DE4438292A1 - Dosisgenaue Aerosolerzeugung für die Inhalationstherapie - Google Patents
Dosisgenaue Aerosolerzeugung für die InhalationstherapieInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur dosisgenauen
Erzeugung eines Aerosols für die Inhalationstherapie.
Zur Durchführung einer Inhalationstherapie in der Medizin
ist es notwendig, ein Medikament in Form eines Aerosols
aufzubereiten, das in der Lunge deponiert werden kann. Dies
kann dadurch geschehen, daß das Medikament zunächst
entweder allein oder mit Kochsalz als späterem
Medikamentträger in einer Flüssigkeit gelöst oder
suspendiert wird. Diese Lösung oder Suspension wird dann
mit einem gasförmigen Medium, im allgemeinen Luft, durch
eine Dispergierdüse zerstäubt und so ein Aerosol erzeugt.
Das Aerosol wird in ein Puffer- bzw. Trocknungsgerät
eingesprüht, dessen Dimensionen auf die Betriebsparameter
der Dispergierdüse abgestimmt sind. Das
Massenstromverhältnis zwischen der Flüssigkeit und der
Dispergierluft, die Luftfeuchte sowie die Konzentration des
Medikaments und des Salzes in der Flüssigkeit können so
abgestimmt werden, daß die Aerosolpartikel auf eine
bestimmte Größe abtrocknen können. Die Größe der
Aerosolpartikel bestimmt darüber, wo sie beim Einatmen im
Körper vornehmlich abgeschieden werden; in der Regel werden
größere Aerosolpartikel im Rachenraum, kleinere in den
Bronchien oder tief in der Lunge abgeschieden. Es ist
ebenfalls wichtig, daß die Aerosolpartikel nicht zu klein
sind, da sie ansonsten, ohne abgeschieden zu werden, wieder
ausgeatmet werden.
Herkömmliche druckluftbetriebene Düsen, beispielsweise
bekannt aus DE 32 38 149 A1, arbeiten nach dem Venturi-Prinzip,
d. h. ein Druckluftstrom wird an einer Öffnung
vorbeigeführt, die mit einem Flüssigkeitsreservoir
verbunden ist, wobei der durch die Luftströmung entstehende
Sog die Flüssigkeit ansaugt und in den Luftstrom verteilt.
Die Flüssigkeit wird durch Kapillaren aus einem
Medikamentenbecher angesaugt, wobei es zur
Aufrechterhaltung der Saugwirkung erforderlich ist, die
Kapillaren voll gefüllt zu halten, d. h. es muß immer ein
Grundspiegel an Flüssigkeit vorhanden sein. Bei
Unterschreitung dieses Grundspiegels wird die Vernebelung
unkontrolliert und unregelmäßig und der Vernebler arbeitet
nicht mehr im Betriebspunkt. Es bleibt bei einer solchen
Anordnung eine nicht zu vernachlässigende Menge an
Flüssigkeit im Medikamentenbecher sowie an den Gefäßwänden
haften, die nicht vernebelt werden kann.
Gewöhnlich wird die Medikamentkonzentration in der zu
zerstäubenden Flüssigkeit niedrig gewählt, um die erlaubte
Dosis nicht zu überschreiten und um Verkrustungen und
Verklebungen an den Kapillarmündungen zu verhindern. Dies
schränkt jedoch die Möglichkeiten einer gezielten Dosierung
ein oder führt zu langen Vernebelungsdauern.
Eine weitere Schwierigkeit bei der genauen Dosierung in
herkömmlichen Verneblern ist, daß solche Vorrichtungen im
allgemeinen im Inneren mit Prallplattensystem ausgestattet
sind, die als Tröpfchenabscheider dienen. Diese Abscheider
verhindern, daß zu große Tropfen abgeatmet werden. Damit
das Medikament in dem abgeschiedenen Tröpfchen nicht
verloren geht, wird die abgeschiedene Lösung dem
Medikamentenbecher wieder zugeführt und gesammelt. Im Laufe
dieser Rezirkulation erhöht sich die
Medikamentkonzentration im Medikamentenbecher aufgrund von
Verdunstungseffekten des Lösungsmittels. Solche
unkontrollierten Veränderungen der Lösungseigenschaften
machen einen dosisgenauen Medikamentausstoß nahezu
unmöglich. Um den Einfluß dieses Effekts zu vermindern und
die zurückbleibende Restmenge im Verhältnis zur abgegebenen
Menge klein zu halten, setzt man Lösungen mit geringer
Medikamentkonzentration ein, was aber den Nachteil hat, daß
die Behandlungszeiten durch die erforderlichen großen
Füllvolumina (2 bis 3 ml) lang werden.
