DE4439717A1 - Verfahren und Anordnung zum Betrieb eines resistiven Feuchtesensors - Google Patents
Verfahren und Anordnung zum Betrieb eines resistiven FeuchtesensorsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zum
Betrieb eines resistiven Feuchtesensors.
Resistive Feuchtesensoren werden beispielsweise dafür
angewendet, Feuchte bzw. Regentropfen auf der
Windschutzscheibe eines Kraftfahrzeugs zu melden, um
Scheibenwischer automatisch oder halbautomatisch zu steuern.
Dazu sind auf der Windschutzscheibe oder einer anderen
geeigneten Stelle Leiterbahnen aufgebracht, so daß sich der
Widerstand zwischen den Leiterbahnen mit der Menge der
anfallenden Feuchte verringert.
Zur Auswertung dieser Widerstandsänderung sind
Schaltungsanordnungen zur Widerstandsmessung
bekanntgeworden, bei denen letztlich die Spannung am
Feuchtesensor bei einem vorgegebenen Strom gemessen wird.
Dabei besteht eine umgekehrt proportionale Abhängigkeit
zwischen der Spannung und der Feuchtemenge, das heißt
beispielsweise ein erster auf die trockene Scheibe fallender
Tropfen bewirkt eine relativ große Spannungsänderung,
während bei bereits feuchter Scheibe ein weiterer Tropfen
nur eine geringere Änderung zur Folge hat.
Da man jedoch bei der Auswertung des Signals von
Feuchtesensoren daran interessiert ist, zusätzlich
auftreffende Feuchte unabhängig vom vorhandenen
Benetzungsgrad des Feuchtesensors zu detektieren, liegt der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Signal zu gewinnen, das
unabhängig von Grund- bzw. Restfeuchte des Feuchtesensors
bei neu auftreffender Feuchtigkeit eine gleichbleibend hohe
Steigung besitzt.
Diese Aufgabe wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
dadurch gelöst, daß eine Messung des Leitwertes des Sensors
erfolgt. Dabei ist vorzugsweise vorgesehen, daß während des
Anliegens einer Spannung am Feuchtesensor der Strom durch
den Feuchtesensor gemessen wird.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren ergibt sich eine
Empfindlichkeit des Feuchtesensors, die im wesentlichen
unabhängig von dem Benetzungsgrad ist. Nimmt man
beispielsweise an, daß alle auf den Feuchtesensor
auftreffenden Tropfen den gleichen Leitwert aufweisen, so
bewirken alle Tropfen - vom ersten bis zum beispielsweise
10. oder 20. - den gleichen Signalhub.
Eine weitere Forderung an Feuchtesensoren besteht darin, daß
elektrolytische Abtragungen der Leiterbahnen und Korrosionen
an Karosserieteilen zu vermeiden sind. Dieses wird in
vorteilhafter Weise bei einer Weiterbildung des
erfindungsgemäßen Verfahrens dadurch erzielt, daß die am
Feuchtesensor anliegende Spannung eine Wechselspannung ist.
Diese Weiterbildung wird vorzugsweise derart ausgeführt, daß
die Spannung am Sensor nur zeitweise anliegt und der Sensor
in der übrigen Zeit hochohmig geschaltet ist. Dabei hat es
sich als günstig herausgestellt, wenn die zwei
aufeinanderfolgenden Impulse zusammen eine Dauer von etwa
1 ms aufweisen, während ein darauf folgendes Intervall etwa
9 ms dauert.
Eine andere Weiterbildung der Erfindung best darin, daß dem
Sensor ein Widerstand parallelgeschaltet ist und daß eine
Unterbrechung der Zuleitungen zum Sensor dadurch erkannt
wird, daß der gemessene Strom unterhalb eines vorgegebenen
Wertes liegt.
Eine vorteilhafte Anordnung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß zur Messung
des Stroms ein Meßwiderstand mit dem Feuchtesensor in Reihe
geschaltet ist und daß die über dem Meßwiderstand abfallende
Spannung über einen Verstärker einem Analogsignaleingang
eines Mikrocomputers zuführbar ist. Dabei ist vorteilhaft,
wenn die den Sensor beaufschlagende Spannung
gleichspannungsfrei über einen Kondensator zuführbar ist.
