DE4435915A1 - Mineralwolleprodukt sowie Verfahren zu seiner Herstellung, Beschichtungsmasse hierfür und deren Verwendung - Google Patents
Mineralwolleprodukt sowie Verfahren zu seiner Herstellung, Beschichtungsmasse hierfür und deren VerwendungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein beschichtetes Mineralwolle
produkt, wie eine Fassadendämmplatte oder Dachdämmplatte,
mit einer Beschichtung auf der Basis insbesondere eines an
organischen silikatischen Bindemittels, wobei die Beschich
tung im wesentlichen in dem an die Produktoberfläche an
grenzenden Bereich innerhalb der Mineralwolle angeordnet
ist. Sie betrifft weiter ein zu ihrer Herstellung besonders
geeignetes Verfahren, eine dafür verwendbare Beschichtungs
masse mit einer Trägerflüssigkeit für die Aufbringung und
eine weitere Verwendung der Beschichtungsmasse.
Beschichtete Mineralwolleprodukte in Form von Fassaden-
oder Dachdämmplatten sind beispielsweise aus der EP 0 114
965 B1 bekannt und haben sich in der Praxis durchaus be
währt. Derartige Beschichtungen haben je nach Anwendungs
fall eine Reihe besonderer Anforderungen. So muß die Be
schichtung z. B. bei der Verwendung als Dachdämmplatte für
Bitumen undurchlässig sein, und darüber hinaus muß eine
Dachdämmplatte zumindest vorübergehend begehbar sein. Bei
Verwendung als Fassadendämmplatte muß die Beschichtung sich
als Putzträger eignen, also sowohl eine ausreichende Haf
tung gegenüber der regelmäßig hydrophob ausgerüsteten Mine
ralwolleplatte als auch gegenüber mineralischen oder kunst
harzgebundenen Putzen aufweisen; die letztere Anforderung
erfordert beispielsweise eine gewisse Diffusionsoffenheit
der Beschichtung, damit der Putz auf der Seite der Be
schichtung Wasser abgeben und so unter Erzielung einer
Haftverbindung austrocknen kann. Weiterhin muß die Be
schichtung der Verfestigung der Oberfläche dienen, um die
durch das Gewicht des Putzes sowie Windkräfte und derglei
chen einwirkenden Kräfte auf zunehmen.
Neben derartigen Anforderungen an solche Beschichtungen
spielen die Frage, wie die Beschichtung auf die Oberfläche
des Mineralwolleproduktes aufgebracht werden kann, und na
türlich die Kosten der Beschichtung eine große Rolle. Hinzu
kommt noch die Frage, inwieweit die Oberfläche des Mineral
wolleprodukts durch das Aufbringen einer Beschichtung be
einträchtigt wird. So wird beispielsweise nach der EP 0 114
695 B1 die dortige Beschichtungsmasse in einer gewünschten
Konsistenz unter erheblichem Druck in die Oberfläche der
Mineralwolleplatte eingedrückt; dabei werden in den ober
flächennahen Bereichen der Mineralwolleplatte Mineralfasern
gebrochen, welche zwar gleichzeitig als Armierung dienen,
jedoch insgesamt die Zugfestigkeit der beschichteten Platte
vermindern.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein be
schichtetes Mineralwolleprodukt anzugeben, dessen Beschich
tungsmasse in einer für die Großserienfertigung geeigneten
Weise ohne Beseitigung der offenen Struktur der Oberfläche
des Mineralwolleproduktes aufgebracht werden kann.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt dadurch, daß das Be
schichtungsmaterial in dem durch die Beschichtungstiefe
definierten Bereich an den einzelnen Fasern des
Mineralwolleproduktes anhaftet und diese umgibt, ohne die
Zwischenräume zwischen den Fasern zu schließen, so daß eine
offene Oberflächenstruktur der Faseroberfläche erhalten
bleibt.
Ein diese Aufgabe lösendes Mineralwolleprodukt ist er
hältlich durch Aufbringen einer Beschichtungsmasse auf der
Basis eines insbesondere anorganischen silikatischen
Bindemittels mit einer Trägerflüssigkeit für die
Aufbringung, durch Einarbeiten der Beschichtungsmasse in
die Produktoberfläche und durch nachfolgendes Trocknen der
Beschichtungsmasse zur Verflüchtigung der
Trägerflüssigkeit, wenn die Beschichtungsmasse vor ihrem
Auftrag aufgeschäumt ist.