In US-Patent Nr. 5,320,094 und in EP 0 574 038 A2 wird ein
Verfahren beschrieben, in dem ein herkömmlicher
Verneblertyp durch eine Aerosolkammer als Speicher ergänzt
und diskontinuierlich betrieben wird.
Der entscheidende Nachteil dieses Verfahrens bleibt jedoch
die mangelhafte Dosisgenauigkeit verursacht durch die
Anlauf- und Ablaufvorgänge bei Ein- und Abschalten der
Dispergierluft für den Vernebler, in denen die
Aerosolproduktion undefiniert ist. Der weitere Nachteil ist
die gerätspezifische Medikamentausbeute selbst, die nur mit
20% beziffert wird. Die Ursachen hierfür liegen einerseits
in dem bereits beschriebenen Aufbau eines herkömmlichen
druckluftbetriebenen Verneblers, andererseits in der
ungünstigen Strömungsführung durch die Aerosolkammer, die,
durch ihren einfachen Aufbau bedingt, Strömungstoträume
besitzt und erhebliche Leckagen nach außen bei Befüllen mit
Aerosol zuläßt.
Eine Verbesserung der Dosisgenauigkeit und eine erhebliche
Erhöhung der gerätspezifischen Medikamentausbeute wird
durch die nachfolgend beschriebene Erfindung erreicht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zu schaffen, die eine dosisgenaue Aerosolerzeugung und
-abgabe erlaubt. Die Aufgabe besteht also darin, eine
dosimetrische Aerosolerzeugung zu ermöglichen.
Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung, mit der
eine erzwungene, steuerbare und exakte Mischung von
Medikamentlösung und Dispergiermedium realisiert wird,
welche umfaßt:
- - eine Dispergierdüse zum Mischen einer den Wirkstoff enthaltenden Flüssigkeit und eines gasförmigen Dispergiermediums unter Ausbildung eines Aerosols,
- - ein Aerosoltrockengefäß zur Pufferung und Trocknung des von der Dispergierdüse erzeugten Aerosols, wobei das Aerosoltrockengefäß mit der Dispergierdüse verbunden ist und das Aerosol von der Dispergierdüse in das Aerosoltrockengefäß gesprüht wird,
- - eine Flüssigkeitszuführvorrichtung zur Bereitstellung und Zuführung von definierten Mengen der den Wirkstoff enthaltenden Flüssigkeit zur Dispergierdüse,
- - eine Dispergiermediumzuführvorrichtung zur Bereitstellung und Zuführung des Dispergiermediums zur Dispergierdüse mit einem bestimmten Druck, und
- - eine mit den Zuführvorrichtungen verbundene Steuereinrichtung zur Koordinierung und Steuerung der Zuführung des Dispergiermediums und der den Wirkstoff enthaltenden Flüssigkeit.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Die Erfindung und ein spezielles Ausführungsbeispiel werden
nachstehend anhand der Zeichnungen erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch den Aufbau eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels der Erfindung.
Fig. 2 zeigt einen zu einer bevorzugten Dispergierdüse
gehörenden Düseneinsatz.
Fig. 3 zeigt eine zu der bevorzugten Dispergierdüse
gehörende Düsenaufnahme.
Fig. 4 zeigt den zeitlichen Verlauf des Zustands
bestimmter Komponenten eines erfindungsgemäßen
Systems bzw. den zeitlichen Verlauf von
Steuersignalen.
Fig. 5 zeigt eine Perspektivansicht eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels.
