DE4438927A1 - Hydraulische Bremsanlage für Fahrstabilitätsregelung - Google Patents
Hydraulische Bremsanlage für FahrstabilitätsregelungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung geht aus von einer hydraulischen
Bremsanlage gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Ein derartige Bremsanlage ist aus der DE 32 15 739 A1 be
kannt. Die darin beschriebene Bremsanlage ist zur Brems
schlupfregelung und zur Antriebsschlupfregelung vorgesehen.
Bei der Bremsschlupfregelung arbeitet die Bremsanlage nach
dem Rückförderprinzip. Zur Antriebsschlupfregelung wird die
Rückförderpumpe genutzt und ist deswegen selbstansaugend ge
staltet. Es ist ein Hochdruckspeicher derart angeordnet, daß
er anstelle des Hauptzylinders an die Radbremsen anschließbar
ist. Um diesen Hochdruckspeicher laden zu können, besitzt die
Rückförderpumpe eine Saugleitung, die zwischen dem Haupt
zylinder und einem Trennventil, über welches der Hochdruck
speicher zuschaltbar ist, an die Bremsleitung anschließt. In
dieser Saugleitung ist ein hydraulisch betätigtes Ventil
angeordnet, welches immer geschlossen ist, wenn der
Hauptzylinder betätigt wird. Ein solches Ventil muß immer
sicher öffnen, wenn ein Befüllen des Hochdruckspeichers
erforderlich ist, oder zur Antriebsschlupfregelung von der
Pumpe Druckmittel aus dem Hauptzylinder angesaugt werden
soll. Dabei wird ein großer Öffnungsquerschnitt benötigt,
damit die Bremsflüssigkeit aus dem Vorratsbehälter in
ausreichender Menge durch Atmosphärendruck zur Saugseite zur
Saugseite der Pumpe nachläuft, und kein Vakuum angesaugt
wird. Die Konstruktion eines solchen Ventils gestaltet sich
entsprechend aufwendig. Für Fälle, in denen die Pumpe auch
während einer pedalbetätigten Bremsung Druckmittel ansaugen
soll, ist eine derartiges Ventil sogar ungeeignet. Derartige
Fälle treten beispielsweise auf, wenn zur Giermomentregelung
während einer gebremsten Kurvenfahrt auf einzelne Radbremsen
ein höherer Bremsdruck von seiten der Pumpe aufgebracht werden
soll und ein Hochdruckspeicher für einen solchen Druckaufbau
nicht vorgesehen oder schnell erschöpfbar ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
eine Bremsanlage der eingangs beschriebenen Art zu schaffen,
die ohne ein solches Ventil auskommt.
Diese Aufgabe wird gelöst in Verbindung mit den kennzeichnen
den Merkmalen des Anspruchs 1. Indem eine zweite Pumpe zur
Befüllung des Hochdruckspeichers vorgesehen ist benötigt die
Rückförderpumpe keine Saugleitung zum Vorratsbehälter. Damit
ist auch kein Ventil erforderlich, welches diese Saugleitung
öffnet oder sperrt.
Wenn die zweite Pumpe selbstansaugend ausgelegt ist, reicht
es aus, als Rückförderpumpe eine nicht selbstansaugende Pumpe
zu verwenden.
Die Verwendung eines gemeinsamen Motors zum Antrieb der
beiden Pumpen hält den Kostenaufwand niedrig.
Paare gleichartiger Pumpen werden von je einem gemeinsamen
Motor angetrieben werden oder alle vier Pumpen werden von
einem gemeinsamen Motor angetrieben. Wenn jeweils die
gleichartigen Pumpen von einem gemeinsamen Motor angetrieben
werden, ist ein modularer Aufbau der erfindungsgemäßen
Bremsanlage möglich. Dann kann eine Anordnung aus Hochdruck
speicher, zweiter Pumpe und Trennventil als sogenannte Add-
On-Einheit an jeden Bremskreis einer üblichen blockierge
schützte Bremsanlage angebaut werden, welche nach dem Rück
förderprinzip arbeitet. Die nötigen Leitungsverbindungen
können auf die bereits vorhandenen Bremsleitungen beschränkt
werden. Die Radbremsen werden dann an die erste Baueinheit,
die die Einrichtung zur Bremsschlupfregelung enthält, ange
schlossen, während dem Hauptzylinder an die zweite Baueinheit
angeschlossen ist, welche die selbstansaugende Pumpe, den
Hochdruckspeicher und das Trennventil enthält.
Eine nähere Erläuterung des Erfindungsgedankens erfolgt nun
anhand der Beschreibung von zwei Ausführungsbeispielen in
zwei Figuren.
Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung mit
einem geimeinsamen Motor für alle vier Pumpen.
Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung in
modularer Bauweise.
In den Figuren sind jeweils nur die für die Erfindung
wichtigen hydraulischen Elemente dargestellt. Auf eine
Abbildung der zugehörigen elektronischen Komponenten wurde
der Übersichtlichkeit halber verzichtet.
