DE4441016A1 - Eisenhaltige Legierungszusammensetzung und Verfahren zur Herstellung und Beschichtung von mechanischen Produkten unter Verwendung derselben - Google Patents
Eisenhaltige Legierungszusammensetzung und Verfahren zur Herstellung und Beschichtung von mechanischen Produkten unter Verwendung derselbenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine eisenhaltige Legie
rungszusammensetzung und ein Verfahren zur Herstellung und
Beschichtung von mechanischen Produkten unter Verwendung der
eisenhaltigen Legierung, um die Abriebs-, Korrosions- und
Wärmefestigkeit der mechanischen Produkte, die im
wesentlichen ohne Schmierung einer Reibung und einem Abrieb
ausgesetzt sind, zu verbessern.
Um die Reibungs- und Abnutzungsfestigkeit von mechanischen
Produkten wie beispielsweise von Verbindungsteilen, die den
Hauptkörperausleger, den Arm und den Becher eines Baggers
miteinander verbinden, oder von einer Walze, einem Getriebe
und einer mechanischen Abdichtung, die hohen Oberflächendrücken
ausgesetzt sind, zu erhöhen, sind verschiedene Techniken
zur Beschichtung eisenhaltiger Materialen wie die Aufkoh
lung, die Nitrierung, die Hochfrequenzinduktionshärtung, die
Schwefelung, die Polymerbeschichtung mit PTFE, die stromlose
Ni-Platierung und die Keramikbeschichtung verwendet worden.
Hinsichtlich der Reibungs- und Abriebseigenschaften, die
durch den Bewegungsreibungskoeffizienten, die Abriebsmenge
und die Abriebstiefe dargestellt werden, haben die mechani
schen Produkte, die unter Verwendung der herkömmlichen Tech
niken hergestellt worden sind, nicht zu zufriedenstellenden
Ergebnissen geführt, und deshalb ist die Verwendung neuer Ma
terialien und Herstellungstechniken gefordert worden.
Beispielsweise durch eine Aufkohlung kann zwar die
Oberflächenhärte erhöht werden, jedoch drückt der hohe Ober
flächendruck, der auf die mechanischen Teile wirkt, welche
einer hohen Reibung ausgesetzt sind, einen verwendeten
Schmierstoff weg, so daß die Reibungs- und Abriebsfestigkeit
der mechanischen Produkte beträchtlich verringert wird.
Entsprechend hat in dem Fall eines Baggers ein Problem darin
bestanden, daß das Schmieröl oft, beispielsweise dreimal am
Tag, zugeführt werden mußte. Außerdem sind für Fahrgestell
rollen bzw. -walzen und die Leitlaufbüchsen die Schmiermit
tel mit einer Abdichtung zugeführt worden, aber es sind den
noch die Probleme wie eine kurze Abriebslebensdauer und eine
Schmiermitteleckage aufgetreten.
Um die oben genannten Probleme zu lösen, hat der vorliegende
Erfinder die Verwendung einer Urethangummilaufbuchse in der
koreanischen Gebrauchsmusteranmeldung Nr. 92-6031 vorgeschla
gen. Obwohl die Urethangummilaufbuchse die Reibungseigen
schaften verbessert, kann ihre Verwendung aufgrund von Halt
barkeitsproblemen bei Teilen, die hohen Oberflächendrücken
ausgesetzt sind, beschränkt sein.
Weiterhin besitzt eine Oberflächenbeschichtung auf einer
Stahlmatrix, die Al₂O₃, WC und Cr₃O₂ etc. zur Erhöhung der
Oberflächenhärte aufweist, nur eine geringe Stoßfestigkeit
aufgrund von Unterschieden in den physikalischen Eigenschaf
ten zwischen der Matrix und der Beschichtungsschicht.