Zur Bildung der impulsförmigen Spannung kann vorgesehen
sein, daß zur Zuführung der Spannung ein Ausgang des
Mikrocomputers mit einem Eingang eines schaltbaren
Verstärkers verbunden ist, dessen Ausgang an einen Anschluß
eines mit dem Feuchtesensor in Reihe geschalteten
Kondensators angeschlossen ist und daß ein weiterer Ausgang
des Mikrocomputers mit einem Steuereingang des schaltbaren
Verstärkers verbunden ist.
Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsformen zu. Eine
davon ist schematisch in der Zeichnung anhand mehrerer
Figuren dargestellt und nachfolgend beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen
Anordnung,
Fig. 2 die Abhängigkeit einer gemäß den bekannten Verfahren
gewonnenen widerstandsproportionalen Spannung von
der Feuchtemenge,
Fig. 3 die Abhängigkeit der mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren gewonnenen Spannung von der Feuchtemenge
und
Fig. 4 den zeitlichen Verlauf des Stroms durch den
Feuchtesensor.
Der Feuchtesensor 1 besteht aus Leiterbahnen, die zwei
ineinander verkämmte Elektroden 2, 3 bilden und über
Anschlüsse 4, 5 mit einer Auswerteschaltung verbunden sind.
Die Auswerteschaltung enthält einen Mikrocomputer 6, an
dessen Ausgang 7 ein die Feuchte kennzeichnendes Signal
abnehmbar ist. Neben anderen Elementen enthält der
Mikrocomputer 6 einen Analog/Digital-Wandler 8 mit einem
Analogsignaleingang 9. Ausgängen 10, 11 des Mikrocomputers 6
sind Signale entnehmbar. Zum Anlegen einer impulsförmigen
Spannung an den Feuchtesensor 1 ist ein schaltbarer
Verstärker 12 vorgesehen, dessen Ausgang über einen
Steuereingang hochohmig geschaltet werden kann. Dieser
Steuereingang erhält von dem Ausgang 11 des Mikrocomputers 6
ein Signal EN, während der Signaleingang des Verstärkers an
den ein Signal S führenden Ausgang 10 angeschlossen ist. Der
Ausgang des schaltbaren Verstärkers 12 ist über einen
Kondensator 13 mit dem Anschluß 4 des Feuchtesensors 1
verbunden.
Zur Messung des Stroms durch den Feuchtesensor ist der
Anschluß 5 über einen Meßwiderstand 14 mit Massepotential
verbunden. Die Spannung am Anschluß 5 entspricht daher dem
stromproportionalen Spannungsabfall des Meßwiderstandes 14
und wird über einen Widerstand 15 dem nicht invertierenden
Eingang eines Differenzverstärkers 16 zugeführt. Der
invertierende Eingang erhält über einen Spannungsteiler 17,
18 einen Teil der Ausgangsspannung des Differenzverstärkers
16. Durch das Teilerverhältnis ist somit der
Verstärkungsgrad festgelegt. Die Ausgangsspannung des
Differenzverstärkers 16 wird dem Analogsignaleingang 9 des
Mikrocomputers 6 zugeführt.
Aus Fig. 2 ist ersichtlich, daß mit zunehmender Anzahl von
auf den Feuchtesensor bereits aufgetroffenen Tropfen die
Abhängigkeit der Spannung U(R) von der Anzahl der Tropfen
geringer wird. Im Gegensatz dazu macht sich bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren gemäß der Darstellung in Fig. 3
jeder weitere Tropfen mit einem gleich großen Anstieg der
Spannung U(G) bemerkbar.
Fig. 4 zeigt den Verlauf der Signale S und EN, der Spannung
U₄ am Anschluß 4 des Stroms I₁₄ durch den Meßwiderstand 14.
Während der Dauer der in den Zeilen c und d dargestellten
Impulspaare ist der schaltbare Verstärker 12 durch das
Signal EN (Zeile b) durchgeschaltet, so daß während dieser
Zeit das Signal S (Zeile a) über den Kondensator 12 zum
Anschluß 4 gelangt. Durch den Kondensator wird die
Gleichspannungskomponente unterdrückt, so daß sich der
jeweils zwischen den Impulsen verschiedener Polarität
befindliche Spannungssprung ergibt. Während des Intervalls
zwischen den Impulspaaren ist der schaltbare Verstärker 11
hochohmig, so daß die Spannung (Zeile c) zunächst auf 0
bleibt, auch wenn das Signal S von L auf H springt. Erst
wenn das Signal EN wieder den Wert H einnimmt, gelangt der
positive Pegel als positive Flanke des nächsten Impulspaares
an den Anschluß 4.
