DE19636226A1 - Lambdasondeninnenwiderstandsbestimmung - Google Patents
LambdasondeninnenwiderstandsbestimmungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bestimmung des
Innenwiderstands von Lambdasonden vom Nernsttyp.
Der Innenwiderstand einer Lambdasonde wird wesentlich von
ihrer Temperatur beeinflußt und kann daher auch als
Ersatzgröße für die Sondentemperatur herangezogen werden.
Die Kenntnis der Sondentemperatur ist für mehrere Zwecke
nützlich. Unter anderem erlaubt die Kenntnis der
Sondentemperatur eine Diagnose der Sondenheizung, wie sie
bspw. von der amerikanischen Umweltbehörde CARB gefordert
wird. Es sind bereits verschiedene Methoden der
Innenwiderstandsbestimmung bekannt. Eine bekannte Methode
beruht darauf, der Sonde ein Wechselstromsignal einzuprägen,
das sich in der Frequenz vom Sondennutzsignal unterscheidet,
so daß beide Signalanteile durch Frequenzfilterung trennbar
sind. Die Amplitude des nach der Filterung erhaltenen
Wechselstromsignals ist von der Temperatur der Sonde und
damit von deren Innenwiderstand abhängig und daher als
Temperaturersatzgröße geeignet.
Bei einem aus der EP 377 600 bekannten
Innenwiderstandsbestimmung wird der Pluspol der Sonde
zeitlich getaktet über einen Meßwiderstand an Masse gelegt.
Das Signal wird in beiden Taktphasen über einen
Vorverstärker an einen Rechner übergeben, der daraus und aus
den bekannten Werten der Schaltung den Innenwiderstand der
Sonde berechnet.
Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Angabe einer
Vorrichtung zur Messung des Innenwiderstands der Sonde mit
einer minimalen Hardwarekonfiguration.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind
Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Im anzustrebenden Idealfall, für den die Strom-Spannungs- und
Widerstandswerte der Schaltung auszulegen sind, kann
eine taktweise Verbindung des Sondenpluspols mit dem Pluspol
einer Versorgungsspannungsquelle direkt über einen
Rechnerport ohne Zwischenschaltung eines Schalttransistors
erfolgen.
Die zur Innenwiderstandsbestimmung erforderliche
Zusatzhardware beschränkt sich in diesem Fall auf einen
Meßwiderstand, was Vorteile hinsichtlich der Kosten der
Schaltung eröffnet.
Von besonderem Vorteil ist es, den Pluspol der Sonde nicht
getaktet auf Masse, sondern auf den Pluspol einer
Versorgungsspannungsquelle zu schalten. Der Pluspol der
Sonde wird durch die dem Referenzgas zugewandte Elektrode
gebildet während der Minuspol durch die dem Abgas zugewandte
Elektrode realisiert wird. Bei Sonden mit gepumpter Referenz
muß das Referenzgas gewissermaßen innerhalb der Sonde durch
Zupumpen von Sauerstoff gebildet werden. Dadurch, daß der
Pluspol der Sonde für die Innenwiderstandsbestimmung an den
Pluspol der Versorgungsspannung gelegt wird, dient der zur
Innenwiderstandsbestimmung fließende Strom gleichzeitig als
Pumpstrom zur Aufrechterhaltung der gepumpten
Referenzatmosphäre. Der Strom wird innerhalb des
Sondenelektrolyten von negativen Sauerstoffionen getragen,
die zum Pluspol, also vom Abgas zur Referenzatmosphäre
gepumpt werden.
Von besonderem Vorteil ist, daß sich durch eine Variation
des Zeitrasters sowohl die für Diagnosezwecke gewünschte
Innenwiderstandsbestimmung bei Sonden mit gepumpter Referenz
und mit Luftreferenz als auch die getaktete
Pumpstromsteuerung für die Sonden mit gepumpter Referenz
durchführen läßt. Die auf der erfindungsgemäßen Vorrichtung
basierende Diagnose ist daher bei beiden Sondentypen ohne
Hardwareänderung anwendbar. Derzeit für Sonden mit
Luftreferenz entwickelte Diagnosekonzepte müssen daher bei
einer Umstellung des Sondentyps ggf. nur marginal im
Softwarebereich der Portansteuerung geändert werden.
Von Vorteil ist es außerdem, im Interesse einer genauen
Messung den Abtastzeitpunkt, zu dem der Sondenspannungswert
eingelesen wird, mit einer engen Toleranz festzulegen.
Im folgenden wird die Erfindung mit Bezug auf die Figuren
beschrieben.
Fig. 1 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung.
Fig. 2 veranschaulicht das Zeitraster der
Rechnerportansteuerung und die Fig. 3 und 4 zeigen zeitlich
korrelierte Diagramme der Meß/Pumpstromimpulse und der dazu
jeweils korrespondierenden Sondenspannung. Fig. 5 zeigt eine
Sonde mit gepumpter Referenz, bei der die Erfindung
besonders vorteilhaft zur Geltung kommt.
