DE4437103C2 - Verfahren zur Qualitätssicherung der maschinellen Instrumenten-Reinigung in einem Spülautomaten - Google Patents
Verfahren zur Qualitätssicherung der maschinellen Instrumenten-Reinigung in einem SpülautomatenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Qualitätssicherung der maschinellen Instrumenten-Rei
nigung von im Labor und Krankenhaus benutzten medizinischen und/oder chirurgischen und
endoskopischen Instrumenten, wie Operationsbestecken, Katheter, Atemschläuche, Endosko
pe und dergl., die in einem Einsatzwagen oder Spülgutträger eines programmgesteuerten Spül
automaten zum Reinigen, Desinfizieren und ggf. Trocknen abgelegt werden, wobei Reinigungs
flüssigkeit den Einsatzwagen samt Spülgut durchströmt und ein oder mehrere kontaminierte
Prüfkörper als Indikatoren für die Wirksamkeit der Geschirrspülung zusammen mit den im Ein
satzwagen oder Spülguträger des Spülautomaten abgelegten Instrumenten vom selben Reini
gungs- und Desinfektionsprogramm mitbehandelt und nach der Instrumentenbehandlung dem
Einsatzwagen für eine nachfolgende Bestimmung der Reduktion der Kontamination wieder ent
nommen werden.
Aus der DE-OS 41 01 731 ist ein solches Qualitätssicherungsverfahren für programmgesteuer
te Geschirrspülautomaten entnehmbar, wobei ein oder mehrere mit Testkeimen kontaminierte
Prüfkörper oder Indikatoren zusammen mit dem im Spülraum abgelegten Spülgut vom selben
Spülprogramm mitbehandelt werden. Nach dem Ablauf des Spülprogramms wird durch Bestim
mung der Reduktion der Mikroorganismen am Prüfkörper die Wirksamkeit der Geschirrspülung
ermittelt. Dabei wird auf übliche mikrobiologische Prüfungen der Wirksamkeit der Geschirr
spülung hinsichtlich einer Reduktion von Testkeimen, wie Straphylococcus aureus,
Enterococcus faecium u. a. abgestellt. Die Überprüfung erfolgt durch einen qualitativen Ver
gleich des mit Testkeimen unter Standardbedingungen kontaminierten, gespülten Prüfkörpers
mit einem entsprechenden dem Geschirrspülgang nicht unterworfenen Vergleichsprüfkörper.
Das bekannte Verfahren ist für im Haushalt benutztes Spülgut bzw. für das gewerbliche Ge
schirrspülen, z. B. in Großküchen, gedacht. Da jedoch die Reduktion von Keimen beim Ge
schirrspülen nicht zwangsläufig mit der Reduktion einer vorliegenden Anschmutzung einher
geht, ist das Verfahren nicht zur Überprüfung der Reinigungsleistung von im Krankenhaus und
Laborbereich eingesetzter Reinigungs- und Desinfektionsautomaten geeignet, bei denen blut
kontaminiertes Instrumentarium optimal zu reinigen ist. Restverschmutzungen am Spülgut, her
vorgerufen durch Blut-, Milch- und/oder Eiproteine sind mit der bekannten Prüfmethode, insbe
sondere mit den eingesetzten nicht filternden Prüfkörpern mit ihren harten (glatten) Oberflächen
nicht quantitativ zu verifizieren. Das quantitative Erkennen solcher Restkontaminationen ist
jedoch zur Spülverfahrensbewertung zwingend notwendig.
Aus der DE 32 21 570 A1 sind in der chemischen Filtertechnik eingesetzte Filterelemente aus
gesintertem Spezialglas, z. B. Borosilikat, bekannt, die zur Feinfiltration von Flüssigkeiten ein
gesetzt werden. Auf die Qualität der Reinigung, ermittelt durch quantitatives Erkennen von
Restkontaminationen, nimmt diese Druckschrift jedoch keinen Bezug. Auch gibt dieser Technik
stand dem Fachmann keinen Hinweis in Richtung einer vorteilhaften Verwendung eines Boro
silikats als Prüfkörper bei einem Verfahren zur Qualitätssicherung der maschinellen Instrumen
ten-Reinigung von im Labor und Krankenhaus benutzten medizinischen und/oder chirurgischen
und endoskopischen Instrumenten.
