DE4444407A1 - Gelenkbeschlag für Fahrzeugsitze - Google Patents
Gelenkbeschlag für FahrzeugsitzeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Gelenkbeschlag für Fahrzeugsitze, insbesondere
Kraftfahrzeugsitze, der die Merkmale des Oberbegriffs des Anspruches 1 auf
weist.
Bei bekannten Gelenkbeschlägen dieser Art sind die Rastöffnungen durch die
Lücken eines Zahnkranzes, dessen Zähne von einer Trägerfläche in radialer
oder axialer Richtung abstehen, und die Rastelemente durch die Zähne einer
Klinke oder eines Zahnkranzes gebildet, dessen Zähne von einem in axialer
Richtung relativ zu dem ganzen Zahnkranz verschiebbaren Träger in axialer
oder radialer Richtung abstehen. Nachteilig ist bei diesen bekannten Gelenk
beschlägen vor allem, daß sie eine Änderung der Winkelposition des einen
Beschlagteils relativ zum anderen Beschlagteil nur in Stufen zulassen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Gelenkbeschlag der
eingangs genannten Art zu schaffen, der auch eine stufenlose Winkeländerung
zu läßt. Diese Aufgabe löst ein Gelenkbeschlag mit den Merkmalen des An
spruches 1.
Wenn die Rastelemente nicht wie bei den bekannten Gelenkbeschlägen nur
gemeinsam, sondern unabhängig voneinander gegen die Rastöffnungen hin
bewegbar sind, kann die Anordnung der Rastelemente bezüglich der Rastöff
nungen ohne Schwierigkeiten so getroffen werden, daß in jeder Winkelstellung
innerhalb des Schwenkbereiches wenigstens eines der Rastelemente in eine der
Rastöffnungen eingreifen kann, wodurch trotz einer formschlüssigen Verriege
lung der beiden Beschlagteile im wirksamen Zustand der Rastsperre eine stufen
lose Winkeländerung möglich ist.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform beruht die Anordnung der Rastelemen
te bezüglich der Rastöffnungen auf dem Nonius-Prinzip. Der Winkel zwischen
zwei in der Schwenkrichtung aufeinanderfolgenden Rastöffnungen unterschei
det sich dabei von dem entsprechenden Winkel zwischen zwei aufeinanderfol
genden Rastelementen. Vorzugsweise ist der Winkel zwischen zwei Rastöff
nungen kleiner als der entsprechende Winkel zwischen zwei Rastelementen.
Zweckmäßigerweise verjüngen sich die Rastelemente zu dem gegen die Rastöff
nungen weisenden Ende hin. Man kann aber auch Rastöffnungen vorsehen, die
gegen die Rastelemente hin eine in der Schwenkrichtung größer werdende
Weite haben, oder derartige Rastöffnungen zusammen mit sich verjüngende
Rastelemente. Der große Vorteil dieser Maßnahmen besteht darin, daß die
Rastelemente auch dann, wenn sie nur unvollständig in die Rastöffnungen
eingreifen können, die gewünschte Sperrwirkung erbringen können. Die
Mindestzahl der erforderlichen Rastelemente und Rastöffnungen läßt sich mit
solchen Rastelementen und/oder Rastöffnungen gering halten. Allerdings
müssen dann, wenn die Flanken der Rastelemente und/oder diejenigen der
Rastöffnungen in der Schwenkrichtung gegenüber einer Radialebene geneigt
sind, zumindest dann, wenn der Neigungswinkel der Riegel bzw. der Geome
trie ihrer Führungen so gewählt sind, daß keine Selbsthemmung vorhanden ist,
Maßnahmen getroffen werden, um sicherzustellen, daß bei einer Belastung des
Gelenkbeschlages im Sinne einer Schwenkbewegung des einen Teils relativ
zum anderen Teil die Rastelemente nicht aus der Eingriffsposition in die Freiga
beposition gedrückt werden.