Außerdem führt die Oberflächenbeschichtung zu dem Problem
einer geringen Haltbarkeit über die Zeit, da die thermisch
transformierte Matrixphase, die während des Beschichtungsvor
gangs gebildet worden ist, die mechanischen Eigenschaften
beeinträchtigt. In der Tat können bei mechanischen Teilen
wie den Zugwerkzeugen und den Bolzen, die einer hohen
Scher-Gleitspannung ausgesetzt sind, die Oberflächen, welche
wie oben beschrieben beschichtet sind, die mechanischen Span
nungen nicht über eine lange Zeit aushalten und werden
schnell abgenutzt. Dies führt zu dem Problem, daß die mecha
nischen Teile häufig ersetzt werden müssen. Aus diesen Grün
den sind teuere Werkzeugstähle oder mit WC gesinterte Werk
zeugmaterialien verwendet worden, aber die Verwendbarkeit
von diesen Materialien ist aufgrund der Abnutzung und der
teueren Herstellungskosten eingeschränkt gewesen.
Seit von Duvez et al im Jahr 1960 beschrieben worden ist,
daß amorphe Materialien gebildet werden können, indem die Me
tallschmelze schnell abgekühlt wird, und diese amorphen Mate
rialien verbesserte mechanische Eigenschaften verglichen mit
den kristallinen Materialien hinsichtlich der Festigkeit, der
Korrosionsbeständigkeit etc. aufwiesen, ist andererseits die
Verwendung derartiger amorpher Materialien für die mechani
schen Produkte Gegenstand von vielen Untersuchungen gewesen.
Um die amorphe Phase zu erhalten, sollte die Schmelze jedoch
um 10°C/sec. oder dergleichen unterkühlt werden, was die
Bearbeitung relativ schwierig macht.
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine eisen
haltige Legierung als Beschichtungsmaterial anzugeben, die
als Hauptzusammensetzungselement eine Fe- bzw. Stahlmatrix
hat. Außerdem soll ein Beschichtungsverfahren angegeben wer
den, das eine derartige eisenhaltige Legierung aufweist und
die Schritte umfaßt, daß die Beschichtungsschicht von einer
instabilen Struktur an der Oberfläche des mechanischen Pro
dukts durch ein thermisches Sprühen, Schweißen oder eine
Plasmabeschichtung aufgebracht wird, und die Beschichtungs
schicht in eine amorphe Struktur mit einer hohen Härte durch
die mechanischen Spannungen aufgrund von Reibung und Abnut
zung umgewandelt wird.
Weiterhin besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
darin, verschiedene mechanische Produkte anzugeben, die mit
der eisenhaltigen Legierung beschichtet sind.
Schließlich besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
darin, eine eisenhaltige Legierung anzugeben, die für die
Herstellung von mechanischen Produkten wie beispielsweise
einer Laufbuchse verwendet werden kann, welche in Teilen ver
wendet werden, die einem hohen Oberflächendruck ausgesetzt
sind und eine hohe Abriebsfestigkeit und Haltbarkeit erfor
dern.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine eisenhaltige Legierung
mit den Merkmalen von Patentanspruch 1 vorgeschlagen. Außer
dem wird die Aufgabe durch ein Beschichtungsverfahren ge
löst, das die Merkmale von Patentanspruch 6 aufweist.
Hinsichtlich weiterer Ausgestaltungen und Merkmale der vor
liegenden Erfindung wird auf die Unteransprüche sowie die
nachfolgende Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Be
zugnahme auf die beiliegende Zeichnung verwiesen. In der
Zeichnung zeigt
Fig. 1 mechanische Teile von Arbeitswerkzeugen, die
mit einer eisenhaltigen Legierung gemäß der
vorliegenden Erfindung beschichtet sind;
Fig. 2 eine Laufbuchse für Arbeitswerkzeuge einer
schweren Ausrüstung,
Fig. 3 einen Graph, der die transformationsinduzier
te Härtungstiefe der Oberflächenschicht
zeigt;
Fig. 4 eine schematische Ansicht der Arbeitsgeräte
zur Durchführung eines Ring-auf-Scheibe-Te
stes;
Fig. 5 einen Graph, der das Testergebnis in Bei
spiel 2 zeigt;
Fig. 6 eine schematische Ansicht, die einen Schei
benprobekörper zeigt;
Fig. 7 einen Graph, der die Experimentbedingungen
in Beispiel 3 zeigt;
Fig. 8 einen Graph, der das Testergebnis von Bei
spiel 3 zeigt;
Fig. 9 einen Graph, der die Abriebsmenge in Bei
spiel 3 zeigt;
Fig. 10 einen Graph, der die Abriebstiefe in Bei
spiel 3 zeigt;
Fig. 11 die Ergebnisse des Haltbarkeitsgrenzentests
in Beispiel 4;
Fig. 12 einen Graph, der das Ergebnis des Reibungs-
und Abriebstestes in Beispiel 5 zeigt; und
Fig. 13 eine Tabelle, die das Testergebnis des Probe
körpers in Beispiel 5 zeigt.
