DE4434654C2 - Verfahren zur Beeinflussung zyklisch ablaufender Prozesse - Google Patents
Verfahren zur Beeinflussung zyklisch ablaufender ProzesseInfo
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- DE4434654C2 DE4434654C2 DE4434654A DE4434654A DE4434654C2 DE 4434654 C2 DE4434654 C2 DE 4434654C2 DE 4434654 A DE4434654 A DE 4434654A DE 4434654 A DE4434654 A DE 4434654A DE 4434654 C2 DE4434654 C2 DE 4434654C2
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beeinflussung zyklisch
ablaufender Prozesse nach Anspruch 1. Unter
Prozeßkurvenverläufen im Sinne der Ansprüche sind nicht nur die
unmittelbar sich ergebenden Kurvenverläufe wie z. B. Druck-Zeit-,
Druck-Weg- oder Temperatur-Zeitverläufe zu verstehen, sondern auch
die daraus berechenbaren Prozeßkurvenverläufe wie z. B. Ableitungen,
Integrale und dergleichen.
Das Verfahren kann bevorzugt in der kunststoffverarbeitenden und
metallverarbeitenden Industrie eingesetzt werden, beispielsweise in
Verbindung mit Kunststoff-Spritzgießmaschinen, Blasformmaschinen,
Druckgußmaschinen, Aluminiumdruckgußmaschinen, jedoch auch in
Verbindung mit Pressen oder Schweißapparaten, sofern dabei zyklisch
ablaufende Prozesse vorgenommen werden.
Ein derartiges Verfahren ist bekannt aus W. Michaeli,
u. a. "Qualitätsüberwachung beim Spritzgießen von Recyclat" in:
PLASTVERARBEITER, 1993, Nr. 10, Seiten 96-102. Bei diesem Verfahren
wird angepaßt an die jeweilige Problemstellung ein Bemusterungsplan
festgelegt, bei dem systematisch Maschineneinstellgrößen beim
Einrichten der Maschine als auch Rohstoffeigenschaften wie der
Regranulatanteil variiert werden. Während dieser Bemusterung werden
einerseits die Prozeßkurvenverläufe der an der Maschine
ermittelbaren Prozeßparameter aufgezeichnet. Die während dieser
Bemusterung hergestellten Produkte werden zudem hinsichtlich ihrer
charakteristischen Eigenschaften untersucht. Im Anschluß daran
werden die Prozeßkurvenverläufe in einzelne Prozeßphasen zerglie
dert. Innerhalb der einzelnen Prozeßphasen werden nach mathematisch
analytischen Verfahren Prozeßkennzahlen gebildet. Prozeßkennzahlen
sind diskrete Zahlenwerte, die den jeweiligen Prozeßkurvenverlauf
innerhalb der einzelnen Prozeßphasen charakterisieren (Korrela
tionskoeffizient, Extrema, Integrale, Mittelwerte, usw.). Somit
können die jeweiligen Prozeßkennzahlen mit den dazugehörigen
Qualitätsmerkmalen in mathematisch-statistischer Form korreliert
werden. Die damit ermittelte Funktion
QM = f (PKZ)
(charakteristische Eigenschaften = Funktion der Prozeßkennzahlen)
erlaubt während der folgenden Produktion eine Vorhersage der
charakteristischen Eigenschaften des gefertigten Produkts, so daß in
Abhängigkeit davon beispielsweise eine Weiche zum Aussondern von
Schlechtteilen gesteuert werden kann. Eine Optimierung der Ergeb
nisse, gegebenenfalls unter Berücksichtigung auch nichtlinearer
Abhängigkeiten zwischen verschiedenen charakteristischen Eigenschaf
ten wird nicht durchgeführt.
Aus der DE-A 35 05 554 ist ein Verfahren zur Untersuchung von
Druckverläufen bekannt, um selbsttätig Änderungen im Druckverlauf
festzustellen, die bei Überschreiten bestimmter Schwellwerte ein
Signal für eine Veränderung der Umschaltzeitpunkte z. B. zwischen
Einspritzphase und Nachdruckphase für den folgenden Zyklus geben.
Eine Verbindung zu den charakteristischen Eigenschaften des fertigen
Produkts wird jedoch nicht hergestellt. Da nur eine Stellgröße
benutzt wird, können nicht beliebige Eigenschaften zielgerichtet
beeinflußt werden.
Zur Beschleunigung der Einrichtung einer Maschine, auf der zyklische
Prozesse ablaufen, werden in der DE-A 40 02 398 verschiedene Tempe
raturen im Bereich der Maschine mit einer Temperatur eines her
gestellten Teils in Beziehung gesetzt, wobei die Temperatur des
Teils wiederum mit bestimmten Eigenschaften des Teils in Verbindung
steht. Wenngleich dadurch das Einrichten der Maschine beschleunigt
werden kann, ist immer noch der Einsatz eines Expertenwissens
erforderlich, damit tatsächlich die Temperatur des Teils bestimmten
charakteristischen Eigenschaften entspricht. Somit werden keine
analytischen Zusammenhänge von Prozeßgrößen und Eigenschaften
hergestellt.
Aus der DE-A 35 38 516 ist ferner ein Gewichtsregler bekannt, bei
dem das nach dem Spritzgußprozeß ermittelte Istgewicht von Spritz
gießteilen verglichen mit einem Sollgewicht als Regelgröße für den
Nachdruck in der Nachdruckphase der Spritzgießmaschine gewählt wird.
Es findet keine Optimierung statt.
