DE4442571C1 - Beheizbare Walze - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine beheizbare Walze
der dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechenden Art.
Zur Beheizung von Walzen, die als Hohlwalzen ausge
bildet sind und dementsprechend einen inneren Hohlraum
aufweisen, sind die sogenannten Elektrodampfheizungen
bekannt. Der Hohlraum ist hierbei teilweise mit Wasser
gefüllt, welches durch eine Beheizung zum Sieden und zum
Verdampfen gebracht wird. Da die Wassermenge den Hohlraum
nicht ganz ausfüllt, bleibt der obengelegene Teil des
Innenumfangs der Hohlwalze von Wasser unbedeckt. Der Dampf
schlägt sich an der jeweils kältesten Stelle des freien
Teils des Innenumfangs nieder, was dort zu einer entspre
chenden Wärmezufuhr durch die Kondensationswärme führt.
Auf diese Weise wird der Innenumfang der Hohlwalze gleich
mäßig mit relativ großer Wärmedurchsatzleistung beheizt.
Beim Umlauf der Walze kommen alle Stellen des Innenumfangs
mit dem kondensierenden Dampf in Berührung.
Die Beheizung des Wassers in dem Hohlraum erfolgt
entweder direkt, indem das Wasser leitend gemacht wird und
eine Elektrode in das Wasser taucht. Es fließt dabei im
Wasser selbst ein Strom, der eine direkte Aufheizung des
Wassers ergibt. Bei anderen Ausführungsformen sind in dem
Wasser elektrisch oder anderweitig beheizte Heizstäbe
angeordnet.
Problematisch werden derartige beheizte Walzen bei
hohen Drehzahlen, bei denen sich am Innenumfang der Hohl
walze ein Wasserring ausbildet. Die Dampfbeheizung geht
dann in eine reine Warmwasserbeheizung über, wobei die
Wärmeübertragung schlecht ist, da das Wasser ein schlech
ter Wärmeleiter ist. Der sich niederschlagende Dampf je
doch kommt nicht mehr an den Innenumfang der Walze heran
und kann die erhebliche Kondensationswärme nicht mehr
direkt an diesen Innenumfang abgeben, sondern nur an das
Wasser selbst, durch das hindurch die Wärme weitergeleitet
werden muß.
Eine gattungsgemäße Walze ist aus dem DE-GM 89 05 100
bekannt. Hierbei ist allerdings keine Dampf-Kondensations
beheizung vorgesehen, sondern lediglich eine Beheizung
durch ein flüssiges Wärmeträgermedium, welches seine Wärme
durch Leitung an den Innenumfang der Hohlwalze überträgt.
Die in dem Innenumfang ausgearbeiteten Längsnuten sind
radial nach innen durch ein in dem Hohlraum angeordnetes
Rohr geschlossen. Durch die so gebildeten Längskanäle der
Walze wird ein Wärmeträgermedium hindurchgeleitet, welches
die Kanäle der Länge nach durchsetzt. Die Ausbildung der
Kanäle mit dem sie nach innen verschließenden Rohr soll
eine Begrenzung des Strömungsquerschnittes und damit eine
Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit längs der Kanäle
ergeben, was zu einer vergrößerten Wärmeübertragung auf
die Hohlwalze führen soll.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Lei
stung einer derartigen Walzenbeheizung zu erhöhen.
Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 wiederge
gebene Erfindung gelöst.
Wenn die erfindungsgemäße Walze mit großer Geschwin
digkeit umläuft, verteilt sich das flüssige Wärmeträgerme
dium in die Längsnuten. Wegen der Mengenbegrenzung des
flüssigen Wärmeträgermediums bleiben dabei die, in Um
fangsrichtung gesehen, zwischen den einzelnen Längsnuten
gelegenen Bereiche des Innenumfangs von dem Wärmeträgerme
dium, zum Beispiel dem Wasser, frei. Die in den Längsnuten
vorgesehenen Heizstäbe bringen das Wärmeträgermedium in
den Längsnuten zum Sieden, wobei der gebildete Dampf nach
innen in den Hohlraum der Hohlwalze austreten und auf den
freigebliebenen Bereichen des Innenumfangs kondensieren
kann. In diesen Bereichen ist die Wärmeübertragung erheb
lich. Wegen der Leitfähigkeit des Materials der Hohlwalze
gleicht sich die Temperatur in Umfangsrichtung im wesent
lichen aus. Ein gewisser Anteil der Wärmeübertragung er
folgt auch in den Umfangsbereichen der Längsnuten durch
das dann vorhandene siedende flüssige Wärmeträgermedium.