Dadurch wird erreicht, daß die beispielsweise auf das
fünf- oder sechsfache Volumen aufgeschäumte Schaummasse mit
sehr geringer Rohdichte leicht in die Oberfläche des Mine
ralfaserproduktes eindringt und die dortigen Fasern voll
kommen umgibt, ohne wesentliche mechanische Kräfte hierauf
auszuüben. Dabei kann die lockere Schaummasse z. B. mit ei
ner Rakel sanft bis zu einer im wesentlichen durch die ein
gedrückte Schaumschichtdicke bestimmten Tiefe in die Ober
fläche eingedrückt werden. Dieser Vorgang ist herstellungs
technisch auch in der Großserienfertigung gut beherrschbar
und damit kostengünstig und zuverlässig durchführbar.
Während des Trocknens oder Aushärtens bildet sich der
aufgebrachte Schaum in der Weise zurück, daß die Schaum
bläschen nach und nach zerplatzen oder zerbersten, wobei
die so frei werdende Beschichtungsmasse aus Bereichen zwi
schen den einzelnen Fasern durch Adhäsion auf die Fasern
gelangt und diese umhüllt. Dabei können Brücken aus Be
schichtungsmaterial Abstände zwischen benachbarten Fasern
überspannen, es werden dabei jedoch in jedem Falle porenar
tige Öffnungen zwischen den Fasern freigegeben.
Durch die erhebliche Volumenvergrößerung kann die Be
netzung und Beschichtung der Oberfläche des Mineralwolle
produktes mit einer erheblich verminderten Menge an Be
schichtungsmasse erfolgen, so daß sich erhebliche Einspa
rungen an Rohstoff- und Gesamtherstellungskosten ergeben.
Hinzu kommt eine Verminderung der Trocknungszeit bzw. eine
Verringerung der erforderlichen Trocknungskapazitäten, was
eine kostengünstige Fertigung weiter unterstützt. Soweit
die Beschichtung auch unter bestimmten Gesichtspunkten
nicht erwünschte Stoffe in das Produkt einbringt, ist deren
Menge entsprechend reduziert und ergibt sich ein entspre
chend verminderter Aufwand zur Neutralisierung etwaiger un
erwünschter Effekte. Bei der Verwendung organischer Stoffe
in der Beschichtungsmasse beispielsweise und der gleichzei
tigen Notwendigkeit der Erzielung einer dadurch gefährdeten
guten Bandschutzklasse, wie beispielsweise die Baustoff
klasse A2 - nichtbrennbare Baustoffe - gemäß DIN 4102, wird
durch die mit der Menge der Beschichtungsmasse ebenfalls
verminderte Menge an organischen Stoffen die Brandlast ver
mindert. Demzufolge kann auch der Einsatz von Flammschutz
mitteln minimiert oder auf umweltfreundliche, beispielswei
se Stickstoff oder Wasser abspaltende Flammschutzmittel be
schränkt werden.
Ein solcher Schaum der eine Trägerflüssigkeit wie Was
ser enthaltenden Beschichtungsmasse kann durch eine an sich
bekannte Treibmittelschäumung erzeugt werden. Vorzugsweise
wird der erfindungsgemäße Schaum jedoch mechanisch nach dem
Schlagschaumverfahren oder mittels Dissolverscheiben herge
stellt. Dabei wird durch Einschlagen von Luft ein streich
fähiger Schaum gebildet, der auf die Produktoberfläche auf
getragen und in die Produktoberfläche sanft eingedrückt
werden kann. Die sich später verflüchtigende Trägerflüssig
keit wie Wasser dient auch dazu, die Viskosität der Be
schichtungsmasse soweit herabzusetzen, daß eine mechanische
Schäumung nach dem Schlagschaumverfahren mit Dissolver
scheiben erleichtert wird.
Bevorzugt wird als Stoffgemisch für die auf zubringende
Beschichtungsmasse eine wäßrige Mischung aus Kieselsol
(kolloidale Kieselsäure), Schaumbildner und Schaumstabili
sator verwendet, der bei Bedarf Flammschutzmittel und wei
tere Zuschlagstoffe zugesetzt sein können.
