DE4435148A1 - Hydraulischer Stellantrieb für die Achselenkung eines Kraftfahrzeuges - Google Patents
Hydraulischer Stellantrieb für die Achselenkung eines KraftfahrzeugesInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem hydraulischen Stellantrieb
für die Achslenkung eines Kraftfahrzeugs nach der im
Oberbegriff des Anspruchs 1 näher angegebenen Gattung.
Es ist bereits ein derartiger hydraulischer Stellantrieb für
die Achslenkung eines Kraftfahrzeugs aus der EP 0 356 408 A2
bekannt, wobei das Lenkventil über eine Pumpe mit
zugeordnetem Speicher mit Druckmittel versorgt werden kann.
Um Energieverluste niedrig zu halten, wird hier die
verstellbare Pumpe von einem Elektromotor immer dann
angetrieben, wenn der Speicher aufgeladen werden muß. Der
Speicher wird dabei von zwei Sitzventilen hydraulisch
abgesichert, welche in der von der Pumpe zum Lenkventil
führenden Arbeitsleitung liegen. Das Lenkventil ist hier als
Geschlossen-Kreis-Ventil ausgebildet und erzeugt beim Lenken
ein Steuerdrucksignal, das über eine Steuerleitung zu dem
ansteuerbaren Rückschlagventil zwischen Speicher und
Lenkventil geführt wird und das Rückschlagventil öffnet, so
daß erst danach ein Druckmittelstrom zum Lenkzylinder
gesteuert werden kann. Nachteilig dabei ist, daß diese
Lenkbewegung erst ein Drucksignal und somit die
Aufstoßkräfte für das entsperrbare Rückschlagventil erzeugen
muß. Dies führt zu einer relativ geringen Dynamik der
Lenkeinrichtung, so daß sich dieser Stellantrieb zum Einsatz
in PKW schlecht eignet. Zudem ist dieser relativ langsam
ansprechende Stellantrieb nicht für den Einsatz eines Offen-
Kreis-Lenkventils geeignet, das auch als Open-Center-
Lenkventil bezeichnet wird. Weiterhin benötigt dieser
Stellantrieb einen aufwendigen, kostspieligen,
elektrohydraulischen Druckschalter, dessen Signale zur
Steuerung des Elektromotors erforderlich sind; zudem
arbeitet die Anlage mit einer Verstellpumpe.
Ferner ist aus der DE 36 22 218 A1 eine hydraulische
Lenkvorrichtung bekannt, bei welcher die das Lenkventil mit
Druckmittel versorgende Pumpe von einem Elektromotor
angetrieben wird, dessen Drehzahl sich über eine elektrische
Impulssteuerung steuern läßt. Mit dieser Lenkvorrichtung ist
zwar eine begrenzte Energieeinsparung möglich; über das als
Offen-Kreis-Ventil ausgebildete Lenkventil kann jedoch noch
relativ viel Druckmittel zum Tank abströmen und zu Verlusten
führen. Außerdem ist auch bei dieser Lenkvorrichtung, die
mit einem Prioritätsventil zwischen Lenkventil und Pumpe
arbeitet und die keinen hydraulischen Speicherkreis
aufweist, die Zuschaltdynamik verhältnismäßig schlecht, da
der Arbeitsdruck erst mit einer systemeigenen Verzögerung
hochlaufen muß, bis eine gewünschte Servounterstützung beim
Lenken erfolgen kann. Auch kann hier beim Einsetzen der
Servounterstützung ein Momentensprung auftreten, der ein
exaktes Lenken erschwert. Ferner benötigt dieser
Stellantrieb einen elektrohydraulischen Signalgeber, dem die
am Prioritätsventil anliegende Druckdifferenz über zwei
hydraulische Steuerleitungen eingegeben wird und dessen
elektrisches Ausgangssignal der Impulssteuerung zugeführt
wird. Dieser Stellantrieb baut daher relativ aufwendig und
kostspielig.
Der hydraulische Stellantrieb für die Achslenkung eines
Kraftfahrzeugs mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Anspruchs 1 hat demgegenüber den Vorteil, daß er trotz
geringem Energieverbrauch im Lenkbetrieb und geringem
Bauaufwand eine wesentlich höhere Dynamik erreicht. Dabei
wird nur ein sehr kleiner Steuerölstrom zum Tank abgeführt,
so daß der Energieverbrauch gering bleibt. Beim Einsetzen
eines Lenkvorganges wird der Arbeits-Druckmittelstrom über
das Lenkventil zum Lenkzylinder sehr schnell bereitgestellt,
infolge der Verwendung eines hydraulischen Speichers,
wodurch auch das Fördervolumen einer Pumpe kleiner gewählt
werden kann als bei einem normalen Offen-Kreis-System.
