DE4212792C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Überwachung des Betriebszustandes von elektrochemischen Sensoren - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Überwachung des Betriebszustandes von elektrochemischen SensorenInfo
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- G01N27/4163—Systems checking the operation of, or calibrating, the measuring apparatus
- G01N27/4165—Systems checking the operation of, or calibrating, the measuring apparatus for pH meters
Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 und einer Vorrichtung
zur Durchführung dieses Verfahrens nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 7 und richtet sich speziell auf die
Überwachung des Innenwiderstands von potentiometrischen
Meßhalbzellen und deren Referenzhalbzellen. Bei einer
bekannten Überwachungsschaltung dieser Art (EP 24 160 A1),
die als Stand der Technik, auf welchen
hier speziell Bezug genommen wird, auch in Fig. 1
dargestellt ist, wird periodisch über einen Vorwider
stand R1′ und einen Schalter S1′ eine vom Meßpotential
abweichende Prüfungsspannung Us′ an den
Meßeingang EM′ bzw. an den Referenzeingang gelegt
und die Sprungantwort des aus Vorwiderstand, Zellen-
Innenwiderstand R′pH und Kabelkapazität Ck′ bestehenden
RC-Gliedes bestimmt, indem der Spannungsverlauf z. B.
durch ein Sample- and Hold-Glied zu unterschiedlichen
Zeiten nach dem Anlegen der Prüfspannung abgetastet
wird. Verändert sich der Innenwiderstand der über
wachten Zelle, so äußert sich dies in einer charakteri
stischen Änderung der Umladegeschwindigkeit, aus der
auf einen eventuell vorhandenen Fehler geschlossen
werden kann. Gegebenenfalls wird über einen weiteren
Schalter eine zusätzliche Kapazität an den Meßein
gang geschaltet, um zu längeren und daher leichter
auswertbaren Umladezeiten zu kommen. Um im zeitlichen
Mittel die Meßzelle nicht mit einem Gleichstrom zu
belasten, der zu störender Polarisation oder elektro
lytischen Zersetzungsvorgängen in der Zelle führen
würde, können im Wechsel positive und negative Prüf
spannungen aufgeschaltet werden.
Da in der Regel neben einer solchen pH-empfindlichen
Halbzelle, die hier als die Erfindung nicht einschrän
kendes Beispiel zum besseren Verständnis angezogen
wird, und der Referenzhalbzelle ein Potentialaus
gleichsstift PA′ ins Meßmedium eintaucht, gelingt
es mit dem beschriebenen Schema, beide Halbzellen
getrennt auf ihren Fehlerzustand zu überwachen. Wegen
der sehr verschiedenen Innenwiderstände müssen die
beiden Teilschaltungen unterschiedlich dimensioniert
werden.
Bei diesem bekannten, aus der Darstellung der Fig. 1
hervorgehenden Prüfverfahren, wie auch bei allen ande
ren Überwachungsschaltungen, auf die im folgenden
noch eingegangen wird und die darauf beruhen, daß
elektrisch direkt oder indirekt auf
den Meßeingang eingegriffen wird, können sich erheb
liche Probleme dadurch ergeben, daß die hierzu notwen
digen ein oder mehreren Schalter, wie z. B. S1′ in
Fig. 1, den Signalknoten zwischen pH-Meßzelle und
dem nachgeschalteten Eingangsverstärker belasten.
Nach dem Stand der Technik haben pH-Elektroden übli
cherweise Innenwiderstände bis zu mehreren Gigaohm
(mehrere 109 Ohm). Demgegenüber sind auch die besten
elektronischen Schalter im geöffneten Zustand nicht
beliebig hochohmig, so daß sie gegebenenfalls das
Signal des pH-Sensors verfälschen. Die erforderliche
Meßgenauigkeit ist daher in vielen Anwendungsfällen
nicht erzielbar. Bei der genannten EP 24 160 A1 (Yokogawa),
aber z. B. auch bei der aus der EP 0419769 A1 bekannten
Überwachungsschaltung, die weiter unten noch erläutert
wird, besteht zusätzlich die Anforderung, daß zur
Auswertung der Abfragezeitpunkt exakt eingehalten
werden muß; dies erschwert die Realisierung der üb
licherweise auf einem Mikrorechner implementierten
Auswertesoftware.
