DE4444204C3 - Vorrichtung zur Beschichtung von Möbelbauteilen mit einer Kunststoffolie - Google Patents

Vorrichtung zur Beschichtung von Möbelbauteilen mit einer Kunststoffolie

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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Beschichtung von Möbelbauteilen mit einer Kunststoffolie.
Solche Vorrichtungen sind beispielsweise aus der DE 43 07 816 A1 der Anmelderin bekannt.
Bei der genannten Veröffentlichung ist hierfür eine Be­ schichtungskammer vorgesehen, die luftdicht verschließbar, mit Unter- und/oder Überdruck beaufschlagbar und mit Heizeinrichtungen versehen ist.
Zur Herstellung von Kunststoffplatten aus Kunststoff­ preßgut ist es bekannt, zwei übereinander angeordnete Pres­ senetagen vorzusehen, die mit einem Horizontalförderer be­ schickbar sind (DE 31 06 963 A1).
Die eigentliche Beschichtung der Werkstücke mit der Kunststoffolie (bzw. Herstellung der Kunststoffplatten) bil­ det jedoch nur einen Teil eines ganzen Verarbeitungszyklus, innerhalb dessen die zu beschichtenden Möbelteile in einer Palette (Legepalette) untergebracht werden, ein Folienzu­ schnitt darübergelegt wird, danach die eigentliche, in der erstgenannten Druckschrift beschriebene Beschichtung vollzogen wird, danach die überstehende Folie von den be­ schichteten Möbelteilen abgeschnitten wird, die fertigen Möbelteile aus der Palette entnommen werden und schließ­ lich die Paletten wieder eingangsseitig zur Verfügung ge­ stellt werden. Während die beschriebenen Arbeitsabläufe vor und nach dem eigentlichen Beschichtungsvorgang rela­ tiv zügig abgewickelt werden, ist eine solche Vorrichtung das langsamste Glied in dieser Verarbeitungskette, außer­ dem erfordern die zusätzlichen Verarbeitungsschritte ent­ sprechende Fördereinrichtungen, die der Vorrichtung vor- bzw. nachgeschaltet sind.
Aus "G. F. Abele Hochfrequenz-Schweißtechnik", 1973, S. 514, ist eine Anlage zur Hochfrequenzverschweißung von Verpackungen bekannt, bei der palettenähnliche Auf­ nahmen für die zu bearbeitenden Verpackungen vorgesehen sind, die in einem geschlossenen Kreislauf unter der Schweißpresse durchfahren und in einem darunter angeord­ neten Rücklauf leer wieder zur Ausgangsposition zurückge­ führt werden.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Be­ schichtung von Möbelbauteilen hinsichtlich ihrer Arbeitsge­ schwindigkeit (Taktzeiten) zu optimieren, um eine rationel­ lere und wirtschaftlichere Arbeitsweise zu ermöglichen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merk­ male des Patentanspruchs 1 gelöst.
Die Einbindung einer in zwei Ebenen gleichzeitig arbei­ tenden Beschichtungsstation in einen geschlossenen Förder­ kreislauf ermöglicht eine wesentliche Erhöhung des Durch­ satzes an beschichteten Möbelbauteilen, da die beiden Kam­ mern zeitversetzt, also mit überlappenden Beschichtungs­ zeiten, betrieben werden können.
Die einfachste technische Realisierung besteht darin, zwei an sich bekannte Beschichtungsvorrichtungen bei­ spielsweise gemäß der oben genannten DE 43 07 816 A1 aufeinanderzusetzen, der Erfindung ist jedoch vorgesehen, daß ein gemeinsa­ mes Rahmengestell benutzt wird, das so ausgelegt ist, daß die Bewegungen zum Schließen und Öffnen der Kammern spiegelbildlich zu einer horizontalen Mittelebene dieses Rahmengestells verlaufen.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgese­ hen, daß der Kreislauf der Paletten ausschließlich vertikal ausgerichtet ist, wozu die Paletten unter den beiden Kam­ mern durchgeführt werden. Damit wird eine weitere Platz­ einsparung erreicht, da sämtliche Verarbeitungsschritte dann in drei übereinanderliegenden Ebenen (bei zwei Kammern) stattfinden, wobei der Palettenrücklauf von der Ausgangs­ seite der Beschichtungsstation unter den Kammern durch wieder zurück zur Eingangsseite verläuft. Weitere Ausge­ staltungen sind weiteren Unteransprüchen entnehmbar.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsge­ mäßen Vorrichtung wird nun anhand von Zeichnungen nä­ her erläutert. Es zeigen:
Fig. 1A eine Seitenansicht der Vorrichtung,
Fig. 1B eine Aufsicht auf die Vorrichtung und
Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch die Vorrichtung in der Ebene R-R der Fig. 1A.
