DE4444676A1 - Lichtübertragungsmittel und Vorrichtung zum Messen der Lichtabsorption - Google Patents
Lichtübertragungsmittel und Vorrichtung zum Messen der LichtabsorptionInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung von Wasser oder wäßri
gen Flüssigkeiten als lichtführendes Kernmedium eines langgestreckten,
festen Gefäßes mit geringem Durchmesser, das zur Lichttransmission ver
wendet wird. Insbesondere ist die Erfindung auf feste, rohrförmige
Lichtleiter gerichtet, die für spektrofotometrische Anwendungen geeignet
sind, und auf Methoden und Vorrichtungen zum Messen der Absorption von
Licht in geringvolumigen, wäßrigen Flüssigkeitsproben unter Verwendung
derartiger Lichtleiter. Dementsprechend besteht die allgemeine Aufgabe
der Erfindung darin, neue und verbesserte Methoden und Vorrichtungen
dieser Art zu schaffen.
Die Erfindung ist auf dem Gebiet der Faseroptik anwendbar, ob
wohl nicht hierauf beschränkt. Flüssigkernfaseroptikwellenleiter, d. h.
Lichtleiterfasern in der Form einer Kapillare, gefüllt mit einer Flüs
sigkeit, die als Lichtübertragungskern arbeitet, sind aus der US-PS
3,894,788 bekannt. Da Licht nicht wirksam durch eine flüssigkeitsgefüll
te Kapillare geschickt werden kann, es sei denn der Brechungsindex der
Kapillare ist geringer als der der Kernflüssigkeit, wird bei den Wellen
leitern dieses Patents eine organische Flüssigkeit als Kernflüssigkeit
verwendet. Diese organischen Flüssigkeiten sind speziell ausgewählt, da
mit sie Brechungsindices aufweisen, die größer als derjenige des beson
deren Materials sind, aus dem die Kapillare hergestellt ist, um eine
Ausbreitung der Lichtwellen über die Kernflüssigkeit über eine große Di
stanz zu ermöglichen.
Es bestand seit langem das Bedürfnis, Wasser oder eine andere
wäßrige Flüssigkeit in einer Flüssigkernfaseroptikumgebung zum Erleich
tern der chemischen Analyse von wäßrigen Lösungen durch lichtinterakti
ve Prozesse, wie Lichtabsorption, Colorimetrie und Fluoreszenz, zu ver
wenden. Jedoch wurde in Übereinstimmung mit der Lehre der US-PS
3,894,788 bisher allgemein angenommen, daß der niedrige Brechungsindex
von Wasser und anderer wäßriger Flüssigkeiten es unmöglich macht, der
artige Materialien als lichtleitendes Kernmedium eines Flüssigkernfaser
optikwellenleiters oder dergleichen zu verwenden.
Verschiedenste Techniken zur Analyse von Flüssigkeitsproben
sind bekannt. Diese umfassen optische Methoden, insbesondere Fotometrie
und Spektrofotometrie, wobei die Zusammensetzung und Konzentration von
gelösten Substanzen bestimmt werden durch Messen der Absorption von
Licht in einer Flüssigkeit, die solche Substanzen enthält. Diese opti
schen Analysetechniken basieren auf der Tatsache, daß unterschiedliche
Substanzen Licht bei unterschiedlichen Wellenlängen absorbieren. In der
Praxis dieser optischen Methoden kann die Lichtabsorption bei diskreten
Wellenlängen oder über ein breites Lichtspektrum, einschließlich ultra
violettes, sichtbares oder infrarotes Licht, gemessen werden.
Der Bedarf an Instrumenten, die zur optischen Analyse von
wäßrigen Proben im Sub-Milliliterbereich geeignet sind, ist in den
letzten Jahren gewachsen. Ein wesentlicher Grund für diesen wachsenden
Bedarf ist die Tatsache, daß Protein- und DNA-Proben gewöhnlich in
kleinvolumigen, wäßrigen Proben vorliegen. Beispielsweise ist es häufig
schwierig, große Mengen von tierischen, insbesondere menschlichen Gewe
beproben zu erhalten, die analysiert werden müssen. Es ist ferner ko
stenreich, Protein-, Enzym-, Antikörper- und DNA-Proben in großen Mengen
zu synthetisieren und zu reinigen.