Die in Zeile c dargestellten Impulse des Stroms I₁₄ zeigen
leichte exponentialfunktions-ähnliche Dachschrägen, die
durch Ladungsverschiebungen in dem den Feuchtesensor 1
benetzenden Medium bedingt, für das Prinzip der Erfindung
jedoch nicht wesentlich sind. Grundsätzlich weist der
Feuchtesensor 1 eine mit der Feuchtemenge zunehmende
Leitfähigkeit auf, so daß auch der Strom I₁₄ mit zunehmender
Feuchtemenge größer wird. Dieses ist in Fig. 4 dadurch
angedeutet, daß links von der Unterbrechung zwei Impulspaare
den Strom I₁₄ bei einer größeren Feuchtemenge und rechts von
der Unterbrechung ein Impulspaar im Falle einer geringeren
Feuchtemenge dargestellt sind.
Ein zwischen den Anschlüssen 4 und 5 angeordneter Widerstand
19 hat eine Doppelfunktion. Er sorgt einerseits auch bei
völlig trockenem Sensor 1 für einen geringen Stromfluß durch
den Meßwiderstand 14, wodurch sichergestellt wird, daß der
Verstärker auch bei trockenem Sensor bereits eine
Eingangsspannung erhält, die größer als dessen
Offsetspannung ist.
Wird andererseits der Widerstand 19 nahe der
Sensorkontaktierung angeordnet, kann sicher auf eine
Unterbrechung der Sensorzuleitung geschlossen werden, wenn
durch den Widerstand 14 ein geringerer Strom fließt als
durch den Widerstand 19 bedingt.
Die Dauer der Impulspaare und des Intervalls bzw. die
Wiederholfrequenz können nach den Umständen im einzelnen,
beispielsweise der Größe des Feuchtesensors, gewählt werden.
In der Praxis anwendbare Werte sind beispielsweise eine
Dauer von 1 ms und ein Intervall von etwa 9 ms.
Claims (10)
1. Verfahren zum Betrieb eines resistiven Feuchtesensors,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Messung des Leitwertes des
Sensors erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
während des Anliegens einer Spannung am Feuchtesensor der
Strom durch den Feuchtesensor gemessen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die am Feuchtesensor anliegende Spannung eine
Wechselspannung ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Spannung am Sensor nur zeitweise anliegt und der Sensor
in der übrigen Zeit hochohmig geschaltet ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die dem Sensor zugeführte Wechselspannung aus zwei kurz
aufeinanderfolgenden Impulsen wechselnder Polarität besteht.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die zwei aufeinanderfolgenden
Impulse zusammen eine Dauer von etwa 1 ms aufweisen, während
ein darauf folgendes Intervall etwa 9 ms dauert.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Sensor ein Widerstand
parallelgeschaltet ist und daß eine Unterbrechung der
Zuleitungen zum Sensor dadurch erkannt wird, daß der
gemessene Strom unterhalb eines vorgegebenen Wertes liegt.
8. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Messung des Stroms ein
Meßwiderstand (14) mit dem Feuchtesensor (1) in Reihe
geschaltet ist und daß die über dem Meßwiderstand (14)
abfallende Spannung über einen Verstärker (16) einem
Analogsignaleingang (9) eines Mikrocomputers (6) zuführbar
ist.
9. Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die den Sensor beaufschlagende Spannung gleichspannungsfrei
über einen Kondensator (13) zuführbar ist.
10. Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Zuführung der Spannung ein Ausgang (10) des
Mikrocomputers (6) mit einem Eingang eines schaltbaren
Verstärkers (12) verbunden ist, dessen Ausgang an einen
Anschluß eines mit dem Feuchtesensor (1) in Reihe
geschalteten Kondensators (13) angeschlossen ist und daß ein
weiterer Ausgang (11) des Mikrocomputers (6) mit einem
Steuereingang des schaltbaren Verstärkers (12) verbunden
ist.
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