DE4436087C2 - Heizvorrichtung für eine lichtdurchlässige Schutzscheibe eines Schutzgehäuses einer Kamera - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Heizvorrichtung für eine lichtdurchlässige Schutzscheibe eines Schutzgehäuses einer Kamera gemäß dem Anspruch 1.

Derartige Heizvorrichtungen dienen dazu, die vor das Objektiv gesetzte lichtdurchlässige Schutzscheibe eines Schutzgehäuses einer Kamera bei einer Aufstellung im Freien kondens­ wasserfrei zu halten. Dies stellt eine erheblich preiswertere Lösung dar als etwa eine hermetische Abdichtung nach Austrocknen des Gehäuses, eine mehrwandige Isolierglasscheibe und dergleichen.

Wird eine derartige Heizvorrichtung an beliebiger Stelle innerhalb des Gehäuses eingesetzt, so ist dies mit einem sehr erheblichen Leistungsverbrauch verbunden, da das gesamte Gehäusevolumen soweit erhitzt werden muss, dass das Kondensieren an der einen jeweils kritischen Stelle, nämlich an der Schutzglasscheibe im Bereich des optischen Empfanges des Objektives, beschlagfrei gehalten werden kann. Dies ist besonders gravierend im Falle einer schwenkbar angeordneten Kamera, da je nach Lage der Kamera an einer anderen Stelle der Schutzglasscheibe ein erhöhter Heizbedarf besteht.

Eine Anbringung der Heizung direkt an der Schutzscheibe ist wegen der Beeinträchtigung der Transparenz unerwünscht.

Die US 4355861 beschreibt eine Kamera, bei der lediglich um das Objektiv herum ein Schutzgehäuse angebracht ist. Vor dem Objektiv selbst ist ein Schutzglas angebracht; in diesem Bereich sind aufgedampfte Heizschichten angeordnet. Zwischen einer vorderer Kameralinse und einer dahinterliegenden weiteren Scheibe oder Linse entsteht auf diese Weise eine abgedichtete Wärmekammer.

EP 0436797 A2 zeigt ein Schutzgehäuse mit einer wetterfesten optisch durchlässigen Kuppel, hinter der eine Kamera schwenkbar angebracht ist. Hinter der vorgesehenen Kamera ist eine Heizung angeordnet, wobei die erhitzte Luft durch ein Gebläse in Richtung Kamera geblasen werden kann.

Die US 2,442,913 zeigt ein Schutzgehäuse mit Heizung um das Objektiv einer Kamera herum. Das Objektiv ist dabei in üblicher Weise an ein übliches Kameragehäuse gekoppelt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Heizvorrichtung für eine lichtdurchlässige Schutzscheibe eines Schutzgehäuses einer Kamera so auszugestalten, dass der Energiebedarf ohne Beeinträchtigung der Empfangsoptik erheblich verringert wird.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen unter Schutz gestellt.

Beim Erfindungsgegenstand ist die Heizvorrichtung lediglich um das Objektiv herum mit wenigstens einem Heizelement angeordnet. Dieses kann unmittelbar seitlich an der Vorderseite des Objektives befestigt sein oder, noch einfacher, an der Vorderseite des Kameragehäuses seitlich nahe zum Objektiv befestigt, beispielsweise aufgeklebt, sein, wobei eine Wärmeisolierung zum Objektiv hin oder funktionelle Probleme Grenzen setzen. Eine praktische Ausführung stellt eine flächenhafte Heizfolie dar, wobei zwischen miteinander verbundenen, vorzugsweise verschweissten, Heizfolien aus geeignetem flexiblen Material, das flexibel und elektrisch isolierend ist, stromdurchflossene Heizdrähte mäanderförmig angeordnet sind. Die Neigung der Heizfolie am Kameragehäuse kann so sein, dass sie dem gewünschten Strahlungsbereich zur Schutzscheibe hin entspricht, beispielsweise auch in den Bereich unmittelbar vor dem Objektiv hineingestrahlt, oder im Falle einer kugelförmig beliebig schwenkbar gelagerten Kamera vor einer hohlkugelförmigen Glasscheibe auch den Aussenbereich derselben erfasst, damit der optische Erfassungsbereich auch bei raschem Kameraschwenken auf einen transpartenten Bereich der Schutzscheibe auftrifft. In jedem Falle wird energie­ sparend im wesentlichen nur der benötigte Bereich der Schutzscheibe und nicht das ganze Schutzgehäuse, in welchem die Kamera befestigt beziehungsweise gelagert ist, beheizt.

Besonders vorteilhaft lässt sich die Erfindung bei einer schwenkbar angeordneten Kamera einsetzen, beispielsweise durch eine Kugellagerung, verbunden mit einer hohlkugelförmigen Schutzscheibe, hinter der eine entsprechend geformte Kamera nahe zur Schutzscheibe hin angeordnet ist. Beim Schwenken der Kamera bestrahlt oder bestrahlen das Heizelement oder die Heizelemente, wie ein Heizring, automatisch den wichtigen Bereich der Schutzscheibe, der Energiebedarf kann auf diesen Bereich beschränkt werden.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt.

