DE4443754C2 - Gaschromatograph - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Gaschromatographen mit einem Probengeber,
einer von einem Trägergas durchströmten Trennsäule aus mehreren parallel
geschalteten, innen mit einer Trennflüssigkeit beschichteten
Kapillarkanälen und einem Detektor, wobei die Trennsäule mit dem
Probengeber und/oder dem Detektor durch je ein Verbindungselement
verbunden ist.
Gaschromatographen mit einer sog. multi- bzw. polykapillaren Trennsäule
sind beispielsweise aus der EP 0 035 983 A1 oder DE 42 11 961 A1
bekannt. Mit derartigen Trennsäulen aus parallel geschalteten Kapillaren
kann gegenüber herkömmlichen monokapillaren Trennsäulen der Gasdurchsatz
wesentlich erhöht werden, was sich insgesamt in einer deutlichen
Reduzierung der Analysedauer bemerkbar macht. Das Auflösungsvermögen
einer derartigen Säule ist vor allem davon abhängig, daß die
Trenneigenschaften der einzelnen Kapillare möglichst identisch sind. Da
multi- bzw. polykapillare Trennsäulen um ein Vielfaches kürzer sind als
monokapillare Säulen, sind für den Einsatz in herkömmlichen
Gaschromatographen für die Verbindung mit dem Probengeber bzw. dem
Detektor spezielle Verbindungselemente erforderlich, die den Gasstrom auf
die Kapillaren aufteilen bzw. diesen wieder sammeln. Da weiterhin
polykapillare Trennsäulen aufgrund der Identitätsforderung an die
einzelnen Kapillaren nicht beliebig biegbar sind, müssen mit den
erwähnten Verbindungselementen zum Teil größere Strecken im Gerät
überbrückt werden.
Es hat sich nun gezeigt, daß die an sich guten Trenneigenschaften
derartiger multi- bzw. polykapillarer Trennsäulen durch die
Verbindungselemente wieder verschlechtert werden. Es ist daher Aufgabe
der vorliegenden Erfindung, einen Gaschromatographen der o.g. Art zu
schaffen, bei dem unabhängig von der Position der Detektor- bzw.
Probengeberanschlüsse auch starre polykapillare Trennsäulen eingesetzt
werden können, ohne daß sich die Trenneigenschaften der Säule
verschlechtern.
Diese Aufgabe wird durch einen nach den Merkmalen des Patentanspruchs 1
ausgebildeten Gaschromatographen gelöst.
Die Erfindung wurde ausgelöst durch die Erkenntnis, daß die für den
Anschluß der Trennsäule an den Detektor bzw. den Probengeber notwendigen
Verbindungen entweder für den Einsatz in unterschiedlichen Geräten zu
wenig variabel sind oder so lang sein müssen, daß in diesen Verbindungen
die im Probengeber erzeugte Pulsform bzw. die nach erfolgter Trennung
erzeugten Einzelpulse der Komponenten verbreitert wurden, so daß
insgesamt die Trennleistung nachließ. Wenn jedoch die
Verbindungselemente als biegsame oder vorgeformte Kapillarröhre
ausgebildet sind und innen mit einer Trennflüssigkeit versehen werden,
welche die gleichen oder gleichartige Trenneigenschaften wie diejenige
der Trennsäule aufweist, so reicht dies zwar nicht für eine Trennung der
Komponenten, jedoch für den Erhalt der vorerzeugten Pulsform aus. Mit
einem derartigen Verbindungselement können die vergleichsweise kurzen
polykapillaren Trennsäulen in den unterschiedlichsten Gaschromatographen
eingesetzt werden, unabhängig von der Positionierung des Probengebers
oder des Detektors bzw. der Detektoren. Dies ist vor allem für solche
Detektoren, wie z. B. Flammenionisationsdetektoren wichtig, die
lageabhängig sind.
Besonders vorteilhaft gestaltet sich der Chromatograph mit einer
polykapillaren Trennsäule, deren Kapillarkanäle in dichtester Packung
nebeneinander angeordnet sind und gemeinsame Trennwände aufweisen,
wodurch Temperaturunterschiede in den einzelnen Kapillarkanälen
vermieden werden. Eine derartige Trennsäule besteht vorteilhafterweise
aus Glas und bildet somit einen stabförmigen, vergleichsweise kompakten
Glaskörper, der an beiden Enden mit einem am Außenrand des Glaskörpers
dichtenden Übergangsstück versehen ist, welches den Gasstrom in eine
Kapillarröhre mit etwa gleichem freien Querschnitt wie derjenige aus der
Summe der Kapillarkanäle der Trennsäule einleitet. Als Kapillarröhre
bietet sich eine sog. wide-bore-Kapillarsäule aus Silikatglas an, welche
je nach Trennsäule, einen Innendurchmesser zwischen 0,3 und 0,8 mm
aufweist und bei einer Länge von etwa 1 m für die Anwendung bzw.