Konventionelle Absorptionsspektrometer sind nicht genügend
empfindlich, um Lösungen zu analysieren, die aus sehr kleinvolumigen
Proben der oben erwähnten Art hergestellt sind. Beispielsweise beträgt
die ungefähre Detektionsgrenze, definiert als die niedrigste Konzentra
tion, die gegenüber dem Hintergrundsignal für doppelt gedrehte DNA unter
Verwendung der Absorption bei einer Wellenlänge von 260 nm unterschieden
werden kann, etwa 250 ng für eine 0,5 ml-Küvette mit einem Lichtweg von
10 mm.
Es wurden Anstrengungen unternommen, um das erforderliche Pro
benvolumen der Küvette zu reduzieren. Diese führten zu einer Reduktion
der Lichtweglänge, die ihrerseits die Instrumentenempfindlichkeit redu
ziert. Die kleinsten, kommerziell erhältlichen Flüssigkeitsproben-Küvet
ten mit 10 mm langen Lichtwegen enthalten Flüssigkeitsvolumen im 30 µl
bis 50 µl-Bereich. Für eine 5 µl-Zelle würde jedoch die Weglänge auf 0,5
mm reduziert, was somit zur Analyse nicht zufriedenstellend ist.
Gegenstand der Erfindung ist daher eine Spektrofotometerzelle
in Form einer festen, mit einer wäßrigen Flüssigkeit gefüllten Kapilla
re oder einem anderen, geeignet geformten, unflexiblen Gefäß, das mit
einer wäßrigen Flüssigkeit gefüllt werden kann.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist ein geeignet ge
formtes Gefäß, d. h. ein fester Wellenleiter, hergestellt aus einem amor
phen Polymermaterial mit einem Brechungsindex kleiner als derjenige von
Wasser. Ein Beispiel eines derartigen Materials ist Fluorkohlenstoff,
der bei normalen Umgebungstemperaturen fest ist und der einen Brechungs
index kleiner als 1,33 besitzt. Das resultierende Gefäß besitzt eine
rohrförmige Form und ist unter normalen Gebrauchsbedingungen unflexibel.
Alternativ kann eine feste Kapillare aus Glas oder einem ähnlichen Mate
rial verwendet werden, dessen Innenwandung mit einem Polymer mit niedri
gem Brechungsindex beschichtet ist.
Als Probenküvette wird somit ein fester Wellenleiter mit wäß
rigem Flüssigkeitskern verwendet, der axial beleuchtet wird, wobei die
Probe in den Wellenleiter eingezogen wird.
Ein Meßinstrument umfaßt daher eine Spektrofotometerzelle oder
Küvette der beschriebenen Art, die einen effektiven Lichtweg in der ent
haltenen Flüssigkeitsprobe aufweist, der bis zu hundertmal länger als
derjenige von Spektrofotometerzellen ist, die bisher in Gebrauch sind.
Die Lichtsammelleistung ist durch direkte Wechselwirkung des Flüssig
kernwellenleiters mit Faseroptik maximiert. Die erforderliche Lichtweg
länge durch die Probe wird durch Hindurchschicken des Meßlichtes durch
die Probe in mehreren Malen, typischerweise durch zweimaliges Hindurch
schicken, erreicht. Die Kombination des kleinen Volumens, des relativ
langen Lichtweges in der Probe und der hohen Wirksamkeit der Lichtsamm
lung verbessert die Absorptionsdetektionsgrenze um wenigstens zwei bis
vier Größenordnungen in bezug auf die Gesamtmenge der zu analysierenden
Probe, die erforderlich ist. Durch Eliminieren teurer optischer und me
chanischer Komponenten, wie Linsen und in einigen Fällen auch Spiegeln,
werden die Kosten eines derartigen Instruments wesentlich im Vergleich
zu bisher erhältlichen Absorptionsfotometern und Spektrofotometern ver
ringert.
