DE4441328A1 - Substrat für eine Begrünung von ebenen oder geneigten Flächen - Google Patents
Substrat für eine Begrünung von ebenen oder geneigten FlächenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Substrat für eine Begrünung von
ebenen oder geneigten Flächen, insbesondere von Dächern,
wobei zumindest eine obere Schicht aus Erde, Humus od. dgl.
besteht.
Täglich gehen heute Flächen durch Bebauung der Begrünung
verloren. Deshalb wird immer häufiger die Forderung
gestellt, daß Flächen, wo es möglich ist, wieder begrünt
werden. Hierzu zählen insbesondere Flachdächer oder flach
geneigte Dächer. Aus statischen Gründen ist es allerdings
nicht möglich, auf derartige Dächer eine ausreichend dicke
Schicht an Erde/Mutterboden aufzubringen. Eine 10 cm dicke
Erdschicht wiegt ca. 150 bis 200 kg/m². Deshalb wird
vermehrt nach Möglichkeiten gesucht, auf solchen Dächern
ein spezielles Substrat aufzubringen, welches leichter ist,
sich für eine Begrünung eignet, eine genügende
Wasserrückhaltefähigkeit und dennoch eine gute Wärme- und
Lärmdämmung bietet.
Ferner wird von einem derartigen Produkt erwartet, daß es
Nährstoffe über lange Zeit speichert und das Ausschwemmen
entsprechender, für die Pflanzen notwendiger Bausteine re
duziert oder sogar verhindert.
Bis heute werden für ein derartiges Substrat im wesentli
chen unverrottbare Schaumstoff-Abfälle eingesetzt. Diese
haben zum einen den Nachteil, daß sie aus nichtorganischen
Bestandteilen gebildet sind, die für die Pflanzen in der
Regel keinen Nährstoff bereithalten. Ferner ist ihre
Wasseraufnahmefähigkeit sehr gering. Vor allem ist dies bei
strukturierten Matten aus PUR-Schaumstoff der Fall, die auf
Grund ihrer zu niedrigen Raumdichte (wegen Material
kosten) und den dadurch entstehenden großen Poren zu
niedrige Kapillarkräfte und zu geringe Stauchhärte be
sitzen. Auch die Trittfestigkeit eines derartigen Produktes
ist mangelhaft.
In der DE-PS 32 33 016 ist beispielsweise ein Substrat für
Vegetation, insbesondere für Dachbegrünungen, mit einem Ge
halt an Lava, Sand und gemahlenem Blähton sowie gegebenen
falls weiteren Zuschlägen insbesondere in Form von Torf
beschrieben. Ein derartiges Substrat ist sehr teuer, da die
einzelnen Substanzen zum Teil gesondert hergestellt und zum
Teil von weit her antransportiert werden müssen. Ferner
hält ein derartiges Substrat auf schwach geneigten Flächen
nicht und wird abgespült.
Aus der DE-OS 32 00 869 ist wiederum ein Verfahren zur
Bildung von Pflanzennährboden auf der Oberfläche von Dä
chern bekannt, bei dem ein Kapillarbildner in Form von
Schüttgut unmittelbar auf die Oberfläche, d. h. auf das Dach
aufgebracht wird. Bei diesem Schüttgut kann es sich um
bloße Steinwollfasern handeln, denen ein verrottbares
Bindemittel zugesetzt ist. Eine andere Schüttgutkomponente
kann auch Bitumen sein.
Abgesehen davon, daß die erwähnten Schüttgute wenig Nahrung
für Pflanzen bieten, hält dieses Schüttgut auf geneigten
Dachflächen nicht. Deshalb muß ein zusätzliches Bindemittel
zugesetzt werden, was das gesamte Verfahren verteuert.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Substrat der o.g. Art zu entwickeln, welches die geschil
derten Nachteile nicht aufweist. Bei geringer Dachbela
stung soll dieses Substrat ein großes Wasser- und Nähr
stoffspeichervermögen mit sich bringen und eine gute
Trittfestigkeit gewährleisten. Ferner soll die Wärmedäm
mung und der Lärmschutz verbessert sein.
Zur Lösung dieser Aufgabe führt, daß die obere Schicht von
einer unteren Schicht aus Textilfaser-Recyclingmaterial
unterlegt ist, welches mittels eines in dem Textilfaser-
Recyclingmaterial vorhandenen oder gegebenenfalls zugege
benen Bindemittels verfestigt und strukturiert ist.
