DE4444206A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Veredeln von Krempelvliesen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Veredeln von KrempelvliesenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen eines Krempelvlieses,
wobei das Vlies aus unterschiedlichen Fasern, wie natürlichen Fasern - wie Wolle, Lei
nen, Flaks - und synthetischen Fasern - wie Bikomponenten-, Schmelzfasern - herge
stellt sein kann, indem das Vlies mit fluiden Veredelungsmitteln, wie Insektizide, Fäul
nisvermiderer, Flammfestausrüster und dgl. versehen und dann getrocknet wird.
Insbesondere dünnere Krempelvliese aus Woll-, Flaks-, Leinen- oder sonstigen natürli
chen Fasern haben keine ausreichende Festigkeit unmittelbar nach deren Herstellung
auf der Krempelmaschine. Es ist deshalb bekannt, Bindemittel mit den Fasern zu ver
mischen. Im allgemeinen werden die Bindemittel nach der Herstellung des Vlieses auf
dieses aufgegeben, z. B. durch Besprühen oder Schaumimprägnierung. Im nassen
Zustand ist das dünne Krempelvlies aber schlecht manipulierbar, es zerreißt schnell.
Es ist deshalb auch bekannt, die natürlichen Fasern vor der Herstellung des Krem
pelvlieses mit Kunstfasern, z. B. Bikomponentenfasern oder reinen Schmelzfasern, zu
vermischen und dann das dünne Vlies auf die Temperatur des plastifizierbaren Anteils
der beigemischten Kunstfasern zu erhitzen, um das Vlies zumindest vorzuverfestigen.
Anschließend wird dann das Krempelvlies in einem Kreuzleger mehrfach aufgeschich
tet, um endgültig in einem Ofen thermisch verfestigt zu werden.
Vliese dieser Art müssen vor der bestimmungsgemäßen Verwendung zusätzlich ausge
rüstet werden. Darunter fallen die Behandlung gegen Verrottung und gegen Entzünd
barkeit. Es ist deshalb bekannt, die Vliese mit einem Veredelungsmittel zu besprühen
und dann diese Feuchtigkeit durch Wärmeeinwirkung zu trocknen. Es hat sich gezeigt,
daß die so auf das fertige Vlies aufgetragenen Veredelungsmittel nicht ausreichend
gleichmäßig über den Querschnitt des Vlieses verteilt werden können. Es ist deshalb
vorgeschlagen worden, die notwendig flüssig aufzutragenden Veredelungsmittel vor
der Herstellung des Krempelvlieses mit den Fasern zu vermischen, die Fasern zu
trocken und dann das Vlies auf der Krempel mit dem oben beschriebenen Verfahren
herzustellen. Dieser Weg war aber nicht erfolgreich, da die an den Fasern haftenden
Veredelungsmittel beim Krempeln sich wieder von den Fasern lösen und somit verloren
gehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu ent
wickeln, mit dem oder der ein Krempelvlies hergestellt werden kann, das nicht nur zer
reißfest, sondern auch gegen Fäulnis und Entflammbarkeit gleichmäßig über den
Querschnitt ausgerüstet ist.
Ausgehend von dem Verfahren anfangs genannter Art, wird die Lösung der Erfindung
darin gesehen, daß zunächst ein dünner Krempelflor hergestellt, dieser durch Erhitzen
und damit zumindest Schmelzen oder Anschmelzen des Synthesefaseranteils vorver
festigt wird, dann das oder die flüssigen Veredelungsmittel auf den Flor aufgesprüht
oder sonstwie aufgegeben, dann der Flor zum Trocknen wärmebehandelt und an
schließend in einem Kreuzleger zu einem dickeren Vliesendprodukt mehrfach überein
andergelegt und abschließend in diesem Paket durch weiteres Wärmebehandeln fertig
verfestigt wird.
Der Erfolg dieses Verfahrens liegt darin begründet, daß die flüssigen Veredelungsmit
tel erst nach der Vorverfestigung des dünnen Krempelvlieses aufgegeben und dann
aus wirtschaftlichen Gründen das Vlies vorzugsweise erst getrocknet wird. Die flüssi
gen Veredelungsmittel dringen ohne weiteres quer durch das jetzt noch dünne Krem
pelvlies, das wegen der Vorverfestigung ohne weiters, und zwar wegen der geringen
Dicke schnell getrocknet werden kann. Damit kann die gewünschte vollständige z. B.