Allgemein ist die Messung des pH-Potentials mit
Glaselektroden eine der häufigsten Meßaufgaben der
Prozeßtechnik. Die pH-empfindliche Halbzelle kann
dabei in einfacher Näherung, wie in Fig. 1 schon ge
zeigt, durch eine Urspannung UpH und einen Innenwi
derstand RpH dargestellt werden. Typische Werte für
UpH liegen zwischen -400 mV und +400 mV, Extremwerte
für RpH zwischen 50 kΩ und 10 GΩ, abhängig vom verwen
deten Sensorglas und der Einsatztemperatur. Andere
potentiometrische Sensoren, zum Beispiel ionensensiti
ve Meßelektroden (ISE), haben vergleichbare Eigen
schaften; wenn nachfolgend zur Vereinfachung ledig
lich von pH-Meßzellen gesprochen wird, sind derartige
und alle sonstigen vergleichbaren Sensoren und Meßzel
len daher immer eingeschlossen.
Die pH-empfindliche Glasmembran der Meßelektrode trennt
den Innenraum der Halbzelle vom umgebenden Meßmedium.
Wird diese Membran beschädigt (Haarrisse) oder zerstört,
so kann das Meßpotential verfälscht bzw. gegen das
Bezugspotential kurzgeschlossen werden. Hierdurch
werden unrichtige Meßwerte vorgetäuscht; dies kann
besonders gefährlich sein, wenn eine Meßspannung
≃ 0 Volt erwartet wird, in Wahrheit aber der zugehö
rige korrekte pH-Wert längst verlassen ist.
Meßtechnische Schwierigkeiten können sich anderer
seits auch ergeben, wenn sich durch chemische Vorgänge
die Glasmembran in ihrer Struktur so ändert, daß eine
gravierende Widerstandserhöhung eintritt und dann
das Meßsystem aufgrund seiner unvermeidlichen Ein
gangskapazität sehr langsam wird.
Daher ist z. B. die Überwachung der Glasmembran ein
wichtiger sicherheitstechnischer Bereich in der elek
trochemischen Analysentechnik.
Eine entsprechende Überwachungsaufgabe liegt auch
auf der Seite der Referenzhalbzelle vor, die die pH-
Halbzelle zu einer vollständigen Meßkette ergänzt.
Diese Referenzhalbzelle hat die Aufgabe, einen lei
tenden Kontakt mit wohldefiniertem Kontaktpotential
zum Meßmedium herzustellen. Hierzu wird zum Beispiel
über Kapillaren, poröse Materialien oder andere Mit
tel eine Elektrolytbrücke gebildet, die den Außenraum
mit dem inneren der Halbzelle verbindet. Es besteht
die Gefahr, daß im Betrieb diese leitfähige Brücke
durch Schmutz oder Ablagerungen verblockt wird und
daß damit ein unrichtiger pH-Wert vorgetäuscht wird.
Typische Werte für den Durchgangswiderstand von Refe
renzhalbzellen liegen unter oder um 1 kΩ, im Fehler
fall ändert sich dieser Widerstand auf einige kΩ oder
mehr. Das Erkennen einer Widerstandserhöhung kann
dazu ausgenutzt werden, (gegebenenfalls automatisch)
einen Reinigungsvorgang für die Meßkette auszulösen;
ist Reinigen erfolglos, so muß ein Sensortausch vorge
nommen werden.
Im Zusammenhang mit diesen genannten Überwachungsbe
reichen sind daher auch schon eine Vielzahl weiterer
Lösungsansätze bekannt geworden.
So wird zum Beispiel in US 36 61 748 über eine Hilfs
elektrode ein Wechselstrom ins Meßmedium eingespeist.
Bei Beschädigung der Glasmembran tritt am Kontakt
der Meßelektrode ein Wechselspannungssignal auf, das
als Fehlerindikator dient.
In der US 49 61 136 (Bryan) wird vorgeschlagen, zwi
schen zwei Hilfselektroden periodisch einen Gleich
strom fließen zu lassen. Die dadurch hervorgerufene
Wasserelektrolyse hebt kurzzeitig den pH-Wert an,
so daß die korrekte Funktion der Meßkette geprüft
werden kann.