Ein Beschichtungsmaterial, das in der vorliegenden Erfindung
verwendet wird, umfaßt Eisen als das Hauptzusammenset
zungselement, 18,0 bis 42,0 Gew.% Cr, 1,0 bis 3,2 Gew.-% Mn,
3,0 bis 4,5 Gew.-% B, 1,0 bis 3,0 Gew.-% Si und weniger als
0,3 Gew.-% C. Falls es erforderlich ist, kann die Zu
sammensetzung weiterhin weniger als 0,5 Gew.-% P oder Ge und/oder
weniger als 1,0 Gew.-% As enthalten. Zusätzlich kön
nen abriebsfeste Materialien zweiter Phase wie WC und/oder
TiC der Zusammensetzung hinzugefügt werden, falls es notwen
dig ist. Weiterhin können von den Elementen Mo, Zr, Co und
Ni ein oder mehrere Element in dem Bereich von 0,5 bis 1,0
Gew.-% in dem Beschichtungsmaterial enthalten sein.
Der Grund für die Begrenzung der Mengen der Legierungselemen
te, wie sie zuvor angegeben worden sind, ist wie folgt.
Cr ist ein effektives Element für eine hohe Korrosionsfe
stigkeit und Festigkeit. Sein Anteil ist auf 18,0 bis 42,0
Gew.% beschränkt, da ein Cr-Anteil von weniger als 18,0
Gew.-% es schwierig macht, die amorphe Struktur zu bilden,
und ein Cr-Anteil von mehr als 42,0 Gew.-% eine Ausscheidung
von δ-Phase induziert, die die amorphe Formation in fester
Lösung behindert.
Mn verbleibt in der festen u-Lösung in dem Bereich von 1,0
bis 3,2 Gew.-%. Oberhalb von diesem Bereich wird die Bildung
einer amorphen Phase schwierig.
B trägt stark zu der amorphen Formation von Fe-Cr-Mn bei und
stärkt den amorphen Aufbau bei einem Anteil von mehr als 3
Gew.-%. Ein B-Anteil von mehr als 4,5 Gew.-% führt jedoch zu
einer Ausscheidung der Komponente, was zu einer Sprödigkeit
des Materials führt. Aus diesem Grund ist der B-Anteil auf
weniger als 4,5 Gew.-% beschränkt.
Si ist erforderlicherweise in der amorphen Formation enthal
ten. Mit einem Si-Anteil von weniger als 1,0 Gew.-% tritt
die amorphe Formation nicht ausreichend auf, und mit mehr
als 3,0 Gew.-% wird eine spröde Zusammensetzung mit Fe gebil
det.
C ist ein Element, um die Festigkeit zu erhöhen, aber führt
bei mehr als 0,3 Gew.-% zu der Sprödigkeit.
P bleibt notwendigerweise als ein Ergebnis der Eisenherstel
lung übrig und trägt zu der amorphen Formation bei. Bei
einem Anteil von mehr als 0,5 Gew.-% bildet es jedoch Fe₃P,
was zu einer Sprödigkeit führt.
Nachfolgend wird das Beschichtungsverfahren der eisenhalti
gen Legierung auf der Oberfläche eines mechanischen Produk
tes im Detail beschrieben werden.
Die Legierung wird zu einem Pulver mit einer Dichte von 7,3
bis 7,4 g/cm³ oder in eine Drahtform etc. gebracht und dann
auf der Stahlmatrix durch thermisches Sprühen, Schweißen
etc. aufgebracht. Das thermische Sprühen kann erreicht wer
den, indem eine Spritzpistole, eine Plasmapistole, ein Laser
etc. in Abhängigkeit von der zu sprühenden Form verwendet
wird, und alle die Verfahren sind in dem Schutzumfang der
vorliegenden Erfindung enthalten. Während des Sprühens be
trägt die Temperatur der Schmelze etwa 2500 bis 6000°C,
und die Schmelze verfestigt sich direkt nach dem Aufsprühen
auf die zu beschichtende Oberfläche, wodurch eine homogene,
einphasige übersättigte feste Lösung gebildet wird.
