DE4435218A1 - Kokille zum Stranggießen von Dünnbrammen oder Stahlbändern - Google Patents
Kokille zum Stranggießen von Dünnbrammen oder StahlbändernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kokille zum Stranggießen von Dünn
brammen oder Stahlbändern, deren aus je zwei gekühlten Breit
seitenwänden und Schmalseitenwänden gebildeter Formraum einen
erweiterten Eingießbereich zur Aufnahme eines Tauchgießrohres
bildet.
Durch die DE-C1 37 24 628 sind Kokillen zur Erzeugung von
Dünnsträngen bekannt, deren Breitseitenwände im unteren Bereich
parallel bogenförmig gestaltet sind. Zur Schaffung eines er
weiterten Eingießbereichs für ein Tauchgießrohr geht ein oberer
Abschnitt einer Breitseitenwand tangential in einen den Ein
gießbereich erweiternden geraden Abschnitt über.
Bei diesen Kokillen ist die Herstellung der Breitseitenwände
mit gewölbten Formwandungen und den im gleichen Abstand dazu
vorzusehenden Kühlwasserkanälen kostspielig. Die Biegung der
Strangschale entlang der horizontalen Tangentlinien führt
zu starker Reibung. Ein wesentlicher Nachteil dieser Kokillen
bauart ist darüber hinaus, daß keine für alle Formflächen
passende optimale Kokillenoszillation darstellbar ist, weshalb
stets bestimmte Bereiche der Strangschale auf Zug und Druck
beansprucht werden. Aus allem folgt eine erhöhte Rissbildung
der Strangschale mit der Gefahr des Durchbruches sowie ein
starker Verschleiß bestimmter Formwandbereiche der Breitsei
tenwände.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer einfacher her
stellbaren Kokille der angegebenen Gattung, wobei die Strang
schalenbeanspruchung verringert und die Oberflächenqualität
verbessert wird. Insbesondere soll eine bessere Anpassung
der Kokillenoszillationsrichtung an den Verlauf der Breitsei
tenwände ermöglicht werden. Über eine Verbesserung der Strang
schmierung und Strangkühlung soll eine Steigerung der Gießge
schwindigkeit erreichbar sein.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß
eine Formwandung einer ersten Breitseitenwand eben ist und
in einem Winkel α von 2 bis 10° zur Vertikalen verläuft und
eine Formwandung der zweiten Breitseitenwand eine entgegenge
setzt zur Neigung der ebenen Formwandung erweiternde Wölbung
aufweist.
Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, daß bei der Her
stellung qualitativ hochwertiger Stahlbleche die Qualitäts
einstufung nach der Blechseite maximaler Fehlerfreiheit erfolgt,
da Massenprodukte wie Automobile, Kühlschränke usw. üblicher
weise nur eine Sichtseite aufweisen. Hiervon ausgehend liegt
das Prinzip der Erfindung darin, die bei kontinuierlichen
Prozessen für die horizontale Überleitung zum nachgeordneten
Walzwerk bezüglich geringer Verzunderung und Zunderabtragung
durch Rollgangsrollen besonders günstige Außenseite des ge
gossenen Stranges bereits innerhalb der Kokille besonders
schonend, d. h. ohne Verformung der noch dünnen Strangschale
und damit geringer Beanspruchung zu gießen. Bei horizontaler
Ausförderung des vertikal gegossenen Stranges wird der Umlenk
winkel um den Neigungswinkel α der ebenen Formwandung redu
ziert.
Dies wird durch die vorgeschlagene ebene Formwandung erreicht,
wobei die gewölbte Formwandung der gegenüberliegenden Breit
seitenwand den bei dünnen Gießformaten erforderlichen Raum
für das Tauchgießrohr bildet. An der ebenen Formwandung wird
die Strangschale nicht gebogen. In dem Kokillenformraum ge
stalten sich Verteilung der Gießströmungen, Strangschmierung
und Kühlung besonders günstig, das zu dem mit seitlichen Aus
strömöffnungen versehene Ende abgeflachte Gießrohr kann senk
recht und symmetrisch in der Kokillenöffnung stehen. Die ebene
äußere Kokillenwand ist einfacher herstellbar und mit Kühl
kanälen zu versehen. Der Verschleiß der Wandoberfläche ist
geringer.
Ein besonderer Vorteil bezüglich der Verminderung der Strang
schalenbelastung besteht darin, daß die Neigung der ebenen
Formwandung der ersten Breitseitenwand der Richtung der Os
zillationsführung entspricht.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
Ansprüchen 3 bis 6.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele mit Merkmalen und
Vorteilen der Erfindung dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine Stranggießkokille im Längsschnitt mit nachgeord
neter Stützführung,
Fig. 2 eine alternativ gestaltete Stranggießkokille im Längs
schnitt,
Fig. 3 eine Ansicht der Stranggießkokille von der Eingießseite,
Fig. 4 eine Ansicht der Stranggießkokille von der Strangaus
trittsseite,
Fig. 5 die Innenansicht einer ebenen Breitseitenwand der
in den Fig. 1 und 2 dargestellten Kokillen,
Fig. 6 die Innenansicht einer eine Erweiterung gemäß Fig. 1
bildenden Breitseitenwand
und
und
Fig. 7 die Innenansicht einer eine Erweiterung gemäß Fig. 2
bildenden Breitseitenwand.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Stranggießanlage sind unter
halb einer Kokille 1, 1′ ein Führungsgitter 2, mehrere Stütz
führungsrollen 3 und ein Treibrollenpaar 4 angeordnet. Zur
Umleitung des gegossenen Stranges 5 in die Horizontale ist
eine Biegerolle 6 und eine Leitrolle 7 vorgesehen. Zum Gerade
richten des Gußstranges 5 nach der Umleitung dient ein Richt
treiber 8. Der Gußstrang 5 kann unterhalb der Kokille durch
Aufsprühen von Wasser gekühlt werden.