Weiterhin ermöglicht der erfindungsgemäße Stellantrieb die
Verwendung eines serienmäßigen, preisgünstigen Offen-Kreis-
Lenkventils; darüberhinaus können auch bereits vorhandene,
kostengünstige Bauelemente in der Lenkeinrichtung verwendet
werden. Bei vorliegendem Stellantrieb erfolgt die
Lenkunterstützung nur bei Bedarf, so daß sich das Lenksystem
auch für Fahrzeuge mit Batterieantrieb eignet. Das
vorliegende Lenksystem bleibt aber auch bei einem
abgeschalteten Verbrennungsmotor funktionsfähig. Weiterhin
kommt der Stellantrieb ohne einen teuren
elektrohydraulischen Druckschalter aus, indem die Erkenntnis
ausgenutzt wird, daß der den Elektromotor antreibende Strom
in seiner Größe proportional zum hydraulischen Druck im
Speicherkreis ist und daß durch einfache Messung des
elektrischen Stromes eine Aussage über den Ladungszustand
des hydraulischen Speichers möglich ist. Dabei läßt sich ein
wirksames Laden des hydraulischen Speichers erzielen, so daß
die Energieverluste niedrig gehalten werden können.
Weiterhin läßt sich über die Strommessung am Elektromotor
eine Druckabsicherung im System erreichen, so daß ein
einfaches, kostengünstiges Rückschlagventil mit
vorgespannter Feder als Notdruckabsicherung für den
Hydrospeicher genügt.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind
vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im
Anspruch 1 angegebenen Stellantriebs möglich. Besonders
vorteilhaft sind Ausbildungen nach den Ansprüchen 2 bis 5,
wodurch sich bei einfacher Bauweise des Stellantriebs die
Energieverluste besonders gering halten lassen, indem vor
allem der Elektromotor auf einer niedrigen Drehzahlstufe
betrieben werden kann. Dies führt auch zu einem geringen
Geräuschpegel des Stellantriebs, da der Elektromotor
überwiegend mit niedriger Drehzahl läuft. Auch läßt sich
dadurch die elektrische Bordnetzbelastung durch kleine
Antriebsleistung gering halten. Die mit den Ausführungen
nach den Ansprüchen 6 und 7 erzielbaren, niedrigen
Energieverluste lassen sich noch weiter minimieren, wenn
gemäß Anspruch 8 im Lenkventil in der offenen
Neutralstellung eine Drosselstelle in den Steuerölstrom
geschaltet wird. Ferner ist es günstig, wenn gemäß Anspruch
9 die Steuerung des Lenkzylinders in einer
lastdruckunabhängigen Weise durchgeführt wird. Zweckmäßig
ist es ferner, den Speicher gemäß Anspruch 10 durch ein
Rückschlagventil abzusichern, so daß die Sitzventilbauweise
für eine hermetische Absicherung des Speichers sorgt und die
Funktionsfähigkeit des Lenksystems auch nach längeren
Betriebspausen gewährleistet ist. Relativ einfach und
kostengünstig ist es, wenn gemäß Anspruch 11 als Sperrventil
ein Schieberventil verwendet wird. Vorteilhaft ist ferner
eine Ausführung nach Anspruch 15, wodurch das bisherige
Verhalten des Lenkventils beibehalten wird, bei dem der
Fahrer am Lenkrad die Größe des Lenkwiderstands fühlt. Gemäß
Anspruch 16 läßt sich die Volumenstromversorgung des
Lenkventils weiter optimieren. Weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen ergeben sich aus der Beschreibung sowie der
Zeichnung.
Drei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der
Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 als erstes
Ausführungsbeispiel einen hydraulischen Stellantrieb für die
Achslenkung eines Kraftfahrzeugs in vereinfachter
Darstellung und Fig. 2 und 3 ein zweites bzw. drittes
Ausführungsbeispiel des Stellantriebs.
Die Fig. 1 zeigt in vereinfachter Darstellung einen
hydraulischen Stellantrieb 10 für die Achslenkung eines
Kraftfahrzeugs, bei dem ein Lenkzylinder 11 über ein
Lenkventil 12 ansteuerbar ist, so daß eine in an sich
bekannter Weise servounterstützte Lenkung möglich ist, wobei
zur Beaufschlagung des Lenkzylinders mit Druckmittel eine
Druckmittel-Versorgungseinrichtung 13 vorgesehen ist.
