DE102017000239A1 - Verfahren zum Ermitteln der Lage eines Einleitungspunktes einer Auftreibkraft - Google Patents

Verfahren zum Ermitteln der Lage eines Einleitungspunktes einer Auftreibkraft Download PDF

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Abstract

Verfahren zum Ermitteln der Lage (x, y) eines Einleitungspunktes (A) einer Auftreibkraft eines Formwerkzeugs (1) einer Formschließeinheit (2) während eines Einspritzvorganges einer Formmasse in das Formwerkzeug (1), wobei das Formwerkzeug (1) an zueinander bewegbaren Formaufspannplatten (3, 4) der Formschließeinheit (2) aufgespannt ist und wobei die Formschließeinheit (2) wenigstens zwei, insbesondere vier, Holme (5, 6, 7, 8) aufweist, welche die Formaufspannplatten (3, 4) durchsetzen, wobei das Ermitteln der Lage (x, y) des Einleitungspunktes (A) der Auftreibkraft (FA) in Abhängigkeit von Positionsänderungen der wenigstens zwei Holme (5, 6, 7, 8) relativ zu einer der Formaufspannplatten (3, 4) erfolgt.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ermitteln der Lage eines Einleitungspunktes einer Auftreibkraft (in der Beschreibung im Folgenden FA-Schwerpunkt genannt) eines Formwerkzeugs einer Formschließeinheit während eines Einspritzvorganges einer Formmasse in das Formwerkzeug, wobei das Formwerkzeug an zueinander bewegbaren Formaufspannplatten der Formschließeinheit aufgespannt ist und wobei die Formschließeinheit wenigstens zwei, insbesondere vier, Holme aufweist, welche die Formaufspannplatten durchsetzen. Zudem betrifft die Erfindung eine Formschließeinheit für eine Formgebungsmaschine, insbesondere Spritzgießmaschine, mit zwei Formaufspannplatten, einem Formwerkzeug, welches an den Formaufspannplatten aufgespannt ist, wenigstens zwei, insbesondere vier, Holmen, welche die Formaufspannplatten durchsetzen, und einer Ermittlungsvorrichtung zum Ermitteln der Lage eines FA-Schwerpunktes des Formwerkzeuges während eines Einspritzvorganges einer Formmasse in das Formwerkzeug.
  • Bei der Herstellung von Formteilen, insbesondere Spritzgießbauteilen, ist es von wesentlicher Bedeutung, das Formwerkzeug mit entsprechender Schließkraft so zu beaufschlagen, dass der innerhalb der Form wirkende Schmelzedruck nicht zu einem unerwünschten Öffnen der Form führt. Üblicherweise ist das Formwerkzeug so konstruiert, dass die Schließkraft gleichmäßig auf das Formwerkzeug wirken muss. Anders formuliert heißt das, dass der Kraftschwerpunkt (d. h. der Einleitungspunkt einer Kraft oder die Einleitungspunkte von Kräften) im Zentrum der Querschnittsfläche der Spritzgießform und im Zentrum der Formaufspannplatten der Spritzgießmaschine liegt.
  • Nun ist es so, dass beim Spritzgießen im Formwerkzeug zwei verschiedenartige Kräfte gegeneinander wirken. Einerseits gibt es die Auftreibkraft, welche durch das Einspritzen der Formmasse in das Formwerkzeug entsteht. D. h., dass diese Formmasse infolge des Einspritzdrucks versucht, die Formhälften des Formwerkzeugs „aufzutreiben” bzw. auseinander zu drücken. Der Kraftschwerpunkt dieser Auftreibkraft (FA-Schwerpunkt) kann gleichbedeutend auch als Einleitungspunkt der Auftreibkraft (so ist es in den Ansprüchen angegeben) bezeichnet werden. Andererseits gibt es auch die Schließkraft, welche über die Formaufspannplatten auf das Formwerkzeug aufgebracht wird. Im Speziellen wird über die sich aufeinander zubewegenden Formaufspannplatten diese Schließkraft in das Formwerkzeug eingebracht. Näheres dazu findet sich vor allem in der AT 515 662 B1 , gemäß der das Ausmaß der Schrägstellung der Formaufspannplatten zueinander durch Veränderung der Position eines Krafteinleitungspunktes vorgegeben wird. Dieser Krafteinleitungspunkt entspricht einem Einleitungspunkt der Schließkraft (im Folgenden durchgehend FS-Schwerpunkt genannt, in den Ansprüchen gleichbedeutend mit Einleitungspunkt der Schließkraft bezeichnet).