Beide genannten Verfahren können zumindest insofern
problematisch sein, daß sie durch die Hilfselektroden
den Sensoreinbau unnötig erschweren und zusätzlich
einen erheblichen Aufwand an elektronischen Schaltungs
mitteln benötigen.
In der US 41 89 367 wird ebenfalls über Schaltmittel
periodisch ein Strom wechselnder Amplitude zwischen
den Meßzellen und einem Potentialausgleichsstift einge
prägt. Der entstehende Spannungsabfall ist ein Maß
für die Höhe des Innenwiderstands der Zellen. Ein
ähnliches Verfahren benutzt die schon erwähnte EP
0419769 A2, wobei hier noch zusätzlich der zeitliche
Verlauf des Prüfsignales zur Klassifizierung unter
schiedlicher Fehler herangezogen werden soll. Ein
Nachteil dieser Technik ist, daß durch unterschied
liche Kabelkapazitäten bei der Installation der Meß
stelle unterschiedliche Umladezeiten entstehen; die
Auswertung muß dies in geeigneter Weise berücksichti
gen. Die genannte Einschränkung gilt für alle Verfah
ren, die den Zeitvorgang der Umladung ausnützen.
Schließlich wird in der DE 40 01 274 A1, und zwar in
deren Unteranspruch 18, eine prinzipielle Lösungs
möglichkeit für die erwähnten Schwierigkeiten ange
deutet, indem über mehrere elektronische Schalter
und eine zusätzliche Verstärkerstufe erreicht wird,
daß während der Meßphase am eigentlichen Prüfschalter
S1′ eine Spannung Us′ anliegt, die identisch mit der
Spannung am Meßeingang ist. Über den Schalter S1′ fließt
daher kein Strom und die Meßspannung wird nicht ver
fälscht. Allerdings ist der elektronische Aufwand,
der in DE 40 01 274 A1 für die Erreichung dieses Zieles
angegeben wird, besonders hoch.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, eine Überwachungsschaltung für Sensoren
in der analytischen Chemie, insbesondere eine elektro
nische Überwachungsschaltung zu schaffen, die den
hochgenauen Meßvorgang durch ihre Anwesenheit nicht
beeinträchtigt und gleichzeitig kostengünstig und
mit sehr einfachen Schaltungsmitteln, daher ohne größe
ren Aufwand; das gesteckte Ziel erreicht.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 bzw. des ersten Vorrichtungsanspruchs
und hat den Vorteil, daß zur Innenwiderstandsmessung
von elektrochemischen Sensoren, speziell potentiometri
schen Sensoren und deren Referenzhalbzellen eine Prüf
spannung, beispielsweise über einen Widerstand, auf
den Meßeingang gegeben werden kann, ohne daß die hier
für erforderlichen Schaltmittel in den Meßphasen eine
Belastung der Sensorspannung darstellen und ohne daß
für die Auswertung ein genaues Zeitschema eingehalten
werden muß.
Dabei ist von besonderem Vorteil, daß zur Realisierung
der erfindungsgemäßen Elektrodenüberwachung mit ein
fachsten Schaltungsmitteln gearbeitet werden kann,
wobei auch auf Präzisionsschaltmittel oder Präzisions
widerstände bei der Realisierung der Erfindung nicht zurück
gegriffen zu werden braucht. Die durch die Erfindung
gewährleistete Elektrodenüberwachung eignet sich sowohl
für den eigentlichen Meßsensor, beispielsweise eine
pH-empfindliche Halbzelle als auch für deren Refe
renzhalbzellen in gleicher Weise, bei entsprechender
Wahl einer geeigneten Dimensionierung.
Auch wenn der Innenwiderstand der pH-Meßzelle sehr
niedrige Werte, beispielsweise um 50 kΩ annimmt, ist
es durch entsprechende Bemessung der verwendeten ein
fachen Widerstände möglich, korrekte Meßwerte zu ge
währleisten.
So läßt sich die der Erfindung zugrunde liegende Schal
tung einerseits so dimensionieren, daß eine quantita
tive Bestimmung des Innenwiderstandes RpH einer pH-
Meßzelle im Bereich von 50 kΩ bis 1 MΩ gelingt. Auf
diese Weise ist neben einer vollständigen Zerstörung
der Glasmembran auch das Auftreten von Haarrissen
sicher detektierbar.
