DE4442723A1 - Stabilisierte Polyoxymethylenformmassen - Google Patents
Stabilisierte PolyoxymethylenformmassenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft thermoplastische Formmassen, enthaltend
- A) 10 bis 99 Gew.-% eines Polyoxymethylenhomo- oder -copolymeri sates
- B) 0,01 bis 10 Gew.-% eines Carbodiimids der Formel I
in der
R gleich oder verschieden und ausgewählt ist aus der Gruppe der -NCO-, -NHCONHR¹-, -NHCONR¹R²- und -NHCOOR³-Reste, wobei
R¹ und R² gleich oder verschieden sind und einen Alkyl-, Cycloalkyl- oder Aralkylrest bedeuten und
R³ gleich R¹ oder ein Alkoxypolyoxyalkylenrest ist und
n eine ganze Zahl von 0 bis 10 ist, - C) 0 bis 80 Gew.-% üblicher Zusatzstoffe und Verarbeitungshilfs mittel,
wobei die Gewichtsprozente der Komponenten A) bis C) zusammen
100% ergeben.
In einigen Anwendungsbereichen wie Sanitärtechnik, Haushalt und
Bewässerungstechnik sind polymere Werkstoffe über einen längeren
Zeitraum sauren Agentien ausgesetzt, z. B. in Teilen kompletter
Bewässerungsanlagen mit Düngemittelausbringung oder Dosierbe
hältern in Spülmaschinen (Entkalkungsmittel sind Säuren). All
gemein ist Polyoxymethylen dafür bekannt, gegen viele organische
Lösungsmittel resistent zu sein, ein Nachteil jedoch ist die
Säurelabilität.
Aus der DE-B 11 93 240 ist bekannt, daß insbesondere hohe Anteile
eines Urethans den bei der Acidolyse entstehenden Formaldehyd ab
fangen. Ein Beispiel hierfür ist ein Formkörper mit 40 Gew.-%
POM/60 Gew.-% TPU. Hierdurch wird ggf. eine Geruchsbelästigung
oder Gesundheitsgefährdung durch freigesetzten Formaldehyd ver
mindert, der Abbau des POM bleibt jedoch bestehen. Außerdem hat
ein Produkt mit 60% TPU-Anteil keine POM-Matrix mehr, so daß die
vorteilhaften mechanischen Eigenschaften des POM′s wie die
Steifigkeit verloren gehen.
In der DE-B 12 35 585 wird die Acylierung von POM mittels Carbo
diimid beschrieben. Hier ist jedoch nur ein kurzzeitiger Schutz
gegen Säuren gegeben. Für Langzeitschutz sind die hier speziell
beschriebenen Carbodiimide nicht geeignet.
In der GB-B 993 600 wird die Stabilisierung von POM mit Mono- oder
Polycarbodiimiden beschrieben in Kombination mit geringen
Mengen an Polyamiden, Polyurethanen oder Sulfiden. Bei Verwendung
von den in den Beispielen beschriebenen Carbodiimiden können je
doch bei Verarbeitung Isocyanate abgespalten werden, die toxiko
logisch bedenklich sind. Bei Zugabe von anderen polymeren Elasto
meren oder Thermoplasten werden die das POM auszeichnenden Eigen
schaften besonders die Steifigkeit oder die helle Eigenfarbe
nachteilig beeinflußt.
Aus der DE-B 25 40 207 ist bekannt, POM zum Schutz gegen während
der Herstellung und Verarbeitung auftretenden sauren Bedingungen
basische Substanzen wie z. B. Natriumcarbonat zuzugeben. Die so
erhaltenen Produkte sind ebenfalls für saure Einsatzbedingungen
nicht geeignet.
In der EP-A 595 139 und der EP-A 595 137 sind säurestabili
sierende Mischungen aus Melamincyanurat, Alkalisalzen mehr
wertiger Säuren, Polyalkylenglykol und thermoplastischem Poly
urethan beschrieben. Die Nachteile dieser stabilisierenden Zusätze
sind zum einen die Verfärbungen, welche z. B. durch Alkalisalze
entstehen und die Abnahme des E-Moduls bei Zusatz von TPU. In der
jüngeren EP-Anmeldung 94108216.6 werden neue Carbodiimide, ins
besondere für Polyurethane vorgeschlagen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, thermoplastische Form
massen zur Verfügung zu stellen, welche folgende verbesserte
Eigenschaften aufweisen sollen:
- - Abnahme der Vergilbung bei Wärmelagerung
- - Erhalt der Zähigkeit und Steifigkeit bei Wärmelagerung
- - Erhalt der Zähigkeit und Steifigkeit bei Kontakt mit Säuren
- - Verminderte Formaldehydemission
- - möglichst geringe Gewichtsverluste der Probekörper bei Säure lagerung und Wärmelagerung
- - keine Isocyanatentwicklung bei Verarbeitung → toxikologisch unbedenklich
Diese Aufgabe wird durch die eingangs definierten
thermoplastischen Polyoxymethylenformmassen gelöst. Bevorzugte
Massen dieser Art sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Als Komponente A) enthalten die erfindungsgemäßen Formmassen 10
bis 99, vorzugsweise 20 bis 99 Gew.-% und insbesondere 40 bis
99 Gew.-% eines Polyoxymethylenhomo- oder Copolymerisats.
Derartige Polymerisate sind dem Fachmann an sich bekannt und in
der Literatur beschrieben.