Die Anordnung der Rastöffnungen und der Rastelemente kann so getroffen
werden, daß letztere in axialer Richtung in die Rastöffnungen hineinbewegt
und aus diesen herausbewegt werden können. Bei einer bevorzugten Ausfüh
rungsform sind jedoch die Rastelemente in radialer Richtung bewegbar. Sie
können dann als Riegel ausgebildet sein, wobei zweckmäßigerweise die Riegel
ein rechteckförmiges Querschnittsprofil haben, da sich die erforderlichen
Führungen für solche Riegel kostengünstig realisieren lassen und auch für eine
optimale Ausbildung des in Eingriff mit den Rastöffnungen kommenden freien
Endabschnittes ein solcher Querschnitt günstig ist.
Vorteilhafterweise sind die Rastelemente radial innerhalb einer Ringzone an
geordnet, in welcher die radial nach innen offenen Rastöffnungen vorgesehen
sind. Hierdurch erzielt man eine sehr kompakte Bauweise. Außerdem lassen
sich die Rastöffnungen sehr einfach, nämlich durch die Lücken zwischen den
Zähnen eines Zahnkranzes, realisieren.
Damit diejenigen Rastelemente, die auf eine der Rastöffnungen ausgerichtet
sind, selbsttätig in die Sperrstellung bewegt werden, sobald die Rastelemente
von der Betätigungseinrichtung freigegeben werden, ist jedes Rastelement zu
den Rastöffnungen hin mit je einem vorgespannten Federelement belastet. Bei
einer bevorzugten Ausführungsform sind alle Federelemente einstückig mit
einer Trägerscheibe ausgebildet, von der die zungenartig ausgebildeten Feder
elemente abstehen. Hierdurch wird der Aufwand für die Federelemente und
vor allem auch für die Montage erheblich reduziert.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist die Betätigungseinrichtung für die
Rastelemente einen konzentrisch zur Gelenkachse angeordneten und um diese
drehbaren Ring auf, der für jedes Federelement mit einer an dieses anlegbaren
und es bei einer Drehbewegung in der einen Drehrichtung im Sinne einer
Erhöhung der Vorspannung bewegenden Nockenfläche versehen ist. Die Rastel
emente werden hier also mittels der Federelemente aus der Raststellung heraus
in die Freigabestellung bewegt, weshalb es zweckmäßig ist, jedes Federelement
in Verschieberichtung des zugeordneten Rastelementes mit diesem formschlüs
sig zu verbinden, beispielsweise in eine Bohrung des Rastelementes eingreifen
zu lassen.
Im folgenden ist die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen im einzelnen erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine unvollständig dargestellte Ansicht der Außenseite eines
ersten Ausführungsbeispiels,
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1,
Fig. 3 eine perspektivische Explosionsdarstellung des ersten Ausfüh
rungsbeispiels,
Fig. 4 eine vergrößert dargestellte Draufsicht auf die Rastöffnungen
und die Rastelemente des ersten Ausführungsbeispiels im ver
riegelten Zustand des Beschlages,
Fig. 5 eine Draufsicht entsprechend Fig. 4 im entriegelten Zustand
des Beschlages,
Fig. 6 eine Draufsicht auf die Rastöffnungen eines zweiten Ausfüh
rungsbeispiels,
Fig. 7 eine Draufsicht auf die Rastelemente des zweiten Ausführungs
beispiels,
Fig. 8 eine Draufsicht auf die Rastöffnungen und die Rastelemente
des zweiten Ausführungsbeispiels im verriegelten Zustand des
Beschlages.
Ein Gelenkbeschlag zum Verbinden der tragenden Struktur der Rückenlehne
eines Kraftfahrzeugsitzes mit der tragenden Struktur von dessen Sitzteil weist
einen mit der Struktur der Rückenlehne zu verbindenden oberen Beschlagteil 1
und einen mit der tragenden Struktur des Sitzteils zu verbindenden unteren
Beschlagteil 2 auf, die beide aus Stahlblech durch Stanzen hergestellt sind.
