DE4435492A1

DE4435492A1 - Überdruckventil für einen Verpackungsbehälter

Info

Publication number: DE4435492A1
Application number: DE19944435492
Authority: DE
Inventors: Heinz Dr Schulte
Original assignee: Robert Bosch GmbH
Current assignee: Robert Bosch GmbH
Priority date: 1994-10-04
Filing date: 1994-10-04
Publication date: 1996-04-11

Description

Stand der Technik

Die Erfindung betrifft ein Überdruckventil für einen Verpackungsbehälter nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Sauerstoffempfindliche Güter, beispielsweise Kaffee, werden, um ein Verderben durch Luftsauerstoff zu vermeiden, in dicht verschlossenen Behältern verpackt. Da aber frisch gerösteter Kaffee Kohlendioxid erzeugt und sich dadurch ein erhöhter, die Packung aufblähender und zum Platzen führender Druck aufbaut, ist es bekannt, den Verpackungsbehälter mit einem Überdruckventil auszurüsten.

Ein beispielsweise aus der EP-A 0 023 703 bekanntes Überdruckventil, das über ein Durchgangsloch in der Wand des Verpackungsbehälters angeordnet ist, hat eine flexible Ventilmembran, die ein kreisförmiges Ventilloch in einer an der Wand des Verpackungsbehälters dicht verklebten Basisplatte überdeckt und sich bei einem bestimmten Packungsinnendruck einen Auslaßkanal bildend von der Basisplatte abhebt, durch den Kohlendioxidgas aus der Packung ins Freie abströmen kann. Schon ein geringer Packungsinnendruck bläht eine Beutelpackung aus flexiblem Packstoff unansehnlich auf. Bei dem oben erwähnten Überdruckventil, das sich im Markt bewährt hat, liegt der Öffnungsdruck bei etwa 5 mbar.

Es ist erstrebenswert, den Öffnungsdruck des Überdruckventils weiter zu erniedrigen.

Die Lösung dieser Aufgabe wird durch die Ausgestaltung des Überdruckventils nach dem Kennzeichen des Anspruchs 1 erzielt. Bei im übrigen gleichen Abmessungen der Ventilteile und ohne höheren Werkstoff- und Bearbeitungsaufwand wird gegenüber den bekannten Überdruckventilen ein Öffnungsdruck von etwa 3 mbar erreicht.

Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Anspruch 1 angegebenen Überdruckventils möglich.

Vorzugsweise erstreckt sich die Längsachse des Langlochs in der Längsachse der den Ventilkanal bildenden mittleren Zone der Ventilmembran. Die Längsachse kann sich jedoch auch quer zur Längsachse des Ventilkanals erstrecken.

Zeichnung

Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben. Es zeigen

Fig. 1 eine Packung mit einem Überdruckventil in schaubildlicher Ansicht, Fig. 2 das Überdruckventil nach Fig. 1 in vergrößertem Maßstab in Draufsicht, Fig. 3 das Überdruckventil nach Fig. 2 im Querschnitt in der Ebene III-III der Fig. 2 und Fig. 4 ein zweites Ausführungsbeispiel eines Überdruckventils in Draufsicht.

Beschreibung der Ausführungsbeispiele

Auf einer Seitenwand eines Verpackungsbeutels 1, in dem beispielsweise frisch gerösteter Kaffee dicht verpackt ist, ist ein Überdruckventil 10 an der Wandung 2 über einem Durchgangsloch 3 dicht befestigt. Das Überdruckventil 10 hat eine steife Basisplatte 11 aus einer Kunststoffolie in der vorm eines Quadrats mit abgerundeten Ecken und eine deckungsgleiche Ventilmembran 12 aus einer flexiblen, dünnen Kunststoffolie sowie zwei Abstandhaltestreifen 13, 14 aus einer steifen Kunststoffolie.

Das Überdruckventil 10 ist mit der Unterseite der Basisplatte 11, die ein zentrales Ventilloch 15 hat, mittels einer Kleberschicht 16 an der Außenseite der Wandung 2 des Verpackungsbeutels 1 flächig verklebt, wobei das Ventilloch 15 mit dem Durchgangsloch 3 in der Wandung 2 ausgerichtet ist. Das Ventilloch 15 wird von der Ventilmembran 12 abgedichtet, von der zwei parallele Randzonen 17, 18 mittels einer Kleberschicht 21, 22 mit der Oberseite der Basisplatte 11 fest verklebt sind und an deren klebstofffrei belassener Mittelzone 19 mit ihrem zentralen Bereich 25 das Ventilloch 15 überspannt und mit ihren Außenbereichen 26, 27 auf der Oberseite der Basisplatte 11 in drucklosem Zustand dichtend aufliegt.

Die Abstandhaltestreifen 13, 14 sind auf den Randzonen 17, 18, mit denen die Ventilmembran 12 mit der Basisplatte 11 flächig verklebt ist, mittels Kleberschichten 23, 24 befestigt, wobei ihr Außenrand mit dem der Ventilmembran 12 bündig ist und ihre Breite etwas geringer ist als die Breite der Kleberschichten 21, 22, mit denen die Ventilmembran 12 auf der Basisplatte 11 befestigt ist.