Eine erfindungsgemäß beschichtete Mineralwolleplatte
eignet sich in ganz besonderer Weise als Fassadendämmplatte
für Außenwände oder als sogenannte Innenputz-Dämmplatte für
Innenwände, die an Räume mit gleichen Temperaturen grenzen,
welche mit einem feuchten fließfähigen Material wie Putz zu
versehen ist, welches im Zuge der Trocknung anhaftet.
Insoweit kommt der Verfestigung der Oberfläche durch den
dort eingedrungenen Schaum besondere Bedeutung zur
Abstützung gegen Kräfte zu. Die zwischen den einzelnen
Fasern der Faseroberfläche des Mineralwolleproduktes
verbleibenden kleinen Zwischenräume gestatten eine
Verkrallung mit dem Material des Putzes oder dergleichen,
wobei an die Stelle des Konzeptes einer im wesentlichen ge
schlossenflächigen Oberfläche wie bei herkömmlichen Putz
trägerschichten hier das Konzept einer relativ tiefen Im
prägnierung der oberflächennahen Fasern mit der schaumför
migen eingebrachten Beschichtungsmasse tritt. Anders als
bei im wesentlichen geschlossenflächigen Oberflächen kann
das Putzmaterial also etwas in die offene Wolleoberfläche
eindringen, findet aber dort nur vom Beschichtungsmaterial
abgeschirmte Fasern vor, die sich zur Abstützung des Mate
rials des Putzes oder dergleichen eignen. Besondere Bedeu
tung insoweit haben die großzügigen Abfuhröffnungen für
Wasser und Wasserdampf in Form der Poren zwischen den ein
zelnen beschichteten Fasern. Diese ermöglichen eine beson
ders wirkungsvolle Abfiltrierung des Wassers oder allgemein
der Trägerflüssigkeit der auf zubringenden Masse wie Putz,
so daß sich von daher eine hervorragende hydraulische Haf
tung der sich in das Mineralfaserprodukt hinein entwässern
den Putzschicht oder dergleichen ergibt. Auch die endgül
tige Austrocknung zur Erzielung der endgültigen Haftverbin
dung ist durch die Diffusionsoffenheit der beschichteten
Oberfläche des Mineralfaserproduktes gewährleistet.
Eine erfindungsgemäß beschichtete Platte eignet sich
auch als Dachdämmplatte, da Bitumen an einem Eindringen in
die Platte durch das Beschichtungsmaterial hindurch
gehindert werden kann. Die verbleibenden Poren zwischen den
mit Beschichtungsmaterial umhüllten Fasern sind im Hinblick
auf die Oberflächenspannung flüssigen Bitumens und seine
Viskosität zu klein, um ein Eindringen zu ermöglichen. Die
mechanische Verfestigung der Oberfläche über eine nicht
unerhebliche Schichttiefe hinweg kommt der Platte auch bei
einer solchen Verwendung sehr zu gute.
Bevorzugt enthält die Beschichtungsmasse neben dem Kie
selsol (kolloidale Kieselsäure) und Schäumungsmitteln wie
Schaumbildner und Schaumstabilisator eine organische Kompo
nente in Form einer Kunststoffdispersion. Hierdurch wird
die Sprödigkeit des getrockneten oder ausgehärteten Be
schichtungsmaterials deutlich vermindert und ein elastisch
nachgiebiges Verhalten der Schicht erzeugt. Offenbar drin
gen hierzu Kunststoffpartikel zwischen die SiO₂-Partikel
und machen diese elastisch relativbeweglich. Eine solche
Elastizität der Schicht ist für viele Anwendungsfälle von
Bedeutung und in der Alltagspraxis schon allein deshalb
wichtig, weil sie die Beschichtung im Bereich der Ecken
stabilisiert, die häufig bei der Handhabung Biegebelastun
gen ausgesetzt sind und durch Beschichtungsbrüche ein unan
sehnliches Aussehen erhalten können.
Als Kunststoffdispersion kommt im Prinzip jede witte
rungsbeständige, wasserbeständige und lichtechte Kunst
stoffdispersion in Frage. Besonders bevorzugt im Rahmen der
vorliegenden Erfindung ist Bayceram® der Bayer AG, eine Po
lyester-Polyurethan-Dispersion, welche die geschilderten
Eigenschaften erfüllt und besonders gute Elastizität ver
leiht.