In den unteren Beschlagteil 2 sind auf der dem oberen Beschlagteil 1 zugekehr
ten Seite radial verlaufende Nuten 4 eingeformt, deren Tiefe etwa gleich der
Materialdicke des unteren Beschlagteils 2 ist. Daher sind die die Nuten 4 in
axialer Richtung begrenzenden, in Fig. 2 sichtbaren Materialpartien 5 um die
Nuttiefe in axialer Richtung vom oberen Beschlagteil 1 weg versetzt. Auf jede
der in einer zur Gelenkachse 3 konzentrischen Ringzone liegenden Nuten 4 ist
ein ausgestanzter Durchbruch 6 ausgerichtet.
Radial innerhalb der Materialpartie 5 liegt eine die Gelenkachse 3 definierende
Nabe 7, welche einstückig mit dem unteren Beschlagteil 2 ausgebildet ist und
sich in axialer Richtung über die Ebene zwischen dem oberen Beschlagteil 1
und dem unteren Beschlagteil 2 hinaus erstreckt. Die Außenmantelfläche dieser
Nabe 7 bildet die Lagerfläche für eine Nabe 8, welche einstückig mit dem
oberen Beschlagteil 1 ausgebildet ist und sich ebenfalls in axialer Richtung über
die Ebene zwischen dem oberen Beschlagteil 1 und dem unteren Beschlagteil 2
hinaus erstreckt. Die Nabe 8 ist an einen Ringbereich 9 des oberen Beschlag
teils 1 angeformt, der etwa um die Materialstärke des oberen Beschlagteils 1
gegenüber dessen übrigen Bereichen in axialer Richtung vom unteren Beschlag
teil 2 weg versetzt ist, mit Ausnahme von Zähnen 10 längs der in radialer
Richtung außenliegenden Randzone. Diese Zähne 10 sind, wie insbesondere
die Fig. 4 und 5 zeigen, gleichmäßig über einen Winkel von 360° verteilt
angeordnet und bilden einen in sich geschlossenen Zahnkranz, dessen radial
nach innen vorspringende Zähne in den seitlich durch den Ringbereich 9 und
radial innen durch die Nabe 8 begrenzten Ringraum 11 ragen.
Im Ausführungsbeispiel sind neunzehn Zähne 10 vorgesehen, die ein trapez
artiges Querschnittsprofil haben. Der Neigungswinkel der beiden Flanken und
die Führungsgeometrie sind derart gewählt, daß sich die Reibungsverhältnisse
an den Riegeln im Selbsthemmungsbereich befinden.
Die Lücken zwischen den Zähnen 10 bilden je eine Rastöffnung 12. Es sind
also insgesamt neunzehn Rastöffnungen 12 vorhanden, die gleichmäßig über
einen Winkel von 360° verteilt sind und ein trapezförmiges Querschnittsprofil
mit einer radial nach innen zunehmenden Weite haben.
In jeder der zehn Nuten 4 ist radial verschiebbar ein im Querschnitt rechteckför
miger Riegel 13 praktisch spielfrei geführt. Wie Fig. 2 zeigt, ist die in axialer
Richtung gemessene Dicke der Riegel 13, die alle gleich ausgebildet sind, an
den axialen Abstand der Innenseite des Ringraumes 11 vom Grund der Nuten 4
angepaßt, so daß die Riegel 13 nicht in axialer Richtung aus den Nuten 4
austreten können.
Wie die Fig. 4 und 5 zeigen, hat der in eine der Rastöffnungen 12 einführbare
Endabschnitt 13′ der Riegel 13 eine trapezartige Querschnittsform. Der Nei
gungswinkel der Flanken ist im wesentlichen gleich dem Neigungswinkel der
Flanken der Rastöffnungen 12 gewählt. Wie Fig. 4 zeigt, sind die Abmessungen
des Endabschnittes 13′ in Schwenkrichtung kleiner als die entsprechenden
Abmessungen der Rastöffnungen 12, so daß zu beiden Seiten des Endabschnit
tes 13′ ein Zwischenraum zwischen seinen Flanken und denjenigen der Rastöff
nung 12 vorhanden ist, wenn der Endabschnitt 13′ auf die Mitte der Rastöff
nung 12 ausgerichtet und in diese vollständig eingeführt ist. Einem mittig auf
eine der Rastöffnungen 12 ausgerichteten Riegel 13 steht, wie Fig. 4 zeigt, stets
ein Riegel 13 gegenüber, der auf die Mitte eines der Zähne 10 ausgerichtet ist,
wenn, wie im Ausführungsbeispiel, eine ungerade Anzahl von Zähnen 10
vorgesehen ist.