Fig. 1 zeigt schematisch den Aufbau eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels der Erfindung. Die Bezugsziffer 1
bezeichnet eine Flüssigkeitszuführvorrichtung zur
Bereitstellung einer den Wirkstoff enthaltenden
Flüssigkeit; 2 eine Druckluftzuführvorrichtung zur
Bereitstellung von Druckluft als Dispergiermedium; 3 eine
Dispergierdüse, durch die die Flüssigkeit und die Druckluft
unter Ausbildung eines Aerosols vermischt werden und in ein
Aerosoltrockengefäß 4 eingesprüht werden. Eine
Steuereinrichtung 5, die mit den Zuführvorrichtungen 1 und
2 verbunden ist, steuert alle Abläufe in der Vorrichtung
nach einem bestimmten Programm.
Die Zuführvorrichtung 1 umfaßt eine Spritze 11 und einen
Schrittmotor 12 mit Linearvorschub 13, sowie einen
Endschalter 14. Bei der Spritze handelt es sich bevorzugt
um eine sogenannte GC-Spritze, bei der in einer Bohrung in
einem zylindrischen Glaskörper ein dünner drahtförmiger
Stempel bewegt wird. Die Spritze ist fest eingespannt und
der Linearvorschub 13 ist mit dem Spritzenstempel 110
verbunden, so daß eine Betätigung des Schrittmotors eine
entsprechende Bewegung des Spritzenstempels zur Folge hat.
Erreicht der Spritzenstempel eine Endstellung, z. B. dann,
wenn die Spritze leer ist, löst der Linearvorschub den
Endschalter 14 aus, woraufhin der Schrittmotor 12
abgeschaltet wird. Der Spritzenkörper wird von einer
Halterung (nicht abgebildet) fixiert und die Kanüle in eine
dafür vorgesehene Öffnung der Dispergierdüse 3 dichtend
eingeführt.
Die Druckluftzuführvorrichtung 2 umfaßt einen Kompressor 21
mit vorgeschaltetem Filter 22 und ein steuerbares Ventil
23, z. B. ein Magnetventil, wobei dieses Ventil 23 den
Kompressorausgang entweder mit der Dispergierdüse 3
verbindet oder mit einer Bypass-Drossel 24. Darüberhinaus
ist noch eine Trockenstrecke 25 vorgesehen, die der vom
Kompressor angesaugten Umgebungsluft Feuchtigkeit entzieht.
Die Dispergierdüse 3 verfügt über zwei Anschlüsse, über die
zum einen die von der Spritze kommende Flüssigkeit und zum
anderen die von dem Kompressor kommende Druckluft zugeführt
werden. In der Düse werden Druckluft und Flüssigkeit zu
einem Aerosol vermischt und in das Aerosoltrocken- bzw.
Aerosolpuffergefäß eingesprüht.
Wie in den Fig. 2 und 3 gezeigt, besteht die
Dispergierdüse vorzugsweise im wesentlichen aus zwei
Teilen, einem Düseneinsatz 31 sowie einer Düsenaufnahme 32.
Die mit A bezeichneten Teilbilder zeigen jeweils eine
Perspektivansicht, die mit B bezeichneten einen Schnitt
durch die jeweiligen Komponenten. Die Grundform des
Düseneinsatzes 31 setzt sich zusammen aus zwei flachen
Kreiszylindern mit unterschiedlichem Durchmesser und einem
Kreiskegel 310, dessen maximaler Durchmesser dem des
kleineren Kreiszylinders entspricht und der sich an diesen
anschließt. In dem Düseneinsatz 31 ist zentral ein Kanal
311 für die zu zerstäubende Flüssigkeit vorgesehen, der die
gesamte Länge des Düseneinsatzes 31 durchläuft. Die zu
dispergierende Flüssigkeit wird in den Kanal 311 an dem dem
Kreiskegel 310 gegenüberliegenden Ende 312 zugeführt.
Die Grundform der Düsenaufnahme 32 wird gebildet durch zwei
flache Kreiszylinder die coaxial zueinander angeordnet
sind. Die freie Stirnfläche des größeren Kreiszylinders
besitzt eine zentrische kreiskegelige Vertiefung 320, die
eine Aufnahmefläche festlegt, die an die Form der
Auflagefläche 310 des Düseneinsatzes 31 angepaßt ist. In
der Aufnahmefläche 320 der Düsenaufnahme 32 sind drei
Kanäle 321 für die Zuführung des Druckgases ausgebildet,
die radial zur Mitte verlaufen. Die Kanäle für das Druckgas
enden in einer zylindrischen Mischkammer 322, in die nach
Zusammenbau der Dispergierdüse 3 der die Flüssigkeit
führende Kanal 311 des Düseneinsatzes 31 ebenfalls mündet.