Die 1 in der Fig. 1 symbolisiert das Ersatzschaltbild einer
Abgassonde mit einer die Nernstspannung US liefernden
Urspannungsquelle 2 und dem Innenwiderstand Ri mit der
Ziffer 3. Der Sonde parallel geschaltet ist eine
Reihenschaltung aus einer Spannungsquelle 4, die etwa die
halbe Nernstspannung der Sonde, d. h. etwa 450 mV liefert und
einem Widerstand 5, der etwa dem Wert des
Sondeninnenwiderstandes beim Einsetzen der
Betriebsbereitschaft infolge zunehmender Erwärmung der Sonde
entspricht. Der Pluspol der Sonde ist über einen
Analog/Digital-Wandler 6 auf einen Rechnereingang 7 geführt.
Weiterhin ist der Pluspol über einen Meß- oder
Belastungswiderstand RBEL 8 und einen Rechnerport 9 mit
einer Versorgungsspannungsquelle von bspw. 5 Volt geführt.
Der Rechnerport öffnet oder schließt die genannte Verbindung
durch das rechnerinterne Signal Bripuv, dessen zeitlicher
Verlauf in Fig. 2 als Beispiel dargestellt ist. Danach wird
die Verbindung über den Port bspw. periodisch alle 5
Sekunden für eine Dauer von 10 ms geschlossen.
Dieses Zeitraster beruht auf folgendem Hintergrund: Die
Erfassung des Sondensignals findet in einem Zeitraster von
10 ms statt. Demzufolge ist es zweckmäßig, alle 3 bis 5 s
eine Belastungsmessung vorzunehmen, indem der Rechnerport
die genannte Verbindung für ca. 10 ms schließt. Bei diesem
Zeitraster wirkt sich die Zahl der Ausfälle regulärer
Messungen nicht negativ aus.
Bild 3 zeigt den Spannungsverlauf der resultierenden
Sondenspannung (Kurve 1), die dem ADC zugeführt wird,
zusammen mit dem Verlauf des Meß-, Belastungs- oder
Pumpimpulses (Kurve 2) und einer Kurve 3, aus der sich der
Meßzeitpunkt ablesen läßt. Die Werte sind für eine neue
Sonde bei einem Innenwiderstand von 240 Ohm aufgenommen
worden. Kurve 1 zeigt bei der Belastung durch den Meßimpuls
zunächst ein ohmsches Verhalten in Form eines
Spannungssprungs und danach ein mit einer e-Funktion
ansteigendes, kapazitives Verhalten. Hieraus ergibt sich,
daß der Meßzeitpunkt einen erheblichen Einfluß auf die Ri-
Aussage hat, je nachdem, ob der Sondenspannungswert gegen
Anfang oder Ende des Meßimpulses eingelesen wird. Es ist
daher im Interesse einer genauen Messung vorteilhaft, den
Abtastzeitpunkt 3a, zu dem der Sondenspannungswert
eingelesen wird, mit einer engen Toleranz festzulegen. Als
bester Zeitpunkt hat sich bei Versuchen ein Meßzeitpunkt von
etwa 3 ms nach Beginn des Prüfimpulses herausgestellt.
Idealerweise wäre nur die Höhe des proportionalen Sprunges
zu messen. Dieses Vorgehen ist im praktischen Betrieb jedoch
nicht möglich, da das Sondensignal ggf. zur Unterdrückung
elektromagnetischer Störeinstreuungen vorgefiltert wird, so
daß die Einschwingzeit dieser Filterung abzuwarten ist,
bevor der Meßwert aufgenommen wird.
Bild 4 zeigt die Verläufe aus der Fig. 3 für einen deutlich
höheren Innenwiderstand (2,4 kOhm), also für eine kältere
Sonde.
Aus beiden Sondenspannungskurven ersichtlich ist eine
Erholungszeit, die Sonde nach dem Abschalten des Meßimpulses
benötigt, um ihr vorheriges Potential wieder zu erreichen.
Vor dem Hintergrund dieses Wiedererholungseffektes kann es
sinnvoll sein, ca. 30 ms lang keine Sondenspannungsmessungen
vorzunehmen oder diese ggf. zu korrigieren.
Der zu ermittelnde Innenwiderstand ist proportional zu dem
Produkt aus dem Widerstand RBEL mit dem Quotienten der
Differenz der belasteten und der unbelasteten Sondenspannung
im Zähler und der Differenz der Versorgungsspannung (bspw. 5
Volt) und der belasteten Sondenspannung.
Fig. 5 zeigt eine Sonde mit gepumpter Referenz als Beispiel
einer besonders vorteilhaften Anwendung der Erfindung.