Bei Druckaufbau im Inneren des Verpackungsbeutels 1 durch Abgabe von Kohlendioxidgas seitens des Packguts, beispielsweise Kaffee, wirkt der Druck durch das Durchgangsloch 3 in der Wandung 2 und das Ventilloch 15 in der Basisplatte 11 auf den zentralen Bereich 15 der Mittelzone 19 der Ventilmembran 12. Bei steigendem Druck wölbt und hebt sich die Mittelzone 19 blasenförmig von der Oberseite der Basisplatte 11 ab, so daß sich schließlich zwischen der Basisplatte 11 und der Mittelzone 19 der Ventilmembran 12 ein Kanal bildet, der bis zu den freien Rändern der Mittelzone 19 reicht und durch den Gas abströmen kann.

Wesentlich für die Größe des Öffnungsdruckes des Überdruckventils 10 ist u. a. der das Ventilloch 12 deckende zentrale Bereich 25 sowie die Länge der Außenbereiche 26, 27 der Mittelzone 19 der Ventilmembran 12, die in drucklosem Zustand auf der Basisplatte 11 lose, aber dichtend aufliegen.

Um den Öffnungsdruck des Überdruckventils 10 gering zu halten, ist bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 und 3 das Ventilloch 15 als Langloch ausgebildet, dessen Längsachse sich in Richtung der Längsachse der klebstofffreien Mittelzone 19 der Ventilmembran 12, also in Längsrichtung des Ventilkanals, erstreckt. Die Länge des Ventillochs 15 ist vorzugsweise gleich oder größer der Hälfte der Längserstreckung der Basisplatte 11. Das Breiten/Längenverhältnis des Langlochs 15, das auch die Form eines Ovals haben kann, liegt im Bereich von 1 : 1,5 bis 1 : 3.

Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 ist gleich aufgebaut wie das nach den Fig. 2 und 3. Es unterscheidet sich in der Anordnung des Langlochs 30 und in seinen Abmessungen; es sind daher außer für das Langloch 30 im folgenden die gleichen Bezugszeichen verwendet. Das Langloch 30, das als Oval ausgebildet ist, ist in der Basisplatte 11 mit seiner Längsachse quer zur Längsachse der klebstofffreien Mittelzone 19 angeordnet, die den Ventilkanal bestimmt. Um die beiden von den Außenbereichen 26, 27 der Mittelzone 19 der Ventilmembran 12 gebildeten Ventilkanalabschnitte kurz zu halten, ist das Überdruckventil 10, d. h. die Basisplatte 11, die Ventilmembran 12 und die Abstandshalter 13, 14 in der Längsachse des Ventilkanals kürzer ausgebildet als das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 2 und 3. Vorzugsweise ist hier die Breite des Langlochs 30 gleich oder geringer als die in gleicher Richtung sich erstreckende halbe Länge des Überdruckventils 10.

Ergänzend wird bemerkt, daß die den Ventilkanal erzeugende klebstofffreie Mittelzone 19 des Überdruckventils 10 auch dadurch gebildet werden kann, daß bei einer Ventilmembran 12 die auf der der Basisplatte 11 zugewandten Seite vollflächig mit Klebstoff befestigt ist, an der Mittelzone 19 ein dünner flexibler Abdeckstreifen aus einer Kunststoffolie verklebt ist.

Claims

1. Überdruckventil (10) für einen Verpackungsbehälter (1) mit einer an der Wand (2) des Verpackungsbehälters (1) befestigten Basisplatte (11), die ein zentrales, ein Durchgangsloch (3) in der Wand (2) des Verpackungsbehälters (1) deckendes Ventilloch (15) aufweist, und mit einer auf der Basisplatte (11) mit zwei parallelen Randzonen (17, 18) befestigten, eine Kanalzone freilassenden Ventilmembran (12), die das Ventilloch (15) überdeckt und in Schließlage auf der Basisplatte (11) dicht aufliegt, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventilloch als Langloch (15) ausgebildet ist.

2. Überdruckventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Langloch (15) mit seiner Längsachse in der Längsachse der Kanalzone erstreckt.

3. Überdruckventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Langloch (30) quer zur Längsachse der Kanalzone erstreckt.

4. Überdruckventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Langloch (15) ein Breiten-/Längen verhältnis im Bereich von 1 : 1,5 bis 1 : 3 hat.

5. Überdruckventil nach Anspruch 1, 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des Langlochs (15) gleich oder größer ist als die Hälfte der Längserstreckung des Überdruckventils (10) in gleicher Richtung.

6. Überdruckventil nach Anspruch 1, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite des Langlochs (30) geringer ist als die sich in gleicher Richtung erstreckende halbe Länge des Überdruckventils (10).