Nachrüstung in herkömmlichen Gaschromatographen geeignet ist.
Da der Gasdurchsatz durch einen derartigen Gaschromatographen mit
polykapillarer Trennsäule und wide-bore-Kapillarsäule als
Verbindungselement einen deutlich größeren Gasdurchsatz als bisher
ermöglicht, kann in vorteilhafter Weise die Thermostatisierung der
Trennsäule ausschließlich durch das Trägergas erfolgen, wobei eine gute
Isolierung der Trennsäule und der Verbindungen vorausgesetzt ist.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in den Figuren teilweise
schematisch dargestellten Ausführungsbeispiel es näher beschrieben. Es
zeigen:
Fig. 1 den schematischen Aufbau eines Gaschromatographen mit
polykapillarer Trennsäule
Fig. 2 einen Querschnitt durch eine polykapillare Trennsäule und
Fig. 3 einen Querschnitt durch ein kapillares Verbindungselement.
Der in Fig. 1 dargestellte Gaschromatograph weist einen Probengeber 1
sowie einen Detektor 2 auf, welche an einem Gehäuse 3 befestigt und von
außen zugänglich sind. Mit dem Probengeber 1 ist über ein Anschlußstück
4 eine polykapillare Trennsäule 5 verbunden, deren Aufbau und
Funktionsweise anhand der Fig. 2 später erläutert wird. Die Trennsäule
5, welche im wesentlichen stabförmig ausgebildet ist, ist mittels eines
verschraubbaren Obergangselementes 6 mit einer wide-bore-Kapillarsäule 7
verbunden, die anhand der Fig. 3 später beschrieben wird. Die
wide-bore-Kapillarsäule stellt die Verbindung der Trennsäule 5 mit dem
Detektor 2 her, mit welchem sie über ein Anschlußstück 8 verbunden ist.
Die schematisch dargestellte Chromatographenanordnung wird in bekannter
Weise von einem Trägergas, z. B. Stickstoff, Helium oder Luft durchströmt
mit einer Durchflußrate von z. B. 300 ml/min. Dieses Trägergas wird
innerhalb der Polykapillarsäule 5 auf bis zu 3000 parallel angeordneten,
bzgl. des Strömungswiderstandes möglichst identischen Einzelkanälen 5.1
aufgeteilt. Die Einzelkanäle 5.1 haben einen Innendurchmesser von 0,1
bis 0,2 mm und sind innen mit einem flüssigen Film, der je nach der
Trennaufgabe gewählt ist, beschichtet. Eine derartige Trennsäule besteht
aus einem geraden Glasstab, in welchem die einzelnen Kapillarkanäle 5.1
in dichtester Packung nebeneinander verlaufen, wobei zwei benachbarte
Kanäle jeweils durch eine dünne Glaswand voneinander getrennt sind
(Fig. 2). Das gesamte Bündel aus Kapillarkanälen 5.1 ist von einer
massiveren Glashülle 5.2 umgeben, welche einen mechanischen Schutz
bietet und welche mit ihrem Außenumfang an die Erfordernisse der
Anschlußstücke 4 bzw. 6 angepaßt sein kann.
Die polykapillare Trennsäule 5 ist an ihrem unteren Ende über ein den
Querschnitt reduzierendes Übergangsstück 6 mit einer an sich bekannten
wide-bore-Kapillarsäule aus Silikatglas verbunden. Diese Säule ist
innerhalb gewisser Grenzen biegsam und ist damit geeignet, eine
Verbindung zwischen der Trennsäule 5 und dem Detektor 2 herzustellen,
unabhängig von dessen Position am Gehäuse 3. Hierzu genügen im
allgemeinen Längen von maximal einem Meter, wobei der Innendurchmesser
je nach Gasdurchsatz durch die Trennsäule 5 zwischen 0,3 und 0,8 mm
beträgt.
Wie in Fig. 3 dargestellt ist, besteht die Kapillarsäule 7 aus einer
Glaskapillaren 7.1, welche mit einer Polymerbeschichtung 7.2 ummantelt
ist, sowie einer gaschromatographischen Trennschicht 7.3 auf der
Innenwand. Diese Trennschicht 7.3 besteht vorteilhafterweise aus dem
gleichen Material wie diejenige der Trennsäule 5, also z. B. aus einem
Flüssigkeitsfilm. Wichtig ist im wesentlichen dabei, daß die
gaschromatographischen Trenneigenschaften der Trennschicht in der
Kapillarsäule 5 und diejenigen in der Kapillarsäule 7 gleichartig sind.