Als Grundsubstanz wird somit ein Produkt verwendet, wel
ches bei der Herstellung einer Unzahl von Formteilen, ins
besondere beim Automobilbau, anfällt. Somit wird ein großer
Beitrag zum Umweltschutz erbracht.
Bei dem (kurzfaserigen) Textilfaser-Recyclingmaterial
handelt es sich im wesentlichen um Baumwolle. Diese
Baumwolle hat zum einen den Vorteil, daß sie sich im Laufe
der Zeit zersetzt und sich in Dünger umwandelt. Ferner
bietet sie selbst Nährstoff für die Begrünung. Des weiteren
ist die Wasseraufnahmefähigkeit dieses Textilfaser-
Recyclingmaterials erheblich. Sie ist mit keinem anderen
Material, welches als Substrat für eine Begrünung von
Flachdächern benutzt wird, vergleichbar.
Aber auch bei dem Bindemittel wird darauf zu achten sein,
daß ein Textilfaser-Recyclingmaterial benutzt wird, in dem
sich bereits ein Bindemittel befindet, das eine möglichst
hohe Anzahl an Stickstoffverbindungen aufweist. Der Vor
teil dieser Stickstoffverbindungen ist, daß auch sie sich
im Laufe der Zeit zersetzen und somit das Bindemittel
ebenfalls kompostierbar ist. Auch das Bindemittel dient so
als zusätzliche Nährstoffquelle für Grünpflanzen.
Bezüglich der Düngung ist vor allem von Vorteil, daß das
Bindemittel selbst als langzeitwirkender Dünger Anwendung
finden kann, da aus Restanteilen beispielsweise eines
Phenoplast-Härters, dem sogenannten Hexa (Hexamethylente
tramin) durch Hydrolyse Ammoniak bzw. Ammoniumsalz
entstehen kann. Durch Kompostierversuche wurde im übrigen
nachgewiesen, daß der Gehalt an eventuell vorhandenem
freiem Phenol innerhalb von 2 Wochen durch biologischen
Abbau unterhalb von 1 ppm liegt.
In den bekannten Textilfaser-Recyclingmaterialien befinden
sich alle möglichen Duroplasten und/oder Thermoplasten.
Beispielsweise der Gehalt an duroplastischen Bindemit
teln, speziell Phenoplasten, Epoxyharzen, Polyesterharzen,
wirkt sich günstig auf die Flammhemmung des Substrates aus.
Hierdurch wird ein Beitrag zur Sicherheit geleistet. Als
thermoplastische Bindemittel werden Bindefasern oder
Pulver, vorzugsweise Bikomponenten-Klebefasern,
Polypropylen oder Polyethylen verwendet.
Ein besonderes Merkmal der vorliegenden Erfindung ist, daß
aus dem Textilfaser-Recyclingmaterial mit dem Bindemittel
in der Regel unter Einwirkung von Hitze und Druck
Formkörper als Platten, Vliese oder Matten hergestellt
werden. Dies geschieht durch Zerkleinern und Sichten der
Textilfaser-Recyclingmaterialien und anschließendem
Verpressen, meist unter Zugabe von Wärme. Hierdurch wird
eine Dichte der Formkörper zwischen 0,1 g/cm³ in den
Weichbereichen und 1 g/cm³ in den hartverpreßten Bereichen
erreicht. Bei einem Mittelwert von ca. 0,3 bis 0,5 g/cm³
ist ein Wasseraufnahmevermögen von ca. 200% möglich. Ein
Flächengewicht trocken läßt sich entsprechend der Dach-
Belastungsfähigkeit (Flächengewicht naß zuzüglich Erdge
wicht) einstellen. Das Wasseraufnahme- und
rückhaltevermögen ist bedingt durch die stärkeren
Kapillarkräfte aufgrund der im Vergleich zum Schaumstoff
höheren Materialdichte von ca. 100-1000 g/dm³, vorzugsweise
300-500 g/dm³.
Ebenfalls dichtebedingt ist die höhere Trittfestigkeit des
Materials auch im feuchten Zustand und die besseren
Schalldämmungseigenschaften beim Einsatz auf Leichtdächern
(z. B. Wellblechdach).
Bei der Herstellung der oben erwähnten Formkörper, d. h.