Ganz allgemein weisen diese Polymere mindestens 50 mol-% an
wiederkehrenden Einheiten -CH₂O- in der Polymerhauptkette auf.
Die Homopolymeren werden im allgemeinen durch Polymerisation von
Formaldehyd oder Trioxan hergestellt, vorzugsweise in der Gegen
wart von geeigneten Katalysatoren.
Im Rahmen der Erfindung werden Polyoxymethylencopolymere als Kom
ponente A bevorzugt, insbesondere solche, die neben den wieder
kehrenden Einheiten -CH₂O- noch bis zu 50, vorzugsweise 0,1 bis 20
und insbesondere 0,3 bis 10 mol-% an wiederkehrenden Einheiten
wobei R¹ bis R⁴ unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom, eine
C₁- bis C₄-Alkylgruppe oder eine halogensubstituierte Alkylgruppe
mit 1 bis 4 C-Atomen und R⁵ eine -CH₂-, -CH₂O-, eine C₁- bis
C₄-Alkyl- oder C₁- bis C₄-Haloalkyl substituierte Methylengruppe
oder eine entsprechende Oxymethylengruppe darstellen und n einen
Wert im Bereich von 0 bis 3 hat. Vorteilhafterweise können diese
Gruppen durch Ringöffnung von cyclischen Ethern in die Copolymere
eingeführt werden. Bevorzugte cyclische Ether sind solche der
Formel
wobei R¹ bis R⁵ und n die oben genannte Bedeutung haben. Nur bei
spielsweise seien Ethylenoxid, 1,2-Propylenoxid, 1,2-Butylen
oxid, 1,3-Butylenoxid, 1,3-Dioxan, 1,3-Dioxolan und 1,3-Dioxepan
als cyclische Ether genannt sowie lineare Oligo- oder Polyformale
wie Polydioxolan oder Polydioxepan als Comonomere genannt.
Als Komponente A) ebenfalls geeignet sind Oxymethylenterpolymeri
sate, die beispielsweise durch Umsetzung von Trioxan, einem der
vor stehend beschriebenen cyclischen Ether mit einem dritten Mono
meren, vorzugsweise einer bifunktionellen Verbindung der Formel
wobei Z eine chemische Bindung, -O-, -ORO- (R= C₁- bis C₈-Alkylen
oder C₂- bis C₈-Cycloalkylen) ist, hergestellt werden.
Bevorzugte Monomere dieser Art sind Ethylendiglycid, Diglycidyl
ether und Diether aus Glycidylen und Formaldehyd, Dioxan oder
Trioxan im Molverhältnis 2 : 1 sowie Diether aus 2 mol Glycidyl
verbindung und 1 mol eines aliphatischen Diols mit 2 bis
8 C-Atomen wie beispielsweise die Diglycidylether von Ethylen
glykol, 1,4-Butandiol, 1,3-Butandiol, Cyclobutan-1,3-diol,
1,2-Propandiol und Cyclohexan-1,4-diol, um nur einige Beispiele
zu nennen.
Verfahren zur Herstellung der vor stehend beschriebenen Homo- und
Copolymerisate sind dem Fachmann bekannt und in der Literatur be
schrieben, so daß sich hier nähere Angaben erübrigen.
Die bevorzugten Polyoxymethylencopolymere haben Schmelzpunkte von
mindestens 150°C und Molekulargewichte (Gewichtsmittelwert) Mw im
Bereich von 5000 bis 200 000, vorzugsweise von 7000 bis 150 000.
Endgruppenstabilisierte Polyoxymethylenpolymerisate, an den
Kettenenden C-C-Bindungen aufweisen, werden besonders bevorzugt.
Als Komponente B) enthalten die erfindungsgemäßen Formmassen 0,01
bis 10, vorzugsweise 0,05 bis 5, insbesondere 0,1 bis 3 und ganz
besonders bevorzugt 0,1 bis 2,0 Gew.-% eines Carbodiimids und/oder
oligomere Polycarbodiimide der Formel (I)
in der
R gleich oder verschieden und ausgewählt ist aus der Gruppe der -NCO-, -NHCONHR¹-, -NHCONR¹R²- und -NHCOOR³-Reste, wobei R¹ und R² gleich oder verschieden sind und einen Alkyl-, Cycloalkyl- oder Aralkylrest bedeuten und
R³ gleich R¹ oder ein Alkoxypolyoxyalkylenrest ist und
n eine ganze Zahl von 0 bis 10 ist.
R gleich oder verschieden und ausgewählt ist aus der Gruppe der -NCO-, -NHCONHR¹-, -NHCONR¹R²- und -NHCOOR³-Reste, wobei R¹ und R² gleich oder verschieden sind und einen Alkyl-, Cycloalkyl- oder Aralkylrest bedeuten und
R³ gleich R¹ oder ein Alkoxypolyoxyalkylenrest ist und
n eine ganze Zahl von 0 bis 10 ist.