Der Zusammenbau der Dispergierdüse 3 erfolgt durch
Verbinden der Düsenaufnahme 32 und des Düseneinsatzes 31 an
der Auflagefläche 310 und der Aufnahmefläche 320 in einer
geeigneten Halterung, die überdies die gas- und
flüssigkeitsdichte Zuführung von Wirkstofflösungen und
Dispergiermedium zu den Kanälen 311 und 321 erlaubt. Auf
der dem Düseneinsatz 31 gegenüberliegenden Seite der
Düsenaufnahme 32 tritt das in der Mischkammer 322
entstandene Aerosol durch einen kreiskegligen
Austrittsrichter 323 aus und wird in das
Aerosoltrockengefäß eingesprüht.
Das Aerosoltrockengefäß 4 ist vorzugsweise ein
Hohlzylinder, dessen eines Ende 41 konisch zuläuft. In
dieses konisch zulaufende Ende wird die Dispergierdüse 3
eingeführt. In dem dem konischen Ende 42 entgegengesetzten
Ende des Hohlzylinders befindet sich ein Tauchrohr 43, über
welches das im Aerosoltrockengefäß 4 abgetrocknete Aerosol
mittels eines Mundstücks 44 abgeatmet werden kann. Der
konische Zulauf verhindert die Ausbildung von
Strömungstoträumen und eine damit verbundene Ablagerung von
aus der Dispergierdüse austretenden Tröpfen an der
Innenwand des Aerosoltrockengefäßes 4.
Die Länge des Aerosoltrockengefäßes 4 sollte so auf die
Betriebsparameter der Dispergierdüse 3 abgestimmt sein, daß
ebenfalls kein Aufprall von Tropfen an dem das Tauchrohr
enthaltenden Ende des Gefäßes stattfindet.
Ferner ist das Gefäßvolumen auf Atmungsparameter, wie
Atemvolumen und Atemfrequenz, eines jeweiligen Patienten
abgestimmt. Das bedeutet, daß das Gefäßvolumen so gewählt
ist, daß eine bestimmte Patientengruppe (Erwachsene oder
Kinder beispielsweise) den Gefäßinhalt in durchschnittlich
ein bis zwei Atemzügen vollständig abatmen können. Die
Dispergierdüse 3 ist vorzugsweise lösbar mit dem
Aerosoltrockengefäß 4 verbunden, so daß verschiedene
Trockengefäße je nach Bedarf eingesetzt werden können. In
dem Aerosoltrockengefäß 4 kann das von der Dispergierdüse 3
erzeugte Aerosol sich beruhigen und die Aerosolpartikel
können auf eine gewünschte mittlere Größe abtrocknen, die
von verschiedenen Parametern, wie z. B.
Wirkstoffkonzentrationen der Lösung, chemische
Eigenschaften der Lösung, aber auch Menge, Druck und
Feuchtegehalt des Dispergiermediums, abhängen.
Die Steuervorrichtung 5 umfaßt eine Schrittmotorsteuerung
51, die mit dem Schrittmotor 12 und dem Endschalter 14
verbunden ist, einen Prozessor 52, der die
Schrittmotorsteuerung und über einen Verstärker 53 das
Ventil 23 ansteuert.