Gemäß einer Ausführungsform der erfindungsgemäß verwen
deten geschäumten Beschichtungsmasse enthält diese
25 bis 40 Gew.% Kieselsol (40 Gew.% Feststoff anteil SiO₂)
2 bis 10 Gew.% Kunststoffdispersion
0,3 bis 1,5 Gew.% Schaumbildner
0,05 bis 0,5 Gew.% Schaumstabilisator
Flammschutzmittel nach Bedarf
Rest Wasser.
25 bis 40 Gew.% Kieselsol (40 Gew.% Feststoff anteil SiO₂)
2 bis 10 Gew.% Kunststoffdispersion
0,3 bis 1,5 Gew.% Schaumbildner
0,05 bis 0,5 Gew.% Schaumstabilisator
Flammschutzmittel nach Bedarf
Rest Wasser.
Die Menge der aufgebrachten Beschichtungsmasse liegt
konventionell bei etwa 300 g/m² (trocken) für übliche An
wendungen wie zum Beispiel Fassadendämmplatten. Erfindungs
gemäß kann diese Menge erheblich vermindert werden. So be
trägt die Menge der erfindungsgemäß aufgetragenen Beschich
tungsmasse zwischen 20 und 100 g/m² (trocken), wobei die
Obergrenze eher delikaten Anwendungsfällen vorbehalten
bleibt, wie etwa die Beschichtung der Stirnfläche eines Mi
neralwolleproduktes, zu der die bevorzugte Faserrichtung im
wesentlichen senkrecht steht. Eine solche Aufgabe ergibt
sich etwa bei der Beschichtung von sogenannten Lamellen
platten, also Platten mit besonders hoher Druckfestigkeit,
bei denen die bevorzugte Faserrichtung im wesentlichen
senkrecht zu den beiden Großflächen verläuft und wie sie
auch für Fassadendämmplatten verwendet werden können. Hier
dringt die Beschichtungsmasse entlang den Fasern besonders
leicht und tief in die Oberfläche des Mineralwolleproduktes
ein und ist somit eine größere Menge an Beschichtungsmasse
erforderlich, um die gewünschte Konsistenz im oberflächen
nahen Bereich zu erreichen.
In aller Regel reicht erfindungsgemäß eine Auftrags
menge von 30 bis 80 g/m² (trocken), insbesondere von 40 bis
70 g/m² (trocken) aus. Für gängige Anwendungen sind Auf
tragsmengen im Bereich von 50 g/m² oder wenig mehr typisch
für die vorliegende Erfindung. Die vorstehenden Zahlenanga
ben beziehen sich auf das Gewicht der getrockneten Be
schichtung.
Eine solche geschäumte Beschichtungsmasse eignet sich
nicht nur zur herstellerseitigen Fertigung von so ausgerü
steten Mineralfaserprodukten, sondern kann auch zur nach
träglichen Beschichtung bzw. Imprägnierung von Mineralwol
leprodukten verwendet werden, die zunächst ohne eine solche
Beschichtung bezogen wurden. Eine solche nachträgliche Be
schichtung kann aus den verschiedensten Gründen zweckmäßig
sein, jedoch hat die Erfindung insoweit besondere Bedeutung
im Zusammenhang mit der Sanierung von Mineralwolleoberflä
chen, die z. B. durch Erosion und Ablösungen bedroht sind.
Auch hier kann eine entsprechende Verfestigung der Oberflä
che durch das Einarbeiten und Trocknen einer solchen ge
schäumten Beschichtungsmasse erfolgen, was im Hinblick auf
die leichte Einarbeitbarkeit des Schaums auch vor Ort keine
Schwierigkeiten bereitet. Etwa eine Mineralwolledämmschicht
einer hinterlüfteten Fassade eines Industriegebäudes kann
so gegen Ablösungen und Erosion durch Windkräfte gesichert
und auf diese Weise auch nach langer Standzeit saniert wer
den.