Ein Gerät zum Messen der Lichtabsorption in kleinen, wäßrigen
Flüssigkeitsproben ist so gestaltet, daß der feste Wellenleiter mit
wäßrigem Flüssigkeitskern optisch mit einer Lichtquelle und einem Mit
tel zum Analysieren von Licht, beispielsweise einem Fotometer oder einem
Spektrofotometer, mittels optischer Fasern gekoppelt wird. Kleinvolumige
Proben werden in den Wellenleiter mittels eines Kolbens eingezogen bzw.
aus diesem herausgedrückt, der ein Teil der vorgenannten koppelnden op
tischen Fasern ist. Licht wird von der Lichtquelle axial in ein erstes
Ende der Probe, d. h. den Flüssigkernbereich des Wellenleiters, über den
Faseroptikkolben eingeleitet. Der Wellenleiter schließt das Licht auf
den Wellenleiterkernbereich der Probe ein. Die Kapillarkonfiguration des
Wellenleiters ist derart, daß der Wellenleiter die effektive Länge des
Lichtweges für ein vorgegebenes Probenvolumen maximiert. Nach Hindurch
laufen durch die wäßrige Probe in einer ersten Richtung gemäß einer er
sten Ausführungsform wird das Licht durch die Probe zu dem Faseroptik
kolben zurückreflektiert, wo es gesammelt und zu der Analyseeinrichtung
übertragen wird.
Die Erfindung wird nachstehend an den in den beigefügten Ab
bildungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch einen Abschnitt einer analytischen
Zelle.
Fig. 2 zeigt eine schematische Ansicht eines Gerätes zum Mes
sen der Lichtabsorption in kleinen, wäßrigen Flüssigkeitsproben.
Fig. 3 ist eine Teilansicht des Wellenleiterabschnitts des Ge
räts von Fig. 2.
Fig. 4 bis 7 zeigen geänderte Ausführungsformen des Abschnitts
des Geräts von Fig. 2 entsprechend Fig. 3.
Um Licht mit vernachlässigbarem Verlust durch eine optische
Faser zu schicken, ist es notwendig, das Licht durch einen lichtführen
den Kernbereich zu kanalisieren, der von einem Material umgeben oder um
kleidet ist, das einen niedrigeren Brechungsindex gegenüber Licht als
das in dem Kern enthaltene Material aufweist. Diese Anordnung resul
tiert darin, daß das meiste Licht, das versucht, durch die Wandung des
Lichtleiters auszutreten, reflektiert wird, wodurch es in dem Kernbe
reich unter der Voraussetzung eingeschlossen wird, daß natürlich das
auftreffende Licht in den Kernbereich in einem geeigneten Winkel relativ
zur Achse des Kerns eintritt. Die meisten heutigen festen, optischen Fa
sern bestehen aus speziellen Siliciumoxid- oder Glaskernen, die mit dün
neren, äußeren Beschichtungen aus Siliciumoxid oder anderen Materialien
von geringerem Brechungsindex als das Kernmaterial umgeben sind. Feste
Polymerkerne mit Beschichtungen werden ebenfalls weitgehend verwendet.
Die Polymer-beschichteten Fasern werden gewöhnlich für relativ kurze
Übertragungen verwendet, während die beschichteten Glaskernfasern typi
scherweise für längere Lichtausbreitungsdistanzen verwendet werden.
Die Verwendung von Wasser als Kernmaterial wurde bisher als
unmöglich wegen des Mangels eines geeigneten Materials, d. h. eines Mate
rials mit einem niedrigeren Brechungsindex als derjenige von Wasser, mit
dem der Wasserkanal umgeben wird, betrachtet. Der Brechungsindex von
Wasser ist etwa 1,33.
Erfindungsgemäß wird ein fester Kanal zum Enthalten eines
flüssigen Kerns, beispielsweise eine Kapillare, durch die Verwendung ei
nes Materials definiert, das einen Brechungsindex geringer als 1,33 be
sitzt. Amorphe Polymere mit genügend niedrigen Brechungsindices können
erzeugt werden, wenn ihre strukturellen Elemente einige oder sämtliche
der Fluorkohlenstoffgruppen -CF₃, -CF₂O, -CF(CF₃)₂ und -CH(CF₃)₂ umfas
sen. Ein kommerziell erhältliches Fluorkohlenstoffmaterial mit einem
Brechungsindex, der hier verwendbar ist, wird von der Dupont Company un
ter dem Namen "Teflon AF" vertrieben. Dieses kommerziell erhältliche
Fluorkohlenstoffmaterial besitzt einen Brechungsindex im Bereich von et
wa 1,29 bis 1,31 und kann in eine feste Kapillarröhre geformt werden.