Die erfindungsgemäße Schaltung läßt andererseits aber
auch Dimensionierungen zu, die eine Widerstandserhö
hung aufgrund von Membranveränderungen sicher nach
weisen können.
Dabei kann der Ansteuer- und Auswertevorgang so ein
gerichtet werden, daß ein gesamter Prüfzyklus sehr
schnell, beispielsweise in weniger als 300 ms abge
arbeitet werden kann. Für Messungen mit pH-Elektroden
oder ionensensitiven Elektroden ist die Zeitdauer
einer solchen Unterbrechung in jedem Fall belanglos.
Auch für eine Referenzelektrode läßt sich eine Dimen
sionierung vorgeben, die einen sicheren Nachweis bei
spielsweise der Verblockung des Elektrolytpfades ge
stattet.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnah
men sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserun
gen der Erfindung möglich. Besonders vorteilhaft ist
die Möglichkeit, indem von der Elektrodenüberwachungs
schaltung umfaßten positiven Rückkopplungszweig einen
zweiten Schalter einzuführen, der in den Meßphasen
ebenfalls geöffnet und während der Prüfphase ge
schlossen ist. Durch diesen zweiten Schalter wird
sichergestellt, daß auch bei sehr niederohmigem Rück
kopplungspfad die korrekte Funktion des als Verstär
ker hier vorgesehenen Operationsverstärkers in Form
eines Spannungsfolgers gewährleistet ist.
Schließlich besteht ein weiterer Vorteil darin, daß
der Widerstand R1, über den die Prüfspannung über
einen Schalter während der Prüfzyklen zugeschaltet
wird, so niederohmig gewählt werden kann, daß die
Umladung des diesen Widerstand R1 umfassenden RC-
Glieds bereits nach sehr kurzer Zeit, beispielsweise
nach einigen 10 ms abgeschlossen ist.
Man ist daher nicht gezwungen, den Zeitvorgang der
Umladung zu messen, wie das bei anderen vorgeschlage
nen Verfahren der Fall ist, sondern man kann die End
spannung zur Beurteilung des Membranzustandes heran
ziehen. Damit steigt die Genauigkeit der Auswertung
und die Anforderungen an die steuernde Schaltung blei
ben zugleich gering, weil der Abfragezeitpunkt nicht
genau festgelegt werden muß. Es muß auch nicht sehr
lange gewartet werden, bis die Spannung stabil ist,
wie dies bei anderen Vorschlägen der Fall ist. Die
Prüfzeit kann daher klein gegenüber der Meßzeit gehal
ten werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeich
nung dargestellt und werden in der nachfolgenden Be
schreibung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 den elektrischen Schaltungsaufbau einer zum
Stand der Technik gehörenden Elektrodenüberwa
chungsschaltung, bei welcher die Prüfspannung
über einen Schalter auf den mit der Meßelektro
de verbundenen Eingang eines Operationsverstär
kers gegeben wird,
Fig. 2 eine erste einfache Ausführungsform einer Über
wachungsschaltung nach vorliegender Erfindung
für Elektroden in der elektrochemischen Analy
senmeßtechnik;
Fig. 3 eine um einen weiteren Schalter erweiterte
Elektrodenüberwachungsschaltung zur Aufrechter
haltung der korrekten Funktion des eingesetz
ten Operationsverstärkers als Spannungsfolger,
Fig. 4 eine vervollständigte Auswerteschaltung unter
Einschluß der Elektrodenüberwachungsschaltung
der Fig. 2 bzw. 3 und
Fig. 5 in Form eines Diagramms Spannungsverläufe
eines kompletten Prüfzyklus.
Der Grundgedanke vorliegender Erfindung besteht darin,
während des Meßbetriebs einen aus der Elektrodenüber
wachungsschaltung resultierenden störenden Fehlerstrom,
der aus dem Schalter zum Meßeingang eines nachgeschal
teten Verstärkers fließen kann, über den die Prüf
schaltung zugeschaltet wird, zu verhindern.