Der Formraum 9 der Kokille 1 wird durch eine ebene Formwandung
10′ einer ersten Breitseitenwand 10 und eine eine Erweiterung
bildende gewölbte Formwandung 11′ einer zweiten Breitseitenwand
11, sowie zwei zwischen diesen angeordnete Schmalseitenwände
12 gebildet (Fig. 3). Die ebene Breitseitenwand 10, 10′ und
die ebenen seitlichen und unteren Flächen 21, 22 der gewölbten
Breitseitenwand 11, 11′ sind in einem Winkel α zur Vertikalen
geneigt. Ein Kokillerahmen 13 ist an einer Oszillationsführung
14 verschiebbar. Die nach der Erfindung vorgesehene Oszillations
richtung entsprechend dem Neigungswinkel x der ebenen Breit
seitenwand 10 ist durch den Doppelpfeil 15 verdeutlicht. Die
Führungsgitter 2 und die Stützführungsrollen 3 bilden eine
im Winkel α zur Vertikalen geneigte d. h. der Strangaustritts
richtung entsprechende Führungsbahn.
Die Stahlschmelze wird durch ein Tauchgießrohr 16 in den Form
raum 9 der Kokille bis zur Badspiegelebene 17 eingeleitet.
Das Tauchgießrohr 16 ist zur Gewährleistung eines ausreichenden
Freiraumes zu den Formwandungen 10′ und 11′ abgeflacht. Beim
Gießbetrieb befinden sich seitlichen Ausströmöffnungen 18
unterhalb des Badspiegels 17. In den Breitseitenwänden 10,
11, 11a und Schmalseitenwänden 12 der Kokille befinden sich
Kühlmittelkanäle 19, durch die das Kühlwasser etwa parallel
zu den Formwandflächen 10′, 11′ geführt wird. Die Stahlschmelze
erstarrt an den Kokillenwandungen zu einer Strangschale 20.
Wie aus Fig. 3 zu ersehen, wird die obere Erweiterung des
Formraumes 9 durch eine bogenförmige Wölbung 23 Formwandung
11′ der Breitseitenwand 11 erreicht. Beginnend von der Kokillen
oberkante wird die Wölbung 23 durch sukzessive Vergrößerung
des Wölbungsradius abgeflacht, so daß ein unterer ebener Bereich
22 gebildet wird (Fig. 5).
In dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die
mit Fig. 1 übereinstimmenden Teile mit gleichen Bezugszeichen
versehen. Eine Abweichung besteht nur insofern, als die Wölbung
23 der Formwandung 11a′ der Breitseitenwand 11a erst unmittelbar
vor der Kokillenausgangsöffnung endet. Hierbei wird ein beson
ders sanfter Übergang mit geringer Beanspruchung der Strang
schale erreicht. Seitlich der Wölbung 23 befindliche ebene
Flächen 24 verlaufen parallel zu der Formwandung 10′ der ebenen
Breitseitenwand 10 (Fig. 7).
Ein unterschiedliches Schrumpfverhalten an der ebenen und
der gewölbten Formwandung 10′, 11′, 11a′ bzw. 11a wird durch
eine geneigte oder gewölbte Formoberfläche 25 der Schmalsei
tenwand 12 ausgeglichen.
Claims (6)
1. Kokille zum Stranggießen von Dünnbrammen oder Stahlbändern,
deren aus je zwei gekühlten Breitseitenwänden und Schmal
seitenwänden gebildeter Formraum einen erweiterten Ein
gießbereich zur Aufnahme eines Tauchgießrohres bildet,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Formwandung (10′) einer ersten Breitseitenwand (10)
eben ist und in einem Winkel α von 2 bis 10° zur Vertikalen
verläuft und eine Formwandung (11′ bzw. 11a′) der zweiten
Breitseitenwand (11, 11a) eine entgegengesetzt zur Neigung α
der ebenen Formwandung erweiternde Wölbung (23) aufweist.
2. Kokille nach Anspruch 1, die mit einer Oszillationsführung
versehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Neigung α der ebenen Formwandung (10′) der ersten
Breitseitenwand (10) der Richtung der Oszillationsführung
(14) entspricht.
3. Kokille nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Formwandung (11′ bzw. 11a′) der zweiten Breitsei
tenwände (11 bzw. 11a) eine Wölbung (23) aufweist, die
in Gießrichtung und zu den Seiten zum Format des gegossenen
Stranges (5) reduziert ist.
4. Kokille nach den Ansprüchen I und 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Formwandung (11′ und 11a′) der zweiten Breitseiten
wand (11 bzw. 11a) seitlich der Wölbung ebene Flächen (21
bzw. 24) aufweist.
5. Kokille nach den Ansprüche 1 und 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Formwandung (11′) der zweiten Breitseitenwand (11)
unterhalb der Wölbung (23) eine ebene Fläche (22) aufweist.
6. Kokille nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die ebene Flächen (21, 22, 24) der Formwandung (11′
bzw. 11a′) der zweiten Breitseitenwand (11, 11a) parallel
zur ebenen Formwandung (10′) der ersten Breitseitenwand
(10) verlaufen.
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Cited By (3)
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1994
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Also Published As
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DE4435218C2 (de) | 2002-12-05 |
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