Die erfindungsgemäßen Carbodiimide und oligomeren Polycarbodi
imide besitzen an eine Methylengruppe gebundene, sterisch gehin
derte Isocyanat-, Harnstoff- und/oder Urethangruppen, zeigen eine
mit den technisch genutzten aromatischen Carbodiimiden und aroma
tischen Polycarbodiimiden zumindest vergleichbare hohe Säure
schutzwirkung bei erhöhter Lichtbeständigkeit und können unter
Beachtung der Arbeitsschutzvorschriften problemlos ohne zusätz
liche Homogenisierungsschritte wirtschaftlich dosiert und in POM
eingebracht werden. Vorteilhaft ist ferner die große Anzahl an
wirksamen Carbodiimidgruppen, bezogen auf das Molekulargewicht
der (Poly)carbodiimide, ihr geringer Dampfdruck und das vernach
lässigbare Migrations- und Ausblühverhalten. Die (Poly)carbodi
imide sind mit POM gut verträglich und aufgrund ihres niedrigen
Schmelzpunktes auch problemlos mit diesem Polymer in der Schmelze
homogen mischbar.
Aus den erfindungsgemäßen Carbodiimiden und oligomeren Polycarbo
diimiden entstehen bei der Reaktion mit Carbonsäuren und/oder
carboxylgruppenhaltigen Verbindungen araliphatische Isocyanate
mit einer im Vergleich zu aromatischen Isocyanaten geringen
Reaktivität. Vorteilhaft ist ferner, daß die aus den Isocyanaten
entstehenden Abbauprodukte keine aromatischen Amingruppen gebun
den haben und daher toxikologisch als relativ unproblematisch
anzusehen sind.
Neben den monomeren Carbodiimiden finden als oligomere Polycarbo
diimide vorteilhafterweise solche mit einem mittleren Konden
sationsgrad (Zahlenmittelwert) von 2 bis 10, vorzugsweise von 2
bis 5 oder Mischungen davon oder Mischungen aus Mono- und oligo
meren Polycarbodiimiden Verwendung, da diese sich in der Regel
besonders gut in die zu stabilisierenden Polyadditionsprodukte
wie z. B. POM einbringen lassen. Höherkondensierte Polycarbodii
mide sind in der Regel feste, hochschmelzende Verbindungen, die
mit der Kunststoffmatrix unzureichend verträglich und daher
schwieriger mit POM mischbar sind.
Die erfindungsgemäßen Carbodiimide und oligomeren Polycarbodi
imide der Formel (II)
besitzen noch reaktive Isocyanatgruppen und können daher z. B.
Säuren wie Essigsäure, die einen Abbau von POM hervorrufen, ab
fangen. Zur Verbesserung der Lagerbeständigkeit der (Poly)carbo
diimide können die endständigen Isocyanatgruppen beispielsweise
mit C-H- oder N-H-reaktiven Verbindungen, wie z. B. Malonester,
Acetylaceton, Acetessigester, Phthalimid, Caprolactam oder Ben
zolsulfonamid ganz oder teilweise verkappt oder durch Umsetzung
mit aliphatischen, cycloaliphatischen oder araliphatischen Ami
nen, Alkoholen oder Polyoxyalkylenalkoholen teilweise oder voll
ständig abgesättigt und dadurch ihre physikalischen Eigen
schaften, z. B. ihre Löslichkeit oder Verträglichkeit, gezielt
modifiziert werden.
Zur Absättigung der Isocyanatgruppen der (Poly)carbodiimide
können, wie bereits ausgeführt wurde, Amine, Alkohole und Poly
oxyalkylenalkohole verwendet werden. Geeignete Amine, z. B. pri
märe oder vorzugsweise sekundäre Amine, besitzen vorteilhafter
weise 1 bis 12 C-Atome, vorzugsweise 2 bis 8 C-Atome. Beispiel
haft genannt seien Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Butyl-, Pentyl-,
Hexyl-, 2-Ethylhexyl-, Octyl-, Decyl-, Diethyl-, Dipropyl-,
Dibutyl-, Methylbutyl-, Ethylbutyl- und Ethylhexylamin sowie
Cyclohexyl- und Benzylamin. Zur Absättigung der Isocyanatgruppen
finden jedoch vorzugsweise Alkohole, z. B. primäre oder sekundäre
Alkohole mit 1 bis 18 C-Atomen, vorzugsweise 2 bis 8 C-Atomen und
insbesondere Alkoxypolyoxyalkylenalkohole mit 1 bis 10 C-Atomen,
vorzugsweise 1 bis 4 C-Atomen, in der Alkoxygruppe und einem
Molekulargewicht von 76 bis 2000, vorzugsweise 400 bis 1000
(Zahlenmittel) Verwendung. Als primäre oder sekundäre Alkohole
seien beispielhaft genannt: Methanol, Ethanol, n-Propanol, Iso
propanol, n-Butanol, sekundär-Butanol, n-Pentanol, technische
Pentanolmischungen, n-Hexanol, technische Hexanolgemische,
2-Ethylhexanol, Octanol, 2-Ethyloctanol, Decanol und Dodecanol
sowie Cyclohexanol und Benzylalkohol. Als Alkoxypolyoxyalkylen
alkohole haben sich beispielsweise Polyoxybutylen-, Polyoxy