Die Beschichtungsschicht, die wie zuvor beschrieben gebildet
worden ist, hat eine instabile Struktur, die in eine stabile
amorphe Struktur mit einer hohen Härte und Festigkeit in den
Reibungs- und Abriebsumgebungen transformiert werden kann,
wenn die geforderte Struktur durch die mechanischen Spannun
gen zerstört wird. Die Dicke der transformierten Schicht be
trägt etwa 100 µm, und ihre Oberflächenhärte liegt oberhalb
von HRC 70. Außerdem tritt ein abrupter Abrieb nicht auf,
obwohl eine Oberflächenabnutzung aufgrund der kontinuierli
chen Verwendung auftritt, da die Oberfläche kontinuierlich
gehärtet wird, wenn die neu ausgesetzte Oberflächenschicht
wieder durch die Reibungsspannungen in die amorphe Struktur
transformiert wird.
Da weiterhin keine Korngrenzen der Umgebung ausgesetzt sind,
wird das Ausbrechen von Oberflächenatomen aufgrund der homo
genen Aktivierungsenergien der Oberflächenatome stark verrin
gert, was zu der Verbesserung der Haftungs-Abnutzungswider
standeigenschaften führt. Andererseits tragen die Nichtexi
stenz von Korngrenzen und der hohe Cr-Anteil der amorphen
Phase zu einer hohen Korrosionsfestigkeit und auch zu einer
hohen Wärmefestigkeit oberhalb von 800°C aufgrund der hohen
Festigkeit gegen eine Hochtemperaturkorngrenzenoxidation
etc. bei.
Da der thermische Expansions- bzw. Ausdehnungskoeffizient
des eisenhaltigen Beschichtungsmaterials etwa derselbe wie
der der zu beschichtenden Stahlmatrix ist, wird das Material
wenig durch den thermischen Schock nach dem Beschichtungsvor
gang beeinflußt.
Die eisenhaltigen Legierungsmaterialien der vorliegenden Er
findung können auf die Gleitreibungsteile (A bis L) oder die
Kontaktbereiche von Zahnrädern in der schweren Raupenwalze
und Arbeitsausrüstung, wie sie in Fig. 1 gezeigt ist, auf
eine mechanische Abdichtung, die an Stellen verwendet wird,
wo sie einer hohen Oberflächendruckbelastung ausgesetzt ist
und gummiartige Produkte nicht verwendet werden können, und
auf Stahlrohrzugwerkzeuge und Bolzen, die hohen Gleitspannun
gen etc. ausgesetzt sind, aufgebracht werden. Die mechani
schen Produkte, die wie oben beschrieben oberflächenbeschich
tet sind, können die teueren herkömmlichen Produkte ersetzen
und führen gleichzeitig zu der gewünschten verbesserten
Haltbarkeit.
Ein anderes Merkmal der vorliegenden Erfindung besteht
darin, eine eisenhaltige Legierung mit guten Reibungs- und
Abriebsfestigkeitseigenschaften anzugeben, die umfaßt: weni
ger als 4,5 Gew.-% C, weniger als 2,5 Gew.-% Si, weniger als
2 Gew.-% Mn, 0,5 bis 35 Gew.-% Cr und als Rest Fe. Wenn es
nötig ist, kann die Zusammensetzung weiterhin aus der Gruppe
von Ni, Mo und B ein oder mehrere Elemente mit weniger als 5
Gew.-% enthalten. In dem nachfolgenden werden die Gründe für
die Begrenzungen der Zusammensetzung erläutert werden.
C und Mn sind Elemente, die notwendigerweise erforderlich
sind, um die Festigkeit und Härte des Materials zu erhöhen.
Insbesondere kann der C-Anteil in der Abhängigkeit von der
Menge von Si und Mn verringert werden, aber er muß unterhalb
von 4,5 Gew.-% liegen, was die maximal erlaubbare Menge für
Gußprodukte ist.