40 Gew.% Kieselsol (40 Gew.% Feststoffan
teil SiO₂)
13 Gew.% Aluminiumhydroxid als Flammschutzmittel
4 Gew. % Bayceram® (Polyester-Polyurethan-Dis persion der Bayer AG, Wasseranteil 50%)
0,5 Gew.% W53 Schaumbildner der Fa. Zschimmer & Schwarz
0,4 Gew.% PS1 Schaumstabilisator der Fa. Zschim mer & Schwarz
Rest Wasser
13 Gew.% Aluminiumhydroxid als Flammschutzmittel
4 Gew. % Bayceram® (Polyester-Polyurethan-Dis persion der Bayer AG, Wasseranteil 50%)
0,5 Gew.% W53 Schaumbildner der Fa. Zschimmer & Schwarz
0,4 Gew.% PS1 Schaumstabilisator der Fa. Zschim mer & Schwarz
Rest Wasser
Diese Beschichtungsmasse wurde mit Hilfe eines Rühr
werks auf das 6-fache des ungeschäumten Volumens aufge
schäumt und auf die Oberfläche einer Mineralwolleplatte
aufgebracht und mit einer Rakel in diese eingebracht. An
schließend wurde eine derart beschichtete Platte in einem
Durchlaufofen kurz getrocknet. Während des Aushärtens löst
sich die Schaumstruktur auf. Dabei erfolgte eine feine Ver
teilung der Beschichtungsmasse in einem oberflächennahen
Schichtbereich der Mineralwolleplatte. Die geschäumte Be
schichtungsmasse wurde in einer Menge von ca. 150 g/m² auf
gebracht und drang dabei mit einer Schichttiefe von etwa
fünf Millimetern in die Oberfläche der Platte ein und um
hüllte die oberflächennahen Fasern innerhalb der Eindring
tiefe. Die offene Oberflächenstruktur der Platte blieb da
bei erhalten.
Das getrocknete Beschichtungsmaterial der fertigen
Platte lag in einer Menge von ca. 50 g/m² vor und wies
folgende Zusammensetzung auf:
50 Gew.% Kieselsäure (Feststoff SiO₂)
41 Gew.% Aluminiumhydroxid (enthaltend 34 Gew.% ge bundenes Wasser zur Brandhemmung)
6,2 Gew.% Bayceram®
1,55 Gew.% W53 Schaumbildner
1,25 Gew.% PS1 Schaumstabilisator
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfin dung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer Ausführungsform anhand der Zeichnung.
50 Gew.% Kieselsäure (Feststoff SiO₂)
41 Gew.% Aluminiumhydroxid (enthaltend 34 Gew.% ge bundenes Wasser zur Brandhemmung)
6,2 Gew.% Bayceram®
1,55 Gew.% W53 Schaumbildner
1,25 Gew.% PS1 Schaumstabilisator
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfin dung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer Ausführungsform anhand der Zeichnung.
Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung des Einbring
vorganges der geschäumten Beschichtungsmasse in die Ober
fläche eines Mineralwolleprodukts und
Fig. 2 eine bildliche Darstellung der dadurch er
zeugten beschichteten Oberfläche des Mineralwolleproduktes.
In Fig. 1 ist schematisch dargestellt, wie ein Mineral
wolleprodukt 1 in Form eines Mineralwollefilzes auf einem
Produktionsband 2 im Zuge seiner Herstellung in Richtung
eines Pfeiles 3 bewegt wird. Mittels einer nicht näher dar
gestellten Schäummaschine ist Beschichtungsmasse aufge
schäumt und in Form einer Schaumschicht 4 auf eine Auftrag
vorrichtung 5 aufgegeben worden. Die auf der Oberfläche 6
des Mineralwolleproduktes 1 aufliegende Schaumschicht 4
wird von dem Mineralwolleprodukt 1 in Richtung des Pfeiles
3 mitgenommen und in den Wirkungsbereich einer Rakel 7 ge
führt. Vor der Rakel 7 dringt der Schaum der Schaumschicht
4 nur geringfügig in die Oberfläche 6 des Mineralwollepro
duktes ein, da die Schaumschicht 4 äußerst geringes Gewicht
besitzt. Erst unter dem Druck der Rakel 7 wird die Schaum
schicht 4 in die Oberfläche 6 des Mineralwolleproduktes 1
hineingedrückt, wobei sich in Abhängigkeit von der Konsi
stenz der Schaumschicht 4 und der Oberfläche 6 des Mineral
wolleproduktes 1 eine bestimmte, gleichmäßige Eindringtiefe
t ergibt, die - ebenso wie die Dicke der Schaumschicht 4 -
in der Darstellung gemäß Fig. 1 zur Verdeutlichung über
trieben groß dargestellt ist. Da die Rakel 7 nur geringen
Druck auf die Schaumschicht 4 ausüben muß, um sie in die
Oberfläche 6 hineinzudrücken, und da die Rakel 7 darüber
hinaus die Oberfläche 6, wenn überhaupt, nur leicht be
rührt, wird die Struktur der Oberfläche 6 durch das Ein
drücken der Schaumschicht 4 praktisch nicht verändert.