  • Beim Spritzgießen tritt nun immer wieder der Fall auf, dass durch eine besondere Form der Kavität oder durch ein nicht zentrales Anbringen der Formwerkzeuge an den Formaufspannplatten der FA-Schwerpunkt relativ weit vom FS-Schwerpunkt entfernt ist. Somit können die Formteile nicht in gewünschter Qualität hergestellt werden, da die Kraft ungleichmäßig in das Formwerkzeug eingeleitet wird. Im schlimmsten Falle kann es dazu führen, dass sogar das Formwerkzeug „atmet”, wodurch Formmasse zumindest geringfügig aus der Kavität austreten kann. Deshalb ist es sinnvoll, den FS-Schwerpunkt der Schließkraft der Formaufspannplatten möglichst auf den FA-Schwerpunkt anzupassen.
  • Dazu beschreibt die EP 2 361 747 A1 eine Vorrichtung sowie ein Verfahren, demgemäß eine Regelvorrichtung die Ölzufuhr basierend auf einer Schließkraft regelt. Darin wird vorgeschlagen, durch eine Schmelzeflussanalyse dem FA-Schwerpunkt (center of gravity of mold opening force) zu ermitteln und daraus eine Schließkraftverteilung festzulegen.
  • Der Nachteil dieser Lösung liegt darin, dass die Durchführung der Schmelzeflussanalyse schwierig und sehr aufwendig ist. In der Praxis stehen die dafür erforderlichen Daten und Mittel oft nicht zur Verfügung.
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Verfahren bzw. eine verbesserte Formschließeinheit zu schaffen. Insbesondere sollen die oben angeführten Nachteile behoben werden.
  • Dies wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Demnach ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Ermitteln der Lage des FA-Schwerpunktes in Abhängigkeit von Positionsänderungen der wenigstens zwei Holme relativ zu einer der Formaufspannplatten erfolgt. Somit kann aus gemessenen Positionswerten zumindest zweier Holme relativ zu einer der Formaufspannplatten auf den FA-Schwerpunkt rückgeschlossen werden.
  • Prinzipiell ist es hierzu möglich, dass Positionsänderungen aus Erfahrungswerten von vorangegangenen Einspritzzyklen ermittelt werden. Bevorzugt ist aber vorgesehen, dass ein eigener Testzyklus durchgeführt wird. Dies kann gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel dadurch erfolgen, dass beim Ermitteln der Lage des FA-Schwerpunktes während des Einspritzvorganges schrittweise eine Schließkraft der Formschließeinheit herabgesetzt wird, bis eine Positionsänderung an zumindest einem Holm, vorzugsweise an zumindest zwei Holmen, besonders bevorzugt an allen vier Holmen, relativ zu einer der Formaufspannplatten festgestellt wird. Beispielhaft kann für ein derartiges Herabsetzen auf die AT 006 468 U1 verwiesen werden. Vor allem da der FA-Schwerpunkt bis zum vollständigen Füllen der Kavität wandert bzw. wandern kann, wird bevorzugt ein zeitlicher FA-Schwerpunktverlauf während des Einspritzvorganges ermittelt.
  • Es ist möglich, dass aus den Positionswerten direkt auf den FA-Schwerpunkt rückgeschlossen wird. Bevorzugt ist aber vorgesehen, dass beim Ermitteln der Lage des FA-Schwerpunktes aus den Verhältnissen von einzelnen Positionsänderungen ein Kraftwert für jeden der Holme errechnet wird.