Die Bremsanlage nach Fig. 1 weist einen Hauptzylinder 1 auf,
welcher an einen Vorratsbehälter 2 angeschlossen ist und über
ein Bremspedal 3 zu betätigen ist. Vom Hauptzylinder 1 gehen
zwei identisch aufgebaute Bremskreise I und II aus.
Die nun folgende Beschreibung des Bremskreises II ist analog
auf den Bremskreis I übertragbar. Vom Hauptzylinder 1 geht
ein Bremsleitung 4 aus, verläuft über ein Trennventil 5 und
teilt sich in zwei Bremszweige 6 und 7. Der Bremszweig 6
führt über ein Einlaßventil 8 zu einer Radbremse 9, während
der Bremszweig 7 über ein Einlaßventil 10 zu einer weiteren
Radbremse 11 führt. Ein von der Radbremse 9 kommender
Rücklaufzweig 12, welcher über ein Auslaßventil 13 führt,
vereinigt sich mit einem Rücklaufzweig 14, der von der
Radbremse 11 kommt und über ein Auslaßventil 15 verläuft, zu
einer Rücklaufleitung 16, die zu einem Niederdruckspeicher 17
führt. An diesem Niederdruckspeicher 17 ist die Saugseite
einer Rückförderpumpe 18 angeschlossen, deren Druckseite über
eine Druckleitung 19 mit der Bremsleitung 4 verbunden ist,
wobei die Einmündungsstelle dieser Druckleitung 19 zwischen
dem Trennventil 5 und den Einlaßventilen 8 und 10 liegt. In
der Druckleitung 19 ist zur Dämpfung von Druckpulsationen
eine Dämpfungskammer 20 mit nachgeschalteter Blende 21
angeordnet.
Die bisher beschriebenen Funktionselemente 1 bis 4 und 6 bis
21 bilden die hydraulischen Bestandteile einer Bremsanlage
mit Bremsschlupfregelung, die nach dem Rückförderprinzip
arbeitet. Um auch bei unbetätigtem Bremspedal 3 einen Druck
aufbau in den Radbremsen 9 und 11 zu ermöglichen, sei es zur
Antriebsschlupfregelung sei es zu einer anderen Fahrstabili
tätsregelung, sind außer dem Trennventil 5 noch weitere
Komponenten in die Bremsanlage aufgenommen. Eine selbst
ansaugende Saugpumpe 22 schließt mit ihrer Saugseite an die
Bremsleitung 4 zwischen Hauptzylinder 1 und Trennventil 5 an
und mit ihrer Druckseite an die Druckleitung 19. Ein Hoch
druckspeicher 36 ist über ein Schaltventil 37 an die Brems
leitung 4 anschließbar, ebenfalls zwischen Trennventil 5 und
den Einlaßventilen 8 und 10. Gegenüber dem Stand der Technik
hat diese Bremsanlage den Vorteil, daß die Saugpumpe 22 nur
dazu dient, einen zusätzlich Druck aufzubauen. Sie kann
entweder den Hochdruckspeicher 36 füllen oder aber direkt in
die Radbremsen 9 und 11 fördern. Das für die Bremsschlupf
regelung notwendige Rückfördern von Druckmittel übernimmt die
Rückförderpumpe 18, die zu diesem Zweck an den Niederdruck
speicher 17 angeschlossen ist. Durch diese Aufteilung der
Aufgaben besteht keine Notwendigkeit, den Füllzustand des
Niederdruckspeichers 17 zu überwachen, da durch den Anschluß
der Saugseite der Saugpumpe 22 an die Bremsleitung 4 ein
Leersaugen des Niederdruckspeichers 17 ausgeschlossen ist.
Bei der dargestellten erfindungsgemäßen Bremsanlage kann ein
Umschaltventil zwischen der Saugseite der Saugpumpe 22 und
dem Hauptzylinder entfallen. Um den Aufwand für zwei Pumpen
18 und 22 pro Bremskreis gering zu halten, werden in der
dargestellten Bremsanlage alle vier für zwei Bremskreise
erforderlichen Pumpen 18, 22, 23 und 24 von einem gemeinsamen
Motor 25 angetrieben.
Im Unterschied hierzu weist die Bremsanlage nach Fig. 2 zwei
Motoren 26 und 27 zum Antrieb der Pumpen 18, 22, 23 und 24 auf.