Eine Möglichkeit, diesen Fehlerstrom zu unterbinden,
besteht darin, daß man während des Meßzyklus dafür
sorgt, daß am Verstärkereingang und am Anschluß des
Schalters gleiches Potential besteht. Unter diesen
Umständen ist es unerheblich, wie der Schalter selbst
ausgebildet ist, ob er im geöffneten Zustand einen
sehr hohen oder niedrigen Widerstand hat, denn die
Potentialidentität verhindert ersichtlich das Flie
ßen jedes, einen verfälschenden Einfluß auf das eigent
liche Meßsignal ausübenden Stroms.
In der Darstellung der Fig. 2 ist der Sensor durch
das Ersatzschaltbild seines Innenwiderstandes RpH
und der von ihm abgegebenen Urspannung oder Meßspan
nung UpH dargestellt. Dem Sensor ist ein Operations
verstärker OPV nachgeschaltet, dessen nicht invertie
rendem, also positivem Eingang EM die Ausgangsspan
nung des Sensors zugeführt ist, wobei dem Sensor eine
Kapazität Ck parallel geschaltet ist, die stellvertre
tend für alle im Bereich des Sensors, aber auch bei
spielsweise als Kabelkapazität auftretenden Kapazitä
ten steht.
Der Operationsverstärker OPV stellt einen perfekten
Spannungsfolger dar, da der Ausgangsanschluß A un
mittelbar auf den invertierenden Eingangsanschluß
EV rückgeschaltet ist.
Die Zuführung der Prüfspannung Us erfolgt über einen
durch sein Öffnen bzw. Schließen den Betriebs- bzw.
Prüfzyklus bestimmenden Schalter S1, wobei die Prüf
spannung auf einen Schaltungspunkt P1 gelangt, gebil
det von dem Verbindungspunkt zweier Widerstände R1
und R2, die ebenfalls den Ausgang A des Operations
verstärkers auf dessen Eingangsanschluß EM rück
koppeln.
In bekannter Weise stellt der Operationsverstärker
OPV aufgrund der in Fig. 2 dargestellten Beschaltung
einen sehr hochohmigen Spannungsfolger der Verstärkung
V = 1 dar, daher ist die Spannung am Ausgang A gleich
der am Meßeingang EM anliegenden Spannung.
Wird nun der Widerstand R2, der in Reihe mit dem Wider
stand R1 die Ausgangsspannung zum positiven Eingang
(Meßeingang EM) des Operationsverstärkers zurückführt,
klein gehalten gegenüber dem Restwiderstand des Schal
ters S1 im geöffneten Zustand, was sich auch unter
Einsatz handelsüblicher Bauelemente sehr leicht errei
chen läßt, dann ergibt sich unabhängig von der Größe
der am Schalter anliegenden Prüfspannung Us am Schal
tungspunkt P1 in sehr guter Näherung die gleiche Span
nung wie am Schaltungspunkt P2, der den Signalknoten
bildet und mit dem Eingang des Verstärkers verbunden
ist. Mit anderen Worten, das Potential der beiden
Schaltungspunkte oder Knoten P1 und P2 ist identisch.
Diese Phase stellt daher den Meßbetrieb der in Fig. 2
gezeigten Schaltung dar, bei dem wegen der identischen
Potentiale von P1 und P2 zum Meßeingang EM kein Feh
lerstrom über den Widerstand R1 fließen kann, so daß
das Meßsignal der in diesem Fall dargestellten pH-
Zelle aus Urspannung UpH und Innenwiderstand RpH auch
nicht verfälscht werden kann.
Dabei setzt für die korrekte Funktion die in Fig. 2
gezeigte Schaltung lediglich voraus, daß im Meßbetrieb
die von den Widerständen R1 und R2 gebildete, auf
den positiven Eingangsanschluß EM des Operationsver
stärkers zurückgeführte (positive) Rückkopplung nicht
so niederohmig werden darf, daß der Operationsverstär
ker nicht mehr als Spannungsfolger mit V = 1 arbeiten
kann.
Die weitere Funktion der Schaltung in Fig. 2 ist dann
so, daß während eines den Meßbetrieb oder Meßzyklus
ablösenden Prüfzyklus, beispielsweise Überprüfung
der Meßzellenmembran, der Schalter S1 geschlossen
wird. Der Durchlaßwiderstand des Schalters ist jetzt
klein gegen den Wert von R2. Dann nimmt der Knoten
P1 in sehr guter Näherung das Prüfpotential Us an.