Platten, Matten, Vlies od. dgl., ist es auch möglich, dem
Textilfaser-Recyclingmaterial zusätzlich Dünger zur
langfristigen Düngung beizugeben. Dies kann beispielsweise
ein entsprechender Kalkstickstoff od. dgl. sein.
Für die Ausgestaltung des Formkörpers selbst gibt es eine
Vielzahl von Möglichkeiten. Zum einen sollte er in weiten
Bereichen eine glatte Unterfläche besitzen, wodurch auf
grund der Kapillarwirkung ein vollflächiges Aufsaugen von
Wasser vom Untergrund her möglich ist.
Auf der anderen Seite sollten jedoch in die Unterfläche
auch Rinnen eingeformt sein, welche wiederum Wasser ablei
ten. Hierdurch wird ein anaerobes Faulen durch Staunässe
vermieden.
Die Unterfläche braucht jedoch nicht nur von Rinnen durch
zogen zu sein, sondern es sind auch alle möglichen anderen
Einformungen denkbar, die sowohl der Wasserleitung als auch
der Belüftung und der Festigkeit der Formkörper dienen.
Vor allem sind auch gebrochene Kanten, d. h. Fasen, an den
Formkörpern möglich, so daß beim Zusammenlegen zweier
Formkörper eine entsprechende Wasserableitung entsteht.
Gleichzeitig bilden diese Fasen auch Griffmulden, so daß
die Handhabung der Formkörper wesentlich erleichtert ist.
Auch in die Oberflächen sollen Einformungen eingebracht
sein. Diese Einformungen dienen vor allem der Herstellung
einer größeren Kontaktfläche bzw. spezifischen Oberfläche
bei vorgegebenem Gewicht mit der oberen Schicht, d. h. dem
Erdreich. Das Verhaften des Erdreiches mit den Formkörpern
wird begünstigt. Die Erde kann sich so auf der Oberseite
gut verankern und wird vom Regen nicht weggespült. Ebenso
wird das Durchwurzelverhalten der einzubringenden Pflanzen
begünstigt.
Sowohl in Ober- als auch in Unterfläche könnten noch Ril
len eingeformt sein, welche Schnittlinien oder Sollbruch
stellen bilden. Hierdurch könnten Formkörper von einem ge
wünschten Ausmaß auf einfachste Art hergestellt werden.
Gleichzeitig dienen diese Einformungen wieder der Wasserab
leitung bei einem Regen-Überangebot.
Durch Lage und Anordnung von Verpressungsbereichen können
sowohl extrem biegesteife, wie auch in einer Richtung
flexible Formkörper hergestellt werden.
Ferner ist es möglich, Dachbefestigungselemente in den
Formkörper zu integrieren, sowie Verzahnungselemente
(Noppen, Keile) einzuformen, die ein verrutschsicheres
Stapeln und/oder eine mechanische Verbindung der Formkörper
beim Verlegen ermöglichen.
Das erfindungsgemäße Substrat ist außerordentlich einfach
und kostengünstig herzustellen und zu handhaben. Es ge
nügt, wenn die entsprechenden Formteile auf ein Dach auf
gebracht und mit Erde beschichtet werden. Es ist sowohl
eine intensive als auch eine extensive Begrünung möglich.
Der Beitrag zum Umweltschutz ist durch das vorliegende
Substrat außerordentlich hoch.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzug
ter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese
zeigt in
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Ausschnitt aus einer un
teren Schicht eines erfindungsgemäßen Substrats zur Begrü
nung von ebenen bis geneigten Flächen;
Fig. 2 einen Querschnitt durch die untere Schicht gemäß
Fig. 1 entlang Linie II-II in Gebrauchslage mit einer
oberen Schicht und Begrünung;
Fig. 3a-13a Draufsichten auf verschiedene Ausfüh
rungsbeispiele von Formkörpern, aus denen die untere
Schicht des erfindungsgemäßen Substrats gebildet ist;
Fig. 3b-13b die zu den jeweiligen Ausführungsbei
spielen von Formkörpern gehörenden Querschnitte bzw. Sei
tenansichten der Formkörper.
Ein Substrat S für eine Begrünung von ebenen bzw. ge
neigten Flächen, insbesondere von Dächern, weist eine un
tere Schicht 1 und eine obere Schicht 2 auf. Die obere
Schicht 2 besteht bevorzugt aus Erde, Humus od. dgl. und
trägt in Gebrauchslage eine Begrünung 3.