Die Rückförderpumpen 18 und 24 werden vom gemeinsamen Motor
27 angetrieben, während die Saugpumpen 22 und 23 vom Motor 26
angetrieben werden. Die zwei Pumpen 18 und 22 bzw. 24 und 23
jeweils eines Bremskreises fördern auch nicht mehr in eine
gemeinsame Druckleitung. Der Rückförderpumpe 18 ist die
Druckleitung 28 mit eigener Dämpfungskammer 29 und nach
geschalteter Blende 30 zugeordnet, während die Saugpumpe 22
in die Druckleitung 31 mit Dämpfungskammer 32 und Blende 33
fördert. Durch diese konstruktiven Maßnahmen wird ein
modularer Aufbau der Bremsanlage ermöglicht, wie die einge
zeichneten Baueinheiten 34 und 35 zeigen. Dabei kann die
zweite, obere Baueinheit 35 als sogenannte Add-On-Einheit an
die erste Baueinheit 34, welche die hydraulischen Komponenten
zur Bremsschlupfregelung enthält, aufgesetzt werden. So
bestehen von der zweiten Baueinheit 35 jeweils nur zwei
Leitungsverbindungen Rum Hauptzylinder 1 und zur ersten
Baueinheit 34 mit den hydraulischen Komponenten zur
Bremsschlupfregelung. Die zweite Baueinheit 35 enthält alle
hydraulisch zusätzlich erforderlichen Komponenten zum
fremdbetätigten Bremsdruckaufbau, nämlich Saugpumpe 22,
Druckleitung 31, Dämpfungskammer 32, Blende 33, Hochdruck
speicher 36, Schaltventil 37 und Trennventil 5 sowie alle
diesen Elementen entsprechenden Komponenten des Bremskreises
I.
Eine Kraftfahrzeugbremsanlage kann also wahlweise mit oder
ohne die zweite Baueinheit 35 eingebaut werden. Auch kann
eine Bremsanlage, die zunächst nur die erste Baueinheit 34
enthält, mit der zweiten Baueinheit 35 aufgerüstet werden.
Claims (7)
1. Hydraulische Bremsanlage mit einem pedalbetätigten
Hauptzylinder (1) der an einen Vorratsbehälter (2)
angeschlossen ist, mit mindestens einer Radbremse (9),
die über eine Bremsleitung (4, 6) mit dem Hauptzylinder
(1) in Verbindung steht, mit einem Niederdruckspeicher
(17), der über eine Rücklaufleitung (12) an die
Radbremse (9) angeschlossen ist, mit einer ersten Pumpe
(18), die mit ihrer Saugseite mit dem Niederdruck
speicher (17) und mit ihrer Druckseite mit der
Bremsleitung (4) verbunden ist, mit Bremsdruckregel
ventilen (8, 13), die in der Bremsleitung (6) zwischen
der ersten Pumpe (18) und der Radbremse (9) und in der
Rücklaufleitung (12) zwischen der Radbremse (9) und dem
Niederdruckspeicher (17) angeordnet sind, mit einem
Trennventil (5) in der Bremsleitung (4) zwischen Haupt
zylinder (1) und der Druckseite der ersten Pumpe (18),
dadurch gekennzeichnet, daß eine zweite Pumpe (22) mit
ihrer Saugseite an die Bremsleitung (4) zwischen Haupt
zylinder (1) und Trennventil (5) anschließt und mit
ihrer Druckseite an die Bremsleitung (4) zwischen
Trennventil (5) und Bremsdruckregelventil (8).
2. Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Hochdruckspeicher (36) an die Bremsleitung (4)
zwischen dem Trennventil (5) und dem Bremsdruckregel
ventil (8) anschließbar ist.
3. Bremsanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die erste Pumpe (18) nicht selbstansaugend
und die zweite Pumpe (22) selbstansaugend ist.
4. Bremsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß beide Pumpen (18, 22) von einem
gemeinsamen Motor (25) angetrieben werden.
5. Bremsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß vom Hauptzylinder (1) zwei
Bremsleitungen (4) ausgehen, welche mit den Druckseiten
je einer ersten Pumpe (18, 24) und je einer zweiten Pumpe
(22, 23) verbunden sind, wobei die beiden ersten Pumpen
(18, 24) und/oder die beiden zweiten Pumpen (22, 23)
jeweils von einem gemeinsamen Motor (26, 27) angetrieben
werden.
6. Bremsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch zwei Baueinheiten, (34, 35), von
denen die erste Baueinheit (34) die erste Pumpe oder die
ersten Pumpen (18, 24), den oder die Niederdruckspeicher
(17) und die Bremsdruckregelventile (8, 13, 10, 15) enthält
und die zweite Baueinheit (35) die zweite Pumpe (22)
oder die zweiten Pumpen (22, 23), gegebenenfalls den
Hochdruckspeicher (36) sowie das Trennventil (5), wobei
beide Baueinheiten (34, 35) hydraulisch miteinander nur
über die Bremsleitung (4) in Verbindung stehen.
7. Bremsanlage nach Anspruch 6 dadurch gekennzeichnet, daß
der Hauptzylinder (1) über die Bremsleitung oder Brems
leitungen (4) mit der zweiten Baueinheit (35) und die
Radbremsen (9, 11) mit der ersten Baueinheit (34)
verbunden sind.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19944438927 DE4438927A1 (de) | 1994-10-31 | 1994-10-31 | Hydraulische Bremsanlage für Fahrstabilitätsregelung |
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