Aus der EP-B 455 820 ist ferner ein Verfahren bekannt, bei dem
aufgrund eines abgespeicherten Expertenwissens beim Auftreten von
Fehlteilen Gegenmaßnahmen in die Wege geleitet werden. Bei den
Gegenmaßnahmen handelt es sich allerdings um die abgespeicherten
empirischen Erfahrungen eines Experten, so daß eine teilspezifische
Veränderung in Abhängigkeit der tatsächlich auftretenden Bedingungen
nicht möglich ist.
In W. Michaeli, u. a. "Qualitätsgesichertes Spritzgießen" in
Kunststoffe 82 (1992) 12, S. 1167-1171 wird eine Regelung des
Qualitätsmerkmals "Glanz" auf der Grundlage Glanz = f(Einspritz
geschwindigkeit, Wandtemperatur) beschrieben. Hier wird nur eine
Zielgröße/ein Qualitätsmerkmal in Abhängigkeit von zwei
Prozeßkennzahlen geregelt. Ein Qualitätsvektor kann nicht in
Abhängigkeit einer Kennzahlenmatrix beschrieben oder geregelt
werden, da die gleichzeitige Regelung mehrerer Qualitätsmerkmale
eine Lösung des Problems der linearen Abhängigkeit einzelner
Qualitätsmerkmale untereinander erfordert. Eine Optimierung erfolgt
nicht.
In der DE-A 35 45 360 wird eine an der Spritzdüse ermittelte Druck-
Zeit-Kennlinie als für die Qualität maßgebend bestimmt, so daß bei
einem Verlassen dieser Kennlinie beurteilt werden kann, daß jetzt
ein Schlechtteil entsteht. Auf die komplexen Zusammenhänge zwischen
verschiedenen Maschineneinstellgrößen wird nicht eingegangen.
Nach der DE-A 40 25 221 wird durch Simmulationsmethoden ein opti
maler Arbeitspunkt iterativ bestimmt. Auf die Zusammenhänge zwischen
Maschineneinstellgrößen, Prozeßkennzahlen und charakteristischen
Eigenschaften wird nicht eingegangen, statt dessen wird ein Experten
system zur Verfügung gestellt, das üblicherweise eine Optimierung
des Arbeitspunktes durchführt, wie sie von einem erfahrenen Ein
steller empirisch vorgenommen würde.
In der EP-A 457 230 werden Prozeßparameter für einzelne Zyklusab
schnitte bestimmt. Eine Korrelation zwischen den einzelnen Para
metern wird jedoch nicht vorgenommen.
In der US-A 5,246,644 wird zunächst ein Arbeitsraum zweidimensional
mit den Parametern Druck und Temperatur abgefahren. Mit den
ermittelten Ergebnissen wird aufgrund einer Verlustgewichtung
ermittelt, welcher Faktor maßgeblich die Qualität beeinflußt und man
versucht dann, diesen einen Faktor zu optimieren. Auf die komplexen
Zusammenhänge zwischen verschiedenen Maschineneinstellgrößen wird
nicht eingegangen.
In der US-A 5,225,122 erfolgt eine Nachführung des Arbeitspunktes
innerhalb eines vorgegebenen Expertenwissens. Eine selbständige
Qualitätsoptimierung unter Berücksichtigung der komplexen Zusammen
hänge erfolgt hierbei nicht.
Allen vorausgegangenen Verfahren ist gemeinsam, daß keine Optimie
rung in Abhängigkeit beliebiger vorgegebener charakteristischer
Eigenschaften des Teiles möglich ist. Es erfolgt allenfalls eine
Regelung einzelner Prozeßgrößen oder Eigenschaften unabhängig von
anderen Werten, ohne Rücksicht auf die komplexen Zusammenhänge
zwischen einzelnen Verfahrensparametern und Eigenschaften der
gefertigten Teile.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden
Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten
Gattung unter Berücksichtigung der komplexen Zusammenhänge zwischen
einzelnen Verfahrensparametern und der Eigenschaften der herzustel
lenden Teile zu optimieren.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des
Anspruches 1 gelöst.
Dadurch, daß nun der Zusammenhang zwischen charakteristischen
Eigenschaften und/oder Rohstoffeigenschaften und Maschineneinstell
größen über zwischengeschaltete Prozeßkennzahlen gebildet werden
kann, können in jeder Hinsicht optimale Prozeßabläufe realisiert
werden. Die Optimierung richtet sich dabei auf charakteristische
Eigenschaften, wobei unter dem Begriff charakteristische Eigenschaf
ten zunächst Eigenschaften der gefertigten Teile, also beliebige,
attributive (z. B. Brenner) oder variable (z. B. Maße, Gewicht) Eigen
schaften zu verstehen sind. Hierher gehört aber auch eine
Minimierung der Ausschußrate, die durch charakteristische Eigen
schaften der Produkte beeinflußt wird. Zu den charakteristischen
Eigenschaften der gefertigten Produkte gehören aber auch
wirtschaftliche Gesichtspunkte, wie ein stabiler Ablauf des Ferti
gungsprozesses oder eine Minimierung der Zykluszeit unter Aufrecht
erhaltung bestimmter Randbedingungen der Prozesse. Ebenso haben die
Rohstoffeigenschaften Einfluß auf die charakteristischen Eigenschaf
ten, so daß z. B. beim Einsatz des Verfahrens an einer Kunststoff-
Spritzgießmaschine der Regranulatanteil von recycletem Kunststoff
material für die Eigenschaften des Endproduktes maßgeblich sein
kann. Die mittelbare Beziehung zwischen Maschineneinstellgrößen und
charakteristischen Eigenschaften über die Prozeßkennzahlen kann
dabei im Rahmen des Verfahrens ermittelt werden oder in Kenntnis
dieser Beziehung, beispielsweise durch vorausgegangene Herstellungs
abläufe vorgegeben werden, gemäß Anspruch 2. Aufgrund des Ergeb
nisses kann dann ein optimaler Arbeitspunkt für den Betrieb der
Maschine ermittelt werden.