  • Um ein noch aussagekräftigeres Ergebnis bezüglich des FA-Schwerpunktes zu erhalten, ist bevorzugt vorgesehen, dass jeder Kraftwert errechnet wird, indem aus den Positionsänderungen und zumindest einem zusätzlichen Messwert die durch die Schließkraft bewirkte Verformung von wenigstens zwei Holmen bestimmt wird, wobei aus den Verhältnissen von Verformungskoeffizienten ein Kraftwert für jeden der Holme errechnet wird. Dabei ist zusätzlich bevorzugt vorgesehen, dass der zumindest eine zusätzliche Messwert von einem Dehnmessstreifen und/oder einem Kraftsensor und/oder einem Drucksensor stammt. Beispielhaft kann hierzu auf die AT 515 939 B1 verwiesen werden, gemäß der aus bestimmten Messwerten die Verformung der Formschließeinheit und der Werkzeugteile für verschiedene Werte der Schließkraft berechnet wird.
  • Für das Erfassen der Positionsänderung ist vorgesehen, dass jede Positionsänderung eines Holmes relativ zu einer der Formaufspannplatten von einem, vorzugsweise an einem Ende eines jeden Holmes angeordneten, Wegmesssensor erfasst wird.
  • Für die Holme ist bevorzugt vorgesehen, dass diese als Zugstangen ausgebildet sind. Prinzipiell kann es genügen, wenn nur zwei oder drei solcher Holme ein Teil der Formschließeinheit sind. Besonders bevorzugt sind aber vier Holme vorgesehen.
  • Nachdem mit der vorliegenden Erfindung ein vereinfachtes Verfahren zum Ermitteln der Lage eines FA-Schwerpunkts geschaffen ist, kann dieses Verfahren als Basis für ein Verfahren zum Festlegen einer Lage eines FS-Schwerpunktes relativ zueinander bewegbarer Formaufspannplatten einer Formschließeinheit verwendet werden. Demnach ist bevorzugt vorgesehen, dass die Lage des FS-Schwerpunktes in Abhängigkeit eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Lageermittlung des FA-Schwerpunktes festgelegt wird. Besonders bevorzugt wird dabei der FS-Schwerpunkt möglichst an den FA-Schwerpunkt angepasst. Dieses Festlegen des FS-Schwerpunktes kann unabhängig von einem Produktionszyklus erfolgen. D. h., sobald ein FA-Schwerpunkt ermittelt wurde, kann davon abhängig dann der FS-Schwerpunkt festgelegt werden. Vor allem, wenn der FA-Schwerpunkt während des Einspritzvorganges wandert, sollte auch der FS-Schwerpunkt entsprechend mitwandern und somit ein zeitlicher FS-Schwerpunktverlauf entstehen.
  • Der festgelegte FS-Schwerpunkt kann dann in einem Verfahren zum Herstellen eines Formteils in einem Formwerkzeug einer Formschließeinheit verwendet werden. Dabei ist jedem Holm eine Schließkraftaufbringungsvorrichtung zugeordnet, über welche die auf das Formwerkzeug wirkende Schließkraft aufgebracht wird, wobei jede Schließkraftaufbringvorrichtung in Abhängigkeit der vorher festgelegten Lage des FS-Schwerpunktes angesteuert wird. Hierbei ist natürlich eine entsprechende Ansteuerung dahingehend möglich, dass eben dieser FS-Schwerpunkt entsprechend dem FA-Schwerpunkt mitwandert. Dazu müssen die einzelnen Schließkraftaufbringvorrichtungen im zeitlichen Verlauf entsprechend unterschiedlich angesteuert werden.
  • Allgemein kann angeführt werden, dass sich der FS-Schwerpunkt als Mittel aller Positionen definieren lässt, an denen eine Kraft in die Formaufspannplatten bzw. in eine Formaufspannplatte eingeleitet wird, wobei jede Position mit der dort angreifenden Kraft gewichtet wird. Mit anderen Worten entspricht der FS-Schwerpunkt dem Endpunkt des resultierenden Drehmomentvektors der über die einzelnen Holme (beim Öffnen bzw. Prägen) in die bewegliche Formaufspannplatte erfolgten Krafteinleitung.
  • Schutz wird aber nicht nur für ein Verfahren zum Ermitteln der Lage eines FA-Schwerpunktes begehrt, sondern auch für eine Formschließeinheit einer Formgebungsmaschine, wobei die oben angeführte Aufgabe durch eine Formschließeinheit mit den Merkmalen von Anspruch 10 gelöst wird. Demnach ist vorgesehen, dass die Ermittlungsvorrichtung derart ausgebildet ist, das Ermitteln des FA-Schwerpunktes in Abhängigkeit von Positionsänderungen der wenigstens zwei Holme relativ zu einer der Formaufspannplatten durchzuführen.