Die untere Schicht 1 besteht erfindungsgemäß aus einem
Textilfaser-Recyclingmaterial, welches unter Ausnutzung des
in ihm vorhandenen Bindemittels strukturiert ist. Diese
Strukturierung kann unterschiedlich sein. In jedem Fall
wird ein Formkörper 4 (siehe Fig. 1) ausgebildet, der eine
Unterfläche 5 und eine Oberfläche 6 aufweist.
In dem in den Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsbei
spiel eines Formkörpers 4.1 weist dieser in seiner Ober
fläche 6 pyramidenförmige Einformungen 7 auf. Diese py
ramidenförmigen Einformungen 7 bilden eine sehr große Kon
taktfläche zwischen der unteren Schicht 1 und der oberen
Schicht 2, d. h. zwischen Formkörper und Erdsubstrat. Durch
diese Einformungen wird nicht nur eine bessere Verzahnung
zwischen dem Erdsubstrat und dem Formkörper erreicht, son
dern aufgrund der größeren gemeinsamen Oberfläche auch ein
besseres Wasseraufnahme- und -abgabeverhalten zwischen
Formkörper und Erdsubstrat realisiert.
Um überschüssiges Wasser problemlos ableiten zu können,
sind die Kanten des Formkörpers 4.1 gebrochen, d. h. mit
einer Fase 8 versehen. Die Fasen dienen auch zur leichte
ren Handhabung, da sie gleichzeitig Griffmulden darstellen
und beispielsweise ein Abnehmen eines Formkörpers von ei
nem Stapel von Formkörpern wesentlich erleichtern. Beim
Zusammenfügen von benachbarten Formkörpern zu einem Feld
entstehen so unter dem Substrat S liegende Wasserablauf-
und Belüftungskanäle.
Bei Formkörpern insbesondere mit sehr großen Abmessungen
werden noch weitere Rinnen 9 in die Unterfläche 5 einge
formt, welche ebenfalls Wasserablauf- und Belüftungskanäle
bilden.
Der Vorteil dieser Ausführungsform des Formkörpers 4.1
liegt neben einer guten Druckfestigkeit in einem her
vorragenden Wasseraufnahme- und -speichervermögen, das bis
zum dreifachen des Eigengewichtes reicht. Besonders hinzu
weisen ist zudem auf die gute Trittfestigkeit des Formkör
pers auch im vollgesogenen Zustand.
Das Ausführungsbeispiel eines Formkörpers 4.2 gemäß den
Fig. 3a und 3b unterscheidet sich von dem eben bespro
chenen dadurch, daß eine Unterfläche 5.1 ebenfalls pyra
midenförmige Einformungen 7.1 aufweist. Diese pyramiden
förmigen Einformungen bzw. Hohlräume 7.1 in der Unterflä
che 5.1 liegen auf einer Linie mit den pyramidenförmigen
Einformungen 7 in die Oberfläche 6, jedoch in Querrich
tung gesehen zwischen diesen.
Die pyramidenförmigen Einformungen 7.1 in die Unterfläche
5.1 sorgen für eine wesentlich bessere Durchlüftung und
einen sehr guten Wasserablauf. Allerdings vermindert sich
dadurch pro Flächeneinheit das Volumen des Formkörpers,
weshalb das Wasseraufnahme- und -speichervermögen dieser
Variante bei gleicher Abmessung etwas geringer ist als bei
dem Formkörper 4.1 gemäß den Fig. 1 und 2.
Das Ausführungsbeispiel eines Formkörpers 4.3 gemäß den
Fig. 4a und 4b ähnelt sehr demjenigen nach den Fig.
3a und 3b. Lediglich die pyramidenförmigen Einformungen 7.2
in eine Unterfläche 5.2 sind auch in Längsrichtung gesehen
versetzt zu den pyramidenförmigen Einformungen 7 auf der
Oberfläche 6 angeordnet. Dadurch wird eine möglichst
gleichmäßige Wandstärke über den gesamten Formkörperbereich
erreicht, woraus sich eine gleichmäßigere strukturelle
Festigkeit und Steifigkeit des Formkörpers ergibt. Das
Wasserspeicher- und -haltevermögen sowie die
Trittfestigkeit entspricht dem Formkörper 4.2 nach den
Fig. 3a und 3b.
