DE4437309C1 - Verfahren zur Herstellung eines Bodenverbesserungsmittels aus Asbest oder asbesthaltigen Stoffen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Bodenverbesserungsmittels aus Asbest oder asbesthaltigen StoffenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Bodenverbesserungsmittels
aus Asbest oder asbesthaltigen Stoffen, das insbesondere zur Wiederurbar- bzw.
Fruchtbarmachung devastierter und/oder armer, leichter, arider Böden eingesetzt
wird.
Böden dieser Art, die z. B. durch den Tagebaurückbau, Verödungen infolge Brand, Ab
holzung oder Überweidung entstehen, weisen vor allem ein unzureichendes Wasser
rückhaltevermögen auf. Außerdem beeinträchtigen schlechte Bodendurchlüftung und
dadurch bedingt ein sekundärer Mangel an organischen Substanzen im Boden die
Wiederaufforstung. Eine Folgeerscheinung eines geringen
Wasserrückhaltevermögens ist in der Regel mit einem Verlust an Nährstoffen und
Spurenelementen im Boden durch Auswaschungen verbunden.
Es sind bereits eine Vielzahl von Bodenverbesserungsmitteln unterschiedlicher Zu
sammensetzung bekannt. In der DE 25 31 333 B2 wird vorgeschlagen, gebrochenen
Blähton zur Feuchtigkeitsspeicherung in Pflanzböden einzusetzen. Die Anwendung
von kolloidaler Kieselsäure, die aus Alkalisilikaten gefällt wird, im Gemisch mit Ton
materialien ist in der DE 27 06 275 A1 beschrieben. Bekannt ist auch, dem Boden
wasserlösliche und wasserunlösliche Polymere, wie z. B. Polyäthylenoxid
(DE 31 18 109 C2), zuzusetzen. In der DE 33 05 997 A1 wird ein Gemenge aus einem
Wachstumsträger und einem offenzelligem Schaum auf der Basis von Polyurethan
vorgeschlagen. Ein anderes Bodenverbesserungsmittel besteht aus einem
nichtionischen Polyacrylamid und einem anionischen Polymeren von Natriumacrylat,
das mit N,N′-Methylenbisacrylamid vernetzt ist (DE 33 44 638 A1).
Gemäß den Ausführungen in dieser Druckschrift soll ein geeignetes Bodenverbesse
rungsmittel u. a. folgende Eigenschaften aufweisen:
- 1. Es soll eine möglichst hohe Wassermenge aufnehmen.
- 2. Es soll frei von unerwünschten giftigen Wirkungen sein und auch im Boden keinen Veränderungen unterworfen sein, die die Bodenstruktur und das Pflanzen wachstum negativ beeinflussen.
- 3. Es soll mit den natürlichen Bodenbestandteilen homogen mischbar sein.
- 4. Es soll im Boden eine lockernde und lüftende Wirkung haben.
- 5. Es soll die enthaltenen düngenden Stoffe oder Spurenelemente möglichst kontinuierlich abgeben, also eine Depotwirkung besitzen.
- 6. Es soll mit möglichst geringen Kosten herstellbar und lagerfähig sein.