Stromab der Rakel 7 bildet die in die Oberfläche 6 hin
eingedrückte Schaumschicht 4 eine mit 8 bezeichnete Be
schichtung oder Imprägnierung, bei der der noch weitgehend
intakte Schaum die Fasern im Bereich der Oberfläche 6 voll
ständig umgibt und benetzt, und die vorherigen Öffnungen in
der Oberfläche 6 zwischen den Fasern schließt. Im Zuge der
Trocknung oder Aushärtung der Beschichtung 8 zerplatzen je
doch die Schaumbläschen, und die Beschichtungsmasse konzen
triert sich an den einzelnen Fasern, mit Resten der vorhe
rigen räumlichen Schaumstruktur zwischen den Fasern.
Eine sich beispielhaft ergebende Konsistenz der be
schichteten Oberfläche ist aus Fig. 2 ersichtlich, welche
eine Draufsicht auf die Beschichtung 8 nach ihrer Trocknung
bzw. Aushärtung darstellt. Deutlich sind die oberflächenna
hen Mineralfasern 9 zu erkennen, die von
Beschichtungsmaterial umhüllt sind. An der Oberfläche im
Bereich zwischen den Fasern sind spinnwebenähnliche
Brückenbildungen 10 aus Beschichtungsmaterial erkennbar,
zwischen denen aber in jedem Falle Poren 11 recht
erheblicher Größe verbleiben, so daß die offene Struktur
der Oberfläche aufrecht erhalten ist.
Durch die makroskopischen Poren 11 hindurch kann Putz
oder dergleichen besonders gut abfiltrieren und entwässern,
so daß sich schnell eine gute Putzhaftung ergibt. Diese
wird unterstützt durch in äußere Poren eindringende Putz
partikel, die sich gewissermaßen in der porösen Oberfläche
der Beschichtung 8 festkrallen können. Bei Verwendung als
Dachdämmplatte wiederum kann die Größe der Poren 11 doch
wiederum so gering eingestellt werden, daß flüssiges Bitu
men aufgrund seiner Oberflächenspannung und Viskosität
nicht durch die Beschichtung 8 hindurchdringen kann.
Claims (10)
1. Mineralwolleprodukt (1), wie Fassadendämmplatte oder
Dachdämmplatte, mit einer Beschichtung (8) auf der Ba
sis eines insbesondere anorganischen silikatischen
Bindemittels, wobei die Beschichtung im wesentlichen in
dem an die Produktoberfläche (6) angrenzenden Bereich
innerhalb der Mineralwolle angeordnet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß das Beschichtungsmaterial in dem
durch die Beschichtungstiefe (t) definierten Bereich an
den einzelnen Fasern (9) des Mineralwolleproduktes an
haftet und diese umgibt, ohne die Zwischenräume
zwischen den Fasern zu schließen, derart, daß eine
offene Oberflächenstruktur der Faseroberfläche erhalten
bleibt.
2. Mineralwolleprodukt (1), wie Fassadendämmplatte oder
Dachdämmplatte, erhältlich durch das Aufbringen einer
Beschichtungsmasse auf der Basis eines insbesondere
anorganischen silikatischen Bindemittels mit einer
Trägerflüssigkeit für die Aufbringung, durch
Einarbeiten der Beschichtungsmasse in die
Produktoberfläche (6) und durch nachfolgendes Trocknen
der Beschichtungsmasse zur Verflüchtigung der
Trägerflüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß die
Beschichtungsmasse vor ihrem Auftrag aufgeschäumt ist.
3. Mineralwolleprodukt nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß in der Beschichtung (8) Kieselsäure
(SiO₂) und ein organischer Kunststoff vorgesehen sind.