Das Ausführungsbeispiel eines Formkörpers 4.4 gemäß den
Fig. 5a und 5b ähnelt der Struktur eines Trapezblech
daches. Sowohl in eine Oberfläche 6.1 als auch in eine
Unterfläche 5.3 sind Rinnen 9.1 bzw. 9 eingeformt. Diese
Ausführungsform besticht durch ein sehr gutes Wasserab
leite- und Belüftungsvermögen, hat jedoch weniger Kapazi
tät zur Aufnahme und Speicherung von Feuchtigkeit und
Nährstoffen. Von Vorteil ist jedoch die lineare Ausrich
tung bei der Anpassung dieses Formkörpers 4.4 an zwei
dimensionale Unebenheiten. Nachteilig ist, daß die Tritt
festigkeit erheblich reduziert ist.
Gemäß den Fig. 6a und 6b sind einem Formkörper 4.5
sowohl in eine Oberfläche 6.2 als auch in eine Unterfläche
5.4 querschnittlich kegelförmige Rinnen 9.1 bzw. 9.2
eingeformt. Hierdurch entsteht zwischen den beiden Rinnen
9.1 und 9.2 eine Pressleiste 10, welche dem Formkörper 4.5
eine erhöhte Flexibilität vermittelt. Sowohl der Wasser
ablauf als auch die Belüftungsmöglichkeiten sind sehr gut.
Die Rinnen 9.1 und 9.2 können auch mit unterschiedlich
breiten Längenverhältnissen oder auch Flankenwinkeln her
gestellt sein. In diesem Sinne können sich auch die Preß
leisten 10 mittig oder außermittig befinden. Bei den Über
gangskanten kann es sich um gebrochene oder verrundete
Kanten handeln.
Während sich die Preßleisten 10 bei dem Formkörper 4.5
lediglich in Längsrichtungen erstrecken, weist ein Form
körper 4.6 gemäß den Fig. 7a und 7b auch sich in Quer
richtung erstreckende Preßleisten 10.1 auf. Hierdurch er
hält der Formkörper 4.6 Einformungen in Kreuzform, wodurch
eine gleichmäßigere Struktur und Festigkeit erreicht wird.
Ferner erhöht sich die Kontaktfläche zwischen dem Erdsub
strat und dem Formkörper 4.6, wobei gleichzeitig eine bes
sere Wasserablauf- und Belüftungsmöglichkeit auf der Un
terfläche realisiert ist.
Von Vorteil gegenüber dem Formkörper 4.5 ist vor allem, daß
die Verzahnung zwischen Formkörper 4.6 und Erdsubstrat in
beiden Richtungen stattfindet. Die Schnittpunkte der
Preßleisten 10.1 und 10 eignen sich vor allem zur Befe
stigung des Formkörpers 4.6 auf schrägen oder geneigten
Dächern.
Die vorgegebene Gitterstruktur kann gleichzeitig auch als
Vorgabe für Schnitt- oder Sollbruchstellen dienen, entlang
denen der Formkörper von anderen getrennt wird.
In einen Formkörper 4.7 gemäß den Fig. 8a und 8b sind
von einer Oberfläche 6.3 und einer Unterfläche 5.5 her
jeweils Kegel 11.1 und 11.2 eingeformt. Diese Kegel 11.1
und 11.2 sollen wie Nieten oder Schweißpunkte die Struktur
des Formkörpers 4.7 festigen und eine Möglichkeit zur Be
festigung des Formköpers 4.7 auf geneigten Dachflächen
bieten. Form, Häufigkeit und Größe dieser Verbund- oder
Schweißpunkte können variieren.
Bei einem Formkörper 4.8 gemäß den Fig. 9a und 9b
durchdringt ein Kegel 11.3 diesen Formkörper 4.8 von einer
Oberfläche 6.4 zu einer Unterfläche 5.6. Diese
Durchdringung braucht nicht kegelförmig ausgebildet zu
sein, sondern könnte beispielsweise auch zylindrisch sein
oder eine andere geometrische Gestaltung aufweisen. Sie
ermöglicht aber, daß überschüssiges Wasser direkt von der
Oberfläche 6.4 nach unten abfließen kann, ohne daß dieses
Wasser zuvor durch den Formkörper 4.8 sickert. In gleicher
Weise ist auch ein Gas- oder Luftaustausch von der Ober
fläche 6.4 zum unteren Bereich des Formkörpers 4.8 mög
lich.
