrollbügel (1) zugekehrten Seite (14) des
Verbindungssteges (18) jedes Hohlprofilteils (8, 9, 10) zumindest zwei mit
Abstand zueinander angeordnete vorstehende Zentrierstifte (27) angebracht sind,
die in korrespondierende Öffnungen (28) des Überrollbügels (1) eingreifen und
eine Zentrierung der Verkleidung (16) bei der Montage gewährleisten.
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