Bei der gewählten Anzahl von neunzehn Rastöffnungen 12 und zehn Riegeln
13 ist entsprechend dem Nonius-Prinzip der Winkel, den zwei in der Schwenk
richtung aufeinanderfolgende Riegel 13 definieren, um ein Zehntel kleiner als
der Winkel, den einer der Zähne 10 mit dem übernächsten Zahn 10 definiert,
wie dies insbesondere Fig. 4 erkennen läßt. Die Abmessungen der Endabschnit
te 13′ der Riegel 13 in der Schwenkrichtung sind um so viel kleiner gewählt als
die entsprechenden Abmessungen der Rastöffnungen 12, daß dann, wenn einer
der Riegel 13 auf die Mitte einer der Rastöffnungen 12 ausgerichtet ist, die
beiden benachbarten Riegel 13 annähernd bis zum Grund in die Rastöffnungen
12 eindringen können, auf die sie ausgerichtet sind, und dabei mit ihrer einen
Flanke an der einen Flanke der Rastöffnung 12 anliegen. Diese beiden Riegel
13 verriegeln den oberen Beschlagteil 1 mit dem unteren Beschlagteil 2 in
beiden Schwenkrichtungen formschlüssig und spielfrei. An der Verriegelung
sind außerdem die beiden auf diese Riegel 13 folgenden Riegel 13 beteiligt, die
aber nur unvollständig in die auf sie ausgerichteten Rastöffnungen 12 eingrei
fen. Die fünf übrigen Riegel 13 treffen mit ihrer radial nach außen weisenden
Kopffläche auf die radial nach innen weisende Kopffläche der Zähne 10.
Infolge der geneigten Flanken der Endabschnitte 13′ der Riegel 13 und der
Rastöffnungen 12 sind in jeder anderen Winkellage des oberen Beschlagteils 1
relativ zum unteren Beschlagteil 2 wenigstens zwei Riegel 13 in zumindest
unvollständigem Eingriff in zwei der Rastöffnungen 12, wobei der eine Riegel
eine Schwenkbewegung in der einen Richtung und der andere Riegel eine
Schwenkbewegung in der entgegengesetzten Richtung formschlüssig verhindert.
An jedem der unabhängig voneinander in axialer Richtung verschiebbaren
Riegel 13 greift ein Federelement 14 an, das durch eine Formfeder gebildet ist,
die mit einem Arm 14′ durch den zugeordneten Durchbruch 6 hindurch in
eine Querbohrung 15 des zugeordneten Riegels 13 eingreift und auf diesen
eine radial nach außen gerichtete Kraft auszuüben vermag. Mittels der Feder
elemente 14 können deshalb alle Riegel 13 so weit radial nach außen verscho
ben werden, als dies die Zähne 10 und Rastöffnungen 12 zulassen. Wie Fig. 3
zeigt, sind alle Federelemente 14 einstückig mit einer Ringscheibe 16 ausge
bildet. Von deren äußerem Rand erstreckt sich jedes der gleich ausgebildeten
Federelemente 14 zunächst radial nach außen, ist dann in Umfangsrichtung
unter Bildung eines radial nach außen weisenden Höckers 14′′ abgebogen und
erstreckt sich dann ein Stück weit in Umfangsrichtung. An diesen Abschnitt
schließt sich rechtwinklig, also mit einer Erstreckung in axialer Richtung, der
Arm 14′ an. Die gewählte Form des Federelementes 14 ermöglicht dem Arm
14′ einen Federweg in radialer Richtung, der mindestens so groß ist wie der
Verschiebeweg der Riegel 13 in radialer Richtung.