Ein direktes Ableiten von Wasser ist auch möglich, wenn die
Formkörper in den Eckbereichen eine senkrechte Fase
aufweisen, so daß zwischen vier aneinandergrenzenden Form
körpern im Eckbereich ein Durchgang entsprechend der
Durchdringung entsteht. Dies gilt für alle Ausführungsbei
spiele.
Die in Fig. 9b dargestellte Erhöhung der Festigkeit im
Randbereich der Durchdringung wird durch diesen hartverpreßten
Randbereich realisiert.
Auch im vorliegenden Fall können selbstverständlich An
zahl, Form und Größe der Durchdringungen in weiten Berei
chen verändert werden.
Bei einem Formkörper 4.9 gemäß den Fig. 10a und 10b ist
eine möglichst gleichmäßige Verpressung der Recyclingfa
sern, aus denen dieser Formkörper 4.9 besteht, gegeben.
Ferner ist ein Eingriff in die Struktur des Formkörpers 4.9
so gering wie möglich gehalten, trotzdem bietet er die
Möglichkeit zur allseitigen Verbindung von Erdsubstrat und
Formkörper 4.9. Hervorzuheben ist eine Vergrößerung der
Berührungsflächen zwischen Erdsubstrat und Formkörper 4.9.
In einer Unterfläche 5.7 sind noppenartige Einformungen
12.1 erkennbar. Diese verbessern das Wasserabfließver
halten und gewährleisten eine gute Hinterlüftung des
Formkörpers 4.9.
Ähnliche noppenartige Einformungen 12.2 sind auch in eine
Oberfläche 6.5 eingebracht.
Die noppenartigen Einformungen 12.1 und 12.2 haben vor al
lem den Effekt, daß beim Stapeln der Formkörper 4.9 die
Einformungen als Stapelnocken wirken. Sie verhindern ein
gegeneinander mögliches Abgleiten. Ferner ist eine
Stapelhöhe vermindert.
Die randseitigen noppenartigen Einformungen bilden ferner
den Fasen 8 ähnliche Griffflächen und zusätzliche Wasser
führungsrinnen.
Auch hier können Größe, Anzahl, Form und Tiefe der Einfor
mungen variieren.
Ein Formkörper 4.10 gemäß den Fig. 11a und 11b ent
spricht im wesentlichen dem Formkörper 4.9. Beide Formkör
per unterscheiden sich lediglich dadurch, daß einer Unter
fläche 5.8 Erhebungen 13 angeformt sind. Hierdurch ergeben
sich zwar nicht mehr die Vorteile betreffend der geringe
ren Stapelhöhe sowie des geringeren Flächendrucks beim
Stapeln oder der Halterung, von Vorteil könnte jedoch eine
gleichmäßigere Festigkeit des Formkörpers 4.10 sein.
In einen Formkörper 4.11 gemäß den Fig. 12a und 12b sind
kreuzförmig Rillen 14 eingeformt. Diese Rillen dienen im
wesentlichen der besseren Verbindung von Erdsubstrat und
Formkörper 4.11. Die Erhöhung der Angriffsfläche bzw.
Berührungsfläche von Erdsubstrat und das Vermeiden des Ab
gleitens durch die eingebrachten Rillen 14.1 und 14.2 sind
je nach Größe der Rille, deren Form und deren Häufigkeit zu
beurteilen. Hintergrund dieser Netzstruktur ist die Er
höhung der Festigkeit in dem Formköper 4.11.
In dem Ausführungsbeispiel nicht gezeigt sind allerdings
abgefaste Kanten in einer Unterfläche 5.9, welche
Wasserleitbahnen bilden und die Luftzufuhr erleichtern.
Bei dem Formkörper 4.12 gemäß den Fig. 13a und 13b sind,
ähnlich wie bei dem Formkörper 4.4, jedoch wesentlich
weiter auseinander liegend, Rinnen 9.3 und 9.4 von einer
Oberfläche 6.6 und einer Unterfläche 5.10 her eingeformt.
Diese abwechselnd von oben und von unten her eingebrachten
Rinnen bzw. auch Verpressungslinien zielen auf eine
möglichst gleichmäßige Struktur ab, die jedoch nur in einer
Ebene größere Flexibilität aufweist.