Die bekannten Bodenverbesserungsmittel haben alle den Nachteil relativ hoher Her
stellungskosten.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines
Bodenverbesserungsmittels aus Asbest oder asbesthaltigen Stoffen zu schaffen, das
nur geringe Kosten verursacht und mit dem ein Bodenverbesserungsmittel hergestellt
werden kann, das insbesondere zur Wiederurbar- bzw. Fruchtbarmachung
devastierter und/oder armer, leichter, arider Böden geeignet ist und hervorragende
anwendungstechnische Eigenschaften aufweist.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß man den Asbest oder die
asbesthaltigen Stoffe bei Temperaturen von 20 bis 280°C bis auf einen Restgehalt
von kleiner 0,1% Asbest dem sauren Aufschluß unterwirft und anschließend die so
erhaltene Aufschlußmaische auf einen pH-Wert von 7 bis 10 einstellt. Um den
Asbestgehalt auf den Wert von kleiner 0,1% zu reduzieren, ist es erforderlich, daß die
Umsetzungsdauer mindestens 30 Minuten beträgt. Die Umsetzungsdauer ist abhängig
von der Zusammensetzung der asbesthaltigen Stoffe und der Temperatur während
der Umsetzung. Die Umsetzung kann unter Normal-, Unter- oder Überdruck
durchgeführt werden. Bei diesem sauren Aufschluß werden die asbesthaltigen Stoffe
zu amorphen Si-O-Fasern umgesetzt. Das als Aufschlußmaische anfallende
Umsetzungsprodukt wird unter Rühren bei Temperaturen von vorzugsweise 20°C bis
150°C unter Zusatz einer alkalisch reagierenden Substanz auf einen pH-Wert
zwischen 7 und 10 eingestellt. Wird in bestimmten Fällen durch die Alkalisierung ein
höherer pH-Wert als 10 erreicht, so wird durch nochmalige Zugabe einer Säure das
Umsetzungsprodukt auf den erforderlichen pH-Wert eingestellt. Durch diese
Alkalisierung bzw. Neutralisierung werden die im Umsetzungsprodukt noch
enthaltenen Faserstrukturen zerstört, wobei feinteilige Stoffe neuer
Zusammensetzung entstehen. Die auf diese Art und Weise erhaltenen Stoffe bestehen
im wesentlichen aus SiO₂, MgO, Al₂O₃, CaO, Fe₂O und SO₃ sowie gegebenenfalls
K₂O, NH₃ und P₂O₅ in Form von verschiedenen Verbindungen. Die konkrete
Zusammensetzung ist dabei abhängig von dem asbesthaltigen Stoff als
Ausgangsprodukt und den verwendeten Substanzen für den sauren Aufschluß und
die Alkalisierung bzw. Neutralisation.
In Versuchen wurde festgestellt, daß das auf den angegebenen pH-Bereich
eingestellte Umsetzungsprodukt hervorragende Eigenschaften als
Bodenverbesserungsmittel besitzt und zur Förderung des Pflanzenwachstums für alle
Arten land-, garten- und forstwirtschaftlicher Bodennutzung, insbesondere zur
Fruchtbarmachung bzw. Wiederurbarmachung devastierter und/oder armer, trockener
Böden geeignet ist.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Bodenverbesserungsmittel
saugen Feuchtigkeit gut auf und halten sie fest, so daß längere Trockenperioden
nicht zu einem völligen Austrocknen des Bodens führen. Damit ist auch eine größere
und längere Wasserspeicherung unmittelbar im Bereich der Wurzeln verbunden.
Bedingt durch den Umsetzungsprozeß kann das Bodenverbesserungsmittel bereits
Pflanzennährstoffe wie N, P und K enthalten oder es können Hauptnährstoffe
und/oder Spurenelemente wie Fe, Mn, Cu, Zn, B, Mg, Co und Mo beigemischt werden.
Da neben Wasser auch gleichzeitig Dünger in den Granulaten gespeichert wird bzw.
in der Aufschlußmaische enthalten ist, sind ein besserer Pflanzenwuchs und eine
intensivere Düngernutzung gegeben.
Das Bodenverbesserungsmittel kann entweder in den Boden eingebracht oder auf
den Boden aufgetragen werden. Bevorzugte Applikationsformen sind Pulver oder
Granulate. Dazu wird die Aufschlußmaische filtriert, bei 80°C bis 120°C getrocknet
und zu Pulver vermahlen. Das Pulver kann anschließend zu Granulat weiterverarbeitet
werden, insbesondere unter Zusatz tonhaltiger Stoffe. Die Granulate werden in
Korngrößen von 1 bis 30 mm, vorzugsweise 1 bis 15 mm, hergestellt und in den
Boden eingemischt. Das Bodenverbesserungsmittel kann auch in flüssiger Form, als
alkalisch reagierende Aufschlußmaische, in den Boden eingebracht oder auf diesen
aufgetragen werden.
Es ist auch möglich, das Bodenverbesserungsmittel vor dem Auftragen oder Ein
bringen in den Boden mit Stoffen aus der Kompostierung, bevorzugt aus den
Mulchen von Holzabfällen, zu mischen. Der Anteil der Kompostierungsstoffe sollte
mindestens 50 Gew.-% betragen.