In Fig. 1 ist die komplette Anlage dargestellt, die in drei vertikal versetzten Ebenen A, B, C arbeitet. Hierbei dient die untere Ebene C, die im wesentlichen aus einem Horizon­ talförderer HK1 gebildet wird, beispielsweise einer Rollen­ bahn, zum Rücktransport von Paletten 12 (Fig. 2) von der Ausgangsseite der Beschichtungsstation BS zurück zur Ein­ gangsseite. Die mittlere Ebene B dient zur Vorbereitung der Paletten (Einlegen der Möbelteile mit geeigneten Unterleg­ stücken, Auflegen des Folienzuschnittes auf die Legepa­ lette) und zur Nachbearbeitung (konturengenaues Abschnei­ den der Folie von den beschichteten Möbelteilen, Heraus­ nehmen der fertigen Möbelteile aus der Palette). Die zweite Ebene B wird im wesentlichen von zwei äußeren Hubti­ schen H3, H4 gebildet die die Verbindung zur unteren Ebene C herstellen sowie zwei inneren Hubtischen H1, H2, die die Verbindung zwischen der mittleren Ebene B (untere Be­ schichtungsebene) und der oberen Ebene A (obere Be­ schichtungsebene) herstellen, wobei diese Beschichtungs­ ebenen A, B innerhalb der Beschichtungstation BS durch Rollenförderer HK2, HK3 beschickt werden.
Die Verarbeitungsabschnitte werden im einzelnen kurz anhand des Weges einer von mehreren Paletten skizziert:
Auf dem Hubtisch H3 befindet sich in der dargestellten Po­ sition dieses Hubtisches eine leere Palette 10. In diese Pa­ lette werden in bekannter Art und Weise zunächst Unterleg­ stücke entsprechend Anzahl und Größe der zu beschichten­ den Möbelteile eingelegt, danach werden die zu beschich­ tenden Möbelteile aufgelegt, der folienzuschnitt wird über die Möbelteile gelegt, und die Palette 10 gelangt zum ein­ gangsseitigen Hubtisch H1 in der dargestellten, unteren Po­ sition (Ebene B). Durch diesen erfolgt der Weitertransport der Palette 10 in die untere (B) oder obere (A) Beschich­ tungsebene, je nachdem, welche Ebene gerade frei ist. In der Regel wird der Hubtisch H1 die beiden Ebenen A und B ab­ wechselnd anfahren. Auf bzw. über dem Rollenförderer HK2 bzw. HK3 in der Beschichtungsstation BS wird dann die Beschichtung der Möbelstücke mit der Kunststoffolie vorgenommen, wie dies beispielsweise in der eingangs ge­ nannten Druckschrift näher erläutert wird, so daß hier keine weiteren Einzelheiten ausgeführt werden müssen. Nach durchgeführter Beschichtung wird die Palette aus der Be­ schichtungsstation BS auf den nachgeschalteten zweiten Hubtisch H2 geschoben. Danach gelangen die beschichteten Möbelteile auf den in der dargestellten Position befindlichen äußeren Hubtisch H4, wo die überstehende Folie zunächst grob von den beschichteten Möbelteilen abgeschnitten wird und dann die Teile entnommen und auf weitere Förderbän­ der geschoben oder anderweitig gestapelt oder verarbeitet werden.
Danach fährt der Hubtisch H4 in die untere Position (Ebene C) und die entleerte Palette gelangt dann über den Rollenförderer HK1 zu dem inzwischen in seiner unteren Position befindlichen Hubtisch H3. Dieser fährt nach oben und die Palette steht für einen weiteren Zyklus zur Verfü­ gung.