Falls der optimale Arbeitspunkt nicht bestimmbar ist, so wird
verfahrensgemäß nach Anspruch 3 versucht, einen fast-optimalen
Arbeitspunkt zu ermitteln, der trotz eventuell zwischen einzelnen
charakteristischen Eigenschaften bestehenden linearen oder
nichtlinearen Abhängigkeiten ein Betreiben der Maschine unter
Einhaltung vorgegebener Toleranzen aller vorgegebenen
charakteristischen Eigenschaften ermöglicht. Hierbei handelt es sich
um eine Kompromißlösung, die aufgrund bekannter Varianz- und
Regressionsanalysen oder ähnlicher Analysen ermittelt ist.
Kann auch ein fast optimaler Arbeitspunkt nicht ermittelt werden, so
ermittelt das Verfahren Systemänderungen, die gegebenenfalls über
eine angeschlossene Steuerung unmittelbar ausgeführt werden oder
über die Steuerung dem Anwender zur Veränderung vorgeschlagen werden
(Anspruch 4).
Sind die Beziehungen zwischen Maschineneinstellgrößen und charakte
ristischen Eigenschaften bekannt, so kann auch gemäß Anspruch 7
zyklussynchron die erreichte charakteristische Eigenschaft ermittelt
werden und gegebenenfalls sogar von Zyklus zu Zyklus ein neuer
optimaler Arbeitspunkt für den Betrieb der Maschine vorgegeben
werden.
Um den Bedienungskomfort zu erhöhen, läßt sich der Kreis schließlich
dadurch schließen, daß nach Anspruch 8 eine selbsttätige Rückführung
der Maschineneinstellgrößen erfolgt, so daß je nach dem ermittelten
optimalen Arbeitspunkt eine automatische Einstellung der
Maschineneinstellgrößen unmittelbar von der Maschine vorgenommen
wird.
Nach Anspruch 9 ermittelt die Vorrichtung selbst die Prozeß
phasen durch Betrachtung sämtlicher während der Produktion als auch
während der Testphase ermittelten Signale und bestimmt in Abhängig
keit davon für einzelne Prozeßphasen Kennzahlen, die für diesen
Prozeß kennzeichnend sind. Diese Kennzahlen werden in Korrelation
mit den charakteristischen Eigenschaften gesetzt und ergeben
bestimmte Beziehungen zwischen einer Mehrzahl von charakteristischen
Eigenschaften und einer Mehrzahl von Prozeßparametern. In der
Regelung selbst wird beim Auftreten eines Differenzwertes in
wenigstens einer charakteristischen Eigenschaft anhand der
Prozeßkennzahl(en) die Maschineneinstellgröße ausgewählt, die am
nachhaltigsten Einfluß zur Verringerung des Differenzwertes hat,
ohne dabei einen negativen Einfluß auf andere Verfahrensparameter
auszuüben.
Weitere Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 Ein Blockdiagramm mit der teilweisen Darstellung
einer Spritzgießmaschine, an der das erfindungsgemäße
Verfahren ausgeführt wird,
Fig. 2 ein Flußdiagramm, das den durchgeführten Verfahrens
ablauf verdeutlicht.
Das Verfahren und die Vorrichtung wird im folgenden anhand einer
Spritzgießmaschine, vorzugsweise einer Spritzgießmaschine zur
Verarbeitung von plastischen Massen, wie Kunststoffen oder Pulver
massen erläutert. Das Verfahren läßt sich jedoch wie eingangs
bereits erläutert auch problemlos in anderen Bereichen einsetzen, in
denen zyklisch ablaufende Prozesse zur Herstellung (Urformung) oder
Bearbeitung (Umformung) von Produkten eingesetzt werden.
Das Verfahren gliedert sich gemäß Fig. 2 in eine Testphase T und
eine Produktionsphase P. In der Testphase wird zunächst, wie auch in
dem Aufsatz "Qualitätsüberwachung beim Spritzgießen von Recyclat"
beschrieben, eine Bemusterung ggf. auch systematisch nach einem
Bemusterungsplan durchgeführt. Dabei werden z. B. neun bis zehn
verschiedene Maschineneinstellungen vorgenommen, bei denen die
wesentlichen Maschineneinstellgrößen MG oder Parameter variiert
werden (Schritt S1). Ergänzend können auch Rohstoffeigenschaften RE
wie z. B. der Regranulatanteil variiert werden, um den Einfluß der
Rohstoffe auf die charakteristischen Eigenschaften zu erfassen. Bei
jeder Maschineneinstellung werden Formteile entnommen und mittels
konventioneller Methoden, auf die hier nicht näher einzugehen ist,
zur Bestimmung ihrer charakteristischen Eigenschaften untersucht
(Schritt S2). Die Bemusterung kann jedoch auch während der
Produktion durch Betrachtung einzelner gefertigter Teile erfolgen.
Charakteristische Eigenschaften sind beliebige, attributive (z. B.
Brenner) oder variable (z. B. Maße, Gewicht) Eigenschaften.