Die Einsatzmengen des Bodenverbesserungsmittels liegen je nach Bodenart bei 20
bis 250 g/m², vorzugsweise 50 bis 150 g/m².
Das neue Bodenverbesserungsmittel zeichnet sich durch hervorragende anwendungs
technische Eigenschaften aus, wie z. B. Verringerung der Wasserverdunstung, Er
höhung der Wasserkapazität des Bodens, Verbesserung des Wasserrückhaltever
mögens - somit wird der Auswaschung entgegengewirkt -, Verbesserung der Boden
struktur, Beseitigung des Mangels an Depot-Düngestoffen, Verbesserung der
Keimung und des Wachstums von Pflanzen und Verringerung der Neigung zur
Verschlämmung des Bodens bei sehr viel Wasserangebot. Außerdem ist es für Tiere
und die Mikroflora ungiftig.
Das Bodenverbesserungsmittel kann mit den an sich üblichen Geräten in den Boden
eingebracht werden.
Als Asbest oder asbesthaltige Stoffe können z. B. Rückstände aus der Asbestpro
duktion, asbesthaltige Filtermaterialien, Asbestprodukte aus dem Rückbau,
schwachgebundene Asbestprodukte oder Asbestzementerzeugnisse, wie
Asbestrückstände aus der Anwendung als Diaphragma in der Chloralkali-Elektrolyse
oder verschiedene Asbestbauplatten für den Feuer- oder Wärmeschutz, eingesetzt
werden.
Der saure Aufschluß der Asbeste oder asbesthaltigen Stoffe wird bevorzugterweise
mit Mineralsäuren oder Gemischen von mindestens zwei dieser Säuren durchgeführt.
Geeignete Mineralsäuren sind z. B. Schwefelsäure, Phosphorsäure, Salpetersäure
oder Salzsäure. Um die Kosten für den sauren Aufschluß möglichst gering zu halten,
kann auch Abfallschwefelsäure verwendet werden, z. B. eine solche, die bereits
Verunreinigungen auf der Basis von Nitrat und/oder Phosphat enthält. Zur Einstellung
des erforderlichen pH-Wertes nach dem sauren Aufschluß sind besonders
Kaliumhydroxid und/oder Löschkalk und/oder Ammoniaklösung und/oder Carbonate
geeignet.
Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens sind dessen niedrige
Herstellungskosten für das Bodenverbesserungsmittel.
Die Entsorgung von Asbest und asbesthaltigen Stoffen als Abfallstoffe erfolgt haupt
sächlich noch durch hydraulische Bindung und anschließende Ablagerung auf be
stimmten Deponien. Dies ist zwangsläufig mit hohen Kosten verbunden.
Durch die Umwandlung dieser Abfallstoffe in eine ungefährliches und zugleich noch
sehr wirksames Bodenverbesserungsmittel werden somit erhebliche Kosten für die
ansonsten übliche Entsorgung eingespart. Dadurch kann das Bodenverbesserungs
mittel zu einem relativ niedrigen Preis angeboten werden und ist demzufolge
besonders für die Rekultivierung großer landwirtschaftlicher Flächen, wie z. B.
ehemaliger Tagebaue, geeignet.
Die Erfindung soll nachstehend an einigen Beispielen erläutert werden.
Gemäß den nachfolgenden Beispielen 1 bis 8 wurden verschiedene Bodenver
besserungsmittel aus Asbest bzw. asbesthaltigen Stoffen wie folgt hergestellt:
28 kg Asbest wurden mit 225 l H₂SO₄, 32%ig, 3 Stunden gekocht. Das Umsetzungs
produkt wurde nach dem Abkühlen auf 60°C mit 160 l KOH, 45%ig, neutralisiert. Das
neutralisierte Produkt wurde anschließend filtriert, getrocknet und zu Pulver mit einer
Korngröße < 160 µ gemahlen und eine Teilmenge zu Granulat mit einer Korngröße
von 1 bis 15 mm verarbeitet. Es wurden die beiden Bodenverbesserungsmittel 1a
(Pulver) und 1b (Granulat) hergestellt.