  • Besonders bevorzugt ist bei einer solchen Formschließeinheit vorgesehen, dass die Formschließeinheit eine Steuer- oder Regeleinheit aufweist und die Ermittlungsvorrichtung Teil der Steuer- oder Regeleinheit ist oder mit der Steuer- oder Regeleinheit signaltechnisch verbunden ist, wobei das Ermitteln der Lage des FA-Schwerpunktes in einem Ermittlungsmodus der Steuer- oder Regeleinheit (oder der Ermittlungsvorrichtung) erfolgt. Dieser Ermittlungsmodus kann somit vor allem bei einem erstmaligen Füllen einer neuen Form angewendet werden. D. h., sobald ein neues Formwerkzeug in einer Spritzgießmaschine eingesetzt wird, wird zunächst in einem oder mehreren Testzyklen eine Füllung des Formwerkzeugs durchgeführt. Während des Füllens mit Formmasse wird im Ermittlungsmodus entsprechend die Lage (zweidimensionale Koordinatenposition) bzw. das Wandern der Lage des FA-Schwerpunktes ermittelt. Dies kann vor allem dadurch erfolgen, dass die Formschließeinheit wenigstens zwei, jeweils einem Holm zugeordnete Wegmesssensoren aufweist, wobei durch die Wegmesssensoren Positionsänderungen des jeweiligen Holmes relativ zu einer der Formaufspannplatten erfassbar sind.
  • Weiters ist bevorzugt vorgesehen, dass die Formschließeinheit wenigstens zwei Schließkraftaufbringvorrichtungen aufweist, welche jeweils einem der wenigstens zwei Holme zugeordnet sind und über welche die auf das Formwerkzeug wirkende Schließkraft aufbringbar ist. Für ein einfaches Ermitteln ist dabei vorgesehen, dass die Schließkraftaufbringvorrichtungen im Ermittlungsmodus von der Steuer- oder Regeleinheit derart ansteuerbar sind, die Schließkraft der Formschließeinheit herabzusetzen, bis über die Wegmesssensoren eine Positionsänderung an einem, vorzugsweise zumindest an zwei, besonders bevorzugt an allen vier, Holmen relativ zu einer der Formaufspannplatten feststellbar ist. Diese Positionsänderungsmessung über die Wegmesssensoren kann über einen gesamten Einspritzzyklus erfolgen. Natürlich kann dies auch nur bei vollgefüllter Formkavität durchgeführt werden, um zu ermitteln, wo bei vollgefülltem Formwerkzeug der FA-Schwerpunkt liegt. Bevorzugt kann aber auch das Wandern des FA-Schwerpunkts über die Zeit ermittelt werden. Insbesondere erfolgt das Ermitteln dadurch, dass die Steuer- oder Regeleinheit derart ausgebildet ist, beim Ermitteln der Lage des FA-Schwerpunktes aus den Verhältnissen von einzelnen Positionsänderungen einen Kraftwert für jeden der Holme zu errechnen.
  • Wie beim weiter oben beschriebenen Verfahren kann auch bei der Formschließeinheit die ermittelte Lage des FA-Schwerpunktes für weitere Schritte verwendet werden. Insbesondere ist dabei vorgesehen, dass die Steuer- oder Regeleinheit derart ausgebildet ist, dass in einem Festlegungsmodus die Lage eines FS-Schwerpunktes der relativ zueinander bewegbaren Formaufspannplatten in Abhängigkeit der im Ermittlungsmodus ermittelten Lage des FA-Schwerpunktes festlegbar, vorzugsweise an die Lage des FA-Schwerpunktes anpassbar, ist.
  • Auch die in diesem Festlegungsmodus ermittelte Lage des FS-Schwerpunktes kann dann noch weiterverwendet werden, indem in einem Herstellungsmodus während des Herstellens von Formteilen im Formwerkzeug jede Schließkraftaufbringvorrichtung von der Steuer- oder Regeleinheit zur Festlegung der über den jeweiligen Holm eingeleiteten Schließkraft in Abhängigkeit der im Festlegungsmodus festgelegten Lage des ES-Schwerpunktes ansteuerbar ist. Somit kann ein Formteil produziert werden, welches während der Herstellung möglichst gleichmäßig und zentral mit Schließkraft von den Formaufspannplatten beaufschlagt ist. Es gibt also keine bzw. nur eine möglichst geringfügige ungleichmäßige Kraftbeaufschlagung des Formteils in der Kavität des Formwerkzeugs.
  • Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der Figurenbeschreibung unter Bezugnahme auf die in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele im Folgenden näher erläutert. Darin zeigen:
  • 1 schematisch eine Formaufspannplatte mit zentralem Formwerkzeug und zentraler Kavität,
  • 2 schematisch eine Formaufspannplatte mit zentralem Formwerkzeug und dezentraler Kavität,
  • 3 eine Formaufspannplatte mit dezentralem Formwerkzeug und zentraler Kavität,
  • 4 schematisch eine Formschließeinheit und
  • 5 eine Formaufspannplatte mit Holmen und einer Steuer- und Regeleinheit.
  • In 1 ist ein Querschnitt einer Formschließeinheit 2 im Bereich eines Formwerkzeugs 1 dargestellt. Dieses Formwerkzeug 1 ist an einer Formaufspannplatte 3 bzw. 4 aufgespannt. Diese Formaufspannplatte 3 bzw. 4 ist von vier Holmen 5, 6, 7 und 8 durchsetzt, welche jeweils in den Eckbereichen angeordnet sind. Im Formwerkzeug 1 ist eine Kavität 14 ausgebildet, in welches Formmasse durch eine nicht dargestellt Einspritzvorrichtung eingespritzt wird, woraus nach Aushärtung ein Formteil 13 entsteht. Durch den Kreis in der Mitte der Kavität 14 ist der FA-Schwerpunkt A veranschaulicht. Die Lage dieses FA-Schwerpunktes A wird dabei durch die Positionskoordinaten x, y festgelegt. Diese Positionskoordinaten x, y liegen vereinfacht ausgedrückt in einer Ebene, welche im Wesentlichen der Trennebene entspricht. Theoretisch könnte hier auch noch eine dritte Dimension für die genaue Position des FA-Schwerpunktes A herangezogen werden, jedoch ist es für die Festlegung des FA-Schwerpunktes A ausreichend, die Position des zentralen FA-Schwerpunktes A in einer Ebene zu kennen. Ebenfalls in dieser Ebene liegt auch der FS-Schwerpunkt L, wobei auch hier die Lage durch die Positionskoordinaten x, y festgelegt ist. Wenn über alle Holme 5 bis 8 dieselbe Schließkraft FS in die Formaufspannplatten 3, 4 und in das Formwerkzeug 1 eingebracht wird, so liegt dieser FS-Schwerpunkt L genau im Zentrum zwischen den Holmen 5 bis 8, d. h. im Schnittpunkt der beiden dargestellten Linien. Wenn unterschiedliche Schließkräfte FS an den Holmen 5 bis 8 eingeleitet werden, so kann dieser FS-Schwerpunkt L wandern. Ein derartiges Wandern in der Trennebene ist in der AT 515 662 B1 ausführlich beschrieben.
  • Konstruktionsbedingt gibt es nun Situationen, in denen der FA-Schwerpunkt A nicht im Zentrum der Querschnittsfläche liegt. Gründe hierfür können spezielle asymmetrische Bauteilformen (siehe 2) oder zusätzlich am Formwerkzeug 1 angebrachte Vorrichtungen 19 (siehe 3) sein, die ein zentrales Anbringen des Formwerkzeuges 1 an den Formaufspannplatten 3, 4 der Spritzgießmaschine verhindern. Die asymmetrische Bauteilform bzw. Form der Kavität 14 in 2 bewirkt, dass der FA-Schwerpunkt A, der durch die Schmelze (Formmasse) entstehenden Auftreibkraft FA nicht im Zentrum der Querschnittsfläche des Formwerkzeugs 1 und somit auch nicht im Zentrum der Formaufspannplatten 3, 4 liegt.