Das Lenkventil 12 wird über ein Gestänge 14 von einem
Lenkrad 15 betätigt und ist als Offen-Kreis-Ventil
ausgebildet, das auch als OC-Ventil bezeichnet wird. Das
Lenkventil 12 hat in an sich bekannter Weise vier
Arbeitsanschlüsse A, B, P, T, die in einer Neutralstellung
16 alle miteinander Verbindung haben. Das Lenkventil 12 ist
in eine Parallelstellung 17 und eine Kreuzstellung 18
auslenkbar, so daß der über zwei Arbeitsleitungen 19, 21
angeschlossene, doppeltwirkende Lenkzylinder 11 nach beiden
Richtungen hin betätigbar ist.
Die Druckmittel-Versorungseinrichtung 13 weist eine
Konstantpumpe 22 auf, welche Druckmittel aus einem Tank 23
ansaugt und über eine Druckleitung 24 zum P-Anschluß des
Lenkventils 12 fördern kann. In diese Druckleitung 24 sind
stromabwärts von der Pumpe 22 hintereinander ein Filter 25,
ein Rückschlagventil 26, ein Hydrospeicher 27, eine Blende
28 sowie ein hydraulisch ansteuerbares Sperrventil 29
geschaltet, das in Sitzventilbauart ausgebildet ist. Von der
Druckleitung 24 geht im Bereich zwischen Filter 25 und
Rückschlagventil 26 eine Steuerleitung 31 ab, in die ein
Zweiwege-Stromregelventil 32 geschaltet ist und welche
Steuerleitung 31 stromabwärts vom Sperrventil 29 wieder in
die Druckleitung 24 führt und somit mit dem P-Anschluß des
Lenkventils 12 in Verbindung steht. Das Rückschlagventil 26
und das Sperrventil 29, die beide als Sitzventile
ausgebildet sind, sind zueinander gegensinnig in die
Druckleitung 24 geschaltet und begrenzen in ihr einen
Abschnitt 33, an dem der Hydrospeicher 27 hängt, so daß
dieser hermetisch dicht abgeschlossen werden kann.
Zusätzlich ist der Hydrospeicher 27 durch ein
Druckbegrenzungsventil 34 abgesichert. Das den Hydrospeicher
27 ebenfalls absichernde Sperrventil 29 ist hier als
entsperrbares Rückschlagventil ausgebildet, dessen nicht
näher gezeichneter Entsperrkolben mit einem entsprechenden
Aufsteuerverhältnis ausgebildet ist und über einen
Steueranschluß 35 vom Druck in der Steuerleitung 31
ansteuerbar ist. Die Blende 28 dient zur Begrenzung des
Volumenstromes in der Druckleitung 24.
Die Pumpe 22, die hier vorzugsweise als Zahnradpumpe
ausgebildet ist, wird von einem Elektromotor 36 angetrieben,
der mindestens zwei Drehzahlstufen aufweist. Bei diesem
Elektromotor 36 handelt es sich vorzugsweise um einen
bürstenlosen, sog. EC-Motor, also um einen elektronisch
geregelten Motor, dem zu diesem Zweck von einem
elektronischen Steuergerät 37 ansteuerbar ist. Das
elektronische Steuergerät 37 steht zu diesem Zweck mit einem
Anlaßschalter 38 in Verbindung, wie er an sich bei
Verbrennungsmotoren üblich ist und bei dessen Aktivierung
der Elektromotor 36 auf seine maximale Drehzahlstufe
geschaltet wird. Ferner steht das elektronische Steuergerät
37 mit einer elektrischen Energiequelle 39 in Verbindung.
Weiterhin sind am elektronischen Steuergerät 37 Eingaben 40
vorgesehen, mit denen zumindest der maximale und der untere
Drehzahlwert des verstellbaren Elektromotors 36 einstellbar
sind, so daß dieser mit verschiedenen Drehzahlen,
insbesondere auch stufenlos, betrieben werden kann.