Der Meßeingang EM wird daher umgeladen mit einer Zeit
konstante, die sich aus der Gesamtkapazität Ck und
der Parallelschaltung der Widerstände RpH und R1 ergibt.
Ck wird im wesentlichen von der Kabelkapazität der
Sensoranschlußleitung gebildet; typische Werte können
zwischen 100 pF und einigen nF liegen. Die Zielspannung
der Umladung errechnet sich in bekannter Weise aus
den Spannungen UpH, Us und den Widerständen RpH und R1.
in der Dimensionierung von R1 und Us herrscht große
Freiheit, so daß man die für ein bestimmtes Auswerte
verfahren günstigste Kombination wählen kann. Am Aus
gang A des Verstärkers kann die zeitveränderliche
Spannung abgenommen und ausgewertet werden.
Wie erwähnt, eignet sich die geschilderte Anordnung
für eine Referenzhalbzelle in gleicher Weise, wenn
eine geeignete Dimensionierung gewählt wird.
Wenn der Innenwiderstand der pH-Meßzelle sehr niedrige
Werte um 50 kΩ annimmt, was zum Beispiel mit speziel
len Elektroden bei sehr hohen Meßtemperaturen eintre
ten kann, so muß der Widerstand R1 ebenfalls einen
kleinen Wert haben, damit der Teilungsfaktor zwischen
dem Innenwiderstand und R1 für die Auswertung groß
genug ist. In diesem Fall kann der Rückkopplungspfad
R2+R1 so niederohmig werden, daß eine korrekte Funktion
des Operationsverstärkers als Spannungsfolger schwie
rig wird oder nicht mehr gewährleistet ist.
Abhilfe schafft dann entsprechend Fig. 4 die Einfüh
rung eines zweiten Schalters S2 im positiven Rückkopp
lungszweig, der in den Meßphasen ebenfalls geöffnet
und während der Prüfphase geschlossen ist. Ein weite
res Steuersignal ist daher nicht erforderlich. Der
Zusatzaufwand für S2 ist vernachlässigbar, da üblicher
weise mehrere elektronische Schalter in einem Gehäuse
vereint sind.
Entsprechend Fig. 4 sind daher jetzt im positiven
Rückkopplungszweig, gebildet von den Widerständen
R1 und R2 zwei Schalter S1 und S2 vorgesehen, wobei
der zweite Schalter S2 die Verbindung zwischen den
beiden Widerständen R1 und R2 auftrennt bzw. schließt
- synchron zur Schalterbewegung von S1, während der
Schalter S1 die am Ausgang eines Tiefpaßfilters mit
Operationsverstärker PPO anliegende Prüfspannung Us
auf den positiven Rückkopplungszweig schaltet. Erkenn
bar kann aufgrund des Vorhandenseins dieses zweiten
Schalters S2 nunmehr der Widerstand R1 auch (beliebig)
niederohmig gewählt werden, da durch den während des
Meßbetriebs geöffneten Schalter S2 dieser positive
Rückkopplungszweig hochohmig genug ist, um die korrekte Funktion
der Operationsverstärker als Spannungsfolgen sicherzustellen.
Die Fig. 4 und 5 zeigen ein bevorzugtes einfaches
Auswerteverfahren bei der Überwachung von Elektroden,
wobei die Fig. 4 die Schaltungskomponenten der Fig. 3
umfaßt, erweitert um einen Microcontroller 11 und seine
Beschaltung. Der Ausgangsport P des Rechners liefert
das Steuersignal für die beiden synchronen Schalter
S1 und S2. Die Prüfspannung Us kann in üblicher Weise
erzeugt werden durch einen pulsweitenmodulierten Puls
zug PWM mit nachgeschaltetem Tiefpaßfilter mit Ope
rationsverstärker PPO oder durch einen anderen übli
chen Analog/Digital-Wandler. Schließlich wird das
Ausgangssignal U2 des Impedanzwandlers (Operations
verstärker OPV) über einen Analog-Digitalwandler ADW
gemessen, der Teil des Rechners oder ein separater
Baustein sein kann.
In Fig. 5 ist ein kompletter Prüfzyklus dargestellt.