Charakteristische Eigenschaften können aber auch die
Prozeßstabilität, die Zykluszeit, die Ausschußrate oder die Kosten
sein. Zudem werden während dieser Prozesse mit den in der Maschine
vorhandenen Sensormitteln 11, 12 sowohl die Maschineneinstellgrößen
als auch Prozeßparameter wie z. B. Werkzeuginnendruck,
Werkzeugtemperatur, Temperatur des Verarbeitungsmaterial s, Einspritzgeschwindigkeit und dergleichen kontinuierlich erfaßt und als Prozeßkurvenverläufe vorzugsweise über die Zykluszeit gespeichert (Schritt S3). Diese Prozeßkurvenverläufe sind eine Funktion der Maschineneinstellgrößen, jedoch läßt sich hieraus noch kein Rückschluß bilden, welche Maschineneinstellgröße verändert werden muß, um den Prozeßkurvenverlauf in eine bestimmte Richtung zu verändern, geschweige denn ist es möglich, Voraussagen zu treffen, welche Maschineneinstellgröße geändert werden muß, um eine bestimmte charakteristische Eigenschaft QM zu erzielen.
Werkzeugtemperatur, Temperatur des Verarbeitungsmaterial s, Einspritzgeschwindigkeit und dergleichen kontinuierlich erfaßt und als Prozeßkurvenverläufe vorzugsweise über die Zykluszeit gespeichert (Schritt S3). Diese Prozeßkurvenverläufe sind eine Funktion der Maschineneinstellgrößen, jedoch läßt sich hieraus noch kein Rückschluß bilden, welche Maschineneinstellgröße verändert werden muß, um den Prozeßkurvenverlauf in eine bestimmte Richtung zu verändern, geschweige denn ist es möglich, Voraussagen zu treffen, welche Maschineneinstellgröße geändert werden muß, um eine bestimmte charakteristische Eigenschaft QM zu erzielen.
Aus diesem Grund werden die in Schritt S3 erfaßten Prozeßkurvenver
läufe PKV in mehrere sich in Abhängigkeit der Prozeßkurvenverläufe
ergebende, variable Prozeßphasen PPH zergliedert, so daß sie
abschnittsweise beschrieben werden können (Schritt S4). Dabei kann
es jedoch für manche Prozeßkurvenverläufe wie z. B. häufig
Temperaturverläufe durchaus auch nicht nötig sein, diese in
Prozeßphasen zu zergliedern, da sie z. B. weitgehend linear sind.
Hier wird dann der gesamte Prozeßkurvenverlauf als eine Prozeßphase
angesehen. Das Beschreiben dieser Prozeßphasen erfolgt durch
Prozeßkennzahlen PKZ, die aufgrund bekannter Varianz- und
Regressionsanalysen oder ähnlicher Analysen ermittelt sind (Schritt
S5). Die Beschreibung und Bestimmung der charakteristischen
Eigenschaften der Prozeßkurvenverläufe PKV innerhalb einzelner
Prozeßphasen PPH erfolgt durch diskrete Einzelwerte
(Prozeßkennzahlen PKZ), die im wesentlichen nach den Regeln der
Differentialrechnung gebildet werden (absolute und lokale Extrema,
Wendepunkte, Integrale, Mittelwerte, . . .). Die Prozeßkennzahlen
können nun mit einzelnen charakteristischen Eigenschaften (QMi =
f(PKZi)) und mit Maschineneinstellgrößen (PKZi = f(MGi)) in
Beziehung gesetzt werden (Schritt S6), so daß eine Beziehung
zwischen charakteristischer Eigenschaft(en) und Maschineneinstell
größe(n) (QMi = f(MGi)) entsteht. Sind die Beziehungen zwischen
Maschineneinstellgrößen und charakteristischen Eigenschaften,
beispielsweise in Form bereits früher ermittelter Prozeßkennzahlen
oder aufgrund empirisch ermittelter Beziehungen bekannt, so können
diese Beziehungen selbstverständlich auch vorgegeben werden. Diese
Beziehungen können dann in einer Speichereinheit 16 gespeichert
werden. Damit ist die Testphase T abgeschlossen.
An dieser Stelle werden nun bestimmte charakteristische Eigenschaf
ten wie Maßgenauigkeit, Gewicht, Prozeßstabilität, Zykluszeit oder
dergleichen eingegeben als vorgegebene charakteristische Eigenschaft
QMSoll (Schritt S10). Anhand der zuvor bestimmten Beziehung zwischen
Prozeßkennzahl und charakteristischer Eigenschaft kann nun in
Abhängigkeit der vorgegebenen charakteristischen Eigenschaft ein
optimaler Arbeitspunkt unter Einhaltung der vorgegebenen charakte
ristischen Eigenschaft QMSoll ermittelt werden (Schritt S12).
Gleichzeitig werden in Schritt S11 die Toleranzen dQMzul für die
charakteristische Eigenschaften vorgegeben. Kann ein optimaler
Arbeitspunkt nun nicht erreicht werden, weil z. B. aufgrund linearer
oder nichtlinearer Abhängigkeiten zwischen verschiedenen charakte
ristischen Eigenschaften die Veränderung zur Erzielung eines
Optimums gleichzeitig eine Verschlechterung anderer Eigenschaften
nach sich zieht (Schritt S13), so versucht ein Optimierer 19
aufgrund der Beziehung zwischen charakteristischen Eigenschaften,
Prozeßkennzahlen und Maschineneinstellgrößen als Kompromißlösung ein
Sub-Optimum zu erzielen (Schritt S14). Der Optimierer versucht also,
einen fast-optimalen Arbeitspunkt APsub unter Einhaltung der
Toleranzen dQMzul aller vorgegebenen charakteristischen
Eigenschaften QMSoll zu ermitteln. Sofern sich dieser fast-optimale
Arbeitspunkt ermitteln läßt, können die verschiedenen Einstellgrößen
entsprechend eingestellt werden (Schritt S15).