Mn kann bei einer Verringerung des C-Anteils bis zu 2 Gew.-%
enthalten sein, aber es bewirkt keinen bedeutenden Effekt
oberhalb von 2 Gew.-%.
Si führt zu ähnlichen Effekten wie C, ist aber auf einen An
teil von weniger als 2 Gew.-% beschränkt, da ein darüberlie
gender Anteil keinen Effekt bewirkt.
Cr ist das sehr wichtige Element der vorliegenden Erfindung
für eine hohe Härte, einen niedrigen Reibungskoeffizienten
und hohe Korrosions- und Wärmefestigkeiten und wird bis zu
35 Gew.-% hinzugefügt. Ein darüberliegender Anteil ist nicht
notwendig. Jedoch sollte Cr mindestens zu 0,5 Gew.-% enthal
ten sein, um die geforderten Eigenschaften zu bewirken.
Weiterhin können Ni, Mo und B mit einem Anteil von weniger
als 5 Gew.-% hinzugefügt werden, um weiter die Härte und die
Reibungs- und Abriebfestigkeit zu verbessern.
Nachfolgend werden die Eigenschaften der vorliegenden Erfin
dung im einzelnen unter Bezugnahme auf Beispiele beschrieben
werden.
Die Innenfläche der Laufbuchse 5 in Fig. 3 wurde durch einen
Sandstrahlvorgang vorbehandelt, und dann wurde die eisenhal
tige Legierung auf die Oberfläche mit einer Dicke von 0,1
bis 5 mm unter Verwendung eines thermischen Sprühvorgangs
aufgebracht. Vor der amorphen Transformation betrug die
Oberflächenhärte HRC 55 bis 60.
Die Oberfläche des Probekörpers, der wie zuvor beschrieben
oberflächenbeschichtet war, wurde durch eine Reibungsspan
nung unter der Reibungsumgebung in die amorphe Phase trans
formiert und besaß eine Oberflächenhärte von HRC 71. Die
durch die Transformation induzierte Härtungstiefe der
Oberflächenschicht betrug etwa 100 µm, wie in Fig. 3
gezeigt ist.
Ein Ring-Auf-Scheibe-Test wurde in der Experimentausrüstung,
wie sie in Fig. 4 gezeigt ist, ohne ein Schmiermittel und
bei Raumtemperatur, 36 U/min und 500 kgf durchgeführt, und
die Ergebnisse sind in Fig. 5 gezeigt.
In Fig. 5 ist erkennbar, daß der amorphe Probekörper einen
sehr niedrigen Reibungskoeffizient (0,09 bis 0,14) vergli
chen mit den anderen Probekörpern hatte. Allgemein lieferten
die aufgekohlten und die WC-beschichteten Laufbuchsenprobe
körper sehr hohe Reibungskoeffizienten von 0,45 bis 0,65 vom
Beginn der Testperiode an, und sogar schon nach 1000 Sekun
den wurde eine beträchtliche Menge an Abrieb, die mit
abgeriebenen Partikeln auftrat, erfaßt. Der Rei
bungskoeffizient der amorphen beschichteten Probekörper er
höhte sich auf ein Niveau, das gleich dem der anderen Probe
körper war, in etwa 2200 Sekunden, ohne daß abgeriebene Par
tikel erfaßt wurden. Nach den 2200 Sekunden erhöhte sich
nur der Reibungskoeffizient.
Entsprechend konnte gesehen werden, daß wenn das amorphe ei
senhaltige Legierungsmaterial auf die Reibungs- und Abnut
zungsteile aufgebracht und mit Schmierung verwendet wird,
die mechanischen Teile für eine ausreichend lange Zeit ver
wendet werden können. Insbesondere können solche mechani
schen Teile ohne Schmierung verwendet werden, wodurch die
Herstellungskosten durch Weglassen der schmierungsbezogenen
Vorgänge verringert werden können und außerdem die Wartungs
effizienz durch Erhöhung der Zeit, in der Schmiermittelöl zu
geführt wird, selbst in dem Fall, daß die Schmierung unver
meidlich erforderlich ist, erhöht werden kann. Außerdem
verringert der niedrige Reibungskoeffizient der amorphen
Phase stark die Betriebsgeräusche des Reibungsteils, was zu
einer Verbesserung der Arbeitsumgebung führt.