Die maschinelle Dekontamination chirurgischer Instrumente erfordert sowohl eine optimale Rei
nigung als auch Desinfektion. Die im Labor und Krankenhaus eingesetzten Spülautomaten sind
hierfür mit Spezialprogrammen für die Behandlung des unterschiedlichen medizinischen Instru
mentariums ausgestattet. Je nach Art des Spülgutes, wie Atemschläuche, Endoskope, MIC-In
strumente oder dergl. sind ferner auch Spezial-Einsatzwagen oder separate Spülgutträger aus
gebildet, in welchen das jeweils zu reinigende Spülgut abgelegt wird.
Die Reinigung ist prinzipiell nur maschinell standardisierbar und wird in sinnvoller Weise im De
kontaminationsverfahren getrennt vor der Desinfektion durchgeführt, weil bei chirurgischen und
endoskopischen Instrumenten die Kontamination im wesentlichen proteinhaltig ist. Eine Desin
fektion vor einer Reinigung kann daher, einhergehend mit einer Denaturierung, das Reinigungs
ergebnis beeinträchtigen. Bei den medizinischen Instrumenten sollte jedoch das Dekontamina
tionsverfahren derart optimiert sein, daß nicht nur eine zufriedenstellende Reinigung sondern
darüber hinaus auch eine Reinigungsleistungsreserve gegeben ist, um auch bei spültechni
schen Grenzsituationen, bspw. hervorgerufen durch eine besondere Konstruktion des Spülgu
tes, noch ein optimales Behandlungsergebnis zu sichern. Die bekannten Methoden, bei wel
chen die Reinigung durch optische Inspektion bzw. indirekt über eine Keimaustragung oder
-abtötung bewertet wird, reichen hierfür nicht aus. Hier soll die Erfindung durch eine objektive,
quantitative Bewertbarkeit Abhilfe schaffen.
Ausgehend von einem Verfahren der eingangs genannten Art wird das vorstehende Problem
erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1.
Vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es vorteilhaft möglich, die Reinigungsleistung sowohl
des Gerätes als auch des angewählten Dekontaminationsprogramms nachkontrollierbar sicher
zustellen, bzw. periodisch als Qualitätssicherungsmaßnahme zu überprüfen.
Für das Verfahren wird ein Spülautomat verwendet, welcher auswählbare Programme zum Rei
nigen, Desinfizieren und ggf. Trocknen von im Labor und Krankenhaus benutzten medizini
schen und/oder chirurgischen und endoskopischen Instrumenten, wie Operationsbestecken,
Katheter, Atemschläuche, Endoskope und dergl. besitzt. Die zu behandelnden Instrumente
werden dabei in einem separaten Einsatzwagen oder Spülgutträger des Spülautomaten abge
legt, wobei Reinigungsflüssigkeit den Einsatzwagen samt Spülgut in den wasserführenden Pro
grammabschnitten durchströmt. Als Reinigungs- und Desinfektionsspülautomat kann z. B. der
Reinigungsautomat G 7730 sowie ein Einsatzwagen für flexible Endoskope (DE-OS 34 43 912)
der Anmelderin zur Anwendung kommen.
Jeweils zu Anfang einer Instrumentenbehandlung werden zusammen mit den im separaten Ein
satzwagen oder Spülguträger des Spülautomaten zum Reinigen und Desinfizieren abgelegten
Instrumenten ein oder mehrere mit Blut-, Milch- und/oder Eiproteinen kontaminierte Reinigungs
indikatoren in unmittelbarer Nähe der zu behandelnden Instrumente im Wagen mit abgelegt
und vom angewählten Reinigungs- und Desinfektionsprogramm mitbehandelt. Die Kontami
nierung (ob Blut-, Ei- und/oder Milchproteine) der Reinigungsindikatoren richtet sich fallweise
vorzugsweise nach der vorliegenden Instrumentenanschmutzung.