Alternativ kann das Polymer auf die Innenwandung einer geeignet präpa
rierten, festen Röhre aus Glas oder dergleichen aufgebracht werden, so
das eine Innenauskleidung mit einem Brechungsindex geringer als 1,33 ge
bildet wird.
Eine externe Lichtquelle kann mit dem wäßrigen Kernmaterial
einer Kapillare oder Gefäßes einfach durch Einsetzen einer festen opti
schen Faser in die Kernflüssigkeit gekoppelt werden.
Wie aus der Beschreibung der Fig. 2 bis 7 hervorgeht, kön
nen Wellenleiter verwendet werden, um in Wasser gelöste Substanzen durch
Hindurchschicken von ultraviolettem, sichtbarem oder infrarotem Licht
durch die wäßrige Probe optisch zu analysieren. Der eingespeiste Licht
strahl kann eine größere Distanz durch die zu analysierende Flüssigkeit,
die in dem Kernbereich eines Wellenleiters enthalten ist, zurücklegen,
als bisher möglich war, da das meiste Licht, das austreten möchte, durch
die Polymer- oder polymerbeschichtete Gefäßwandung total reflektiert
wird, wodurch das Licht in dem Kern eingeschlossen wird, wodurch die ef
fektive Länge des Lichtwegs durch die Kernflüssigkeit vergrößert wird.
Die Vergrößerung des Lichtwegs vergrößert ihrerseits stark die erzielba
re Empfindlichkeit einer Flüssigkeitsanalyse, wie die Lichtabsorption,
Colorimetrie oder Fluoreszenz, und zwar wegen des vergrößerten Betrags
der Lichtwechselwirkung mit der zu analysierenden wäßrigen Flüssigkeit.
Gemäß Fig. 1 ist der übertragene Pfad des Lichts, das von ei
ner Punktquelle 10 ausgeht, die Summe der vielen kleinen Vielfachrefle
xionen von der Polymerwand 12 der festen Kapillare, wenn das Licht durch
den wäßrigen Kern 14 fortschreitet. Der effektive Lichtpfad durch die
wäßrige Flüssigkeit ist daher sehr viel länger als er nicht im Falle
der vorliegenden Erfindung sein würde, und dementsprechend wird mehr
Lichtenergie in der Flüssigkeit zerstreut als es sonst der Fall sein
würde. Dies resultiert in einer größeren Empfindlichkeit, wenn Licht
spektroskopie, Lichtabsorption oder Fluorimetrie unter Verwendung der
Erfindung durchgeführt wird.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß sie die
Analyse von sehr geringen Mengen von flüssigen Analyseproben ermöglicht,
da diese aufnehmende Kapillare einen inneren Durchmesser aufweisen kann,
der 0,1 mm oder kleiner sein kann. Flüssigkeitsproben mit einem Volumen
kleiner µl oder weniger können direkt in Kapillaren mit derart kleinen
Durchmessern durch Beleuchten der Kernprobe mit Licht von geeigneten
Wellenlängen analysiert werden.
Gemäß Fig. 2 bis 6 umfaßt ein Gerät 16 zum Messen der
Lichtabsorption in kleinen, wäßrigen Flüssigkeitsproben einen festen
Wellenleiter 18, der als eine Spektrofotometerzelle arbeitet, eine opti
sche Faser 20, eine Lichtquelle 22 und einen Lichtanalysator 24. Der
Wellenleiter 18 ist in der gleichen Weise wie der Wellenleiter von Fig.
1 mit flüssigem Kern konstruiert und umfaßt daher ein festes Kapillar
rohr, bestehend aus oder inwändig beschichtet mit einem Material, das
einen Brechungsindex aufweist, der kleiner als 1,33 ist.
Das freie Ende 26 des Wellenleiters 18 wirkt als eine Pipet
tenspitze, in die wäßrige Flüssigkeitsproben gezogen oder ausgestoßen
werden, indem die optische Faser 20 als ein Kolben verwendet wird, der
in das zweite oder obere Ende des Wellenleiters eingesetzt wird. Nachdem
eine Probe gezogen wurde, wird das freie Ende 26 des Wellenleiters 18,
d. h. die Pipettenspitze, oder eine Flüssigkeitseinlaß/Auslaßöffnung, die
darin vorgesehen ist, abgedichtet.