Die pulverförmige eisenhaltige Legierung, die 1,7 Gew.-% Si,
22,4 Gew.-% Cr, 2,3 Gew.-% Mn, 3,7 Gew.-% B, 0,12 Gew.-% C
und ansonsten Fe enthielt, wurde unter Verwendung einer dün
nen Metallfolie in eine Drahtform gerollt, und das drahtzu
führende thermische Sprühverfahren wurde auf dem Scheibenpro
bekörper von Fig. 6 ausgeführt. Unter Verwendung dieser Pro
bekörper wurden Ring-Auf-Scheibe-Tests mit der in Fig. 4
gezeigten Experimentausrüstung und unter den in Fig. 7
gezeigten Bedingungen ausgeführt.
Der Ringprobekörper für den Test wurde wie in Fig. 6 ge
zeigt unter Verwendung eines hochfrequenzinduktionsgehärte
ten SM 45 C gemacht, so daß die Härte des Reibungskontaktbe
reichs HV 500 bis 570 betrug. Wie in Tabelle 1 gezeigt ist,
waren die verwendeten Vergleichsscheibenprobekörper aus SM
45 C Materialien, die hochfrequenzinduktionsgehärtet,
PTFE-beschichtet oder mit einer Cu-Legierung und Graphitkoh
lenstoff beschichtet waren, hergestellt.
Das Ergebnis des Tests ist in Fig. 8 gezeigt. Der Probekör
per Nr. 1 zeigte ein beträchtliches Maß an Abnutzung in der
Anfangsperiode des Testes. Der Probekörper Nr. 4 zeigte auch
das instabile Abriebsmuster. Die Probekörper Nr. 2 und Nr. 3
zeigten niedrige und stabile Bewegungsreibungskoeffizienten.
Auch kann in Fig. 9 und in Fig. 10 erkannt werden, daß der
Probekörper Nr. 2, der durch die Technik der vorliegenden Er
findung hergestellt worden war, verbesserte Eigenschaften
hinsichtlich der Abriebsmenge und der Abriebstiefe lieferte.
In dem Fall des Probekörpers Nr. 3 war der Reibungskoeffi
zient schon relativ niedrig, aber der Abrieb nahm schnell
mit einem Anstieg der Belastung weiter zu. Hierdurch wird an
gedeutet, daß das amorphe Beschichtungsmaterial nicht nur be
ständiger gegen den hohen Oberflächendruck ist, sondern auch
niedrigere Reibungskoeffizienten als die anderen eisenhalti
gen Legierungsmaterialien, nicht eisenhaltigen oder nicht me
tallischen Materialien besitzt.
Entsprechend wurde bestätigt, daß die Verwendung einer eisen
haltigen Legierung gemäß der vorliegenden Erfindung für das
Beschichtungsmaterial zu einer erhöhten Materiallebensdauer
und verbesserten mechanischen Eigenschaften führt, und es
wird erwartet, daß das Beschichtungsmaterial bessere Ei
genschaften verglichen mit WC- oder Keramikbeschichtungen be
sitzt.
Wenn das Beschichtungsverfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung bei den kommerziellen Produkten verwendet wird,
können die verschiedenen Vorgänge wie Sprühen und Schweißen
für die Ringart oder Plattenart verwendet werden, und das
Schweißen wird für mechanische Produkte, die mechanischen
Stößen ausgesetzt sind, bevorzugt.
Die pulverförmige eisenhaltige Legierung mit 1,8 Gew.-% Si,
26,5 Gew.-% Cr, 1,26 Gew.-% Mn, 3,2 Gew.-% B, 0,02 Gew.-% P,
0,08 Gew.-% C und im übrigen Fe wurde unter Verwendung einer
dünnen Metallfolie in eine Drahtform aufgerollt, und das
drahtzuführende thermische Sprühen wurde an dem Scheiben
probekörper ausgeführt, welcher aus einem SM 45 C Material
hergestellt war. Die Partikelgrößenverteilung lag in dem Be
reich von 10 bis 30 µm.
Unter Verwendung dieser Probekörper wurde der Ring-Auf-Schei
be-Test mit der Experimentausrüstung, wie sie in Fig. 4 ge
zeigt ist, ausgeführt. Der Ringprobekörper für den Test
wurde unter Verwendung eines hochfrequenzinduktions
gehärteten SM 45 C Werkstoffes hergestellt, so daß die Härte
des Reibungskontaktbereiches HV 500 bis 570 betrug.