Fernerhin ist in die elektrischen Leitungen zwischen
elektronischem Steuergerät 37 und verstellbarem Elektromotor
36 ein Strommesser 41 geschaltet, dessen elektrisches
Ausgangssignal 42 ebenfalls dem Steuergerät 37 eingegeben
wird. Mit dem Strommesser 41 läßt sich jeweils die
Stromaufnahme des verstellbaren Elektromotors 39 messen und
davon abhängig dessen Steuerung vornehmen. Aus der
Erkenntnis, daß die Messung der Stromaufnahme am
Elektromotor 36 mit Hilfe des Strommessers 41 eine
proportionale Größe zum hydraulischen Druck am Ausgang der
Pumpe 22 ergibt, kann auch der hydraulische Druck im
Hydrospeicher 27 bestimmt werden. Auf diese Weise läßt sich
mit Hilfe der elektrischen Strommessung eine hydraulische
Druckregelung in der Druckmittel-Versorgungseinrichtung 13
erreichen.
Der T-Anschluß des Lenkventils 12 ist über eine
Rücklaufleitung 43 zum Tank 23 entlastet, wobei in diese
Rücklaufleitung 43 ein Drosselrückschlagventil 44 geschaltet
ist.
Die Wirkungsweise des hydraulischen Stellantriebs 10 nach
Fig. 1 wird wie folgt erläutert:
Beim Anlassen eines nicht näher gezeichneten Verbrennungsmotors wird der Anlaßschalter 38 betätigt und über das elektronische Steuergerät 27 der verstellbare Elektromotor 36 angesteuert, der zum Beispiel über eine Rampenfunktion dabei seine maximale Drehzahl erreicht. Gleichzeitig wird dabei vom Elektromotor 36 über eine Kupplung die Konstantpumpe 22 angetrieben. Von dem von der Pumpe 22 in die Druckleitung 24 geförderten Volumenstrom fließt ein Teil über das Zweiwege-Stromregelventil 32 und die Steuerleitung 31 zum P-Anschluß des Lenkventils 12 und in dessen geöffneter Neutralstellung 16 fließt dieser Steuerölstrom über die Rücklaufleitung 43 und das Drosselrückschlagventil 44 zum Tank 23 ab. Das Stromregelventil 32 begrenzt dabei die Größe dieses Steuerölstroms, 50 daß der restliche Volumenstrom von der Pumpe 22 in den hydraulischen Kreis mit dem Hydrospeicher 25 fließt und diesen auflädt. Mit Hilfe des Strommessers 41 wird dabei die Stromaufnahme des Elektromotors 36 ermittelt, was zugleich eine Aussage über den Druck im Hydrospeicher 27 ergibt. Bei Erreichen eines maximalen Betriebsdruckes im Hydrospeicher 27 wird der verstellbare Elektromotor 36 auf eine niedrigere, minimale Drehzahl geschaltet.
Beim Anlassen eines nicht näher gezeichneten Verbrennungsmotors wird der Anlaßschalter 38 betätigt und über das elektronische Steuergerät 27 der verstellbare Elektromotor 36 angesteuert, der zum Beispiel über eine Rampenfunktion dabei seine maximale Drehzahl erreicht. Gleichzeitig wird dabei vom Elektromotor 36 über eine Kupplung die Konstantpumpe 22 angetrieben. Von dem von der Pumpe 22 in die Druckleitung 24 geförderten Volumenstrom fließt ein Teil über das Zweiwege-Stromregelventil 32 und die Steuerleitung 31 zum P-Anschluß des Lenkventils 12 und in dessen geöffneter Neutralstellung 16 fließt dieser Steuerölstrom über die Rücklaufleitung 43 und das Drosselrückschlagventil 44 zum Tank 23 ab. Das Stromregelventil 32 begrenzt dabei die Größe dieses Steuerölstroms, 50 daß der restliche Volumenstrom von der Pumpe 22 in den hydraulischen Kreis mit dem Hydrospeicher 25 fließt und diesen auflädt. Mit Hilfe des Strommessers 41 wird dabei die Stromaufnahme des Elektromotors 36 ermittelt, was zugleich eine Aussage über den Druck im Hydrospeicher 27 ergibt. Bei Erreichen eines maximalen Betriebsdruckes im Hydrospeicher 27 wird der verstellbare Elektromotor 36 auf eine niedrigere, minimale Drehzahl geschaltet.