Die optische Faser 20 wird in einer Führung 28 geführt und
verläuft durch diese. Die Führung 28 ist axial relativ beweglich zu ei
nem Zylinder 30. Mittels eines Schiebearms 32, der an der Führung 28 be
festigt ist, wird der Führung 28 und daher der als Kolben wirkenden Fa
ser 20 eine hin- und hergehende Bewegung verliehen.
Die optische Faser 20 ist mit der Lichtquelle 22 über einen
Koppler 34 und eine optische Faser 36 verbunden. Dasjenige Ende der op
tischen Faser 20, das dem Koppler 34 abgewandt ist, ist in den Wellen
leiter 18 eingesetzt und relativ zu diesem beweglich, so daß sie als
Kolben wirkt. Die optische Faser 20 ist auch mit dem Lichtanalysator 24,
d. h. einem Spektrofotometer, über den Koppler 34 und eine optische Faser
38 gekoppelt.
Licht, das von der Quelle 22 emittiert wird, wird auf eine
Probe 40 übertragen, die in den Wellenleiter 18 durch die optische Faser
20 gezogen worden ist, wie in Fig. 3 dargestellt ist. Der Wellenleiter
18 bewirkt, daß das empfangene Licht axial durch die Flüssigkeitsprobe
40 ausgebreitet wird, wie nachstehend beschrieben wird. Nach Durchlaufen
der Probe 40 wird das Licht wieder am optischen Filter 20 empfangen und
an den Lichtanalysator 24 übermittelt.
Die optische Faser 20 sollte steif und gegen Wasser und Abrieb
resistent sein, um als Kolben zu wirken. Die Faser 20 sollte das maximal
erreichbare Verhältnis von Kerndurchmesser zu Faseraußendurchmesser auf
weisen, um die Lichtsammelwirkung zu erhöhen. Ein Siliciumoxidkern mit
einem Überzug aus dotiertem Siliciumoxid wird bevorzugt, da eine solche
Konstruktion steif ist und eine gute Lichttransmission liefert. Der
Überzug sollte so gewählt sein, daß er die Kabelsteifheit, Abriebfestig
keit und, wie erwähnt, das Maximalverhältnis von Kern-/Faserdurchmesser
erhöht. Metallgepufferte Fasern werden hier bevorzugt, da sie dünner,
steifer, abriebfester und wasserresistenter als alternative polymerge
pufferte Fasern sind. Metalle, die üblicherweise zum Puffern in der Be
schichtung verwendet werden, sind Gold, Aluminium und Kupfer. Einige der
polymergepufferten Fasern, beispielsweise Polyimid, "Tefzel" und "Te
flon AF" können ebenfalls verwendet werden. Das freie Ende der Faser 20
kann flach oder zu einer konvexen Form poliert sein, um Lichtverluste an
der Faser-Flüssigkeits-Grenzschicht zu minimalisieren.
Die Kapillarkonfiguration des als Spektrofotometerzelle wir
kenden Wellenleiters 20 maximiert den Lichtpfad für irgendein vorgegebe
nes Probenvolumen. Das angelegte Licht wird sich daher auf einer
größeren Distanz durch die Probe 40 ausbreiten, als es bisher möglich
war, da das meiste Licht, das durch die Polymer- oder polymerbeschichte
te Wellenleiterwandung auszutreten versucht, total reflektiert und daher
im Kern gehalten wird, wodurch die Länge des Lichtwegs durch die Probe
vergrößert wird. Die Vergrößerung des Lichtwegs vergrößert ihrerseits
erheblich die Empfindlichkeit einer Flüssigkeitsanalyse wegen der Ver
größerung der Lichtwechselwirkung mit der wäßrigen Flüssigkeit 40.