Flammfestigkeit des nach dem Kreuzleger dann dickeren Endproduktes mit diesem
Verfahren erreicht werden.
Eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens weist die zur Behandlung not
wendigen Maschinen auf. Sie sind in der Zeichnung schematisch beispielhaft angedeu
tet.
Die Maschinenanlage besteht aus einem Kastenspeiser 1 mit einer darunter angeord
neten Schüttelrutsche 2, die die lose Ansammlung von gleichmäßig über die Breite
angehäuften Fasern der Vlies- oder Florlegeeinrichtung 3 wie Krempel übergibt. Ein
Endlosband 4 übergibt dann den Flor einem anderen Endlosband 5, das sich zweck
mäßigerweise sowohl durch eine Wärmeeinrichtung 6 als auch durch eine Flüssigkeits-
Sprüheinrichtung 7 erstreckt. Die Wärmeeinrichtung ist hier als Bandtrockner darge
stellt, bei der die erhitzte Behandlungsluft zum Anschmelzen der Kunstfasern nach
Regeneration in einer Heizeinrichtung im Kreislauf durch das Endlosband gesaugt
wird. Die Pfeile sollen die Strömung der erhitzten Luft darstellen. Ein Kalandertrockner
kann hier auch zum Einsatz kommen. Jetzt ist der Flor zumindest auf der Oberfläche
vorverfestigt, so daß die Aufgabe der Veredelungsflüssigkeit in der sich anschließen
den Sprüheinrichtung 7 für den leicht verfestigten Flor keine nachteilige Bedeutung
hat. Die aufgegebene Flüssigkeit muß jetzt getrocknet werden. Dies erfolgt in der
Siebtrommeleinrichtung 8, in der der Flor ebenfalls von Luft durchströmt und dabei
mäanderförmig um die Trommeln geführt wird. Schließlich ist da noch der sich an
schließende Kreuzleger 9, von dem der Flor zu einem dickeren Vlies übereinanderge
legt wird. Zur Vulkanisation und sonstigen Weiterverarbeitung verfährt dann das Vlies
weiter in die Aggregate 10 ff.
Claims (2)
1. Verfahren zum Herstellen eines Krempelvlieses, wobei das Vlies aus unterschiedli
chen Fasern, wie natürlichen Fasern - wie Wolle, Leinen, Flaks - und synthetischen
Fasern - wie Bikomponenten-, Schmelzfasern - hergestellt sein kann, indem das
Vlies mit fluiden Veredelungsmitteln, wie Insektizide, Fäulnisvermiderer, Flamm
festausrüster und dgl. versehen und dann getrocknet wird, dadurch gekennzeichnet,
daß zunächst ein dünner Krempelflor hergestellt, dieser durch Erhitzen und damit
zumindest Schmelzen oder Anschmelzen des Synthesefaseranteils vorverfestigt
wird, dann das oder die flüssigen Veredelungsmittel auf den Flor aufgesprüht oder
sonstwie aufgegeben, dann der Flor zum Trocknen wärmebehandelt und anschlie
ßend in einem Kreuzleger zu einem dickeren Vliesendprodukt mehrfach übereinan
dergelegt und abschließend in diesem Paket durch weiteres Wärmebehandeln fertig
verfestigt wird.
2. Maschinenanlage zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit hinterein
ander in einer kontinuierlich behandelnden Maschinenstraße angeordneten Krem
pelmaschine, Kreuzleger und einem Wärmebehandlungsaggregat, dadurch gekenn
zeichnet, daß sich hinter der Krempelmaschine (3) ein Wärmebehandlungsaggregat,
wie Kalander- oder Bandtrockner (6), zum oberflächlichen Anschmelzen der Kunst
fasern, dann ein Auftragsgerät (7) zum Verteilen der fluiden Veredelungsmittel
gleichmäßig quer über das Vlies, dann ein Trockenaggregat, wie Siebtrommeltrock
ner (8), zum Trocknen der flüssigen Vliesbestandteile und erst jetzt der Kreuzleger
(9) mit sich anschließendem Wärmebehandlungsaggregat (10) funktionsgerecht an
schließt.
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