  • Gemäß 3 verhindern die am Formwerkzeug 1 angebrachten Vorrichtungen 19 ein zentrales Anbringen des Formwerkzeuges 1 an den Formaufspannplatten 3, 4. Auch hier liegt der FA-Schwerpunkt A der durch die Schmelze entstehenden Auftreibkraft FA nicht im Zentrum der Formaufspannplatten 3, 4 der Formschließeinheit 2.
  • In 4 ist in einer Seitenansicht die gesamte Formschließeinheit 2 dargestellt, wobei diese einer Zwei-Platten-Maschine entspricht. Natürlich kann diese auch bei einer Drei-Platten-Maschine eingesetzt werden. Jedenfalls werden die beiden Formaufspannplatten 3, 4 dieser Formschließeinheit 2 von insgesamt vier Holmen 5 bis 8 durchsetzt. An den Formaufspannplatten 3, 4 ist jeweils eine Formhälfte 15, 16 aufgespannt, welche zusammen das Formwerkzeug 1 bilden. Das geschlossene Formwerkzeug 1 bildet die Kavität 14, in welche über eine nicht dargestellte Einspritzvorrichtung eine Formmasse eingespritzt wird, welche dann zum Formteil 13 aushärtet. Beim Einspritzen wirkt die Auftreibkraft FA von der Formmasse auf das Formwerkzeug 1. Um die der Auftreibkraft FA entgegengesetzte Schließkraft FS auf die Formaufspannplatten 3, 4 und in weiterer Folge auf das Formwerkzeug 1 aufzubringen, sind Schließkraftaufbringvorrichtungen 10 vorgesehen. In diesem Falle setzen sich diese Schließkraftaufbringvorrichtungen 10 aus einem Druckkissen 18 und einer Verriegelungsvorrichtung 17 zusammen. Beim Aufbringen der Schließkraft werden die Formaufspannplatten 3, 4 zueinander bewegt, während sich gleichzeitig die Holme 5 bis 8 dehnen. Die Relativbewegung bzw. die Positionsänderung zumindest der Formaufspannplatte 3 relativ zu den Holmen 5 bis 8 wird dabei über Wegmesssensoren 9 gemessen.
  • Im Detail ist dazu in 5 ersichtlich, dass von den Wegmesssensoren 9 jeweils Positionswerte P der jeweiligen Holme 5 bis 8 an eine Ermittlungsvorrichtung 11 weitergeleitet werden. Diese Ermittlungsvorrichtung 11 ist in diesem Fall signaltechnisch mit der Steuer- oder Regeleinheit 12 verbunden, kann aber prinzipiell auch Teil dieser Steuer- oder Regeleinheit 12 sein. In einem Ermittlungsmodus E dieser Ermittlungsvorrichtung 11 wird dann aus den einlangenden Positionswerten P (gegebenenfalls über den Zwischenschritt der Ermittlung eines Kraftwerts K) die Lage x, y des FA-Schwerpunktes A ermittelt. Dies kann auch über zusätzliche Messwerte von nicht dargestellten Kraftsensoren, Drucksensoren oder Dehnmessstreifen erfolgen. Im Speziellen erfolgt das Ermitteln der Lage x, y des FA-Schwerpunktes A in Abhängigkeit dieser Positionsänderungen der wenigstens zwei Holme 5 bis 8 relativ zur Formaufspannplatte 3. In einem Festlegungsmodus F der Steuer- oder Regeleinheit 12 wird in weiterer Folge der FS-Schwerpunkt L festgelegt. Im Speziellen wird die Lage x, y des FS-Schwerpunktes L an die im Ermittlungsmodus E ermittelte Lage x, y des FA-Schwerpunktes A angepasst. In einem wiederum darauffolgenden Herstellungsmodus H der Steuer- oder Regeleinheit 12 werden die Schließkraftaufbringvorrichtungen 10 in Abhängigkeit des zuvor festgelegten FS-Schwerpunktes L bzw. des zeitlichen FS-Schwerpunktverlaufes angesteuert. Dadurch ergibt es sich, dass bei jedem Einspritzvorgang die Lage x, y des FS-Schwerpunktes L im Wesentlichen mit der Lage x, y des FA-Schwerpunktes A übereinstimmt. Der Ermittlungsmodus E und der Festlegungsmodus F sind als logisch unterschiedliche Modi anzusehen, welche aber durchaus auch in einem einzelnen Schritt oder einem gemeinsamen Programm der Steuer- oder Regeleinheit 12 realisiert sein können. Dasselbe gilt für den zumindest logisch getrennten Herstellungsmodus H.