Läßt sich aber dieser Arbeitspunkt nicht ermitteln, so werden
aufgrund der bekannten Beziehung Systemänderungen ermittelt,
Änderungen vorgenommen oder vorgeschlagen, so daß ein Arbeitspunkt
AP unter Einhaltung der Toleranzen aller vorgegebenen charakteristi
schen Eigenschaften erzielbar ist (Schritt S16).
Falls erwünscht, können in Schritt S10 auch Maschineneinstellgrößen
MGSoll oder weitere Maschineneinstellgrößen MG vorgegeben werden,
die aufgrund der bekannten Beziehung und der Berücksichtigung der
Toleranzen dQMzul zu optimieren sind. Ebenso können in Schritt S11
Grenzwerte dMGzul für Maschineneinstellgrößen MG oder zulässige
Abweichungen dPKZzul vorgegeben werden, damit unter Berücksichtigung
mehrfacher Abhängigkeiten ein Optimum zum Betrieb der Maschine
ermittelt wird.
Das gesamte Verfahren läßt sich nicht nur im Vorfeld zur Ermittlung
eines optimalen Arbeitspunktes einsetzen, sondern kann auch in der
laufenden Produktion erfolgreich eingesetzt werden. Dazu erfolgt
vorzugsweise zyklussynchron eine den Schritten S3, S4, S5
entsprechende Auswertung, d. h. es werden ebenfalls Serienprozeß
kurvenverläufe SPKV kontinuierlich erfaßt (Schritt S7), diese
Prozeßkurvenverläufe werden zyklussynchron in Serienprozeßphasen
SPPH zergliedert (Schritt S8) und es werden daraus für die
Produktion Serienprozeßkennzahlen SPKZ ermittelt, die die
Serienprozeßkurvenverläufe kennzeichnen und mit bestimmten
charakteristischen Eigenschaften in Beziehung stehen (Schritt S9).
Hieraus läßt sich dann in bekannter Weise die sich ergebende(n)
berechenbare charakteristische Eigenschaft(en) SQMber zyklussynchron
ermitteln (Schritt S17). Hiermit läßt sich gegebenenfalls für jeden
Zyklus neu ein neuer optimaler Arbeitspunkt APn feststellen (Schritt
S18), so daß eine Einstellung der Maschineneinstellgrößen MG für
jeden Zyklus neu erfolgen kann. Will man diesen Ablauf weiter
automatisieren, so kann die Einstellung der Maschineneinstellgrößen
MG selbsttätig erfolgen, um die Arbeits-punkte APopt, APsub, AP, APn
zu erzielen (Schritt S 19).
Darüber hinaus läßt sich aufgrund der in Schritt S6 bestimmten
Funktion
QMi = f (PKZ)i oder QM = b PKZ
QMi = f (PKZ)i oder QM = b PKZ
feststellen, welche Prozeßkennzahl PKZi den größten Einfluß besitzt.
Ausgewählt wird somit die Teilmenge aller gebildeten
Prozeßkennzahlen PKZ und aller Maschineneinstellgrößen, die die
jeweiligen Eigenschaften signifikant beeinflussen.
Da einzelne charakteristische Eigenschaften QMi nicht immer linear
unabhängig voneinander sind, können nicht immer Maschineneinstell
größen geändert werden, ohne zugleich andere charakteristische
Eigenschaft(en) zu beeinflussen. In diesem Fall wird vor einer
Änderung überprüft, ob alle charakteristischen Eigenschaften QMi
innerhalb vorgegebener Spezifikationen oder Bandbreiten liegen.
Hierzu wurden vorab in Schritt S11 entsprechende Werte eingegeben
oder ermittelt. Mittels einer Optimierrechnung wird ein neuer
Arbeitspunkt errechnet, der einer bestimmten Einstellung der
Maschineneinstellgrößen entspricht, und die dazu notwendige Änderung
der Maschineneinstellgrößen an die Maschine übertragen. Steht aber
die Prozeßkennzahl fest, kann daraus auf die maßgebliche(n)
Maschineneinstellgröße(n) MG geschlossen werden.
Somit wird die Optimierung erst während der Produktion festgelegt,
wobei aufgrund unterschiedlichster Anforderungen an das Produkt in
der Regel mehrere Stellgrößen auftreten.
In Versuchen hat sich auch gezeigt, daß das Zergliedern der
Prozeßkurvenverläufe sowohl in der Testphase T als auch in der
Produktionsphase P am geeignetsten numerisch erfolgt, indem eine
Signalanalyse durchgeführt wird. Anhand der vorhandenen Analog
signale für die ständige Erfassung der Verfahrensparameter und/oder
anhand der Digitalsignale, die für das Ein- und Ausschalten
bestimmter Teile der Maschine gegeben werden, lassen sich
verfahrensspezifisch verschiedene Prozeßphasen PPH definieren und
für jeden Produktionszyklus berechnen. Innerhalb dieser Prozeßphasen
werden dann die Prozeßkennzahlen definiert und ebenfalls berechnet,
die wie bereits oben ausgeführt eine Korrelation zu den
charakteristischen Eigenschaften QM erlauben.