Dadurch daß der Hohlraum druckfest geschlossen ist,
können erhöhte Temperaturen erzielt werden, indem bei
entsprechend hohen Drücken gearbeitet wird. Durch die
Freilassung der zwischen den Längsnuten verbleibenden
Bereiche des Innenumfangs der Hohlwalze ist eine Aufhei
zung durch Kondensation in diesen Bereichen sicherge
stellt, so daß auch große Wärmemengen umgesetzt werden
können.
Die in den Längsnuten angeordneten stabförmigen Hei
zelemente können zum Beispiel von einem aufgeheizten hoch
temperaturbeständigen flüssigen Wärmeträgermedium durch
strömte rohrförmige Heizelemente sein. Die bevorzugte
Ausführungsform sind jedoch elektrische Heizelemente,
beispielsweise mit Widerstandsdraht, gemäß Anspruch 2.
Damit eine gleichmäßige Füllung der Längsnuten ge
währleistet ist, empfiehlt sich, daß diese in Flüssig
keitsverbindung miteinander stehen (Anspruch 3), bei
spielsweise durch einen Ringkanal, der in Umfangsrichtung
benachbarte Längsnuten miteinander verbindet (Anspruch 4).
Das verdampfende Wärmeträgermedium ist in der bevor
zugten Ausführungsform Wasser, weil dabei die Kondensa
tionswärme am höchsten ist. Die erzielbaren Temperaturen
hängen dabei vom Dampfdruckdiagramm des Wassers ab. Bei
einer Arbeitstemperatur von 280°C am Innenumfang der
Hohlwalze ergibt sich ein Druck von 65 bar im Innern der
Hohlwalze, bei einer Arbeitstemperatur von 309°C ein
Arbeitsdruck von 100 bar. Bei diesen Drücken ist es zweck
mäßig, eine Überdrucksicherung in Gestalt eines entspre
chenden Ventils oder einer Berstscheibe vorzusehen (An
spruch 5).
Um die Menge des unter dem hohen Druck stehenden
Dampfes im Hohlraum der Hohlwalze zu reduzieren, kann in
dem Hohlraum gemäß ein Anspruch 6 ein druckfester Verdrän
gerkörper vorgesehen sein, der das Dampfvolumen auf eine
zylindrische Zone nahe dem Innenumfang des Hohlraums redu
ziert.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung schematisch wiedergegeben.
Fig. 1 zeigt eine Ansicht einer beheizbaren Walze,
teilweise in einem durch die Achse gehenden Schnitt;
Fig. 2 zeigt einen Querschnitt nach der Linie II-II
in Fig. 1 in vergrößertem Maßstab;
Fig. 3 zeigt den in Fig. 2 mit III bezeichneten Aus
schnitt aus Fig. 2 in erneut vergrößertem Maßstab.
Die in Fig. 1 als Ganzes mit 10 bezeichnete beheiz
bare Walze umfaßt eine Hohlwalze 1 mit einem den arbeiten
den Walzenumfang 2 bildenden zylindrischen Außenumfang und
an den Enden angesetzten Walzenzapfen 3. Im Innern der
Hohlwalze 1 ist ein zylindrischer Hohlraum 4 gebildet, der
durch den Innenumfang 5 der Hohlwalze 1 begrenzt wird. Der
Hohlraum 4 ist nach außen druckdicht abgeschlossen.
In dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind in dem
Innenumfang 5 acht über den Umfang der Hohlwalze 1 gleich
mäßig verteilte Längsnuten 6 angebracht, die sich über die
Länge der Hohlwalze erstrecken und, in Umfangsrichtung
gesehen, zwischen sich Bereiche 7 des Innenumfangs 5 be
stehenlassen.
Die Längsnuten 6 können vorteilhaft den aus den Fig.
2 und 3 ersichtlichen Querschnitt mit abgerundetem Nut
grund 6′ und einander parallelen Nutflanken 6′′ aufweisen.