Die Steuerung der Bearbeitungsschritte in der Beschich­ tungsstation BS und ggf. auch der Fördereinheiten erfolgt über eine Steuereinheit 101.
Fig. 2 zeigt einen Vertikalschnitt in der Ebene R-R der Fig. 1A durch die Beschichtungsstation BS.
Die Fig. 2 zeigt zunächst eine Ansicht eines H-förmigen Rahmens 100, von denen im Ausführungsbeispiel fünf die Beschichtungsstation BS aufbauen (vergl. Fig. 1). Die bei­ den Längsschenkel sind mit einer Traverse 110 verbunden, die über seitliche Ansätze 110A, 110B verfügen, die als sta­ tionäre Bezugsfläche für obere Hydraulikzylinder 140A, 140B und untere Hydraulikzylinder 150A, 150B dienen. Diese Hydraulikzylinder wirken auf horizontale Bügelteile 120, 130, die in ihrer Gesamtheit einen Tisch bilden, und verschieben diese zwischen ihrem unteren Totpunkt UT und ihrem oberen Totpunkt OT.
Zwischen der Traverse 110 und dem oberen Bügelteil 120 sind diejenigen Bauteile gehalten, die die obere Beschich­ tungskammer KB bilden, zwischen der Traverse 110 und dem unteren Bügelbauteil 130 sind diejenigen Bauteile ge­ halten, die die untere Beschichtungskammer KA bilden.
Der Aufbau der unteren Beschichtungskammer KA ist wie folgt:
Auf einer ortsfesten Rollenleiste mit angetriebenen Spur­ kranzrollen, die den Horizontalförderer HK2 bilden, liegt eine Palette 11 auf und wird in die Beschichtungsstation ein­ geführt, wenn sich der untere Bügelbauteil 130 in seinem unteren Totpunkt UT befindet. Sobald die Palette 11 ihre vorgesehene Position erreicht hat, fährt der von den unteren Bügelbauteilen 130 gebildete Tisch kammartig durch die Rollen des Förderers HK2 und hebt dabei die Palette 11 vom Rollenförderer HK2 soweit ab bis im oberen Totpunkt OT des Tisches die untere Beschichtungskammer KA geschlos­ sen und mechanisch verriegelt ist. Diese Position ist in Fig. 2 dargestellt. Nach oben hin wird die untere Beschichtungs­ kammer KA begrenzt durch eine obere Heizplatte 190, die ihrerseits von einer unteren Trägerplatte 170 aufgenommen ist. Nach der Verriegelung der Beschichtungskammer KA und der Aktivierung der (hier nicht dargestellten) Unter­ druck-/LJberdruckvorrichtungen findet der Beschichtungs­ vorgang statt, wie er in der eingangs genannten Veröffentli­ chung beispielsweise beschrieben ist.
Die obere Beschichtungskammer KB ist wie folgt aufge­ baut:
Die dort dargestellte Palette 10 wird auf einer heb- und senk­ baren Rollenleiste mit angetriebenen Spurkranzrollen, die den Horizontalförderer HK3 bilden, in ihre vorgesehene Po­ sition eingeschoben, danach wird der Rollenförderer HK3 abgesenkt (diese Position ist in Fig. 2 dargestellt), und die Palette 10 liegt auf einer oberen Trägerplatte 160 auf, die (ebenso wie die untere Trägerplatte 170) benachbarte Rah­ men 100 verbindet. Ist diese Position erreicht, verläßt das obere Bügelteil 120 seinen in Fig. 2 dargestellten oberen Totpunkt OT (betätigt von den Hydraulikzylindern 140A, 140B), fährt in seine untere Totstellung UT und schließt so­ mit die obere Beschichtungskammer KB und diese wird ver­ riegelt. Dort laufen dann die eingangs erwähnten Beschich­ tungsvorgänge ab.