Fig. 5 zeigt im Schnitt eine Abgassonde 5.2 in einem
Abgasrohr, von dem eine Wand 5.1 dargestellt ist. Diese
Wand trennt das Abgas einer Brennkraftmaschine (links) von
der Umgebungsluft (rechts). Die Abgassonde weist in ihrem
abgasseitigen Teil einen Festelektrolyten 5.3 zwischen
einer dem Abgas ausgesetzten Meßelektrode 5.4 und einer
Referenzelektrode 5.5 auf. Ein mit der Meßelektrode 5.5 in
Verbindung stehendes Referenzgasvolumen 5.6 steht weder
mit dem Abgas noch mit der Umgebungsluft in direktem
Kontakt. Ein sich evtl. aufbauender Überdruck im
Referenzgasvolumen wird über eine indirekte Verbindung zur
Umgebungsluft, bspw. durch eine porös ausgeführte
Meßzuleitung 5.10, abgebaut.
Für die Aufrechterhaltung einer stabilen Referenz
gasatmosphäre ist es wesentlich, daß im zeitlichen Mittel
die Zufuhr von Sauerstoff durch den Pumpstrom Ip die
auftretenden Verluste an Sauerstoff übertrifft. Solche
Verluste treten durch die Messung der Spannung US = Un
zwangsweise dann auf, wenn die Spannungsmessung auf eine
Strommessung über einen Meßwiderstand zurückgeführt wird.
Im Bereich der Messung von Spannungen in der Größenordnung
einer Ausgangsspannung Un einer Abgassonde von einem Volt
werden typischerweise Meßwiderstände im Megaohm-Bereich
verwendet. Als Folge fließt ein Meßstrom im Mikroampere-
Bereich. Im Elektrolyten wird dieser Strom von
Sauerstoffionen aus dem Referenzgasvolumen getragen, so
daß sich die Sauerstoffkonzentration im Referenzgasvolumen
durch die Messung verringert.
Der Meßimpuls kann bezüglich seiner Höhe und zeitlichen
Ausdehnung so bemessen werden, daß er im zeitlichen Mittel
den erforderlichen Pumpstrom liefert.
Ein alle 200 ms erfolgender Meßimpuls von 1 mA für 10 ms
bewirkt einen zeitlich gemittelten Pumpstrom von 25 MikroA,
wie er für typische Kfz-Anwendungen ausreichend ist.
Claims (10)
1. Vorrichtung zur Bestimmung des Innenwiderstandes einer
Lambdasonde mit einem Pluspol,
- - einem Rechner, der wenigstens einen Rechnerport mit veränderbarem Schaltzustand und einen Signaleingang besitzt und der aus den variablen, an seinem Signaleingang anliegenden Werten und weiteren fest vorgegebenen Werten den Innenwiderstand der Lambdasonden berechnet,
- - mit einer Spannungsquelle, deren Pluspol über den Rechnerport und einen Meßwiderstand mit dem Pluspol der Lambdasonde verbunden ist,
- - und mit einer direkten elektrischen Verbindung des Pluspols der Lambdasonde mit einem dem Signaleingang des Rechners vorgeschalteten Analog/Digitalwandler.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schaltzustand des Rechnerports in einem vorgegebenen
Zeitraster periodisch verändert wird, so daß die Verbindung
der Pluspole der Spannungsquelle und der Lambdasonde
periodisch geöffnet und geschlossen wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Lambdasonde eine Reihenschaltung aus einer
Spannungsquelle und einem Widerstand parallel geschaltet
ist, wobei die Spannungsquelle eine Quellspannung von etwa
der halben Nernstspannung der Lambdasonde und der Widerstand
etwa dem halben Wert des Innenwiderstands der betriebswarmen
Lambdasonde entspricht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
Versorgungsspannung und Belastungswiderstand so gewählt
werden, daß sich eine die Leistungsfähigkeit des
Rechnerports berücksichtigende Meßstromstärke von 0,5 bis 1 mA
ergibt.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Port alle 3 bis 5 s für eine
Zeitdauer von etwa von 5 bis 20 ms geschlossen wird.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Port bei Sonden mit
gepumpter Referenz so gesteuert wird, daß die Dauer des
Belastungsimpulses für die getaktete Nachlieferung von
Sauerstoff zur Referenzgasatmosphäre ausreicht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Port so geöffnet und geschlossen wird, daß sich im
zeitlichen Mittel ein Pumpstrom von 10 bis 50 MikroA
einstellt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Port etwa alle 200 ms für eine Zeitdauer von 5 bis 20 ms
geschlossen wird.
9. Verfahren zur Bestimmung des
Lambdasondeninnenwiderstandes mit einer Vorrichtung nach
einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der zu ermittelnde Innenwiderstand als proportional zu
dem Produkt aus dem Widerstand RBEL mit dem Quotienten der
Differenz der belasteten und der unbelasteten Sondenspannung
im Zähler und der Differenz der Versorgungsspannung (bspw. 5
Volt) und der belasteten Sondenspannung errechnet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die belastete Sondenspannung im Abtastzeitpunkt 3a
eingelesen wird, wobei der Abtastzeitpunkt etwa 1 bis 5 ms
nach Beginn des Prüfimpulses liegt.
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