- - Zur Zeit t < T1 (Meßbetrieb) hat Us beliebige Werte, bevorzugt aber wird Us in etwa der Meßspannung U2 am Ausgang A des Verstärkers nachgeführt.
- - Zum Zeitpunkt T1 werden die Schalter geschlossen und Us auf eine erste Prüfspannung Uprüf1 gesetzt. Die Spannung an der pH-Meßzelle lädt sich nun - je nach Kabelkapazität und Innenwiderstand mit un terschdlicher Geschwindigkeit - um auf einen Endwert (UpH·R1 + Uprüf1·RpH)/(R1 + RpH).U2 folgt dieser Spannung. Aus dem Endwert wird er rechnet, ob RpH im sicheren Bereich liegt oder ob eine Beschädigung oder Degenierung der Membran vorliegt.
- - Zum Zeitpunkt T2 wird bei weiterhin geschlossenen Schaltern Us auf eine zweite Prüfspannung Uprüf2 gesetzt. Zeitdauer und Wert werden so gewählt, daß im Mittel der Strom durch die Meßzelle = 0 wird, so daß keine Schädigung der Zelle eintreten kann.
- Ist die anfängliche Meßspannung negativ, so wird zuerst eine positive Prüfspannung, dann eine nega tive Prüfspannung aufgegeben, sonst umgekehrt. Das auswertbare Prüfsignal ist dann immer hinreichend groß.
- - Zum Zeitpunkt T3 wird Us auf die ursprgliche Meß spannung zurückgesetzt, gegebenenfalls auch auf eine Meßspannung, die sich aus einer Vorhersage aus dem Zeitverlauf vor dem Prüfzyklus ergibt. Nachdem der Meßeingang sich auf diese Spannung eingestellt hat, kann zum Zeitpunkt T4 der Meßbetrieb wieder aufgenom men werden.
Die in Fig. 5 unten angegebenen Zeiten sind Richtwerte;
sie werden im wesentlichen durch die Arbeitsgeschwindig
keit des angeschlossenen Rechners bestimmt.
Abschließend wird darauf hingewiesen, daß die Ansprü
che und insbesondere der Hauptanspruch Formulierungs
versuche der Erfindung ohne umfassende Kenntnis des
Stands der Technik und daher ohne einschränkende Prä
judiz sind. Daher bleibt es vorbehalten, alle in der
Beschreibung, den Ansprüchen und der Zeichnung darge
stellten Merkmale sowohl einzeln für sich als auch
in beliebiger Kombination miteinander als erfindungs
wesentlich anzusehen und in den Ansprüchen niederzu
legen sowie den Hauptanspruch in seinem Merkmalsge
halt zu reduzieren.
Claims (13)
1. Verfahren zur Funktionsüberwachung von elektrochemi
schen Sensoren, insbesondere im Bereich des Innen
widerstands von potentiometrischen Meßhalbzellen
und deren Referenzhalbzellen, wobei eine Prüfspan
nung auf den mit dem zu überwachenden Sensor verbun
denen Meßeingang geschaltet wird, dadurch gekenn
zeichnet, daß zur Vermeidung eines aufgrund der
Schalterkonfiguration aus dem bei Meßbetrieb geöff
neten Schalter in den vom Meßeingang gebildeten
Signalknoten (P2) fließenden, das Meßergebnis ver
fälschenden Fehlerstroms der Schalteranschluß
punkt (P1) an die Meßschaltung vom Signalknoten
getrennt ausgebildet ,jedoch auf gleichem Potential wie
der Signalknoten (P2) gehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß bei geschlossenem Schalter die Prüfspannung
dem mit dem Meßeingang als Signalknoten (P2) eines
nachgeschalteten Verstärkers (OPV) verbundenen Sen
sor über einen Prüfwiderstand (R1) zugeführt wird,
die den Meßeingang umlädt, und daß durch Vergleich
der erreichten Endspannung mit Schwellwerten be
stimmt wird, ob der Innenwiderstand (RpH) des jeweils
gemessenen Sensors (Meßhalbzelle, Referenzhalb
zelle) unter einem ersten Membranbeschädigungen
anzeigenden Grenzwiderstandswert, über einem zwei
ten, eine Degenerierung der Membran anzeigenden
Grenzwiderstandswert oder über einem weiteren, eine
Verblockung des Elektrolytpfads bei Referenzhalb
zellen anzeigenden Grenzwiderstandswert liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schalteranschlußpunkt (P1), an den auch
der Prüfwiderstand (R1) angeschlossen ist, über
einen weiteren Widerstand (R2) auf gleichem Poten
tial wie der Meßausgang (A) der Schaltung gehalten