Mit Hilfe von Fig. 4 wird im folgenden die Funktionsweise
der Vorrichtung erläutert. Nach Einschalten der Vorrichtung
bewirkt der Prozessor 52, der ein geeignetes Programm
abarbeitet durch Ansteuerung der Schrittmotorsteuerung 51,
daß automatisch der Nullpunkt der Lineareinheit 13 zur
absoluten Positionierung angetastet wird. Die Lineareinheit
bewegt sich dann, beispielsweise auf Knopfdruck eines
Bedieners, vom Endschalter weg, damit später die volle
Spritze eingelegt und das Aerosolpuffergefäß angeschlossen
werden kann. Dies ist in Fig. 4a und 4b als Schritt A
schematisch dargestellt. Sodann wird der Patient, Arzt oder
eine andere betroffene Person durch eine Anzeigeeinrichtung
(nicht abgebildet) aufgefordert, über eine Eingabeeinheit
(nicht abgebildet) dem Prozessor Daten wie Spritzengröße
oder Art des verwendeten Aerosoltrockengefäßes einzugeben,
aus denen dann ein für den Patienten optimaler Ablauf
bestimmt wird.
Eine mit der den Wirkstoff enthaltenden Flüssigkeit
gefüllte Spritze 11 wird mit der Düse 3 verbunden und
fixiert. Dann fährt die Vorschubeinheit 13 die
Startposition an, wie in Zeitintervall B in Fig. 4a und 4b
dargestellt. Das Stempelende 110 der Spritze ist mit dem
Linearvorschub 13 verbunden. Die Spritze bietet den
Vorteil, daß sie gleichzeitig sowohl eine Dosiermöglichkeit
bietet als auch ein Reservoir darstellt.
Wie in Fig. 4c gezeigt, befindet sich der Kompressor im
Dauerbetrieb. Dies hat den Zweck, während der Anwendung
konstante Druckbedingungen an der Düse sicherzustellen. Die
Bereitstellung der Druckluft zur Dispergierung geschieht
durch Schalten des Ventils 23, wie in Fig. 4d dargestellt.
Um die Trockenstrecke 25 nicht unnötig mit Feuchtigkeit zu
beladen, ist das Ventil 23 so geschaltet, daß, wenn keine
Verbindung zwischen Kompressor und Dispergierdüse 3
besteht, die Druckluft über eine Bypass-Drossel 24, die die
Druckluft wieder auf den Saugdruck entspannt, der
Kompressorsaugseite zugeführt wird. In diesem letzteren
Fall befindet sich die Zuführvorrichtung 2 im
Kurzschlußbetrieb.
Der Widerstand der Drossel 24 ist auf den Widerstand der
Düse abgestimmt, so daß der Kompressor immer im gleichen
Betriebspunkt arbeitet und beim Umschalten auf die Düse
sofort der volle Betriebsdruck anliegt.
Im eigentlichen Vernebelungsbetrieb wird für vorgegebene
Zeiten die Lineareinheit 13 mit konstanter Geschwindigkeit
bewegt, so daß sich das Volumen der Spritze 11 entsprechend
reduziert und somit definierte Mengen der den Wirkstoff
enthaltenden Lösung der Dispergierdüse 3 zugeführt werden.
Dies ist mit den aufeinanderfolgenden Zeitabschnitten C, D
und E in Fig. 4a und 4b angedeutet. Das Ventil 23 wird,
wie in Fig. 4d dargestellt, so geschaltet, daß die
Druckluftzufuhr zur Dispergierdüse 3 um einige 100 ms vor
Zufuhr der flüssigen Lösung einsetzt und Druckluft auch
einige 100 ms nach Beendigung der Zufuhr flüssiger Lösung
weiter bereitgestellt wird. Der Vorlauf dient dazu, die
Anfahrzeit des Betriebspunkts der Düse 3 zu überbrücken,
die durch das Volumen der Druckluftzuleitung zur Düse 3
verursacht wird, d. h. in diesem Volumen muß nach jedem
Umschalten des Ventils erst der Kompressordruck aufgebaut
werden, bevor dieser Druck am Drucklufteinlaß der
Dispergierdüse 3 anliegt. Die Nachlaufzeit der
Druckluftzufuhr ist andererseits so gewählt, daß die sich
im Mischraum der Düse 3 gegebenenfalls noch befindliche
Flüssigkeit ebenfalls zerstäubt werden kann.