Nach beendetem Dekontaminationsprogramm werden die Reinigungsindikatoren aus dem Ein
satzwagen wieder entfernt und separat einer Restkontaminations-Überprüfung unterzogen. Als
Reinigungsindikatoren sind Mikrofilter verwendet, die nach der Instrumentenbehandlung vor
zugsweise auf ihren Restproteingehalt untersucht werden.
Die Reinigungsindikatoren werden in Strömungsrichtung der zugeführten Spül- oder Reini
gungsflüssigkeit gesehen dicht hinter den durchspülten Instrumenten im separaten Spülgutträ
ger des Wagens abgelegt, oder mit den Schlauchenden der hohlen Instrumente direkt abnehm
bar adaptiert, so daß sie gleichermaßen wie die Instrumente vom Spülwasserstrom sowie vom
ggf. vorhandenen Trocknungsluftstrom durchflossen werden. Die Mikrofilter als kontaminierte
Reinigungsindikatoren bestehen aus gesintertem Borosilikatglas und können je nach Prüferfor
dernis (Anwendung und Kontaminität) eine Porengröße zwischen 10 und 100 µm besitzen. Mit
Blutproteinen kontaminierte Reinigungsindikatoren besitzen beispielsweise eine Porengröße
von 10-16 µm.
Die dem Einsatzwagen nach Programmende entnommenen Reinigungsindikatoren werden im
Labor auf ihren Restproteingehalt hin untersucht. Die erfolgt beispielsweise durch Pulverisieren
und Lösen der Proteine in einem definierten Volumen einer
SDS-Lösung (Sodium-Dodecylsulfat) chemisch/photometrisch mittels einer modifizierten OPA-
Methode.
Es können natürlich auch Untersuchungen nach anderen Restverunreinigungen vorgenommen
werden, wenn die Indikatoren dafür entsprechend präpariert bzw. kontaminiert waren. Jedoch
dürften Spülgutanschmutzungen auf Proteinbasis bei medizinischen Instrumenten wohl die
Regel sein.
Claims (3)
1. Verfahren zur Qualitätssicherung der maschinellen Instrumenten-Reinigung von im Labor
und Krankenhaus benutzten medizinischen und/oder chirurgischen und endoskopischen In
strumenten, wie Operationsbestecken, Katheter, Atemschläuche, Endoskope und dergl., die in
einem Einsatzwagen oder Spülgutträger eines programmgesteuerten Spülautomaten zum
Reinigen, Desinfizieren und ggf. Trocknen abgelegt werden, wobei Reinigungsflüssigkeit den
Einsatzwagen samt Spülgut durchströmt und ein oder mehrere kontaminierte Prüfkörper als
Indikatoren für die Wirksamkeit der Geschirrspülung zusammen mit den im Einsatzwagen oder
Spülguträger des Spülautomaten abgelegten Instrumenten vom selben Reinigungs- und Desin
fektionsprogramm mitbehandelt und nach der Instrumentenbehandlung dem Einsatzwagen für
eine nachfolgende Bestimmung der Reduktion der Kontamination wieder entnommen werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß aus gesintertem Borosilikatglas bestehende poröse Mikrofilter mit Porengrößen zwischen
10 und 100 µm als kontaminierte mit Blut-, Milch- und/oder Eiproteinen angeschmutzte Reini
gungsindikatoren verwendet sind, die nach der Behandlung im Spülautomaten pulverisiert wer
den, und daß durch Lösen der nicht herausgespülten Proteine in einem definierten Volumen
einer SDS-Lösung chemisch/photometrisch mittels einer modifizierten OPA-Methode der Rest
proteingehalt der Prüfkörper als Maß für die Reinigungsleistung des Spülautomaten ermittelt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Prüfkörper oder Reinigungsindikatoren Porengrößen von vorzugsweise 10 µm bis
16 µm besitzen.
3. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Reinigungsindikatoren in Halterungen oder dergl. im
Einsatzwagen nahe am Spülgut abgelegt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Reinigungsindikatoren in Strömungsrichtung der zugeführten Spül- oder Reinigungs
flüssigkeit gesehen dicht hinter den durchspülten Instrumenten angeordnet oder an die Schlau
chenden der hohlen Instrumente adaptiert werden.
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