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß durch einen weiteren, synchron
mit dem die Zuführung der Prüfspannung während des
Prüfzyklus bestimmenden ersten Schalter (S1) ge
schalteten zweiten Schalter (S2) ein positiver Rück
kopplungspfad während des Meßbetriebs aufgetrennt
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß nach Anlegen einer ersten Prüf
spannung in einer ersten Prüfteilphase in einer
zweiten Prüfteilphase eine zweite Prüfspannung um
gekehrter Polarität und von solcher Dauer und Höhe
angelegt wird, daß im Mittel der Prüfstrom durch
die Meßzelle zu Null wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die in einer letzten Prüfphase angelegte Prüf
teilspannung eine solche Polarität und Höhe hat,
daß der Meßeingang auf die letzte vor Beginn des
Prüfzyklus festgestellte Meßspannung zurückgesetzt
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die eine Rücksetzspannung bildende
letzte Prüfteilspannung in der letzten Prüfphase
aus dem zeitlichen Verlauf der Meßspannung vor Beginn
des Prüfzyklus extrapoliert wird.
8. Vorrichtung zur Funktionsüberwachung von elektro
chemischen Sensoren, insbesondere im Bereich des
Innenwiderstands von potentiometrischen Meßhalbzel
len und deren Referenzhalbzellen und insbesondere
zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 7, wobei dem mit dem
zu überwachenden elektrochemischen Sensor verbunde
nen Meßeingang (EM) über einen Prüfwiderstand (R1)
von einem jeweils während der Prüfzyklen geschlos
senen Schalter (S1) eine Prüfspannung (Us) zuge
führt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der wider
standsseitige Anschlußpunkt (P1) des Schalters (S1)
über einen weiteren Widerstand (R2) so hinreichend
niederohmig mit dem Ausgang (A) des Verstärkers
(OPV) verbunden ist, daß im Meßbetrieb bei geöffne
tem Schalter (S1) zur Vermeidung eines Fehler
stroms aus dem Schalter zum Meßeingang der Verstär
kereingang (EM) des Operationsverstärkers und der
Anschlußpunkt (P1) des Schalters (S1) gleiches Po
tential aufweisen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der weitere,mit Bezug auf den Übergangswider
stand des Schalters (S1) im geöffneten Zustand nie
derohmige Widerstand (R2) zusammen mit dem Prüfwider
stand (R1) einen positiven Rückkopplungszweig für
den als Spannungsfolger (Verstärkungsgrad V=1) aus
gebildeten Operationsverstärker (OPV) bildet, wobei
dessen Ausgang (A) über die Reihenschaltung der
Widerstände (R1 und R2) mit dem nicht invertierenden
Meßeingang (EM) des Operationsverstärkers verbunden
ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß in Reihe mit dem Prüfwiderstand (R1)
und daher im Rückkopplungszweig (R2, R1) des Ope
rationsverstärkers (OPV) ein weiterer Schalter (S2)
angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der weitere Schalter (S2) synchron mit dem ersten
Schalter (S1) betätigt ist und durch seinen im Meß
betrieb geöffneten Zustand den positiven Rückkopp
lungspfad vom Verstärkerausgang (A) zum Verstärker
eingang (EM) hochohmig macht.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, da
durch gekennzeichnet, daß zur Auswertung der durch
Zuführung der Prüfspannung ermittelten Spannungswerte
ein Mikrorechner oder Mikrocontroller (11) vorgese
hen ist, der an einem Ausganganschluß (P) das An
steuersignal für die Schalter (S1, S2) erzeugt und
über einen Digital/Analogwandler die einstellbare
Prüfspannung (Us) liefert.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erzeugung der Prüfspannung (Us) ein von
dem Mikrorechner (11) erzeugter pulsweitenmodulier
ter Pulszug erzeugt und über ein nachgeschaltetes
Tiefpaßfilter mit Operationsverstärker (PPO) der
Prüfschaltung zugeführt ist.
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