4. Mineralwolleprodukt nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung (8) ein
Flammschutzmittel enthält.
5. Verfahren zur Herstellung eines Mineralwolleproduktes
nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß man die Beschichtungsmasse in einer Schicht
(4) als Schaum auf die Oberfläche (6) des Mineralwolle
produktes aufträgt und dabei oder anschließend in die
Oberfläche des Mineralwolleproduktes eindrückt, und an
schließend die Beschichtung (8) trocknet.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Beschichtung (8) bei Temperatur aushärtet.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeich
net, daß man die geschäumte Beschichtungsmasse kurz vor
ihrer Anwendung aus einer Mischung, die Kieselsol, ei
nen Schaumbildner (Schaummittel), einen Schaumstabili
sator, ggfs. ein Flammschutzmittel (Brandhemmer), und
eine Trägerflüssigkeit, insbesondere Wasser, enthält,
mit einem mechanischen Verfahren erzeugt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die geschäumte Beschichtungsmasse in
einer Menge von 20 bis 100 g/m², vorzugsweise 30 bis 80
g/m² und insbesondere 40 bis 70 g/m², jeweils bezogen
auf die getrocknete Beschichtung (8), aufgetragen wird.
9. Geschäumte Beschichtungsmasse, insbesondere zur Verwen
dung im Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, ge
kennzeichnet durch eine Mischung aus
25 bis 40 Gew.% Kieselsol (40 Gew.% Feststoffanteil SiO₂)
2 bis 10 Gew.% Kunststoffdispersion
0,3 bis 1,5 Gew.% Schaumbildner
0,05 bis 0,5 Gew.% Schaumstabilisator
Flammschutzmittel nach Bedarf
Rest Wasser,
die nach einem mechanischen Verfahren aufgeschäumt ist.
25 bis 40 Gew.% Kieselsol (40 Gew.% Feststoffanteil SiO₂)
2 bis 10 Gew.% Kunststoffdispersion
0,3 bis 1,5 Gew.% Schaumbildner
0,05 bis 0,5 Gew.% Schaumstabilisator
Flammschutzmittel nach Bedarf
Rest Wasser,
die nach einem mechanischen Verfahren aufgeschäumt ist.
10. Verwendung der Beschichtungsmasse nach Anspruch 9, zur
nachträglichen Beschichtung eingebauter Mineralfaser
produkte, insbesondere zur Sanierung der Dämmschichto
berfläche von hinterlüfteten Fassaden.
Priority Applications (7)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944435915 DE4435915A1 (de) | 1994-10-07 | 1994-10-07 | Mineralwolleprodukt sowie Verfahren zu seiner Herstellung, Beschichtungsmasse hierfür und deren Verwendung |
AT95900710T ATE153645T1 (de) | 1993-11-11 | 1994-11-11 | Mineralwolleprodukt sowie verfahren zu seiner herstellung, beschichtungsmasse hierfür und deren verwendung |
DE59402940T DE59402940D1 (de) | 1993-11-11 | 1994-11-11 | Mineralwolleprodukt sowie verfahren zu seiner herstellung, beschichtungsmasse hierfür und deren verwendung |
DK95900710T DK0728124T4 (da) | 1993-11-11 | 1994-11-11 | Mineraluldsprodukt samt fremgangsmåde til fremstilling af samme, belægningsmasse hertil samt anvendelse af samme |
CZ19961335A CZ287964B6 (cs) | 1993-11-11 | 1994-11-11 | Výrobek z minerální vlny, způsob jeho výroby, povlaková hmota pro něj a její použití |
EP95900710A EP0728124B2 (de) | 1993-11-11 | 1994-11-11 | Mineralwolleprodukt sowie verfahren zu seiner herstellung, beschichtungsmasse hierfür und deren verwendung |
PCT/EP1994/003735 WO1995013252A1 (de) | 1993-11-11 | 1994-11-11 | Mineralwolleprodukt sowie verfahren zu seiner herstellung, beschichtungsmasse hierfür und deren verwendung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944435915 DE4435915A1 (de) | 1994-10-07 | 1994-10-07 | Mineralwolleprodukt sowie Verfahren zu seiner Herstellung, Beschichtungsmasse hierfür und deren Verwendung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4435915A1 true DE4435915A1 (de) | 1996-04-18 |
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