100 kg stückiges Sokalit wurden in 500 l H₂SO₄, 32%ig, bei Raumtemperatur einge
weicht und anschließend 4 Stunden gekocht. Das Umsetzungsprodukt wurde nach
dem Abkühlen auf 60°C mit 175 l KOH, 45%ig, und 80 kg Kalk auf einen pH-Wert von
8,5 eingestellt und analog wie im Beispiel 1 zu Pulver verarbeitet.
16,5 kg Asbest wurden mit 145 l H₂SO₄, 30%ig, 3 Stunden bei 100°C umgesetzt. Das
Umsetzungsprodukt wurde bis auf 60°C abgekühlt und danach mit 40 kg Kalk
[Ca(OH)₂] neutralisiert, filtriert, getrocknet, gemahlen und zu Granulat
weiterverarbeitet.
23 kg Asbest wurden mit 312 l H₂SO₄, 17%ig, 3 Stunden bei 100°C umgesetzt. Das
Umsetzungsprodukt wurde bis auf 60°C abgekühlt und danach mit 65 l KOH, 45%ig,
sowie 20 kg Kalk neutralisiert und analog wie im Beispiel 1 zu Pulver verarbeitet.
35 kg Asbest wurden mit 215 l H₂SO₄, 30%ig, 3 Stunden bei 100°C umgesetzt. Das
auf 60°C abgekühlte Umsetzungsprodukt wurde mit 63 l KOH (45%ig) und 34 kg Kalk
neutralisiert. Das neutralisierte Produkt wurde auf 80°C erhitzt und die Temperatur
1,5 Stunden beibehalten, danach auf 60°C abgekühlt, filtriert, getrocknet, gemahlen
und zu Granulat unter Zusatz von tonigen Stoffen weiterverarbeitet, wobei nach der
Granulierung drei verschiedene Bodenverbesserungsmittel (BVM) durch
unterschiedliche Trocknungsbedingungen hergestellt wurden. Gemäß diesem
Beispiel wurden insgesamt folgende vier Bodenverbesserungsmittel hergestellt: 5a
Pulver; 5b Granulat (getrocknet bei 120°C), 5c Granulat (getrocknet bei 250°C) und
5d Granulat (getrocknet bei 580°C).
34,5 kg Asbest wurden mit 175 l H₂SO₄, 32%ig, 3 Stunden bei 100°C umgesetzt. Das
Umsetzungsprodukt wurde auf 60°C abgekühlt, mit 110 l KOH, 45%ig, und
30 l NH₄OH, 25%ig, neutralisiert und analog wie im Beispiel 1 zu Pulver verarbeitet.
20 kg Asbest wurden mit 180 l H₃PO₄, 35%ig, 3,5 Stunden gekocht. Das Umsetzungs
produkt wurde nach dem Abkühlen auf 60°C mit 120 l KOH, 45%ig, und 20 kg Kalk
neutralisiert. Die Weiterverarbeitung des neutralisierten Produktes erfolgte analog
Beispiel 1. Ein Teil des Pulvers wurde mit tonhaltigen Stoffen granuliert und bei einer
Temperatur von 120°C getrocknet. Demzufolge wurden nach diesem Beispiel die
beiden Bodenverbesserungsmittel 7a (Pulver) und 7b (Granulat) hergestellt.
100 kg Asbestzement wurden mit 300 l H₂SO₄, 70%ig, 6 Stunden gekocht. Das
Umsetzungsprodukt wurde bis auf 60°C abgekühlt, mit 220 kg Kalk auf einen pH-
Wert von 9,7 eingestellt und analog wie im Beispiel 1 weiterverarbeitet.
In allen nach den Beispielen 1 bis 8 hergestellten Bodenverbesserungsmitteln
konnten keine Asbestfasern nachgewiesen werden. Die Prüfung erfolgte mittels
Rasterelektronenmikroskop/EDX.