Nach Beendigung der Beschichtung wird bei der unteren Beschichtungskammer KA der Tisch abgesenkt, so daß dann die Palette 11 wieder auf dem Rollenförderer HK2 auf­ liegt und von diesem zum ausgangsseitigen Hubtisch H2 ge­ fördert wird. Bei der oberen Beschichtungskammer KB hebt sich das obere Bügelteil 120 mit der unterhalb angeordneten oberen Heizplatte 180 ab, und der obere Rollenförderer HK3 wird aktiviert und schiebt die Palette 10 aus der Be­ schichtungsstation BS auf den in seiner oberen Position be­ findlichen Hubtisch H2.
Unterhalb dieser Anordnung befindet sich der erste Rol­ lenförderer HK1 (Ebene C), auf dem Leerpaletten 12 zur Eingangsseite zurückgefördert werden, wie dies unter Fig. 1 schon beschrieben worden ist.

Claims (9)

1. Vorrichtung zur Beschichtung von in Paletten eingelegten Möbelbautei­ len mit einer Kunststofffolie in mindestens zwei luftdicht verschließba­ ren, unabhängig voneinander arbeitenden und übereinander angeord­ neten Beschichtungskammern, die mit Unter- oder Überdruck beauf­ schlagbar sind, mit Heizeinrichtungen für die Folie und mit miteinander verketteten Horizontal- und Vertikalförderern (H1 . . . H4, HK1 . . . HK3) für die Paletten (10, 11, . . .),
wobei die beiden Beschichtungskammern (KA, KB) nach oben und un­ ten jeweils von einer Palette (10, 11, . . .) und einer Heizplatte (180, 190) begrenzt werden,
wobei zum Schließen und Öffnen der unteren Kammer (KA) deren Pa­ lette (10, 11, . . .) und zum Schließen und Öffnen der oberen Kammer (KB) deren Heizplatte (180) vertikal verschiebbar gelagert sind,
wobei die Heizplatte (190) der unteren Kammer (KA) und die Paletten (10, 11, . . .) in der oberen Kammer (KB) höhenstationär gehalten sind,
und wobei die Paletten in einem geschlossenen Kreislauf den Be­ schichtungskammern (KA, KB) zu- und von diesen abführbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die vertikal verschiebbaren Bauteile der beiden Beschichtungs­ kammern (KA, KB) von horizontalen Bügelteilen (120, 130) zur vertikalen Verschiebung beaufschlagbar sind, die sich über Hydraulikzylinder (140, 150) an jedem Rahmen (100) der Beschichtungsstation (BS) ab­ stützen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass Traversen (110 . . .) benachbarter Rahmen (100) über eine gemein­ same obere (160) und eine gemeinsame untere (170) horizontal durch­ gehende Trägerplatte miteinander verbunden sind, wobei an der Unter­ seite der unteren Trägerplatte (170) die untere Heizplatte (190) gehal­ ten ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kreislauf der Paletten (10, 11, . . .) vertikal ausgerichtet ist, wo­ zu die Paletten (10, 11, . . .) unter den beiden Beschichtungskammern (KA, KB) durchgeführt werden.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschickung der Beschichtungskammern (KA, KB) mit Paletten zeitversetzt mittels eines gemeinsamen eingangsseitigen, ersten Hubti­ sches (H1) erfolgt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Entnahme der Paletten (10) aus den Beschichtungskammern (KA, KB) zeitversetzt mittels eines gemeinsamen, ausgangsseitigen zweiten Hubtisches (H2) erfolgt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bildung der oberen Beschichtungskammer (KB) als Horizontalförderer (HK3) eine heb- und senkbare Rollenleiste dient, die in ihrer oberen (Transport-) Stellung die Palette (10) von der Traverse (110) abhebt und in ihrer unteren Stellung die Palette (10) auf der oberen Trägerplatte (160) absetzt.
8. Vorrichtung nach Ansprüch 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bildung der unteren Beschichtungskammer (KA) als Horizon­ talförderer (HK2) eine höhenstationäre Rollenleiste dient, die vom unte­ ren Bügelteil (130) durchgriffen wird, wenn dieses in seinem oberen Totpunkt (OT) sich befindet und die obere Beschichtungskammer (KA) geschlossen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8; dadurch gekennzeichnet, dass die Rollenleisten von angetriebenen Spurkranzrollen gebildet sind.
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