Als wesentliche Prozeßkennzahlen haben sich u. a. die aus den
folgenden Prozeßkurvenverläufen ermittelten herausgestellt, die
zunächst einen Prozeßkennzahlen-Vektor darstellen, der anschließend
dann wie oben bereits erläutert ausgewertet werden muß:
- - Maximale und/oder mittlere Druckanstiegsgeschwindigkeit im Werkzeug während der Einspritzphase,
- - maximale und/oder mittlere Druckanstiegsgeschwindigkeit im Werkzeug während der Kompressionsphase,
- - maximale und/oder mittlere Druckabfallgeschwindigkeit im Werk zeug während der Nachdruckphase,
- - Werkzeuginnendruckintegral in der Nachdruckphase,
- - Maximum des Werkzeuginnendrucks in der Nachdruckphase,
- - mittlere Wandtemperatur in der Bildungsphase,
- - mittlere Massetemperatur in der Bildungsphase.
Zur Verdeutlichung der einzelnen Phasen sei an dieser Stelle
zunächst beispielhaft ein Zyklus während der Formteilherstellung auf
einer Spritzgießmaschine beschrieben. Bei einem derartigen Zyklus
wird kontinuierlich der Spritzgießeinheit 30 einer Spritzgießma
schine Material zugeführt, das über Einspritzmittel 31 während einer
Einspritzphase zunächst in einen Formhohlraum 32 eingespritzt wird.
Gegen Ende des Einspritzens, wenn der Formhohlraum nahezu gefüllt
ist, wird der Formhohlraum zunächst noch weiter durch Axialbewegung
des Einspritzmittels während einer Kompressionsphase unter Druck
gesetzt. Ab einem gewissen Punkt ist dann eine weitere Bewegung des
Einspritzmittels 31 nicht mehr möglich und üblicherweise schaltet
die Steuerung der Spritzgießmaschine dann auf eine Druckregelung um,
die den Nachdruck während einer Nachdruckphase regelt, die für den
Erhalt formbeständiger Spritzteile erforderlich ist. In dieser Zeit
erstarrt das Spritzgießteil und bildet sich anschließend während der
Bildungsphase zum fertigen Formteil.
Die Prozeßkennzahlen PKZ, SPKZ des obigen Prozeßkennzahlen-Vektors
werden innerhalb folgender Prozeßbereiche gebildet:
Einspritzphase:
Start durch Maschinen-Digitalsignal: "Start Einspritzen"
Ende durch Maschinen-Digitalsignal: "Umschalten auf Nachdruck"
oder:
Start durch Schwellwert-Analogsignal "Werkzeuginnendruck auf z. B. 5 bar"
Ende durch errechnetes Signal: "Maximum Beschleunigung Werk zeuginnendruck"
Kompressionsphase:
Start durch Maschinen-Digitalsignal: "Umschalten auf Nachdruck"
Ende durch errechnetes Signal: "Minimum Beschleunigung Werk zeuginnendruck"
oder:
Start durch errechnetes Signal: "Maximum Beschleunigung Werk zeuginnendruck"
Ende durch errechnetes Signal: "Minimum Beschleunigung Werk zeuginnendruck"
Nachdruckphase:
Start durch Maschinen-Digitalsignal: "Umschalten auf Nachdruck"
Ende durch Maschinen-Digitalsignal: "Ende Nachdruck"
oder:
Start durch errechnetes Signal: "Minimum Beschleunigung Werk zeuginnendruck"
Ende durch Maschinen-Digitalsignal: "Ende Nachdruck"
Bildungsphase:
Start durch Maschinen-Digitalsignal: "Start Einspritzen"
Ende durch Maschinen-Digitalsignal: "Ende Nachdruck".
Einspritzphase:
Start durch Maschinen-Digitalsignal: "Start Einspritzen"
Ende durch Maschinen-Digitalsignal: "Umschalten auf Nachdruck"
oder:
Start durch Schwellwert-Analogsignal "Werkzeuginnendruck auf z. B. 5 bar"
Ende durch errechnetes Signal: "Maximum Beschleunigung Werk zeuginnendruck"
Kompressionsphase:
Start durch Maschinen-Digitalsignal: "Umschalten auf Nachdruck"
Ende durch errechnetes Signal: "Minimum Beschleunigung Werk zeuginnendruck"
oder:
Start durch errechnetes Signal: "Maximum Beschleunigung Werk zeuginnendruck"
Ende durch errechnetes Signal: "Minimum Beschleunigung Werk zeuginnendruck"
Nachdruckphase:
Start durch Maschinen-Digitalsignal: "Umschalten auf Nachdruck"
Ende durch Maschinen-Digitalsignal: "Ende Nachdruck"
oder:
Start durch errechnetes Signal: "Minimum Beschleunigung Werk zeuginnendruck"
Ende durch Maschinen-Digitalsignal: "Ende Nachdruck"
Bildungsphase:
Start durch Maschinen-Digitalsignal: "Start Einspritzen"
Ende durch Maschinen-Digitalsignal: "Ende Nachdruck".