Das Abdichten des Endes des Wellenleiters 18 wird gemäß der
Ausführungsform von Fig. 4 mittels eines Spiegels 42 bewirkt. Licht, das
von der optischen Faser 18 durch die Probe 40 geschickt wird, wird durch
den Spiegel 42 zurück zur Faser 18 reflektiert. Der Lichtweg durch die
Probe 40 beträgt dementsprechend das Doppelte der Länge des Abschnitts
des Wellenleiterkerns, der durch die Probe eingenommen wird. Der Spiegel
42 ist an einem ersten Ende eines ringförmigen Wellenleiterempfängers 44
befestigt, der in Form einer Hülse auf dem Wellenleiter 18 sitzt. Wenn
notwendig, können geeignete Mittel verwendet werden, um ein Lecken der
Probe 40 zu verhindern, indem beispielsweise ein Dichtungsring an der
Innenseite des Empfängers 44 vorgesehen wird.
Fig. 5 zeigt eine alternative Ausführungsform für den Wellen
leiter und die spiegelnde Grenzfläche. Gemäß Fig. 5 ist das Wellenleite
rende 26 dargestellt als in Kontakt gebracht mit einem Quecksilbertrop
fen 46, nachdem die Probe 40 gezogen worden ist. Der Quecksilbertropfen
46 wirkt als ein Spiegel.
Als weitere Alternative kann gemäß Fig. 6 der Spiegel 42 per
manent an dem Ende 26 des Wellenleiters befestigt sein und die Probe 40
in den Wellenleiter 18 über eine seitliche Probeneinlaßbohrung 48 in dem
Wellenleiterende 26 gezogen werden.
Der Spiegel der Ausführungsform gemäß Fig. 7 ist in Form eines
polierten Drahtes 50 ausgebildet, der in das Wellenleiterende 26 bis zu
einer Stelle eingesetzt ist, wo er nicht mit der Einlaßbohrung 48 kolli
diert.
Die optische Faser 20 wirkt sowohl als Lichtüberträger als
auch als Lichtempfänger. Der Koppler 34 führt die Lichtaufspaltung zwi
schen den speisenden und empfangenden Kanälen durch. Bei dem Faseroptik
koppler 34 handelt es sich um einen 1 × 2 Koppler in der Faseroptiktech
nik und besitzt typischerweise ein Aufspaltverhältnis von 50/50 zu 99/1,
wobei der Lichtweg mit höherem Prozentsatz dem Lichtanalysator zugeord
net ist.
Claims (18)
1. Lichtübertragungsmittel, umfassend eine Kapillare (18),
die einen Kernbereich definiert, der von einer wäßrigen Flüssigkeit ge
füllt ist, wobei die Kapillare (18) fest ist und einen Brechungsindex
gegenüber Lichtwellen, die sich in der wäßrigen Flüssigkeit ausbreiten,
aufweist, der kleiner als derjenige der wäßrigen Flüssigkeit ist.
2. Lichtübertragungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Grenzfläche zwischen der Kapillare (18) und der wäß
rigen Flüssigkeit aus einem amorphen, festen Fluorkohlenstoffmaterial
besteht.
3. Lichtübertragungsmittel nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Fluorkohlenstoffmaterial einen Innenüberzug auf einem
rohrförmigen Substrat umfaßt.
4. Lichtübertragungsmittel nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Fluorkohlenstoff einen Brechungsindex kleiner
als 1,33 aufweist.
5. Lichtübertragungsmittel nach einem der Ansprüche 1 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß eine feste optische Faser in den Kernbereich
an einem Ende hiervon eingesetzt ist, um Licht zu der wäßrigen Flüssig
keit einzukoppeln, und ein Lichtempfangsmittel mit dem entgegengesetzten
Ende des Kernbereichs gekoppelt ist.
6. Verfahren zur Verwendung einer wäßrigen Flüssigkeit als
Lichtübertragungsmedium, umfassend die Schritte:
Bilden eines festen Kanals mit einer Innenwandung, die durch ein festes, amorphes Polymermaterial mit einem Brechungsindex kleiner als 1,33 gebildet wird;
Bilden eines festen Kanals mit einer Innenwandung, die durch ein festes, amorphes Polymermaterial mit einem Brechungsindex kleiner als 1,33 gebildet wird;
Füllen des Kanals mit einer wäßrigen Flüssigkeit;
Schicken von Licht in die wäßrige Flüssigkeit an einem Ende des Kanals; und
Empfangen des durch die wäßrige Flüssigkeit übertragenen Lichtes an einem vorgewählten Punkt längs des Kanals.