Die Ringscheibe 16 ist auf einer im Ausführungsbeispiel aus Kunststoff beste
henden Buchse 17 neben der dem oberen Beschlagteil 1 abgewandten Seite
des unteren Beschlagteils 2 angeordnet, wie Fig. 2 zeigt. Die Buchse 17,
welche die Nabe 7 des unteren Beschlagteils 2 durchdringt und in ihr drehbar
gelagert ist, ist einstückig mit einer Abdeckkappe 18 ausgebildet, welche die
Ringscheibe 16 vollständig abdeckt und mit ihrem zum unteren Beschlagteil 2
hin abgebogenen Rand am unteren Beschlagteil 2 anliegt. Radial federnde
Zungen 19 der Buchse 17 bilden die eine Flanke einer Ringnut der Buchse 17,
in welche die Nabe 7 eingreift.
Zur Freigabe des oberen Beschlagteiles 1 für eine Schwenkbewegung ist es
notwendig, alle Riegel 13 in die in Fig. 5 dargestellte Entriegelungsstellung zu
bringen, in welcher sie sich alle radial innerhalb der Rastöffnungen 12 befin
den. Für diese Verschiebebewegung radial nach innen müssen alle Arme 14′
der Federelemente 14 entsprechend radial nach innen bewegt werden. Hierfür
ist eine als Ganzes mit 20 bezeichnete Betätigungseinrichtung oder Steuer
einheit vorgesehen. Die Steuereinheit 20 weist einen Ring 21 auf, von dem
radial ein Betätigungshebel 22 absteht, weshalb in dem hochgestellten Rand
der Abdeckkappe 18 eine Ausnehmung 18′ vorgesehen ist, durch die hindurch
der Betätigungshebel 22 sich erstreckt. Der Ring 21 ist in der von der Ring
scheibe 16 definierten Ebene angeordnet und übergreift die in der Ebene der
Ringscheibe 16 liegenden Teile der Federelemente 14 einschließlich der
Höcker 14′′. Für jeden dieser Höcker 14′′ weist der Ring 21 in seiner Innen
mantelfläche eine Nockenfläche 23 auf. Der Verlauf aller gleich ausgebildeten
Nockenflächen 23 ist so gewählt, daß ein Schwenkwinkel, der wesentlich
kleiner ist als der Winkel zwischen zwei aufeinanderfolgenden Riegeln 13 und
im Ausführungsbeispiel etwa 15° beträgt, ausreicht, um den Arm 14′ aller
Federelemente 14 von einer Position, die dem vollständigen Eingriff des zu
geordneten Riegels 13 in eine der Rastöffnungen 12 entspricht, in eine Position
zu bewegen, in welcher der zugeordnete Riegel 13 außer Eingriff mit den
Rastöffnungen 12 ist.
Eine nicht dargestellte, vorgespannte Feder sucht die Steuereinheit 20 in derje
nigen Winkelposition zu halten, in welcher die Federelemente 14 die Riegel 13
in der Verriegelungsstellung zu halten vermögen. Nach einer Schwenkbewe
gung der Steuereinheit 20 in diejenige Winkelstellung, in welcher alle Riegel
13 sich in ihrer Freigabestellung befinden, braucht deshalb für eine erneute
Verriegelung des Gelenkbeschlages nur die Steuereinheit 20 wieder freigegeben
zu werden. Sie wird dann von der Feder selbsttätig in die Sperrstellung zurück
geschwenkt.
Wenn, wie üblich, durch eine Betätigung der Steuereinheit 20 auch ein auf der
anderen Sitzseite vorgesehener, spiegelbildlich gleich ausgebildeter Gelenk
beschlag entriegelt oder verriegelt werden soll, braucht nur das eine Ende eines
Rohres oder Stabes in die Buchse 17 und das andere Ende in die entsprechen
de Buchse des anderen Gelenkbeschlages eingesteckt und drehfest verbunden
zu werden. Dank der Ausnehmung 18′, welche den Betätigungshebel 22 spiel
frei aufnimmt, wird nämlich die Schwenkbewegung in eine entsprechende
Drehbewegung der Buchse 17 und damit auch des mit ihr drehfest verbunde
nen Rohres oder Stabes umgesetzt, wodurch der Ring der Betätigungseinrich
tung des anderen Gelenkbeschlages entsprechend gedreht wird.