In den Längsnuten 6 sind elektrische stabförmige
Heizelemente 8 mit Widerstandsheizdrähten 9 angeordnet,
die in geeigneter Weise mit elektrischer Energie, die über
einen Drehanschluß an einem der Walzenzapfen 3 herange
führt wird, versorgt werden. Die Heizelemente 8 belassen
ringsum Abstand von der Wandung der Nut 6. Ihre radial
innere Begrenzung liegt radial außerhalb des über die Nut
6 fortgesetzt gedachten Innenumfangs 5. Die Bemessung der
Nuten 6 richtet sich u. a. danach, daß Heizelemente 8 in
der gezeigten Weise so unterbringbar sind, daß ringsrum
Abstand verbleibt. In Betracht kommen Nuttiefen in radia
ler Richtung einer Walze mit einem Innendurchmesser von
300 bis 800 mm von etwa 20 bis 50 mm und einer Breite in
Umfangsrichtung im gleichen Bereich.
In dem Hohlraum 4 befindet sich eine in Fig. 2 unten
angedeutete Menge von Wasser 12. Die gestrichelte Linie 11
soll den Wasserspiegel darstellen, wie er bei stillste
hender oder langsam drehender Walze 10 vorhanden ist.
Erreicht die Walze 10 eine gewisse hohe Grenzdreh
zahl, so verteilt sich die Wassermenge 11 über den Innen
umfang 5 und tritt unter der Wirkung der Fliehkraft
gleichmäßig in sämtliche Längsnuten 6 ein und wird beim
Umlauf in der aus Fig. 3 erkennbaren Weise darin festge
halten. Zur Erleichterung der gleichmäßigen Verteilung
sind die Längsnuten 6 durch einen in Umfangsrichtung ver
laufenden Ringkanal 13 miteinander flüssigkeitsverbunden.
Die Menge des Wassers 12 ist so bemessen, daß die Heizele
mente 8 zwar zumindest teilweise von dem Wasser 12 bedeckt
sind, daß die Nuten 6 aber die Gesamtmenge des Wassers 12
aufnehmen können. Es soll also bei schneller Drehung der
Walze 10 kein Wasser auf den Bereichen 7 zwischen den
Nuten 6 stehen.
Wenn die Heizelemente 8 in den Längsnuten 6 nach
Erreichung einer Mindestdrehzahl, die das Wasser 12 durch
die Zentrifugalwirkung unter Verteilung der stehenden
Wassermenge mit dem Spiegel 11 in die Nuten 6 treibt, in
Betrieb gesetzt werden, wird die in der jeweiligen Längs
nut 6 befindliche Menge an Wasser 12 über den Siedepunkt
aufgeheizt und verdampft. Der Hohlraum 4 ist also auf
diese Weise mit Sattdampf einer dem jeweiligen Druck ent
sprechenden Temperatur gefüllt. Die durch die mittels der
Walze 10 behandelte Warenbahn abgeführte Wärme führt zu
einer Abkühlung der Bereiche 7 zwischen den Längsnuten 6.
Dort kondensiert der Sattdampf in dem Hohlraum 4 sofort
und überträgt dabei die erhebliche Kondensationswärme auf
den Innenumfang 5 der Hohlwalze 1. Auf diese Weise wird
die durch die Heizelemente 8 erzeugte Wärmemenge gleich
mäßig auf den Innenumfang 5 der Hohlwalze 1 gebracht und
kann radial nach außen zum arbeitenden Walzenumfang 2
abströmen.
Das siedende Wasser 12 in den Längsnuten 6 überträgt
in dem den Längsnuten 6 entsprechenden Umfangsbereich
ebenfalls Wärme durch Leitung von innen auf die Hohlwalze
1.
Die den Heizelementen 8 zugeführte elektrische Ener
gie und damit die erzeugte Wärmemenge sind einfach steuer
bar. Solange die Walze steht oder sich nur langsam dreht
und die Wassermenge 11 in der aus Fig. 2 ersichtlichen
Weise sich am Boden der Hohlwalze 1 hält, wird die Heizung
noch nicht eingeschaltet. Die Einschaltung erfolgt erst,
wenn eine über den Umfang gleichmäßige Verteilung der
Wärmemenge gewährleistet ist. Der Hohlraum 4 hat ein nicht
unbeträchtliches Volumen und stellt, wenn er mit Dampf
höheren Drucks und höherer Temperatur gefüllt ist, ein
gewisses Sicherheitsrisiko dar. Um dies zu begrenzen, kann
eine Überdrucksicherung in Gestalt einer Berstscheibe 14
(Fig. 2) vorgesehen sein.