Ein Zerstäubungsvorgang wird vorzugsweise durch den
Patienten ausgelöst, der hierzu einen Schalter (nicht
abgebildet) betätigt, der mit der Steuervorrichtung 5
verbunden ist und den Beginn eines Vorganges C, D oder E in
Fig. 4a auslöst. Nachdem der Zerstäubungsvorgang
abgeschlossen und das Aerosol im Aerosoltrockengefäß auf
die vorgegebene Partikelgröße abgetrocknet ist, wird dem
Patienten durch ein Ton- oder Lichtsignal angezeigt, daß
das Aerosol abgeatmet werden kann.
Es ist jedoch auch denkbar, daß der Zerstäubungsvorgang
allein von der Steuereinrichtung 5 ausgelöst wird, wobei
dann vorzugsweise der Beginn eines solchen
Zerstäubungsvorgangs dem Patienten durch ein geeignetes
Signal mitgeteilt wird.
Die Schrittmotorsteuerung 51 und der Prozessor 52 werden
vorzugsweise integriert auf einer Platine realisiert, wobei
der Prozessor 52 ein geeignetes Programm zur Steuerung
abarbeitet. Es ist jedoch auch möglich, die
Schrittmotorsteuerung mit einer externen
Datenverarbeitungsvorrichtung, z. B. einem PC, zu verbinden,
und den Gesamtprozeß von Software steuern zu lassen, die
auf der Datenverarbeitungseinrichtung geladen ist.
Schließlich ist es auch denkbar, eine in ein geschlossenes
Gerät integrierte Steuerung mit Prozessor über eine
Schnittstelle mit einem weiteren, externen Rechner zu
verbinden.
Fig. 5 zeigt eine Perspektivansicht eines solchen
integrierten Gesamtgerätes als bevorzugte Ausführungsform.
Aktiviert wird das Gerät über einen Netzschalter 60. Die
Spritze 11 ist in einer Halterung 61 fixiert, wobei die
Kanüle in eine Dispergierdüse 3 eingeführt ist und der
Spritzenstempel 110 von dem Linearvorschub 13 bewegt wird,
der in einem schlitzförmigen Gehäusedurchbruch 62 läuft.
Der Linearvorschub 13 ist mit dem im Gerätegehäuse 63
liegenden Schrittmotor verbunden.
Die Druckluftzufuhr zur Dispergierdüse 3 erfolgt über eine
Leitung 64, die mit dem im Gehäuse 63 liegenden Kompressor
bzw. Ventil verbunden ist. Die zur
Druckluftzufuhrvorrichtung gehörende Trockenstrecke 25 kann
durch ein Sichtfenster 65 beobachtet werden, womit der
Zeitpunkt der erforderlichen Regenerierung bzw. des
Austausches der Trockenstrecke beobachtet werden kann. Es
ist auch denkbar, die Feuchte der Dispergierluft
elektronisch zu erfassen und bei einer
Grenzwertüberschreitung das Gerät automatisch abzuschalten.
Ferner verfügt das Gerät über Tasten 66, die eine Auslösung
eines Zerstäubungsvorganges ermöglichen bzw. für die
Eingabe prozeßwichtiger Daten (z. B. Spritzengröße, Art des
Aerosoltrockengefäßes usw.) vorgesehen sind.
Es sind jedoch auch noch weitere vorteilhafte Ausführungen
denkbar. So kann zur noch besseren Steuerung der Dosierung
ein Volumenflußmeßgerät (nicht abgebildet) vorgesehen
werden, welches den Atemfluß des inhalierenden Patienten
mißt. Ein solches Volumenflußmeßgerät könnte am
Aerosoltrockengefäß angebracht sein und beispielsweise ein
gewöhnlicher Durchflußzähler sein, der die in das
Aerosoltrockengefäß eingesaugte Außenluft mißt.
Vorzugsweise wird der erfaßte Atemflußwert der
Steuereinheit 5 zur weiteren Verarbeitung zugeführt und
angezeigt.
Eine weitere Ausführung der Dosisvorrichtung ergibt sich
durch die zusätzliche Verwendung eines Gerätes zur Messung
der Partikelkonzentration (nicht abgebildet). Hierdurch
kann die Ausräumeffizienz des Aerosoltrockengefäßes
überprüft werden. Ein solches Gerät könnte vorzugsweise die
Partikelkonzentration zwischen Tauchrohr 43 und Mundstück
42 bestimmen und beispielsweise bestehen aus einer
Laserdiode (nicht abgebildet) zur
Streulichtintensitätsmessung. Wieder wird der gewonnene
Meßwert vorzugsweise der Steuereinheit 5 zur weiteren
Verarbeitung zugeführt. Ein einfaches Anzeigen dieses
Wertes ist jedoch auch denkbar.