Das zweite Ausführungsbeispiel, von dem in den Fig. 6 bis 8 nur die Zähne
110 und Rastöffnungen 112 des oberen Beschlagteils 101 sowie die Riegel 113
und der sie führende Teil des unteren Beschlagteils 102 dargestellt sind, unter
scheidet sich im wesentlichen von dem ersten Ausführungsbeispiel nur da
durch, daß für die Anzahl der Rastöffnungen 112 eine gerade Zahl, nämlich die
Zahl achtzehn gewählt ist. Dies hat, wie die Fig. 7 und 8 zeigen, zur Folge,
daß dann, wenn einer der Riegel 113 auf die Mitte einer der Rastöffnungen 112
ausgerichtet ist, auch der diametral gegenüberliegende Riegel 113 auf die Mitte
einer der Rastöffnungen 112 ausgerichtet ist.
Wie Fig. 8 zeigt, kann die Form des in die Rastöffnungen 112 eingreifenden
Endabschnittes 113′ der Riegel 113 auch so gewählt sein, daß beide Flanken an
denjenigen der Rastöffnung 112 anliegen, wenn der Riegel 113 auf die Mitte
der Rastöffnung 112 ausgerichtet ist.
Wegen weiterer Einzelheiten wird auf die Ausführungen zu dem ersten Aus
führungsbeispiel Bezug genommen, da insofern Übereinstimmung besteht.
Wie insbesondere Fig. 8 zeigt, haben bei dem zweiten Ausführungsbeispiel die
diametral liegenden Riegel die gleiche Position bezüglich der Rastöffnungen
112. Die Riegel 113 bilden also zwei Gruppen, von denen die eine auch
fehlen könnte, ohne die Verriegelungsmöglichkeiten einzuschränken. Aber
auch bei einer anderen Anzahl von Rastöffnungen und/oder einer anderen
Anzahl von Riegeln kann es möglich sein, die erforderliche Anzahl von Riegeln
nur über ein Segment verteilt anzuordnen oder die Riegel so über 360° an
zuordnen, daß zwischen in der Schwenkrichtung aufeinanderfolgenden Riegeln
nicht immer der gleiche Winkel vorgesehen ist, sondern beispielsweise auch
ein ganzzahliges Mehrfaches des kleinsten Winkels realisiert ist. Es muß nur
gewährleistet sein, daß in jeder Winkelposition des oberen Beschlagteils dieser
in beiden Schwenkrichtungen formschlüssig und spielfrei verriegelbar ist.
Sofern der Flankenwinkel der Rastöffnungen und des in sie ein greifenden
Endabschnittes der Riegel so groß gewählt ist, daß keine Selbsthemmung mehr
vorhanden ist, ist es notwendig, die sich in Eingriff mit den Rastöffnungen
befindenden Riegel gegen eine radiale Verschiebung nach innen zu sichern.
Hierzu kann man einen oder mehrere Stützkörper radial innerhalb der Riegel
anordnen, die durch einen geeigneten Mechanismus in diejenige Position
gebracht und dort formschlüssig gehalten werden können, in welcher sie die
Riegel abstützen.
Claims (14)
1. Gelenkbeschlag für Fahrzeugsitze, insbesondere Kraftfahrzeugsitze, mit
zwei um die Gelenkachse relativ zueinander schwenkbaren Beschlagtei
len, von denen der eine mit konzentrisch zur Gelenkachse und über
einen Winkel von 360° verteilt angeordneten Rastöffnungen und der
andere mit in diese Rastöffnungen einführbaren Rastelementen versehen
ist, sowie mit einer Betätigungseinrichtung für die Rastelemente,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) alle Rastelemente (13; 113) unabhängig voneinander gegen die Rastöffnungen (12; 112) hin bewegbar sind und
- b) die Rastelemente (13; 113) bezüglich der Rastöffnungen (12; 112) eine Anordnung aufweisen, welche in jeder Winkelstellung inner halb des Schwenkbereiches des einen Beschlagteils (1; 101) relativ zum anderen Beschlagteil (2; 102) ein Eingreifen wenigstens eines der Rastelemente (13; 113) in eine der Rastöffnungen (12; 112) gestattet.
2. Gelenkbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Teilungswinkel der Rastöffnungen (12; 112) ungleich dem Teilungswinkel
der Rastelemente (13; 113) ist.
3. Gelenkbeschlag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rastelemente (13; 113) sich zu dem gegen die Rastöffnungen (12;
112) weisenden Ende hin in Schwenkrichtung verjüngen.
4. Gelenkbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Rastöffnungen (12; 112) gegen die Rastelemente (13;
113) hin eine in der Schwenkrichtung größer werdende Weite haben.
5. Gelenkbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Rastelemente als im wesentlichen in radialer Richtung
verschiebbare Riegel (13; 113) und die Rastöffnungen als sich im wesent
lichen in radialer Richtung erstreckende, in Schwenkrichtung durch seitli
che Flanken begrenzte Räume gebildet sind.
6. Gelenkbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Rastelemente (13; 113) radial innerhalb einer Ringzone
angeordnet sind, in welcher die im wesentlichen radial nach innen offe
nen Rastöffnungen (12; 112) vorgesehen sind.
7. Gelenkbeschlag nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rastöffnungen (12; 112) durch die Lücken zwischen den Zähnen (10;
110) eines zur Gelenkachse (3) konzentrischen Zahnkranzes gebildet sind
und die Riegel (13; 113) im Bereich ihres in die Lücken einführbaren
freien Endabschnittes (13′; 113′) ein dem Profil der Lücken geometrisch
ähnliches Profil haben.
8. Gelenkbeschlag nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abmessungen des in die Rastöffnungen (12) eingreifenden Endabschnittes
(13′) der Riegel (13) in der Schwenkrichtung höchsten so groß sind wie
die entsprechenden Abmessungen der Rastöffnungen (12).
9. Gelenkbeschlag nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Riegel (13; 113) in einem Ringraum (11) angeordnet
sind, der in axialer Richtung durch die beiden Beschlagteile (1, 2; 101,
102) begrenzt ist.
10. Gelenkbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß jedes Rastelement (13; 113) zu den Rastöffnungen (12; 112)
hin von je einem vorgespannten Federelement (14) belastet ist.
11. Gelenkbeschlag nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß alle
Federelemente (14) einstückig mit einer Trägerscheibe (16) ausgebildet
sind, von der die zungenartig ausgebildeten Federelemente (14) abstehen.
12. Gelenkbeschlag nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Betätigungseinrichtung (20) einen konzentrisch zur
Gelenkachse (3) angeordneten, in Schwenkrichtung drehbaren Ring (21)
aufweist, der für jedes Federelement (14) mit einer an dieses anlegbaren
und bei einer Drehbewegung in der Schwenkrichtung im Sinne einer
Erhöhung der Spannung bewegenden Nockenfläche (23) versehen ist.
13. Gelenkbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein die radiale Bewegung der Riegel (13; 113) begrenzen
des Element vorhanden ist, welches im verriegelten Zustand ein vollstän
diges Austreten der eingefallenen Riegel aus den entsprechenden Rast
öffnungen verhindert und den Verriegelungszustand somit formschlüssig
sichert.
14. Gelenkbeschlag nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das
Element derart gesteuert ist, daß auch bei Winkeländerungen des Gelenk
beschlages im entriegelten Zustand zumindest einer der Riegel in eine der
Rastöffnungen eingedrückt ist, ohne jedoch die Flanken dieser Rastöffnun
gen zu berühren.
Priority Applications (9)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4444407A DE4444407A1 (de) | 1994-12-14 | 1994-12-14 | Gelenkbeschlag für Fahrzeugsitze |
DE19518019A DE19518019A1 (de) | 1994-12-14 | 1995-05-17 | Gelenkbeschlag für Fahrzeugsitze |
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