Um das Volumen des Hohlraums 4 zu verringern, kann
ferner in diesem Hohlraum ein druckfester zylindrischer
Verdrängerkörper 15 vorgesehen sein, in dessen Innerem
sich kein unter Druck stehender Dampf befindet. Es ver
bleibt als dampfgefülltes Volumen nur der zylindrische
Bereich zwischen dem Außenumfang des Verdrängerköpers 15
und dem Innenumfang 5 der Hohlwalze 1.
Claims (6)
1. Beheizbare Walze (10) für bahnförmiges Material
wie Papier, Vlies, Kunststoffolie und dergleichen,
mit einer umlaufenden, den arbeitenden Walzenumfang (2) bildenden Hohlwalze (1),
mit am Innenumfang (5) der Hohlwalze (1) ausgearbei teten, in Umfangsrichtung verteilten, sich über die Ar beitslänge der Hohlwalze (1) erstreckenden, gegen den Hohlraum (4) der Hohlwalze (1) offenen Längsnuten (6),
mit einem den Hohlraum (4) der Hohlwalze (1) nicht ausfüllenden, gegen den Innenumfang (5) der Hohlwalze (1) anstehenden, verdampfbaren flüssigen Wärmeträgermedium (12)
und mit einer Heizvorrichtung für das Wärmeträgerme dium (12),
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hohlraum (4) der Hohlwalze (1) einen ge schlossenen Druckraum bildet,
daß die Menge (11) des Wärmeträgermediums (12) so bemessen ist, daß sie höchstens den Querschnitt der Längs nuten (6) füllt,
und daß die Heizvorrichtung stabförmige, parallel zu ihrer Längsrichtung in den Längsnuten (6) angeordnete Heizelemente (8) umfaßt, die ganz radial außerhalb des Innenumfangs (5) der Hohlwalze (1) gelegen sind.
mit einer umlaufenden, den arbeitenden Walzenumfang (2) bildenden Hohlwalze (1),
mit am Innenumfang (5) der Hohlwalze (1) ausgearbei teten, in Umfangsrichtung verteilten, sich über die Ar beitslänge der Hohlwalze (1) erstreckenden, gegen den Hohlraum (4) der Hohlwalze (1) offenen Längsnuten (6),
mit einem den Hohlraum (4) der Hohlwalze (1) nicht ausfüllenden, gegen den Innenumfang (5) der Hohlwalze (1) anstehenden, verdampfbaren flüssigen Wärmeträgermedium (12)
und mit einer Heizvorrichtung für das Wärmeträgerme dium (12),
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hohlraum (4) der Hohlwalze (1) einen ge schlossenen Druckraum bildet,
daß die Menge (11) des Wärmeträgermediums (12) so bemessen ist, daß sie höchstens den Querschnitt der Längs nuten (6) füllt,
und daß die Heizvorrichtung stabförmige, parallel zu ihrer Längsrichtung in den Längsnuten (6) angeordnete Heizelemente (8) umfaßt, die ganz radial außerhalb des Innenumfangs (5) der Hohlwalze (1) gelegen sind.
2. Walze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Heizelemente (8) elektrische Heizelemente sind.
3. Walze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Längsnuten (6) untereinander in Flüssig
keitsverbindung stehen.
4. Walze nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Ringkanal (13) vorgesehen ist, der in Umfangsrich
tung benachbarte Längsnuten (6) miteinander verbindet.
5. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß eine mit dem Hohlraum (4) in Verbin
dung stehende Überdrucksicherung (14) vorgesehen ist.
6. Walze nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß in dem Hohlraum (4) mit allseitigem
Abstand vom Innenumfang (5) der Hohlwalze (1) ein druckfe
ster Verdrängerkörper (15) angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944442571 DE4442571C1 (de) | 1994-11-30 | 1994-11-30 | Beheizbare Walze |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE19944442571 DE4442571C1 (de) | 1994-11-30 | 1994-11-30 | Beheizbare Walze |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4442571C1 true DE4442571C1 (de) | 1996-01-25 |
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ID=6534515
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944442571 Expired - Fee Related DE4442571C1 (de) | 1994-11-30 | 1994-11-30 | Beheizbare Walze |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4442571C1 (de) |
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1994
- 1994-11-30 DE DE19944442571 patent/DE4442571C1/de not_active Expired - Fee Related
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