propylen-, Polyoxypropylen-polyoxyethylen- und vorzugsweise Poly
oxyethylenalkohole bewährt, die als endständige Alkoxygruppe,
beispielsweise eine Methoxy-, Ethoxy-, n- oder iso-Propoxy- oder
n-Butoxygruppe gebunden haben können. Je nach Art der verwendeten
Polyoxyalkylenreste können die (Poly)carbodiimide hydrophil,
wasserlöslich, bis hydrophob, fettlöslich, eingestellt werden.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Carbodiimide und/oder
oligomeren Polycarbodiimide kann das 1,3-Bis-(1-methyl-1-isocya
nato-ethyl)-benzol bei erhöhten Temperaturen, z. B. bei Tempera
turen von 50 bis 200°C, vorzugsweise von 150 bis 185°C, zweck
mäßigerweise in Gegenwart von Katalysatoren unter Kohlendioxidab
spaltung kondensiert werden. Hierfür geeignete Verfahren werden
beispielsweise beschrieben in der GB-A-1 083 410, der
DE-B 11 30 594 (GB-A-851 936) und der DE-A-11 56 401
(US-A-3 502 722). Als Katalysatoren vorzüglich bewährt haben sich
z. B. Phosphorverbindungen, die vorzugsweise ausgewählt werden aus
der Gruppe der Phospholene, Phospholenoxide, Phospholidine und
Phospholinoxide. Wenn die Reaktionsmischung den gewünschten
Gehalt an NCO-Gruppen, entsprechend einem Kondensationsgrad n bis
10 besitzt, wird die Polycarbodiimidbildung üblicherweise been
det. Hierzu können die Katalysatoren unter vermindertem Druck ab
destilliert oder durch Zusatz eines Desaktivators, wie z. B.
Phosphortrichlorid, desaktiviert werden. Die Polycarbodiimidher
stellung kann ferner in Abwesenheit oder Gegenwart von unter den
Reaktionsbedingungen inerten Lösungsmitteln durchgeführt werden.
Durch geeignete Wahl der Reaktionsbedingungen wie z. B. der Reak
tionstemperatur, der Katalysatorart und der Katalysatormenge so
wie der Reaktionszeit kann der Fachmann in der üblichen Weise den
Kondensationsgrad einstellen. Der Verlauf der Reaktion kann am
einfachsten durch Bestimmung des NCO-Gehaltes verfolgt werden.
Auch andere Parameter wie z. B. Viskositätsanstieg, Farbvertiefung
oder CO₂-Entwicklung kann man für den Ablauf und die Steuerung der
Reaktion heranziehen.
Nach beendeter Kondensation können, wie bereits ausgeführt wurde,
die freien endständigen Isocyanatgruppen des Carbodiimids und/oder
der oligomeren Polycarbodiimide mit C-H- oder N-H-reaktiven
Wasserstoffverbindungen blockiert oder mit aliphatischen, cyclo
aliphatischen und/oder araliphatischen Aminen, derartigen Alko
holen und/oder Alkoxypolyoxyalkylenalkoholen vollständig oder
teilweise abgesättigt werden. Nach einer vorteilhaften Ausfüh
rungsform werden zur vollständigen Absättigung der Isocyanat
gruppen die aliphatischen, cycloaliphatischen oder arali
phatischen Amine, Alkohole und/oder Alkoxypolyoxyalkylenalkohole
vorzugsweise in einem geringen Überschuß von -OH-, -NH- und/oder
-NH₂-Gruppen zu NCO-Gruppen der (Poly)carbodiimide enthaltenden
Reaktionsmischung hinzugefügt, dort ausreagieren gelassen und da
nach gegebenenfalls die nicht umgesetzte Menge, bevorzugt unter
vermindertem Druck abdestilliert.
Nach einer anderen, vorzugsweise angewandten Verfahrensvariante
können die erfindungsgemäßen (Poly)carbodiimide mit teilweise
oder vollständig abgesättigten Isocyanatgruppen in der Weise her
gestellt werden, daß man zunächst bis zu 50 Gew.-%, vorzugsweise
bis zu 23 Gew.-% der Isocyanatgruppen des 1,3-Bis-(1-methyl-1-
isocyanato-ethyl)-benzols mit mindestens einem aliphatischen,
cycloaliphatischen oder araliphatischen Amin, Alkohol und/oder
Alkoxypolyoxyalkylenalkohol umsetzt und danach die freien Iso
cyanatgruppen in Gegenwart von Katalysatoren unter Kohlendioxid
abspaltung ganz oder teilweise zu Carbodiimiden und/oder oligo
meren Polycarbodiimiden kondensiert.
Die erfindungsgemäßen Monocarbodiimide und/oder oligomeren Poly
carbodiimide eignen sich hervorragend als Akzeptor für Carboxyl
verbindungen und finden daher vorzugsweise Verwendung als Stabi
lisatoren gegen den säurebedingten Abbau von POM.
Als Komponente C) können die erfindungsgemäßen Formmassen
0 bis 80, vorzugsweise 0 bis 70 Gew.-% und insbesondere 0 bis
60 Gew.-% üblicher Zusatzstoffe und Verarbeitungshilfsmittel ent
halten.