  • Mit anderen Worten kann die Erfindung nochmals wie folgt ausgedrückt werden:
    Wichtig ist generell, dass auf eine Asymmetrie des Spritzgießbauteils (Formteil 13) bzw. auf eine asymmetrische Anordnung des Formwerkzeugs 1 geschlossen werden kann.
  • Beim Verfahren zur Ermittlung der Asymmetrie des Formteiles 13 wird als erster Schritt die Schließkraft FS so lange herabgesetzt, bis eine Änderung der Positionswerte P an den Holmen 5 bis 8 während des Einspritzvorgangs erkannt wird. Dieses Herabsetzen der Schließkraft FS kann dadurch ausgelöst werden, indem die Steuer- oder Regeleinheit 12 die Schließkraftaufbringvorrichtungen 10 entsprechend ansteuert (siehe 5). Anschließend wird aus den Verhältnissen der einzelnen Positionsänderungen zueinander je Holm ein Kraftkoeffizient berechnet. Vereinfacht dargestellt funktioniert die Berechnung so, dass einem Holm 5 bis 8 (Zugstange) mit großer Positionsänderung ein großer Kraftwert und einer Zugstange mit kleiner Positionsänderung ein kleiner Kraftwert zugeordnet wird.
  • Beim Verfahren zur Ermittlung des Asymmetrie des Formwerkzeugs 1 werden zunächst die Schritte zur Ermittlung der Verformung durchgeführt, wobei die Positions- und Kraft-Istwerte der einzelnen Zugstangen gespeichert werden und ein Verformungskoeffizient je Zugstange ermittelt wird. Dann wird aus dem Verhältnis der einzelnen Verformungskoeffizienten zueinander je Zugstange ein Kraftkoeffizient berechnet. Vereinfacht dargestellt funktioniert die Berechnung so, dass eine Zugstange mit kleiner Verformung ein hoher Kraftwert und eine Zugstange mit großer Verformung ein niedriger Kraftwert zugeführt wird.
  • Im weiteren Produktionslauf der Spritzgießmaschine werden die einzelnen Zugstangen mit den so ermittelten Kraftwerten beaufschlagt. Ergebnis ist, dass der Schwerpunkt der Schließkraft FS (FS-Schwerpunkt L) mit jenem der Auftreibkraft FA der Schmelze (FA-Schwerpunkt A) weitestgehend übereinstimmt. Es wird somit eine ungewollte Schiefstellung der Formhälften 15, 16 zueinander verhindert. Ein gewünschtes Schiefstellen (z. B. bei einem Prägen) kann aber durchaus auch bei einer hier beschriebenen Formschließeinheit 2 durchgeführt werden.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Patentliteratur
    • AT 515662 B1 [0003, 0028]
    • EP 2361747 A1 [0005]
    • AT 006468 U1 [0009]
    • AT 515939 B1 [0011]

Claims (17)

  1. Verfahren zum Ermitteln der Lage (x, y) eines Einleitungspunktes (A) einer Auftreibkraft (FA) eines Formwerkzeugs (1) einer Formschließeinheit (2) während eines Einspritzvorganges einer Formmasse in das Formwerkzeug (1), wobei das Formwerkzeug (1) an zueinander bewegbaren Formaufspannplatten (3, 4) der Formschließeinheit (2) aufgespannt ist und wobei die Formschließeinheit (2) wenigstens zwei, insbesondere vier, Holme (5, 6, 7, 8) aufweist, welche die Formaufspannplatten (3, 4) durchsetzen, dadurch gekennzeichnet, dass das Ermitteln der Lage (x, y) des Einleitungspunktes (A) der Auftreibkraft (FA) in Abhängigkeit von Positionsänderungen der wenigstens zwei Holme (5, 6, 7, 8) relativ zu einer der Formaufspannplatten (3, 4) erfolgt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei beim Ermitteln der Lage (x, y) des Einleitungspunktes (A) der Auftreibkraft (FA) während des Einspritzvorganges schrittweise eine Schließkraft der Formschließeinheit (2) herabgesetzt wird, bis eine Positionsänderung an zumindest einem Holm (5, 6, 7, 8), vorzugsweise an zumindest zwei Holmen (5, 6, 7, 8), besonders bevorzugt an allen vier Holmen (5, 6, 7, 8), relativ zu einer der Formaufspannplatten (3, 4) festgestellt wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei beim Ermitteln der Lage (x, y) des Einleitungspunktes (A) der Auftreibkraft (FA) aus den Verhältnissen von einzelnen Positionsänderungen ein Kraftwert (K) für jeden der Holme (5, 6, 7, 8) errechnet wird.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei jeder Kraftwert (K) errechnet wird, indem aus den Positionsänderungen und zumindest einem zusätzlichen Messwert die durch die Schließkraft bewirkte Verformung von wenigstens zwei Holmen (5, 6, 7, 8) bestimmt wird, wobei aus den Verhältnissen von Verformungskoeffizienten ein Kraftwert (K) für jeden der Holme (5, 6, 7, 8) errechnet wird.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei der zumindest eine zusätzliche Messwert von einem Dehnmessstreifen und/oder einem Kraftsensor und/oder Drucksensor stammt.