Beim Lenken wird nun durch Verdrehen des Lenkrads 15 bei
einem bestimmten Lenkmoment die Verbindung vom P-Anschluß
zum T-Anschluß im Lenkventil 12 geschlossen und es baut sich
ein Druck im P-Anschluß auf, der auch in der Steuerleitung
31 wirkt und somit auch am Steueranschluß 35 ansteht. Das
Sperrventil 29 ist mit seinem Aufsteuerverhältnis so
ausgelegt, daß das entsperrbare Rückschlagventil 29 öffnet
und nun ein Volumenstrom von dem Hydrospeicher 27 über den
Abschnitt 33, das geöffnete Sperrventil 29 und die
Druckleitung 24 zum Lenkventil 12 strömt. Der Lenkzylinder
11 kann nun in entsprechender Weise ausgelenkt werden. Bei
diesem Lenkvorgang fließt der von der Pumpe 22 geförderte
Volumenstrom über das Rückschlagventil 26 in Richtung zum
Hydrospeicher 27. Auch hierbei wird vom Strommesser 41 die
Stromaufnahme des Elektromotors 36 gemessen und somit auch
der hydraulische Druck im Speicher 27 festgestellt. Liegt
dabei der Speicherdruck unter dem maximalen Betriebsdruck,
so wird der Hydrospeicher 27 aufgeladen, wobei das
elektronische Steuergerät 37 den Elektromotor 36 auf seine
maximale Drehzahl regelt. Ist der maximale hydraulische
Betriebsdruck erreicht, so wird dies vom Strommesser 41
festgestellt und dessen Ausgangssignal 42 im elektronischen
Steuergerät 37 so verwertet, daß die Drehzahl des
Elektromotors 36 entsprechend zurückgenommen wird und auf
seine minimale Drehzahl fällt. Mit den Eingaben 40 am
elektronischen Steuergerät 37 lassen sich dabei maximale und
minimale Drehzahlwerte für den Elektromotor 36 einstellen.
Beim Abschalten des Verbrennungsmotors wird über den
Anlaßschalter 38 auch der Elektromotor 36 abgeschaltet, so
daß der Steuerölstrom über das Lenkventil 12 entfällt.
Bei dem hydraulischen Stellantrieb 10 wird durch den
ständigen Steuerölstrom in Verbindung mit dem Offen-Kreis-
Lenkventil 12 erreicht, daß eine hochdynamisch arbeitende
Servounterstützung der Lenkeinrichtung erzielt wird. Dabei
läßt sich bei diesem Stellantrieb 10 ein serienmäßiges,
preiswertes OC-Lenkventil 12 verwenden, wie es sich als
handelsübliches Ventil bereits bewährt hat. Besonders
günstig ist dabei die Ermittlung des hydraulischen Drucks im
Hydrospeicherkreis 27 über die Messung der Stromaufnahme des
verstellbaren Elektromotors 36, so daß ein kostspieliger,
aufwendiger elektrohydraulischer Druckschalter vollständig
entfallen kann. Die Ermittlung des hydraulischen Drucks über
eine dazu proportionale Größe durch Strommessung am
Elektromotor ermöglicht eine einfache Druckabsicherung,
wobei ein kostengünstiges Rückschlagventil mit vorgespannter
Feder als Notdruckabsicherung dient. Der Stellantrieb 10
ermöglicht auch bei abgeschaltetem Verbrennungsmotor ein
voll funktionsfähiges Lenksystem, wobei die
Lenkunterstützung nur nach Bedarf erfolgt. Das Lenksystem
eignet sich deshalb besonders für Fahrzeuge mit
Batterieantrieb. Dabei läßt sich der Energieverbrauch
relativ gering halten, da nur ein relativ kleiner
Steuerölstrom über das Lenkventil 12 zum Tank abströmt.
Zudem arbeitet der hydraulische Stellantrieb 10 mit einem
relativ geringen Geräuschpegel, da der mindestens
zweistufige Elektromotor 36 überwiegend mit niedriger
Drehzahl läuft. Durch die Kombination mit einem
Hydrospeicher 27 läßt sich die Pumpe 22 auf ein
verhältnismäßig kleines Fördervolumen auslegen. Insgesamt
läßt sich mit dem Stellantrieb auf einem Fahrzeug eine
geringe elektrische Bordnetzbelastung durch die kleine
Antriebsleistung erreichen. Der durch Sitzventile
abgesicherte Hydrospeicher 27 ermöglicht zudem eine
hermetisch dichte Zentralhydraulik für weitere Verbraucher;
dabei läßt sich der Hydrospeicher 27 nach jedem Lenkvorgang
wieder aufladen. Außerdem begünstigt der hydraulische
Stellantrieb 10 den Einbau einer komplett geprüften
Vorderradlenkung direkt ins Kraftfahrzeug.
Die Fig. 2 zeigt einen zweiten hydraulischen Stellantrieb
50 in vereinfachter Darstellung, der sich von dem
Stellantrieb 10 nach Fig. 1 wie folgt unterscheidet, wobei
für gleiche Bauelemente gleiche Bezugszeichen verwendet
werden.