Als verstärkend wirkende Füllstoffe in Mengen bis zu 50 Gew.-%,
vorzugsweise 40 Gew.-% seien beispielsweise Kaliumtitanat-Whisker,
Kohlenstoff- und vorzugsweise Glasfasern genannt, wobei
die Glasfasern z. B. in Form von Glasgeweben, -matten, -vliesen
und/oder Glasseidenrovings oder geschnittener Glasseide aus
alkaliarmem E-Glas mit einem Durchmesser von 5 bis 200 µm, vor
zugsweise 8 bis 50 µm eingesetzt werden können, wobei die faser
förmigen Füllstoffe nach ihrer Einarbeitung vorzugsweise eine
mittlere Länge von 0,05 bis 1 µm, insbesondere 0,1 bis 0,5 µm auf
weisen.
Andere geeignete Füllstoffe sind beispielsweise Wollastonit,
Calciumcarbonat, Glaskugeln, Quarzmehl, Si- und Bornitrid oder
Mischungen dieser Füllstoffe.
Bevorzugte Kombinationen von Füllstoffen sind: Wollastonit mit
Glasfasern, wobei Mischungsverhältnisse von 5 : 1 bis 1 : 5 bevorzugt
sind.
Als weitere Zusatzstoffe seien, in Mengen bis zu 50, vorzugsweise
0 bis 40 Gew.-%, schlagzäh modifizierende Polymere (im folgenden
auch als kautschukelastische Polymerisate oder Elastomere be
zeichnet) genannt.
Bevorzugte Arten von solchen Elastomeren sind die sog.
Ethylen-Propylen (EPM) bzw. Ethylen-Propylen-Dien-(EPDM)-Kautschuke.
EPM-Kautschuke haben im allgemeinen praktisch keine Doppel
bindungen mehr, während EPDM-Kautschuke 1 bis 20 Doppelbindungen/
100 C-Atome aufweisen können.
Als Dien-Monomere für EPDM-Kautschuke seien beispielsweise konju
gierte Diene wie Isopren und Butadien, nicht-konjugierte Diene
mit 5 bis 25 C-Atomen wie Penta-1,4-dien, Hexa-1,4-dien,
Hexa-1,5-dien, 2,5-Dimethylhexa-1,5-dien und Octa-1,4-dien,
cyclische Diene wie Cyclopentadien, Cyclohexadiene, Cycloocta
diene und Dicyclopentadien sowie Alkenylnorbornene wie 5-Ethyl
iden-2-norbornen, 5-Butyliden-2-norbornen, 2-Methallyl-5-norbor
nen, 2-Isopropenyl-5-norbornen und Tricyclodiene wie 3-Methyl
tricyclo(5.2.1.0.2.6)-3,8-decadien oder deren Mischungen genannt.
Bevorzugt werden Hexa-1,5-dien-5-Ethyliden-norbornen und Dicyclo
pentadien. Der Diengehalt der EPDM-Kautschuke beträgt vorzugs
weise 0,5 bis 50, insbesondere 1 bis 8 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht des Kautschuks.
Die EPDM-Kautschuke können auch mit weiteren Monomeren gepfropft
sein, z. B. mit Glycidyl(meth)acrylaten, (Meth)acrylsäureestern
und (Meth)acrylamiden.
Eine weitere Gruppe bevorzugter Kautschuke sind Copolymere des
Ethylens mit Estern von (Meth)acrylsäure. Zusätzlich können die
Kautschuke noch Epoxy-Gruppen enthaltende Monomere enthalten.
Diese Epoxygruppen enthaltende Monomere werden vorzugsweise durch
Zugabe Epoxygruppen enthaltenden Monomeren der allgemeinen
Formeln I oder II zum Monomerengemisch in den Kautschuk eingebaut
wobei R⁶-R¹⁰ Wasserstoff oder Alkylgruppen mit 1 bis 6 C-Atomen
darstellen und m eine ganze Zahl von 0 bis 20, g eine ganze Zahl
von 0 bis 10 und p eine ganze Zahl von 0 bis 5 ist.
Vorzugsweise bedeuten die Reste R⁶ bis R⁸ Wasserstoff, wobei m für
0 oder 1 und g für 1 steht. Die entsprechenden Verbindungen sind
Allylglycidylether und Vinylglycidylether.
Bevorzugte Verbindungen der Formel II sind Epoxygruppen-ent
haltende Ester der Acrylsäure und/oder Methacrylsäure, wie
Glycidylacrylat und Glycidylmethacrylat.
Vorteilhaft bestehen die Copolymeren aus 50 bis 98 Gew.-%
Ethylen, 0 bis 20 Gew.-% Epoxygruppen enthaltenden Monomeren
sowie der restlichen Menge an (Meth)acrylsäureestern.
Besonders bevorzugt sind Copolymerisate aus
50 bis 98, insbesondere 55 bis 95 Gew.-% Ethylen,
insbesondere 0,3 bis 20 Gew.-% Glycidylacrylat
und/oder
0 bis 40, insbesondere 0,1 bis 20 Gew.-% Glycidylmethacrylat, und
1 bis 50, insbesondere 10 bis 40 Gew.-% n-Butylacrylat und/oder 2-Ethylhexylacrylat.