Schicken von Licht in die wäßrige Flüssigkeit an einem Ende des Kanals; und
Empfangen des durch die wäßrige Flüssigkeit übertragenen Lichtes an einem vorgewählten Punkt längs des Kanals.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kanal durch Formen des Polymers in ein Kapillarrohr gebildet wird, wobei
das Polymer einen Fluorkohlenstoff umfaßt, der wenigstens eine der Grup
pen -CF₃, -CF₂O, -CF(CF₃)₂ und -CH(CF₃)₂ enthält.
8. Verfahren zur Verwendung einer wäßrigen Flüssigkeit als
Lichtübertragungsmedium, umfassend die Schritte:
Bilden eines Kanals, der eine Innenwandung aufweist, die durch ein festes, amorphes Polymermaterial definiert wird, das einen Bre chungsindex kleiner als 1,33 aufweist, wobei der Kanal durch Beschichten der Innenwandung eines Rohrs mit dem Polymer gebildet wird;
Bilden eines Kanals, der eine Innenwandung aufweist, die durch ein festes, amorphes Polymermaterial definiert wird, das einen Bre chungsindex kleiner als 1,33 aufweist, wobei der Kanal durch Beschichten der Innenwandung eines Rohrs mit dem Polymer gebildet wird;
Füllen des Kanals mit einer wäßrigen Flüssigkeit;
Schicken von Licht in die wäßrige Flüssigkeit an einem Ende des Kanals; und
Empfangen des durch die wäßrige Flüssigkeit übertragenen Lichts an einem ausgewählten Punkt längs des Kanals.
Schicken von Licht in die wäßrige Flüssigkeit an einem Ende des Kanals; und
Empfangen des durch die wäßrige Flüssigkeit übertragenen Lichts an einem ausgewählten Punkt längs des Kanals.
9. Vorrichtung zum Messen der Lichtabsorption in kleinen wäß
rigen Flüssigkeitsproben, umfassend
eine Spektrofotometerzelle gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5 als ein Aufnehmer für zu analysierende Flüssigkeitsproben;
Mittel zum Herstellen von Flüssigkeitskommunikation zwischen dem Kernbereich des Wellenleiters und dem Äußeren des Wellenleiters, wo durch eine Flüssigkeitsprobe in den Wellenleiter eingezogen und aus die sem ausgestoßen werden kann;
einen Faseroptikkolben, der in den Wellenleiter am ersten Ende hiervon eingesetzt ist, um die zu analysierende Flüssigkeitsprobe zu be wegen;
eine Quelle für Analyselicht;
Mittel zum optischen Koppeln der Lichtquelle mit dem Kolben, wodurch Licht durch eine Flüssigkeitsprobe, die in den Wellenleiter ein gezogen wurde, sich ausbreiten kann;
Lichtanalysemittel; und
Mittel zum optischen Koppeln des Kolbens mit den Anaylsemit teln.
eine Spektrofotometerzelle gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5 als ein Aufnehmer für zu analysierende Flüssigkeitsproben;
Mittel zum Herstellen von Flüssigkeitskommunikation zwischen dem Kernbereich des Wellenleiters und dem Äußeren des Wellenleiters, wo durch eine Flüssigkeitsprobe in den Wellenleiter eingezogen und aus die sem ausgestoßen werden kann;
einen Faseroptikkolben, der in den Wellenleiter am ersten Ende hiervon eingesetzt ist, um die zu analysierende Flüssigkeitsprobe zu be wegen;
eine Quelle für Analyselicht;
Mittel zum optischen Koppeln der Lichtquelle mit dem Kolben, wodurch Licht durch eine Flüssigkeitsprobe, die in den Wellenleiter ein gezogen wurde, sich ausbreiten kann;
Lichtanalysemittel; und
Mittel zum optischen Koppeln des Kolbens mit den Anaylsemit teln.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
der Wellenleiter eine feste Kapillarröhre ist, die eine Innenfläche zum
definieren einer Grenzschicht mit einer zu analysierenden Flüssigkeits
probe besitzt, wobei diese Innenfläche einen Brechungsindex kleiner als
1,33 besitzt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeich
net, daß der Wellenleiter in Form einer festen Kapillare aus einem Flu
orpolymer mit einem Brechungsindex kleiner als 1,33 gebildet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Wellenleiter einen Reflektor umfaßt, der den Wel
lenleiter am zweiten Ende verschließt, wodurch an einem Ende des Wellen
leiters in die Probe geleitetes Licht zurück zu diesem Ende des Wellen
leiters reflektiert wird.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine seitliche Probeneinlaßbohrung in dem Wellenleiter
benachbart zum zweiten Ende hiervon angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß mit dem Kolben ein Lichtkopplungs- und -aufspaltungs
mittel zum Richten von Licht von der Lichtquelle zum Faseroptikkolben
zum Übertragen in die wäßrige Flüssigkeit und zum Richten von durch den
Faseroptikkolben empfangenen Licht zu den Mitteln zum Koppeln des Kol
bens mit dem Analysemittel umfaßt.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Wellenleiter einen Reflektor zum wahlweisen Ver
schließen des zweiten Endes des Wellenleiters umfaßt, nachdem eine Probe
in den Wellenleiter eingezogen wurde, wobei vom ersten Ende des Wellen
leiters in die Probe gerichtetes Licht zurück zu dem ersten Ende des
Wellenleiters reflektiert wird.