Der zweite Stellantrieb 50 unterscheidet sich vom ersten
Stellantrieb 10 vor allem dadurch, daß anstelle des
entsperrbaren Rückschlagventils 29 ein hydraulisch
ansteuerbares 3/2-Schaltventil 51 verwendet wird. Dieses
Schaltventil 51 ist als hermetisch dichtes Ventil
ausgebildet, welches den Hydrospeicher 27 in seiner
Ausgangsstellung 52 sicher absperrt. Die Steuerleitung 31,
die ebenfalls an das Schaltventil 51 herangeführt ist, wird
in dieser Ausgangsstellung 52 aufgesteuert, so daß eine
Verbindung zum P-Anschluß des Lenkventils 12 vorhanden ist.
Wenn beim Betätigen des Lenkventils 12 in dem Steueranschluß
35 ein Druck auftritt, so wird das Schaltventil 51 aus
seiner Ausgangsstellung 52 in eine Arbeitsstellung 53
verstellt, wobei die Steuerleitung 31 abgesperrt wird,
während der Abschnitt 33 der Druckleitung 24 mit dem
P-Anschluß des Lenkventils 12 verbunden wird. Bei dem
zweiten Stellantrieb 50 wird somit beim Betätigen des
Lenkventils 12 der Steuerölstrom über die Steuerleitung 31
unterbrochen. Ferner ist in die Druckleitung 24 stromabwärts
vom Schaltventil 51 eine Druckwaage 54 geschaltet, so daß
eine in an sich bekannter Weise lastdruckunabhängige
Steuerung des Volumenstroms von der Druckmittel-
Versorgungseinrichtung 13 zum Lenkventil 12 möglich ist. Zu
diesem Zweck wird die Druckwaage 54 über ein Wechselventil
55 mit dem jeweils maximalen Lastdruck stromabwärts vom
Lenkventil 12 und über einen Abschnitt der Steuerleitung 31
vom Druck stromaufwärts des Lenkventils 12 beaufschlagt, so
daß das wirksame Druckgefälle über das Lenkventil 12 stets
konstant gehalten wird. Ferner ist der Hydrospeicher 27
anstelle des aufwendigeren Druckbegrenzungsventils 34 durch
ein einfaches Druckventil 56 abgesichert, das als
kostengünstiges Rückschlagventil mit entsprechend
vorgespannter Feder ausgebildet werden kann und eine
Notdruckabsicherung darstellt, da die eigentliche
Druckabsicherung des Hydrospeichers 27 über die Strommessung
am Elektromotor 36 vorgenommen wird.
Die Wirkungsweise des zweiten Stellantriebs 50 entspricht
weitgehend derjenigen des ersten Stellantriebs 10 nach Fig.
1, wobei jedoch mit Hilfe der Druckwaage 54 eine
lastdruckunabhängige Steuerung des Volumenstroms zum
Lenkventil 12 und damit zum Lenkzylinder 11 möglich ist.
Ferner wird beim Lenkvorgang der Steuerölstrom über die
Steuerleitung 31 vom Schaltventils 1 unterbrochen. Die
Druckabsicherung des Hydrospeichers 27 geschieht mit
einfacheren Mitteln, indem mit dem Druckventil 56 eine
Notdruckabsicherung vorgenommen wird, während die
Hauptdruckabsicherung über die Strommessung durch den
Strommesser 41 erfolgt.
Die Fig. 3 zeigt einen dritten hydraulischen Stellantrieb
60 in vereinfachter Darstellung, der sich von dem
Stellantrieb 10 nach Fig. 1 wie folgt unterscheidet, wobei
für gleiche Bauelemente gleiche Bezugszeichen verwendet
werden.
Beim dritten Stellantrieb 60 ist in die zum Lenkventil 12
führende Druckleitung 24 im Bereich zwischen dem Sperrventil
29 und dem Lenkventil 12 ein Volumenstromregler 61
geschaltet, der aus einer Meßdrossel 62 und einer
zugeordneten Druckwaage 63 besteht. Ferner mündet die über
das Stomregelventil 32 geführte Steuerleitung 31
stromaufwärts vom Volumenstromregler 61 und stromabwärts vom
Sperrventil 29 in die Druckleitung 24. Mit dieser Anordnung
wird der zum Lenkventil 12 fließende Volumenstrom auf einen
konstanten Wert begrenzt, wobei beim Lenkvorgang der über
das Stromregelventil 32 fließende Steuerölstrom und der vom
Hydrospeicher 27 kommende Volumenstrom gemeinsam dieser
Begrenzung unterworfen sind. Der dritte Stellantrieb 60 mit
dem Volumenstromregler 61 hat ferner den Vorteil, daß das
bisherige Lenkverhalten mit dem Offenkreis-Lenkventil 12
erhalten bleibt, wonach ein Fahrer beim Lenken am Lenkrad 15
den zu überwindenden Lenkwiderstand fühlt, indem er eine zum
Lenkwiderstand proportionale Lenkkraft aufbringen muß.