Es zeigt:

Fig. 1 den Längsschnitt durch ein Schutzgehäuse mit darin starr angeordneter Kamera und einem ersten Ausfüh­ rungsbeispiel eines flächenförmigen, um das Objektiv angeordneten Heizringes,

Fig. 2 das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel von vorne,

Fig. 3 eine spezielle flächenhafte mäanderförmige Anordnung von Heizdrähten innerhalb einer Heizfolie,

Fig. 4 den Längsschnitt durch ein anderes Ausführungsbeispiel mit einer an einer Kugellagerung im Schutzgehäuse be­ liebig schwenkbar gelagerten Kamera und mit einer hohlkugelförmigen Schutzglasscheibe.

In Fig. 1 ist die Kamera allgemein mit 10, das vorgesetzte Objektiv mit 12, die Vorderseite mit 14 bezeichnet.

Die Kamera 10 ist in einem Schutzgehäuse 20 mit einer Öffnung 22 für die Schutzscheibe wie eine Schutzglasscheibe 24 starr befestigt. Rings um das Objektiv 12 ist an der Vorderseite 14 der Kamera ein flächenhafter Heizring 16 angeordnet, der den Bereich um das Objektiv und dadurch auch unmittelbar vor der Objektivöffnung unter allen Witterungsbedingungen bei nied­ rigem Temperaturbereich beschlagfrei hält.

In der Vorderansicht von Fig. 2 sind die gleichen Teile mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.

Fig. 3 zeigt eine bestimmte mäanderförmige Anordnung des Heizleiters 26 innerhalb der Glasschutzöffnung 22 des Schutz­ gehäuses rings um das Objektiv 12. Die Heizdrähte sind mit einer als BATT. bezeichneten Stromquelle elektrisch verbunden.

In Fig. 4 ist das Gehäuse mit 40 bezeichnet, die kugelförmige Lagerung 38 für die Kamera 30 ist an der Rückseite des Schutz­ gehäuses 40 stationär angeordnet. Die lichttranspartente Vorderseite der Gehäuseöffnung 42 wird durch eine hohlkugelförmige Glasscheibe 44 nach außen abgedichtet, hinter der das Objektiv 32 schwenkbar angeordnet ist. Um das Objektiv herum ist an der entsprechend der Kugelform nach hinten und außen abgeschrägten Vorderseite 34 der Kamera 30 ein flächenhafter, aus einer Heizfolie bestehender, Heizring 36 aufgeklebt.

Claims (12)

1. Heizvorrichtung für eine lichtdurchlässige Schutzscheibe (24, 44) eines Schutzgehäuses (20, 40) einer Kamera (10, 30), wobei das Kameraobjektiv (12, 32) hinter der Schutzscheibe angeordnet ist, wobei die Heizvorrichtung um das Kameraobjektiv derart angeordnet ist, dass sie im wesentlichen lediglich an den nahe benachbarten Bereich der Schutzscheibe Strahlungswärme abgibt.

2. Heizvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kamera im Schutzgehäuse starr befestigt ist.

3. Heizvorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Schwenklagerung (38) der Kamera (30) innerhalb des Schutzgehäuses (40).

4. Heizvorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine kugelförmige Schwenklagerung (38) für beliebige Richtungen, wobei die Vorderseite (34) der Kamera (30) vorzugsweise derart an eine entsprechend kugelförmig geformte Schutzscheibe (44) angepasst ist, dass die Wärmestrahlung auf einen erweiterten Bereich um das Objektiv (32) herum auf die Schutzscheibe auftrifft, und wobei das Heizelement oder die Heizelemente (36) automatisch mit dem Schwenken der Kamera (30) in den jeweiligen optischen Erfassungsbereich des Objektives mitverschwenkt wird oder werden.

5. Heizvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass seitlich an das Kameraobjektiv (12, 32) angrenzend oder benachbart an diesem oder an der Vorderseite der Kamera (10, 30) wenigstens ein Heizelement (16, 36) angeordnet ist.

6. Heizvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Heizelemente um den Umfang des Objektives (12, 32) verteilt an diesem oder an der Vorderseite (14, 34) der Kamera (10, 30) angeordnet sind.

7. Heizvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass als Heizelemente direkt auf die elektrisch isolierende Vorderseite (14, 34) der Kamera (10, 30) drucktechnisch, wie durch Siebdruck- oder Tampondruck­ verfahren, aufgebrachte Heizleiter eingesetzt werden.

8. Heizvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass als Heizelemente direkt auf die elektrisch isolierende Vorderseite (14, 34) der Kamera (10, 30) galvanotechnisch aufgebrachte Heizleiter eingesetzt werden.

9. Heizvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Heizelement ein teilweise oder vorzugsweise ganz geschlossener, das Objektiv umgebender Heizring (16, 36) ist.

10. Heizvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Heizring (16, 36) an der Vorderseite (14, 34) der Kamera (10, 30) befestigt ist.

11. Heizvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Heizring (16, 36) eine Heizfolie ist, bestehend aus zwei miteinander verbundenen elektrisch isolierenden flexiblen Folien, zwischen denen ein stromdurch­ flossener Heizdraht mäanderförmig angeordnet ist.

12. Heizvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, gekennzeichnet durch eine derartige winkelmäßige Ausrichtung, dass die Wärmestrahlung um den Erfassungsbereich des Objektives (12, 32) herum auf die Schutzscheibe (24, 44) auftrifft, derart, dass der Erfassungsbereich des Objektives an der Schutzscheibe (24, 44) von Kondensniederschlägen freigehalten wird.