Die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wurde in
Versuchen unter Beweis gestellt. Die Kompressoreinheit 2
bestand aus einem Kompressor vom Typ Pari-Master, der im
Dauerbetrieb lief und an der Dispergierdüse eine
Druckdifferenz von 1,6 bar bei einem Luftdurchsatz vom 4,3
l/min erzeugte. Eine mit Silicagel als Absorptionsmittel
und Kobaltnitrat als Farbindikator gefüllte Trockenstrecke
mit den Abmessungen Durchmesser × Länge = 30 × 200 mm
trocknete die eingesaugte Umgebungsluft bei 20°C auf eine
relative Feuchte von 10% ab. Als Spritzen wurden gasdichte
GC-Spritzen der Firma Hamilton mit einem Volumen von 25-100
µl eingesetzt.
Anhand von zwei Aerosoltrockengefäßen, einmal mit einem
Volumen von 570 ml (für Erwachsene) bzw. zum anderen mit
einem Volumen von 350 ml (für Kinder) wurde die Vorrichtung
getestet. Die Aerosoltrockengefäße wurden zu jeweils 75%
ihres Volumens mit Aerosol befüllt und in zwei Zügen
abgeatmet, wobei bei dem großen Aerosoltrockengefäß ein
Atemzyklus von 15 l/min und ein Atemvolumen von 500 ml bzw.
beim kleinen Aerosoltrockengefäß von 20 l/min und 350 ml
Atemvolumen zugrunde gelegt wurde.
In einem Versuch mit einer kochsalzhaltigen Lösung, d. h.
einer
9%-igen NaCl-Lösung mit 1% Dinatriumchromoglycin als
Nachweissubstanz wurden Ausbeuten von 55% festgestellt. Bei
einem zweiten Versuch ohne Kochsalz, d. h. einer 1%-igen
wäßrigen Lösung von Dinatriumchromoglycin wurde eine
Ausbeute von 65% nachgewiesen. Der mittlere aerodynamische
Durchmesser der Aerosolpartikel war 2,5 bzw. 1,3 µm. Aus
den gemessenen Partikelverteilungen läßt sich eine
Lungendeposition von etwa 82% berechnen. Unter
Berücksichtigung der Ausbeuten der Aerosoltrockengefäße
können somit 45%-54% des eingesetzten Medikaments in der
Lunge deponiert werden.
Durch die getrennte, definierte und koordinierte Zufuhr von
Dispergiermedium und flüssiger Lösung zu einer
Dispergierdüse ermöglicht die vorliegende Erfindung eine
dosisgenaue Erzeugung und Zufuhr eines
Medikamentenaerosols. Diese dosimetrische Aerosolerzeugung
bewirkt einerseits höhere Medikamentausbeuten, was
insbesondere bei teuren Medikamenten wichtig ist, und
andererseits erlaubt sie eine wesentlich verbesserte
Dosiergenauigkeit bei gleichzeitiger Verkürzung der
Inhalationsdauer.