16. Vorrichtung zum Messen der Lichtabsorption in kleinen,
wäßrigen Flüssigkeitsproben, umfassend:
eine Spektrofotometerzelle in Form eines hohlen Lichtwellen leiters mit axialem, hohlem Kern und einem ersten und einem zweiten En de, der im wesentlichen fest ist, wobei das erste Ende als eine Pipet tenspitze wirkt, durch die wäßrige Flüssigkeitsproben in den Kern auf einanderfolgend zur Analyse eingesaugt und dann ausgestoßen werden;
Reflektormittel, die in Ausrichtung mit dem Kern benachbart zu dem ersten Ende des Wellenleiters angeordnet sind, wobei von dem zweiten Ende des Wellenleiters übertragenes Licht durch die Probe vom zweiten Ende zum ersten Ende und dann zurückreflektiert zum zweiten Ende ver läuft;
einen Faseroptikkolben, der teilweise in den Wellenleiter am zweiten Ende hiervon eingesetzt ist, wodurch der Kontakt zwischen dem Faseroptikkolben und der Probe hergestellt wird und der Kolben optisch mit einer Probe in dem Kern gekoppelt und Analyselicht in die Probe ge leitet und aus dieser über den Kolben empfangen wird;
eine Lichtquelle, die optisch mit dem Faseroptikkolben gekop pelt ist; und
Lichtanalysemittel, die optisch mit dem Faseroptikkolben ge koppelt sind, wodurch Licht von der Lichtquelle, das an den Faseroptik kolben abgegeben wird, axial in zwei Richtungen durch die Probe verläuft und zu dem Faseroptikkolben zurückkehrendes Licht an das Analysemittel abgegeben wird.
eine Spektrofotometerzelle in Form eines hohlen Lichtwellen leiters mit axialem, hohlem Kern und einem ersten und einem zweiten En de, der im wesentlichen fest ist, wobei das erste Ende als eine Pipet tenspitze wirkt, durch die wäßrige Flüssigkeitsproben in den Kern auf einanderfolgend zur Analyse eingesaugt und dann ausgestoßen werden;
Reflektormittel, die in Ausrichtung mit dem Kern benachbart zu dem ersten Ende des Wellenleiters angeordnet sind, wobei von dem zweiten Ende des Wellenleiters übertragenes Licht durch die Probe vom zweiten Ende zum ersten Ende und dann zurückreflektiert zum zweiten Ende ver läuft;
einen Faseroptikkolben, der teilweise in den Wellenleiter am zweiten Ende hiervon eingesetzt ist, wodurch der Kontakt zwischen dem Faseroptikkolben und der Probe hergestellt wird und der Kolben optisch mit einer Probe in dem Kern gekoppelt und Analyselicht in die Probe ge leitet und aus dieser über den Kolben empfangen wird;
eine Lichtquelle, die optisch mit dem Faseroptikkolben gekop pelt ist; und
Lichtanalysemittel, die optisch mit dem Faseroptikkolben ge koppelt sind, wodurch Licht von der Lichtquelle, das an den Faseroptik kolben abgegeben wird, axial in zwei Richtungen durch die Probe verläuft und zu dem Faseroptikkolben zurückkehrendes Licht an das Analysemittel abgegeben wird.
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