Wie am besten in Fig. 11 erkennbar ist, zeigte der Probekör
per, der gemäß der vorliegenden Erfindung hergestellt war,
stabile Bewegungsreibungskoeffizienten für eine beträchtli
che Zeitdauer selbst ohne Schmierung. Wenn andererseits das
Beschichtungsmaterial der vorliegenden Erfindung thermisch
auf das Ziehwerkzeug, das aus einer WC-gesinterten Legierung
bestand, thermisch aufgesprüht wurde, betrug die Oberflächen
härte HRC 50 bis 52 nach dem Sprühen, aber die Härte erhöhte
sich auf HV 1200 nach der Polierung und sie betrug HV 1500
bis 2000 während des Gebrauchs.
Die Dicke der amorphen Beschichtungsschicht betrug 0,15 mm.
Bei einer Dicke von weniger als 20 µm konnte die Beschich
tung nicht unter Hochbelastungsbedingungen wie dem Kaltzie
hen verwendet werden, und bei einer Dicke von mehr als 5 mm
wurde keine Verbesserung beobachtet.
Das Material mit der chemischen Zusammensetzung und Härte
wie in Tabelle 2 gezeigt wurde hergestellt, und Reibungs-
und Abriebsteste wurden durchgeführt. Die Testergebnisse
sind in Fig. 12 und Fig. 13 gezeigt. Die Fig. 12 ist das
Ergebnis des Reibungs- und Abriebstests des Probekörper Nr.
5 (aufgekohlte Laufbuchse), und die Tabelle in der Figur ver
gleicht die Ergebnisse der Probekörper Nr. 1 (vorliegende Er
findung) und Nr. 2 (aufgekohle Laufbuchse). Es ist erkenn
bar, daß die Lebensdauer des Probekörpers Nr. 1 mehr als das
253 -fache von derjenigen des Probekörpers Nr. 5 betrug und
daß das Reibungsdrehmoment des Probekörpers Nr. 1 etwa 30%
von dem Probekörper Nr. 5 betrug.
Die Fig. 13 vergleicht die Gleitabriebstestergebnisse der
Probekörper Nr. 2, Nr. 3 und Nr. 4 (Vergleichsbeispiel). Es
ist erkennbar, daß die Probekörper Nr. 2 und Nr. 3 bessere
Abriebsfestigkeiten zeigten.
Wie in den obigen Beispielen erkennbar ist, können die Bewe
gungen von Reibungsteilen selbst ohne Schmierung aufgrund
der Härte und der verbesserten Reibungseigenschaften geglät
tet werden und dadurch die Wartungskosten mit der erhöhten
Lebensdauer der Produkte verringert werden, wenn das Mate
rial der vorliegenden Erfindung für die Herstellung von me
chanischen Produkten der Laufbuchsenart beispielsweise für
einen Bagger, für eine Fahrgestellwalze und dergleichen ver
wendet wird.
Ein Verfahren zur Herstellung und Beschichtung von mechani
schen Produkten gemäß der Erfindung verwendet eine eisenhal
tige Legierung, um die Abriebs-, Korrosions- und Wärmefestig
keit von mechanischen Produkten, die einer Reibungs- und Ab
riebsumgebung mit oder ohne eine Schmierung ausgesetzt wer
den, zu verbessern. Die mechanischen Produkte der vorliegen
den Erfindung umfassen Rotationskontaktteile wie eine Lauf
buchse und eine Welle in einer Raupenwalze, eine mechanische
Abdichtung, die unter hohem Oberflächendruck steht, und
Ziehwerkzeuge und Bolzen, die unter Gleitreibungsspannungen
stehen. Eine eisenhaltige Legierungszusammensetzung, die zur
Beschichtung verwendet wird, umfaßt 18,0 bis 42,0 Gew.-% Cr,
1,0 bis 2,3 Gew.-% Mn, 3,0 bis 4,5 Gew.-% B, 1,0 bis 3,0
Gew.-% Si, weniger als 0,3 Gew.-% C, unvermeidbar enthaltene
Verunreinigungen und ansonsten Fe. Eine eisenhaltige
Legierungszusammensetzung, die zur Herstellung eines
Laufbuchsenprodukts verwendet wird, umfaßt weniger als 4,5%
C, 2,5% Si, weniger als 2% Mn, 0,5 bis 35% Cr und
ansonsten Fe. Die mechanischen Produkte, die durch das
Material der Erfindung hergestellt werden, zeigen eine
erhöhte Haltbarkeit und können anstelle der teueren her
kömmlichen mechanischen Produkte verwendet werden.