0 bis 40, insbesondere 0,1 bis 20 Gew.-% Glycidylmethacrylat, und
1 bis 50, insbesondere 10 bis 40 Gew.-% n-Butylacrylat und/oder 2-Ethylhexylacrylat.
Weitere bevorzugte Ester der Acryl- und/oder Methacrylsäure sind
die Methyl-, Ethyl-, Propyl- und i- bzw. t-Butylester.
Daneben können auch Vinylester und Vinylether als Comonomere ein
gesetzt werden.
Die vor stehend beschriebenen Ethylencopolymeren können nach an
sich bekannten Verfahren hergestellt werden, vorzugsweise durch
statistische Copolymerisation unter hohem Druck und erhöhter Tem
peratur. Entsprechende Verfahren sind allgemein bekannt.
Bevorzugte Elastomere sind auch Emulsionspolymerisate, deren Her
stellung z. B. bei Blackley in der Monographie "Emulsion Polymeri
zation" beschrieben wird. Die verwendbaren Emulgatoren und Kata
lysatoren sind an sich bekannt.
Grundsätzlich können homogen aufgebaute Elastomere oder aber
solche mit einem Schalenaufbau eingesetzt werden. Der schalen
artige Aufbau wird durch die Zugabereihenfolge der einzelnen
Monomeren bestimmt; auch die Morphologie der Polymeren wird von
dieser Zugabereihenfolge beeinflußt.
Nur stellvertretend seien hier als Monomere für die Herstellung
des Kautschukteils der Elastomeren Acrylate wie z. B. n-Butyl
acrylat und 2-Ethylhexylacrylat, entsprechende Methacrylate,
Butadien und Isopren sowie deren Mischungen genannt. Diese Mono
meren können mit weiteren Monomeren wie z. B. Styrol, Acrylnitril,
Vinylethern und weiteren Acrylaten oder Methacrylaten wie Methyl
methacrylat, Methylacrylat, Ethylacrylat und Propylacrylat copo
lymerisiert werden.
Die Weich- oder Kautschukphase (mit einer Glasübergangstemperatur
von unter 0°C) der Elastomeren kann den Kern, die äußere Hülle
oder eine mittlere Schale (bei Elastomeren mit mehr als zwei
schaligem Aufbau) darstellen; bei mehrschaligen Elastomeren
können auch mehrere Schalen aus einer Kautschukphase bestehen.
Sind neben der Kautschukphase noch eine oder mehrere Hartkompo
nenten (mit Glasübergangstemperaturen von mehr als 20°C) am Aufbau
des Elastomeren beteiligt, so werden diese im allgemeinen durch
Polymerisation von Styrol, Acrylnitril, Methacrylnitril,
α-Methylstyrol, p-Methylstyrol, Acrylsäureestern und Methacryl
säureestern wie Methylacrylat, Ethylacrylat und Methylmethacrylat
als Hauptmonomeren hergestellt. Daneben können auch hier
geringere Anteile an weiteren Comonomeren eingesetzt werden.
In einigen Fällen hat es sich als vorteilhaft herausgestellt,
Emulsionspolymerisate einzusetzen, die an der Oberfläche reaktive
Gruppen aufweisen. Derartige Gruppen sind z. B. Epoxy-, Amino- oder
Amidgruppen sowie funktionelle Gruppen, die durch Mitver
wendung von Monomeren der allgemeinen Formel
eingeführt werden können,
wobei die Substituenten folgende Bedeutung haben können:
R¹⁵ Wasserstoff oder eine C₁- bis C₄-Alkylgruppe,
R¹⁶ Wasserstoff, eine C₁- bis C₈-Alkylgruppe oder eine Arylgruppe, insbesondere Phenyl,
R¹⁷ Wasserstoff, eine C₁- bis C₁₀-Alkyl-, eine C₆- bis C₁₂-Aryl gruppe oder -OR₁₈
R¹⁸ eine C₁- bis C₈-Alkyl- oder C₆- bis C₁₂-Arylgruppe, die ge gebenenfalls mit O- oder N-haltigen Gruppen substituiert sein können,
X eine chemische Bindung, eine C₁- bis C₁₀-Alkylen- oder C₆-C₁₂-Arylengruppe oder
wobei die Substituenten folgende Bedeutung haben können:
R¹⁵ Wasserstoff oder eine C₁- bis C₄-Alkylgruppe,
R¹⁶ Wasserstoff, eine C₁- bis C₈-Alkylgruppe oder eine Arylgruppe, insbesondere Phenyl,
R¹⁷ Wasserstoff, eine C₁- bis C₁₀-Alkyl-, eine C₆- bis C₁₂-Aryl gruppe oder -OR₁₈
R¹⁸ eine C₁- bis C₈-Alkyl- oder C₆- bis C₁₂-Arylgruppe, die ge gebenenfalls mit O- oder N-haltigen Gruppen substituiert sein können,
X eine chemische Bindung, eine C₁- bis C₁₀-Alkylen- oder C₆-C₁₂-Arylengruppe oder
Auch die in der EP-A 208 187 beschriebenen Pfropfmonomeren sind
zur Einführung reaktiver Gruppen an der Oberfläche geeignet.