In Fig. 1 ist eine Vorrichtung dargestellt, die zur Durchführung
des Verfahrens geeignet ist. Darin spritzt eine Spritzgießeinheit 30
einer Kunststoff-Spritzgießmaschine über ein
Einspritzmittel 31 wie z. B. eine Förderschnecke oder einen
Einspritzkolben Material in einen Formhohlraum 32 einer
Spritzgießform 34 in einer Werkzeugschließeinheit 33 ein. Die
Vorrichtung verfügt über Sensormittel 11, 12 wie z. B. einen
Werkzeuginnendrucksensor und einen Temperaturfühler im Bereich der
Spritzgießeinheit. über die Sensormittel werden eine Vielzahl von
Prozeßparamtern während jedes Prozesses, also während jedes Zyklus
ermittelt. Über Mittel 13 zur Aufnahme von Prozeßkurvenverläufen PKV
werden die Prozeßparameter während eines Prozesses erfaßt. Darüber
hinaus verfügt die Vorrichtung über Eingabemittel 14, die die
Eingabe diverser Werte ermöglichen. Erforderlich ist z. B. die
Eingabe der während der Bemusterungsphase durch konventionelle
Methoden ermittelten charakteristischen Eigenschaften QM der während
dieser Phase hergestellten Produkte. Allerdings können diese Werte
teilweise auch selbsttätig ermittelt werden und unmittelbar in die
Vorrichtung eingespeist werden. Eingegeben oder z. B. von
Datenträgern eingelesen werden müssen aber z. B. auch bestimmte
Sollwerte charakteristischer Eigenschaften, die z. B. für einen
Sollwertvektor der charakteristischen Eigenschaften kennzeichnend
sind, oder bekannte Beziehungen zwischen Maschineneinstellgrößen und
Eigenschaften.
Ferner umfaßt die Vorrichtung Mittel 15 zur Bestimmung einer
Beziehung zwischen den charakteristischen Eigenschaften QM, SQM und
den Prozeßkurvenverläufen PKV bzw. Serienprozeßkurvenverläufen SPKV.
Hier erfolgt die Zergliederung der Prozeßkurvenverläufe in die
Prozeßphasen nach den oben gemachten Vorgaben vorzugsweise
numerisch. In den Prozeßphasen werden dann jeweils die
Prozeßkennzahlen PKZ, PKZP ermittelt, die mit den charakteristischen
Eigenschaften durch diese Beziehung korreliert sind. Die in der
Testphase ermittelte Beziehung wird zudem in Speichermitteln 16
gespeichert. Die Maschineneinstellgrößen MG sind über
Einstellvorrichtungen 17, 18 beeinflußbar. Im Ausführungsbeispiel
beeinflußt die Einstellvorrichtung 18 durch Verstellung eines
Regelventils 36 z. B. den Druck einer die Förderschnecke antreibenden
Kolben-Zylindereinheit und damit den Werkzeuginnendruck, der über
das Sensormittel 11 erfaßt wird. Die Einstellvorrichtung 17
beeinflußt die Heizbändern 35 zugeführte Stromstärke und damit die
Temperatur, die über das Sensormittel 12 erfaßt wird.
Ein Optimierer 19 ermittelt aufgrund der ermittelten Beziehung
zwischen charakteristischen Eigenschaften und Maschineneinstell
größen und unter Berücksichtigung der Vorgaben einen optimalen
Arbeitspunkt APopt. Falls dieser optimale Arbeitspunkt aufgrund der
Randbedingungen nicht erreichbar ist, versucht der Optimierer 19 die
Ermittlung eines fast-optimalen Arbeitspunktes APsub. Ist auch dies
nicht möglich, so schlägt er Systemänderungen vor, oder, soweit dies
möglich ist, nimmt diese Systemänderungen selbst vor. In Abhängig
keit des ermittelten Arbeitspunktes werden dann die Einstellvor
richtungen 17, 18 betätigt.
Claims (9)
1. Verfahren zur automatischen Beeinflussung von Maschineneinstell
größen (MG) und/oder Rohstoffeigenschaften (RE) in zyklisch
ablaufenden Prozessen, insbesondere in kunststoffverarbeitende
Maschinen und Druckgußmaschinen, mit den Schritten:
- a) Einstellung eines Arbeitspunktes, der die Herstellung von Produkten erlaubt,
- b) Testweise Herstellung von in den Prozessen gefertigten Produkten ausgehend von dem Arbeitspunkt unter systematischer Veränderung der Maschineneinstellgrößen (MG) und/oder Rohstoffeigenschaften (RE) und unter systematischer Variation möglicher Kombinationen der Maschineneinstellgrößen (MG) und/oder Rohstoffeigenschaften (RE),
- c) Erfassung der charakteristischen Eigenschaften (QM) der in Schritt b) gefertigten Produkte unter Entnahme und Bewertung wenigstens einer Probe je Kombination von Maschinenein stellgrößen (MG) und/oder Rohstoffeigenschaften (RE) sowie Zuordnung der erfaßten charakteristischen Eigenschaften (QM) zu der jeweiligen Kombination der Maschineneinstellgrößen und/oder Rohstoffeigenschaften (RE),
- d) Ermitteln einer Vielzahl von Prozeßparametern zur Erstellung von Prozeßkurvenverläufen (PKV) und Erfassung und Speicherung dieser Prozeßkurvenverläufe (PKV) während Schritt b) sowie Zuordnung der Prozeßkurvenverläufe zu der jeweiligen Kombination der Maschineneinstellgrößen (MG) und/oder Rohstoffeigenschaften (RE),
- e) Berechnung mehrerer sich in Abhängigkeit der jeweiligen Prozeßkurvenverläufe (PKV) ergebenden, variablen Prozeßphasen (PPH) aus den in Schritt d) erfaßten Prozeßkurvenverläufen (PKV) unter Bestimmung der für beliebige Prozeßkurvenverläufe charakteristischen Prozeßkennzahlen (PKZ), durch die die Veränderung der charakteristischen Eigenschaften (QM) beschreibbar ist,