Unter einer gleichartigen Trenneigenschaft wird hierbei verstanden, daß
die Trennung der einzelnen Komponenten in der gleichen chronologischen
Reihenfolge erfolgt. Wenn also z. B. Trennflüssigkeit der Trennsäule 5
für die Analyse polarer Verbindungen geeignet ist, so sollte die
Trennflüssigkeit der Kapillarsäule 7 eine ähnliche chromatographische
Wirkung auf polare Verbindungen haben; der Einsatz einer
Trennflüssigkeit für unpolare Verbindungen würde hier genau einen
gegenteiligen und somit negativen Effekt bewirken. Durch die Verwendung
von gleichartigen Trennschichten in der polykapillaren Trennsäule 5 und
der flexiblen Trennsäule 7 wird gewährleistet, daß die in der Säule 5
erzeugte Trennung der Komponenten auf dem vergleichsweise langen Weg vom
Ausgang (6) der Säule zum Detektor 2 nicht an Schärfe verliert bzw. ganz
verloren geht.
Da polykapillare Trennsäulen aufgrund der Identitätsanforderung an die
einzelnen Kapillarkanäle im allgemeinen als gerade, etwa 50 cm lange
Stäbe ausgebildet sind, ist mit der erfindungsgemäß vorgesehenen
wide-bore-kapillaren Verbindung der Einsatz solcher Trennsäulen in den
unterschiedlichsten Gaschromatographen möglich; insbesondere ist eine
Nachrüstung herkömmlicher Gaschromatographen mit langen, meist
spulenförmig aufgewickelten monokapillaren Trennsäulen, welche einen
wesentlich geringen Durchfluß ermöglichen und somit herheblich längere
Meßzeiten erfordern, leicht durchführbar.
Im allgemeinen sind bei Gaschromatographen der Probengeber 1, die
polykapillare Trennsäule 5, die Verbindung 7 und zumindest der Anschluß
8 zum Detektor 2 auf konstanter Temperatur zu halten, was üblicherweise
durch einen Thermostaten gewährleistet wird. Bei den vergleichsweise
kurzen Strömungswegen in Gaschromatographen mit polykapillarer
Trennsäule und wide-bore-Verbindung kann es genügen, die einzelnen
Komponenten lediglich thermisch gut zu isolieren und die
Thermostatisierung durch das Trägergas vorzunehmen.
Claims (6)
1. Gaschromatograph mit einem Probengeber, einer von einem Trägergas
durchströmten Trennsaule aus mehreren parallel geschalteten, innen mit
einer Trennflüssigkeit beschichteten Kapillarkanälen und einem Detektor,
wobei die Trennsäule mit dem Probengeber und/oder dem Detektor durch je
ein Verbindungselement verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verbindungselement als biegsame oder vorgeformte Kapillarröhre (7)
ausgebildet ist und, daß die Kapillarröhre (7) innen mit einer
Trennflüssigkeit (7.3) beschichtet ist, welche eine Trennung einzelner
Komponenten einer Probe in der gleichen Reihenfolge bewirkt, wie
diejenige der Trennsäule (5).
2. Gaschromatograph nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kapillarkanäle (5.1) der Trennsäule (5) in einem stabförmigen
Glaskörper (5.2) angeordnet sind, wobei benachbarte Kapillarkanäle
gemeinsame Trennwände aufweisen und, daß die Kapillarröhre (7) mit der
Trennsäule (5) durch ein jeweils am Außenrand des Glaskörpers (5.2) und
der Kapillarröhre (7) dichtendes Übergangsstück (6) verbunden ist.
3. Gaschromatograph nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Trennsäule (5) einen Außendurchmesser von 1 bis
10 mm, die Kapillarkanäle (5.1) der Trennsäule (5) einen
Innendurchmesser von maximal 0,2 mm und die Kapillarröhre (7) einen
Innendurchmesser von 0,3 bis 0,8 mm aufweisen.
4. Gaschromatograph nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Länge der Trennsäule (5) maximal 50 cm und die
der Kapillarröhre (7) maximal 1 m beträgt.
5. Gaschromatograph nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß als Kapillarröhre (7) eine wide-bore-Kapillarsäule
aus Silikatglas verwendet wird.
6. Verfahren zum Betrieb eines Gaschromatographen nach einem der
Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Thermostatisierung der Trennsäule ausschließlich durch das Trägergas
erfolgt.
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- 1994-12-08 DE DE19944443754 patent/DE4443754C2/de not_active Expired - Fee Related
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