Als weitere Beispiele seien noch Acrylamid, Methacrylamid und
substituierte Ester der Acrylsäure oder Methacrylsäure wie
(N-t-Butylamino)ethylmethacrylat, (N,N-Dimethylamino)ethyl
acrylat, (N,N-Dimethylamino)methylacrylat und (N,N-Diethyl
amino)ethylacrylat genannt.
Weiterhin können die Teilchen der Kautschukphase auch vernetzt
sein. Als Vernetzer wirkende Monomere sind beispielsweise
Buta-1,3-dien, Divinylbenzol, Diallylphthalat und Dihydrodicyclo
pentadienylacrylat sowie die in der EP-A 50 265 beschriebenen
Verbindungen.
Ferner können auch sogenannte pfropfvernetzende Monomere (graft
linking monomers) verwendet werden, d. h. Monomere mit zwei oder
mehr polymerisierbaren Doppelbindungen, die bei der Poly
merisation mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten reagieren.
Vorzugsweise werden solche Verbindungen verwendet, in denen min
destens eine reaktive Gruppe mit etwa gleicher Geschwindigkeit
wie die übrigen Monomeren polymerisiert, während die andere reak
tive Gruppe (oder reaktive Gruppen) z. B. deutlich langsamer poly
merisiert (polymerisieren). Die unterschiedlichen Polymerisati
onsgeschwindigkeiten bringen einen bestimmten Anteil an unge
sättigten Doppelbindungen im Kautschuk mit sich. Wird anschlie
ßend auf einen solchen Kautschuk eine weitere Phase aufgepfropft,
so reagieren die im Kautschuk vorhandenen Doppelbindungen zumin
dest teilweise mit den Pfropfmonomeren unter Ausbildung von che
mischen Bindungen, d. h. die aufgepfropfte Phase ist zumindest
teilweise über chemische Bindungen mit der Pfropfgrundlage ver
knüpft.
Beispiele für solche pfropfvernetzende Monomere sind Allylgruppen
enthaltende Monomere, insbesondere Allylester von ethylenisch
ungesättigten Carbonsäuren wie Allylacrylat, Allylmethacrylat,
Diallylmaleat, Diallylfumarat, Diallylitaconat oder die entspre
chenden Monoallylverbindungen dieser Dicarbonsäuren. Daneben gibt
es eine Vielzahl weiterer geeigneter pfropfvernetzender Monome
rer; für nähere Einzelheiten sei hier beispielsweise auf die
US-PS 4 148 846 verwiesen.
Im allgemeinen beträgt der Anteil dieser vernetzenden Monomeren
an der Komponente C) bis zu 5 Gew.-%, vorzugsweise nicht mehr als
3 Gew.-%, bezogen auf C).
Nachfolgend seien einige bevorzugte Emulsionspolymerisate aufge
führt. Zunächst sind hier Pfropfpolymerisate mit einem Kern und
mindestens einer äußeren Schale zu nennen, die folgenden Aufbau
haben:
Monomere für den Kern |
Monomere für die Hülle |
Buta-1,3-dien, Isopren, n-Butylacrylat, Ethylhexylacrylat oder deren Mischungen, ggf. zusammen mit vernetzenden Monomeren |
Styrol, Acrylnitril, (Meth)-acrylate, gegebenenfalls mit reaktiven Gruppen wie hierin beschrieben |
Anstelle von Pfropfpolymerisaten mit einem mehrschaligen Aufbau
können auch homogene, d. h. einschalige Elastomere aus
Buta-1,3-dien, Isopren und n-Butylacrylat oder deren Copolymeren
eingesetzt werden. Auch diese Produkte können durch Mitverwendung
von vernetzenden Monomeren oder Monomeren mit reaktiven Gruppen
hergestellt werden.
Die beschriebenen Elastomere C) können auch nach anderen üblichen
Verfahren, z. B. durch Suspensionspolymerisation, hergestellt
werden.
Selbstverständlich können auch Mischungen der vorstehend aufge
führten Kautschuktypen eingesetzt werden.
Die erfindungsgemäßen Formmassen können noch weitere übliche Zu
satzstoffe und Verarbeitungshilfsmittel enthalten. Nur beispiel
haft seien hier Zusätze zum Abfangen von Formaldehyd (Formalde
hyd-Scavenger), Weichmacher, Schmiermittel, Antioxidantien, Haft
vermittler, Lichtstabilisatoren und Pigmente genannt. Der Anteil
solcher Zusätze liegt im allgemeinen im Bereich von 0,001 bis
5 Gew.-%. Es versteht sich von selbst, daß diese Stabilisatoren
verschieden von B) sein sollen.
Als Nukleierungsmittel können die erfindungsgemäßen Formmassen
gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ein Malein-Formaldehyd-Kon
densat enthalten. Geeignete Produkte werden z. B. in der
DE 25 40 207 beschrieben.
Entsprechende Verbindungen sind dem Fachmann bekannt und bei
spielsweise in der EP-A 327 384 beschrieben.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen thermoplastischen Form
massen erfolgt durch Mischen der Komponenten in an sich bekannter
Weise, weshalb sich hier detaillierte Angaben erübrigen. Vorteil
haft erfolgt die Mischung der Komponenten auf einem Extruder.