Claims (19)
1. Substrat für eine Begrünung von ebenen oder geneigten
Flächen, insbesondere von Dächern, wobei zumindest eine
obere Schicht (2) aus Erde, Humus od. dgl. besteht,
dadurch gekennzeichnet,
daß die obere Schicht (2) von einer unteren Schicht (1) aus
Textilfaser-Recyclingmaterial unterlegt ist, welche mittels
eines in dem Textilfaser-Recyclingmaterial vorhandenen oder
gegebenenfalls zugegebenen Bindemittels verfestigt und
strukturiert ist.
2. Substrat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Textilfaser-Recyclingmaterial überwiegend aus Baumwolle
besteht.
3. Substrat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Textilfaser-Recyclingmaterial aus der Her
stellung von Formteilen für die Automobilindustrie stammt.
4. Substrat nach einem der Anspruche 1-3, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Bindemittel Duroplaste und/oder
Thermoplaste sind.
5. Substrat nach wenigstens einem der Ansprüche 1-4, da
durch gekennzeichnet, daß das Bindemittel eine Stickstoff
verbindung beinhaltet.
6. Substrat nach wenigstens einem der Ansprüche 1-5, da
durch gekennzeichnet, daß eine Materialdichte des Textil
faser-Recyclingmaterials nach einem Verpressen zu
Formkörpern zwischen 0,1 g/cm³ in den Weichbereichen und 1
g/cm³ in den hartverpreßten Bereichen liegt.
7. Substrat nach wenigstens einem der Ansprüche 1-6, da
durch gekennzeichnet, daß dem Textilfaser-Recyclingmateri
al ein Düngemittel beigegeben ist.
8. Substrat nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die untere Schicht (1) aus platten-,
vlies- und/oder mattenförmigen Formkörpern (4) besteht, die
durch Pressen, gegebenenfalls unter Wärmezuführung,
hergestellt sind.
9. Substrat nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Formkörper (4) eine zumindest teilweise glatte Unter
fläche (5) besitzt.
10. Substrat nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
in die Unterfläche (5) Rinnen (9) eingeformt sind.
11. Substrat nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeich
net, daß in die Unterfläche (5) Einformungen (71, 11, 12)
eingebracht sind.
12. Substrat nach wenigstens einem der Ansprüche 6-11,
dadurch gekennzeichnet, daß der Formkörper (4) an der Un
terfläche (5) gebrochene Kanten (Fasen 8) aufweist.
13. Substrat nach wenigstens einem der Ansprüche 8-12,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Oberfläche (6) des Form
körpers (4) Einformungen (7, 11, 12) aufweist.
14. Substrat nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
in eine Unterfläche (5) und/oder eine Oberfläche (6) Längs-
und/oder Querrillen (14) eingeformt sind.
15. Substrat nach wenigstens einem der Ansprüche 8-14,
dadurch gekennzeichnet, daß in die Formkörper (4) Griff
mulden eingeformt sind.
16. Substrat nach wenigstens einem der Ansprüche 1-15,
dadurch gekennzeichnet, daß in den Formkörper (4) Netz-
bzw. Stützstrukturen ein- und/oder dem Formkörper (4)
aufgebracht sind.
17. Substrat nach wenigstens einem der Ansprüche 10 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß durch die Rinnen bzw.
Einformungen Preßleisten oder Preßstellen mit
verdichteten Materialbereichen entstehen.
18. Substrat nach wenigstens einem der Ansprüche 8 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß der Oberfläche (6) und/oder der
Unterfläche (5) Verzahnungselemente (12, 13) an- bzw.
eingeformt sind.
19. Substrat nach wenigstens einem der Ansprüche 8 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß der Formkörper (4) in zumindest
einem Eckbereich eine senkrechte Fase aufweist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4441328A DE4441328A1 (de) | 1994-11-22 | 1994-11-22 | Substrat für eine Begrünung von ebenen oder geneigten Flächen |
PCT/EP1995/004166 WO1996016241A1 (de) | 1994-11-22 | 1995-10-24 | Substrat für eine begrünung von ebenen oder geneigten flächen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4441328A DE4441328A1 (de) | 1994-11-22 | 1994-11-22 | Substrat für eine Begrünung von ebenen oder geneigten Flächen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4441328A1 true DE4441328A1 (de) | 1996-05-23 |
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ID=6533721
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE4441328A Ceased DE4441328A1 (de) | 1994-11-22 | 1994-11-22 | Substrat für eine Begrünung von ebenen oder geneigten Flächen |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4441328A1 (de) |
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