- f) Bestimmung der Beziehung zwischen den in Schritt e) bestimmten Prozeßkennzahlen (PKZ) und den in Schritt c) erfaßten charakteristischen Eigenschaften (QM),
- g) Bestimmung der Beziehung zwischen den in Schritt e) bestimmten Prozeßkennzahlen (PKZ) und den in Schritt b) vorgenommenen Änderungen der Maschineneinstellgrößen (MG) und/oder Rohstoffeigenschaften (RE),
- h) Vorgeben wenigstens einer charakteristischen Eigenschaft (QMSoll) für die Serienproduktion,
- i) Vorgeben der zugehörigen Toleranzen (dQMzul) der vorgege benen charakteristischen Eigenschaft (QMSoll),
- j) Ermitteln einer Vielzahl von Prozeßparametern zur Erstellung von Serienprozeßkurvenverläufen (SPKV) und Erfassung und Speicherung dieser Serienprozeßkurvenverläufe während der Serienproduktion sowie Zuordnung der Serienprozeßkurvenverläufe zu der jeweiligen Kombination der Maschineneinstellgrößen (MG),
- k) Berechnung mehrerer sich in Abhängigkeit der jeweiligen Serienprozeßkurvenverläufe (SPKV) ergebenden, variablen Serienprozeßphasen (SPPH) aus den in Schritt j) erfaßten Serienprozeßkurvenverläufen (SPKV) unter Bestimmung der für beliebige Serienprozeßkurvenverläufe charakteristischen Serienprozeßkennzahlen (SPKZ), durch die die Veränderung der charakteristischen Eigenschaften (SQM) während der Serienpro duktion beschreibbar ist,
- l) Berechnung der charakteristischen Eigenschaft (SQMber) auf grund der in Schritt f) ermittelten Beziehung während der Serienproduktion, mit den in Schritt k) bestimmten Serien prozeßkennzahlen (SPKZ),
- m) Bestimmung der Maschineneinstellgröße (MG) und/oder Rohstoff eigenschaft (RE) aufgrund der Beziehung gemäß Schritt g), die für die in Schritt k) ermittelte Serienprozeßkennzahl (SPKZ) einen optimalen Arbeitspunkt ergibt unter Einhaltung der vorgegebenen charakteristischen Eigenschaft (QMsoll),
- n) Veränderung der Maschineneinstellgrößen (MG) und/oder Roh stoffeigenschaften (RE) auf die in Schritt m) ermittelten Werte während der Serienproduktion,
- o) Wiederholung der Schritte j) bis n) zur Optimierung des Arbeitspunktes.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schritte b) bis g) ersetzt sind durch das Vorgeben der
Beziehungen gemäß den Schritten f) und g).
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet für den Fall,
daß aufgrund der Abhängigkeiten zwischen einzelnen
charakteristischen Eigenschaften (QM) und/oder
Rohstoffeigenschaften (RE) ein optimaler Arbeitspunkt nicht
bestimmbar ist, durch die Schritte:
- - Bestimmung eines fast-optimalen Arbeitspunktes (APsub) aufgrund der Beziehungen gemäß den Schritten f) und g) unter Einhaltung der Toleranzen (dQMzul) aller vorgegebenen charakteristischen Eigenschaften (QMsoll),
- - Einstellung der dem fast-optimalen Arbeitspunkt (APsub) entsprechenden Maschineneinstellgrößen und/oder Rohstoffeigenschaften.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß, falls
aufgrund der Beziehung gemäß Schritt f) und g) ein Arbeitspunkt
(APsub) unter Einhaltung der Toleranzen (dQMzul) aller
vorgegebenen charakteristischen Eigenschaften (QMsoll) nicht
bestimmbar ist, vorzunehmende Systemänderungen ermittelt werden,
so daß ein Arbeitspunkt (AP) unter Einhaltung der Toleranzen
aller vorgegebenen charakteristischen Eigenschaften ermittelbar
ist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß außer den vorgegebenen charakteristischen
Eigenschaften (QMsoll) auch Grenzwerte (MGzul) für die Maschinen
einstellgrößen (MG) und/oder Rohstoffeigenschaften (RE)
vorgegeben werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere weitere Maschineneinstellgrößen (MG)
vorgegeben werden, die aufgrund der in Schritt g) ermittelten
Beziehung unter Berücksichtigung der Toleranzen (dQMzul) der
vorgegebenen charakteristischen Eigenschaft (QMSoll) zu optimie
ren sind.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch die weiteren Schritte:
- e) Ermitteln einer Vielzahl von Prozeßparametern während der Serienproduktion und Speicherung der zugehörigen Serien prozeßkurvenverläufe (SPKV) zur Berechnung von wenigstens einer Serienprozeßkennzahl (SPKZ) für einzelne Serienprozeß phasen (SPPH),
- f) Ermittlung der berechenbaren charakteristischen Eigenschaft (SQMber) aufgrund der in Schritt f) und g) ermittelten Serienprozeßkennzahl (SPKZ),
- g) Ermittlung eines neuen optimalen Arbeitspunktes (APn),
- h) Einstellung der dem neuen optimalen Arbeitspunkt (APn) ent sprechenden Maschineneinstellgrößen und /oder Rohstoffeigenschaften.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rückführung der geänderten Maschinenein
stellgrößen an die Maschinensteuerung zur Einstellung des
Arbeitspunktes (APopt, APzul, AP, APn) selbsttätig erfolgt.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch das selbsttätige Zergliedern der Prozeßkurvenverläufe (PKV,
SPKV) in Prozeßphasen gemäß Schritt e) und k) durch Bestimmung
der Änderung im Signaleingang der Prozeßparameter und/oder im
Signaleingang von Digitalsignalen.
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