Beispielsweise kann bei einem am Randstein geparkten
Fahrzeug dessen Fahrer den Widerstand des Randsteins bei
einer dagegen gerichteten Lenkbewegung am Lenkrad fühlen und
dementsprechend sich verhalten; demgegenüber läßt sich
dieses Lenkverhalten mit der lastdruckunabhängigen Steuerung
bei dem Stellantrieb 50 nach Fig. 2 nicht ereichen.
Selbstverständlich sind an den gezeigten Ausführungsformen
Änderungen möglich, ohne vom Gedanken der Erfindung
abzuweichen. So ist es besonders günstig, für den
verstellbaren Elektromotor 36 einen sog. EC-Elektromotor zu
verwenden, der zwischen einer maximalen und einer minimalen
Drehzahlstufe stufenlos verstellbar ist. Dabei kann das
elektronische Steuergerät 37 mit dem Strommesser 41 in dem
Elektromotor 36 integriert sein. Ferner kann die zweite
Stelleinrichtung 50 nach Fig. 2 auch so variiert werden,
daß die Druckwaage 54 vollständig entfällt und somit auf
eine Steuerung nach der LS-Technik verzichtet wird.
Weiterhin ist es möglich, anstelle der hermetisch
abdichtenden Sperrventile 29, 51 in Sitzventilausführung
jeweils ein kostengünstiges Schieberventil einzusetzen. Auch
ein solches Schieberventil in einer Ausführung als
druckgesteuertes 3/2-Ventil kann mit und ohne Druckwaage
verwendet werden. Bei der Verwendung eines Schieberventils
für die Sperrfunktion ist es jedoch zweckmäßig, wenn in
bestimmten Zeitintervallen der hydraulische Druck im
Hydrospeicher 27 gemessen wird und davon abhängig bei Bedarf
die Drehzahl am verstellbaren Elektromotor 36 erhöht wird,
um somit einen stets gefüllten Hydrospeicher 27 für die
Lenkeinrichtung bereitzustellen.
Claims (16)
1. Hydraulischer Stellantrieb für die Achslenkung eines
Kraftfahrzeuges, bei dem ein Lenkzylinder über ein
Lenkventil mit Druckmittel von einer
Druckmittel-Versorgungseinrichtung beaufschlagbar ist,
welche eine von einem Elektromotor angetriebene Pumpe
aufweist, die über ein Rückschlagventil einen Speicher
aufladen kann, der durch ein ansteuerbares Sperrventil vom
Lenkventil hydraulisch getrennt ist, wobei das
Ansteuersignal für das Sperrventil abhängig von einer
Betätigung der Lenkeinrichtung ist, und mit einer
Einrichtung zur Steuerung des Elektromotors in Abhängigkeit
vom Druck im Speicherkreis, dadurch gekennzeichnet, daß das
Lenkventil (12) als Offenkreis-Ventil ausgebildet ist und
aus der Druckmittel-Versorgungseinrichtung (13) über ein
Stromregelventil (32) ein Steuerölstrom abgezweigt wird, der
über eine Steuerleitung (31) zum Lenkventil (12) geführt
wird und daß die Einrichtung (37, 41) zur Steuerung des
Elektromotors (36) den zum Elektromotor (36) fließenden
Strom mißt und diese zum Druck im Speicherkreis (27)
proportionalen Signale zum Steuern des Elektromotors (36)
verwendet.
2. Hydraulischer Stellantrieb nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einrichtung zur Steuerung der
Drehzahl des Elektromotors (36) ein elektronisches
Steuergerät (37) und einen Strommesser (41) aufweist, der
zur Größe des zum Elektromotor (36) fließenden Stroms
proportionale Signale an das Steuergerät (37) gibt.
3. Hydraulischer Stellantrieb nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der verstellbare Elektromotor
(36) für mindestens zwei unterschiedliche Drehzahlstufen,
insbesondere als drehzahlgesteuerter E-Motor, ausgebildet
ist.