Claims (13)
1. Eisenhaltige Legierungszusammensetzung mit folgenden Be
standteilen:
18,0 bis 42,0 Gew.-% Cr, 1,0 bis 3,2 Gew.-% Mn, 3,0 bis 4,5 Gew.-% B, 1,0 bis 3,0 Gew.-% Si, weniger als 0,3 Gew.-% C, unvermeidbar enthaltene Verunreinigungen und Fe als Rest der Zusammensetzung.
18,0 bis 42,0 Gew.-% Cr, 1,0 bis 3,2 Gew.-% Mn, 3,0 bis 4,5 Gew.-% B, 1,0 bis 3,0 Gew.-% Si, weniger als 0,3 Gew.-% C, unvermeidbar enthaltene Verunreinigungen und Fe als Rest der Zusammensetzung.
2. Eisenhaltige Legierungszusammensetzung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich weniger als 0,5
Gew.-% P oder Ge und/oder weniger als 1,0 Gew.-% As
vorgesehen sind.
3. Eisenhaltige Legierungszusammensetzung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch weiterhin ein oder mehrere Elemente
von Mo, Zr, Co und Ni in dem Bereich von 0,5 bis 1,0
Gew.-%.
4. Eisenhaltige Legierungszusammensetzung nach einem der An
sprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die eisenhaltige Legierungszusammensetzung in eine
amorphe Phase durch die mechanischen Spannungen aufgrund
von Reibung und Abrieb umgewandelbar ist.
5. Eisenhaltige Legierungszusammensetzung nach einem der An
sprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Materialien zweiter Phase zur Erhöhung der Ab
riebfestigkeit WC und/oder TIC vorgesehen sind.
6. Beschichtungsverfahren für mechanische Produkte, die
eine Reibungs- und Abriebsfestigkeit, eine Korrosionsfe
stigkeit und eine Wärmefestigkeit erfordern, das die
Schritte aufweist, daß ein eisenhaltiges Legierungs
material wie in einem der Ansprüche 1 bis 5 definiert in
der Form eines Pulvers oder Drahtes hergestellt wird und
daß das Pulver oder der Draht durch ein thermisches Sprü
hen oder einen Schweißvorgang auf das mechanische Pro
dukt aufgetragen wird.
7. Beschichtungsverfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Pulver eine Dichte von 7,3 bis 7,4 g/cm³ hat und
seine Partikelgröße weniger als 40 µm beträgt.
8. Beschichtungsverfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschichtungsdicke in dem Bereich von 20 µm bis
5 mm liegt.
9. Beschichtungsverfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das thermische Sprühen unter Verwendung einer Spritz
pistole, einer Plasmaspritzpistole, eines Lasers, etc.
ausgeführt wird.
10. Beschichtungsverfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mechanischen Produkte Rotationskontaktteile wie
eine Laufbuchse und eine Welle innerhalb einer Raupenrol
le, mechanische Abdichtungen, die unter hohen
Oberflächendruck kommen, und Ziehwerkzeuge und Bolzen,
die unter Gleitreibungsspannung kommen, umfassen.
11. Eisenhaltige Legierungszusammensetzung mit weniger als
4,5% C, 2,5% Si, weniger als 2% Mn, 0,3 bis 35% Cr
und Fe als Rest.
12. Eisenhaltige Legierungszusammensetzung nach Anspruch 11,
mit weiterhin einem oder mehreren Elementen von Ni, Mo
und B mit weniger als 5 Gew.-%.
13. Laufbuchsenartiges mechanisches Produkt, das aus dem ei
senhaltigen Legierungsmaterial von Anspruch 11 oder An
spruch 12 hergestellt worden ist.
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