Die stoffliche Zusammensetzung der verschiedenen Bodenverbesserungsmittel (BVM)
wurde analytisch ermittelt. Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle ange
geben:
An den einzelnen Bodenverbesserungsmitteln wurden folgende Eigenschaften be
stimmt:
- I. die Wasserkapazität bei lehmigem Sand und bei Sand und
- II. das Wasserrückhaltevermögen.
Die Wasserkapazität (WK) wurde wie folgt bestimmt:
Lehmigem Sandboden(IS) und Sandboden (S) wurden jeweils 1 bis 4 g der Bodenver besserungsmittel zugemischt. Anschießend erfolgte jeweils eine tropfenweise Zugabe von 150 ml Wasser. Nach 6 Stunden wurde die vom Boden nicht festgehaltene Wassermenge gemessen und daraus die Wasserkapazität (in %) berechnet.
Lehmigem Sandboden(IS) und Sandboden (S) wurden jeweils 1 bis 4 g der Bodenver besserungsmittel zugemischt. Anschießend erfolgte jeweils eine tropfenweise Zugabe von 150 ml Wasser. Nach 6 Stunden wurde die vom Boden nicht festgehaltene Wassermenge gemessen und daraus die Wasserkapazität (in %) berechnet.
Die ermittelten Ergebnisse sind in den nachfolgenden Tabellen 1 und 2 angegeben.
Aus den Tabellen 1 und 2 ist ersichtlich, daß durch Zugabe der erfindungsgemäßen
Bodenverbesserungsmittel die Wasserkapazität bei lehmigem Sandboden und bei
Sandboden steigt. Bei diesen zur Austrocknung neigenden, stark
wasserdurchlässigen Bodenarten eignen sich diese neuen Mittel besonders gut zur
Verbesserung der Wasserabsorption.
Ohne Zusatz eines Bodenverbesserungsmittels wurde bei lehmigem Sandboden eine
Wasserkapazität von 34% und bei Sand von 19,5% erreicht.
Das Wasserrückhaltevermögen wurde wie folgt bestimmt:
Lufttrockenem lehmigen Sandboden (IS) und Sandboden (S) wurden jeweils 2 g der erfindungsgemäßen Bodenverbesserungsmittel zugemischt. Diese Proben in 9er Blumentöpfe eingebracht und anschließend mit je 50 g Wasser gegossen. Die Aus wertung erfolgte durch Wiegen nach 1, 2 und 3 Tagen.
Lufttrockenem lehmigen Sandboden (IS) und Sandboden (S) wurden jeweils 2 g der erfindungsgemäßen Bodenverbesserungsmittel zugemischt. Diese Proben in 9er Blumentöpfe eingebracht und anschließend mit je 50 g Wasser gegossen. Die Aus wertung erfolgte durch Wiegen nach 1, 2 und 3 Tagen.
Versuchsbedingungen: Temperatur 24°C
relative Luftfeuchtigkeit 63%.
Die erzielten Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle 3 angegeben.
Aus Tabelle 3 geht hervor, daß sich durch Zugabe der erfindungsgemäßen Mittel das
Wasserrückhaltevermögen bei den geprüften Bodenarten erhöht. Die neuen Mittel be
wirken somit eine geringere Verdunstung.
Ferner wurde noch der Pflanzenwuchs unter Trockenbedingungen für verschiedene
Pflanzenarten bei Einsatz einiger der erfindungsgemäßen Bodenverbesserungsmittel
getestet.
Lehmiger Sandboden wurde in Blumentöpfe gefüllt und in jeden Topf 2 g der erfin
dungsgemäßen Mittel eingearbeitet. Anschließend erfolgte die Einsaat verschiedener
Pflanzenarten. Nach dem Auflaufen erhielten die Pflanzen letztmalig eine Wassergabe.
Die Auswertung erfolgte durch Bonitur.
Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle 4 angegeben.
Aus der Tabelle 4 geht hervor, daß Pflanzen, die ohne erfindungsgemäßes Mittel auf
wachsen, wesentlich früher Welkeerscheinungen aufweisen. Durch Zugabe der erfin
dungsgemäßen Mittel steht den Pflanzen Wasser über einen längeren Zeitraum zur
Verfügung.