4. Hydraulischer Stellantrieb nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Elektromotor (36) zum Einschalten
seiner oberen Drehzahlstufe von einem Schalter, insbesondere
dem Anlaßschalter (38) einer Brennkraftmaschine, ansteuerbar
ist, der insbesondere mit dem elektronischen Steuergerät
(37) in Wirkverbindung steht.
5. Hydraulischer Stellantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß das elektronische Steuergerät
(37) Eingänge (41) aufweist, an denen unterschiedliche Werte
für die Stromgrößen bzw. die Druckhöhen einstellbar sind.
6. Hydraulischer Stellantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß die den Steuerölstrom
abzweigende Steuerleitung (31) stromaufwärts von dem den
Speicher (27) absichernden Rückschlagventil (26) an die
Druckseite (24) der Pumpe (22) angeschlossen und über ein
Stromregelventil (32) geführt ist.
7. Hydraulischer Stellantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß das Stromregelventil als
2-Wege-Ventil (32) ausgebildet und in die Steuerleitung (31)
geschaltet ist.
8. Hydraulischer Stellantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß das Lenkventil (12) in seiner
offenen Neutralstellung (16) eine in den Steuerölstrom
geschaltete Drosselstelle aufweist.
9. Hydraulischer Stellantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß in die zum Lenkventil (12)
führende Druckleitung (24) eine zugeordnete Druckwaage (54)
für eine lastdruckunabhängige Steuerung geschaltet ist.
10. Hydraulischer Stellantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrventil als
hydraulisch entsperrbares Rückschlagventil (29) ausgebildet
ist.
11. Hydraulischer Stellantrieb nach einem der Ansprüche 1
bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrventil als
druckabhängig gesteuertes Schaltventil (51) mit 3/2-Funktion
ausgebildet ist, an das die Steuerleitung (31) ebenfalls
angeschlossen ist.
12. Hydraulischer Stellantrieb nach einem der Ansprüche 1
bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpe eine
Konstantpumpe (22) ist.
13. Hydraulischer Stellantrieb nach einem der Ansprüche 1
bis 12, gekennzeichnet durch seine Verwendung für die
Vorderradlenkung, inbesondere in einem PKW.
14. Hydraulischer Stellantrieb nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, daß das die Sperrfunktion
übernehmende Ventil als Schieberventil ausgebildet ist und
daß insbesondere der Strommesser (41) in bestimmten
Zeitintervallen über die Stromaufnahme des Elektromotors
(36) den Druck im Hydrospeicherkreis (27) mißt und davon
abhängig das Steuergerät (37) einen Ladevorgang des
Hydrospeichers (27) steuert.
15. Hydraulischer Stellantrieb nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 8, 10, 12, 13, dadurch gekennzeichnet, daß
in die zum Lenkventil (12) führende Druckleitung (24) im
Bereich zwischen dem Sperrventil (29) und dem Lenkventil
(12) ein Volumenstromregler (61) geschaltet ist, der
insbesondere aus Meßdrossel (62) und zugeordneter Druckwaage
(63) besteht.
16. Hydraulischer Stellantrieb nach Anspruch 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die über das Stromregelventil (32)
gerührte Steuerleitung (31) stromaufwärts vom
Volumenstromregler (61) und stromabwärts vom Sperrventil
(29) in die Druckleitung (24) geführt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4435148A DE4435148A1 (de) | 1994-07-19 | 1994-09-30 | Hydraulischer Stellantrieb für die Achselenkung eines Kraftfahrzeuges |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4425454 | 1994-07-19 | ||
DE4435148A DE4435148A1 (de) | 1994-07-19 | 1994-09-30 | Hydraulischer Stellantrieb für die Achselenkung eines Kraftfahrzeuges |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4435148A1 true DE4435148A1 (de) | 1996-01-25 |
Family
ID=6523538
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4435148A Withdrawn DE4435148A1 (de) | 1994-07-19 | 1994-09-30 | Hydraulischer Stellantrieb für die Achselenkung eines Kraftfahrzeuges |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4435148A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2767299A1 (fr) * | 1997-08-16 | 1999-02-19 | Trw Fahrwerksyst Gmbh & Co | Procede et mecanisme de commande du flux volumique d'un systeme hydraulique de direction assistee de vehicules automobiles |
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-
1994
- 1994-09-30 DE DE4435148A patent/DE4435148A1/de not_active Withdrawn
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8120 | Willingness to grant licences paragraph 23 | ||
8125 | Change of the main classification |
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