Die erfindungsgemäßen thermoplastischen Formmassen zeichnen sich
durch ein ausgewogenes Eigenschaftsspektrum, insbesondere ver
besserte Säurestabilität unter Beibehalt der Zähigkeit sowie
durch geringe Gewichtsverluste bei Säurelagerung, aus.
Demzufolge eignen sie sich zur Herstellung von Formkörpern jeg
licher Art, insbesondere für Anwendungen in der Sanitärtechnik,
im Haushalt und in der Bewässerungstechnik.
Claims (8)
1. Thermoplastische Formmassen, enthaltend
- A) 10 bis 99 Gew.-% eines Polyoxymethylenhomo- oder -copoly merisates
- B) 0,01 bis 10 Gew.-% eines Carbodiimids der Formel I
in der
R gleich oder verschieden und ausgewählt ist aus der Gruppe der -NCO-, -NHCONHR¹-, -NHCONR¹R²- und -NHCOOR³-Re ste, wobei
R¹ und R² gleich oder verschieden sind und einen Alkyl-, Cycloalkyl- oder Aralkylrest bedeuten und
R³ gleich R¹ oder ein Alkoxypolyoxyalkylenrest ist und
n eine ganze Zahl von 0 bis 10 ist, - C) 0 bis 80 Gew.-% üblicher Zusatzstoffe und Verarbeitungs
hilfsmittel,
wobei die Gewichtsprozente der Komponenten A) bis C) zu sammen 100% ergeben.
2. Thermoplastische Formmassen nach Anspruch 1, enthaltend
- A) 20 bis 99 Gew.-%
- B) 0,05 bis 5 Gew.-%.
3. Thermoplastische Formmassen nach den Ansprüchen 1 oder 2, in
denen das Carbodiimid B) der Formel I als R eine
-NHCOOR³-Gruppe aufweist und R³ einen Alkoxypolyoxyethylenrest
mit einem Molekulargewicht von 76 bis 2000 darstellt und n
eine ganze Zahl von 0 bis 10 bedeutet.
4. Thermoplastische Formmassen nach den Ansprüchen 1 bis 3, ent
haltend als Komponente B) ein Carbodiimid der Formel II
in der n eine ganze Zahl von 0 bis 10 ist.
5. Thermoplastische Formmassen nach den Ansprüchen 1 bis 3, in
denen die Komponente B) erhältlich ist
- a) durch Kondensation unter Kohlendioxidabspaltung von 1,3-Bis-(1-methyl-1-isocyanato-ethyl)-benzol und gegebe nenfalls teilweise oder vollständige Umsetzung der end ständigen Isocyanatgruppen des erhaltenen Carbodiimids oder/und der erhaltenen oligomeren Polycarbodiimide mit mindestens einem aliphatischen, cycloaliphatischen oder araliphatischen Amin, Alkohol und/oder Alkoxypolyoxyalky lenalkohol oder
- b) durch Umsetzung von bis zu 50% der Isocyanatgruppen des 1,3-Bis-(1-methyl-1-isocyanato-ethyl)-benzols mit minde stens einem aliphatischen, cycloaliphatischen oder arali phatischen Amin, Alkohol und/oder Alkoxypolyoxyalkylenal kohol und anschließende Kondensation der freien Isocya natgruppen unter Kohlendioxidabspaltung.
6. Thermoplastische Formmassen nach Anspruch 4, in denen das
Carbodiimid der Formel II erhältlich ist durch Kondensation
unter Kohlendioxidabspaltung von 1,3-Bis-(1-methyl-1-isocya
nato-ethyl)-benzol.
7. Verwendung der thermoplastischen Formmassen gemäß den Ansprü
chen 1 bis 6, zur Herstellung von Fasern, Folien und Form
körpern.
8. Formkörper, erhältlich aus den thermoplastischen Formmassen
gemäß den Ansprüchen 1 bis 6.
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DE (1) | DE4442723C2 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0952146A2 (de) * | 1998-04-20 | 1999-10-27 | Nisshinbo Industries, Inc. | Hydrophiles Dicyclohexylmethanecarbodiimid |
EP0970994A1 (de) * | 1998-07-08 | 2000-01-12 | Nisshinbo Industries, Inc. | Polyacetalharzzusammensetzung |
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-
1994
- 1994-12-01 DE DE19944442723 patent/DE4442723C2/de not_active Expired - Fee Related
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EP0952146A2 (de) * | 1998-04-20 | 1999-10-27 | Nisshinbo Industries, Inc. | Hydrophiles Dicyclohexylmethanecarbodiimid |
EP0952146A3 (de) * | 1998-04-20 | 2000-11-22 | Nisshinbo Industries, Inc. | Hydrophiles Dicyclohexylmethanecarbodiimid |
EP0970994A1 (de) * | 1998-07-08 | 2000-01-12 | Nisshinbo Industries, Inc. | Polyacetalharzzusammensetzung |
US7247665B1 (en) | 1999-09-09 | 2007-07-24 | Ticona Gmbh | Polyoxymethylene with improved resistance to acids and its use |
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Publication number | Publication date |
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