Außerdem wurde noch der Pflanzenertrag (als Grünmasseertrag) bei variierter und
konstanter Einsatzmenge der Bodenverbesserungsmittel unter Normal- und Trocken
bedingungen bestimmt.
In lehmigen Sandboden wurden je 0,5 bis 2,0 g des erfindungsgemäßen Mittels BVM
1b eingearbeitet, diese Proben in Blumentöpfe gefüllt und anschließend die gleiche
Anzahl Samenkörner Mais bzw. Weidelgras eingesät.
Mais erhielt Gesamtwassergaben von 390 ml/Topf (normal) und 250 ml/Topf (64%),
Weidelgras von 410 ml/Topf (normal) und 210 ml/Topf (51%).
Die Auswertung erfolgte durch Wiegen der geernteten Grünmasse 21 Tage nach der
Aussaat.
Die erzielten Ergebnisse sind in den nachfolgenden Tabellen 5 und 6 angegeben.
Tabelle 5 zeigt, daß bei normalen Wassergaben der Grünmasseertrag von Mais und
Weidelgras durch die Zugabe des erfindungsgemäßen Mittels etwas ansteigt. Außer
dem zeichneten sich die Pflanzen durch einen kräftigeren Wuchs und eine intensivere
Grünfärbung aus, was auf einen zusätzlichen Düngeeffekt schließen läßt.
Aus Tabelle 6 ist ersichtlich, daß durch Zugabe der erlindungsgemäßen Mittel, bei nur
64% (Mais) bzw. 51% (Weidelgras) der zu einem normalen Wachstum erforderlichen
Wassergaben, ein besserer Aufwuchs und daraus resultierend eine wesentliche Er
tragssteigerung hervorgerufen werden.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung eines Bodenverbesserungsmittels aus Asbest oder
asbesthaltigen Stoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man den Asbest oder die
asbesthaltigen Stoffe bei Temperaturen von 20°C bis 280°C bis auf einen Rest
gehalt von kleiner 0,1% Asbest dem sauren Aufschluß unterwirft und anschlie
ßend die so erhaltende Aufschlußmaische auf einen pH-Wert von 7 bis 10 einstellt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den sauren Auf
schluß mittels Mineralsäuren durchführt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man
zur Einstellung des pH-Wertes der Aufschlußmaische Kaliumhydroxid und/oder
Löschkalk und/oder Ammoniaklösung und/oder Carbonate einsetzt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Auf
schlußmaische filtriert, die filtrierte Aufschlußmaische bei 80°C bis 120°C trock
net und die getrocknete Aufschlußmaische zu Pulver verarbeitet.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das Pulver unter
Zusatz tonhaltiger Stoffe zu Granulat mit einer Korngröße von 0,1 bis 30 mm ver
arbeitet.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man
der Aufschlußmaische, dem Pulver oder dem Granulat eines oder mehrere der
Spurenelemente Fe, Mn, Cu, Zn, B, Co und Mo zusetzt.
7. Verwendung der nach den Ansprüchen 1 bis 3 hergestellten Aufschlußmaische
zum Auftragen oder Einbringen in den Boden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944437309 DE4437309C1 (de) | 1994-10-19 | 1994-10-19 | Verfahren zur Herstellung eines Bodenverbesserungsmittels aus Asbest oder asbesthaltigen Stoffen |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19944437309 DE4437309C1 (de) | 1994-10-19 | 1994-10-19 | Verfahren zur Herstellung eines Bodenverbesserungsmittels aus Asbest oder asbesthaltigen Stoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4437309C1 true DE4437309C1 (de) | 1995-11-30 |
Family
ID=6531133
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944437309 Expired - Fee Related DE4437309C1 (de) | 1994-10-19 | 1994-10-19 | Verfahren zur Herstellung eines Bodenverbesserungsmittels aus Asbest oder asbesthaltigen Stoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4437309C1 (de) |
Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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DE3118109C2 (de) * | 1980-05-08 | 1985-10-03 | Koslow Technologies Corp., Westport, Conn. | Verfahren zur Beeinflußung des Wassertransports durch Erdboden |
-
1994
- 1994-10-19 DE DE19944437309 patent/DE4437309C1/de not_active Expired - Fee Related
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