Claims (12)
1. Vorrichtung zur dosisgenauen Erzeugung eines einen
Wirkstoff enthaltenden Aerosols, umfassend:
- - eine Dispergierdüse (3) zum Mischen einer den Wirkstoff enthaltenden Flüssigkeit und eines gasförmigen Dispergiermediums unter Ausbildung eines Aerosols,
- - ein Aerosoltrockengefäß (4) zur Pufferung und Trocknung des von der Dispergierdüse (3) erzeugten Aerosols, wobei das Aerosoltrockengefäß (4) mit der Dispergierdüse (3) verbunden ist und das Aerosol aus der Dispergierdüse (3) in das Aerosoltrockengefäß (4) gesprüht wird,
- - eine Flüssigkeitszuführvorrichtung (1) zur Bereitstellung und Zuführung von definierten Mengen der den Wirkstoff enthaltenden Flüssigkeit zur Dispergierdüse (3),
- - eine Dispergiermediumzuführvorrichtung (2) zur Bereitstellung und Zuführung des Dispergiermediums zur Dispergierdüse (3) mit einem bestimmten Druck, und
- - eine mit den Zuführvorrichtungen (1, 2) verbundene Steuereinrichtung (5) zur Koordinierung und Steuerung der Zuführung des Dispergiermediums und der den Wirkstoff enthaltenden Flüssigkeit.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Flüssigkeitszuführvorrichtung (1) zur
Bereitstellung von Wirkstoff enthaltender Flüssigkeit
umfaßt:
- - ein zur Aufnahme von Wirkstoff enthaltender Flüssigkeit vorgesehenes Gefäß (11) mit definiert veränderlichem Volumen und
- - eine Einrichtung (13) zur definierten Veränderung dieses Volumens.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Flüssigkeitszuführvorrichtung (1) zur
Bereitstellung der den Wirkstoff enthaltenden
Flüssigkeit umfaßt:
- - eine Spritze (11), deren Kanüle in die Dispergierdüse (3) eingeführt ist,
- - einen Schrittmotor (12) mit Linearvorschub (13), wobei der Linearvorschub (13) mit dem Spritzenstempel (110) verbunden ist,
- - einen Endschalter (14), der betätigt wird, wenn der Spritzenstempel (110) eine definierte Endstellung erreicht, und
- - der Endschalter (14) mit dem Schrittmotor (12) verbunden ist und der Schrittmotor (12) deaktiviert wird, wenn der Endschalter (14) betätigt wird.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dispergierdüse (3) umfaßt:
- - einen Düseneinsatz (31), durch dessen Mitte ein Kanal (311) führt zur Zuführung von Flüssigkeit;
- - eine Düsenaufnahme (32) mit Kanälen (321) zur Führung von Druckluft zu einer Mischkammer (322), wobei Düsenaufnahme (32) und Düseneinsatz (31) so miteinander verbunden werden, daß die durch den Kanal (311) im Düseneinsatz (31) geführte Flüssigkeit in die mit Druckluft versorgte Mischkammer (322) gelangt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch
gekennzeichnet, daß die
Dispergiermediumzuführvorrichtung (2) zur
Bereitstellung des gasförmigen Dispergiermediums
umfaßt:
- - eine Gaskompressionsvorrichtung (21) und
- - eine von der Steuereinrichtung (5) gesteuerte Ventileinrichtung (23), die zwischen die Gaskompressionsvorrichtung (21) und die Dispergierdüse (3) geschaltet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch
gekennzeichnet, daß die
Dispergiermediumzuführvorrichtung (2) zur
Bereitstellung des gasförmigen Dispergiermediums eine
Trockenstrecke (25) zur Trocknung des
Dispergiermediums umfaßt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trockenstrecke (25) mit Silicagel als
Absorptionsmittel und Kobaltnitrat als Farbindikator
gefüllt ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung (5) eine
Datenverarbeitungseinrichtung (52) und eine
Dateneingabeeinrichtung umfaßt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung (5) über
eine Schnittstelleneinrichtung zur Verbindung mit
externen Datenverarbeitungseinrichtungen verfügt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-9, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Volumenflußmeßgerät am
Aerosoltrockengefäß angebracht ist zum Messen und
Anzeigen des Atemflusses des Patienten.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-10, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Einrichtung zur Messung der
Partikelkonzentration vorgesehen ist zur Bestimmung
der Ausräumeffizienz des Aerosoltrockengefäßes.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Trockenstrecke (25) über einen
elektronischen Feuchteindikator verfügt zur Messung
des Feucht-Beladungszustandes der Trockenstrecke (25)
und zur automatischen Geräteabschaltung bei
Überschreiten eines vorbestimmten
Grenzfeuchtigkeitswerts.
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Owner name: PARI GMBH SPEZIALISTEN FUER EFFEKTIVE INHALATION, |
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Free format text: BLAHA-SCHNABEL, ALES, DR., 90408 NUERNBERG, DE KNOCH, MARTIN, DR., 82335 BERG, DE JASER, STEFAN, 86399 BOBINGEN, DE |
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