  6. Verfahren nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei jede Positionsänderung eines Holmes (5, 6, 7, 8) relativ zu einer der Formaufspannplatten (3, 4) von einem, vorzugsweise an einem Ende eines jeden Holmes (5, 6, 7, 8) angeordneten, Wegmesssensor (9) erfasst wird.
  7. Verfahren nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die wenigstens zwei Holme (5, 6, 7, 8) als Zugstangen ausgebildet sind.
  8. Verfahren zum Festlegen einer Lage (x, y) eines Einleitungspunktes (L) einer Schließkraft (ES) relativ zueinander bewegbarer Formaufspannplatten (3, 4) einer Formschließeinheit (2), wobei die Lage (x, y) des Einleitungspunktes (L) der Schließkraft in Abhängigkeit der in einem Verfahren nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche ermittelten Lage (x, y) eines Einleitungspunktes (A) der Auftreibkraft (FA) in einem an den Formaufspannplatten (3, 4) aufgespannten Formwerkzeug (1) festgelegt, vorzugsweise an den Einleitungspunkt (A) der Auftreibkraft (FA) angepasst, wird.
  9. Verfahren zum Herstellen eines Formteils in einem Formwerkzeug (1) einer Formschließeinheit (2), wobei das Formwerkzeug (1) an zueinander bewegbaren Formaufspannplatten (3, 4) der Formschließeinheit (2) aufgespannt ist und wobei die Formschließeinheit (2) wenigstens zwei, insbesondere vier, Holme (5, 6, 7, 8) aufweist, welche die Formaufspannplatten (3, 4) durchsetzen, wobei jedem Holm (5, 6, 7, 8) eine Schließkraftaufbringvorrichtung (10) zugeordnet ist, über welche die auf das Formwerkzeug (1) wirkende Schließkraft aufgebracht wird, wobei jede Schließkraftaufbringvorrichtung (10) in Abhängigkeit der in einem Verfahren nach Anspruch 8 festgelegten Lage (x, y) des Einleitungspunktes (L) der Schließkraft (FS) angesteuert wird.
  10. Formschließeinheit (2) für eine Formgebungsmaschine, insbesondere Spritzgießmaschine, mit – zwei Formaufspannplatten (3, 4), – einem Formwerkzeug (1), welches an den Formaufspannplatten (3, 4) aufgespannt ist, – wenigstens zwei, insbesondere vier, Holmen (5, 6, 7, 8), welche die Formaufspannplatten (3, 4) durchsetzen, und – einer Ermittlungsvorrichtung (11) zum Ermitteln der Lage (x, y) eines Einleitungspunktes (A) einer Auftreibkraft (FA) des Formwerkzeuges (1) während eines Einspritzvorganges einer Formmasse in das Formwerkzeug (1), dadurch gekennzeichnet, dass die Ermittlungsvorrichtung (11) derart ausgebildet ist, das Ermitteln des Einleitungspunktes (A) der Auftreibkraft (FA) in Abhängigkeit von Positionsänderungen der wenigstens zwei Holme (5, 6, 7, 8) relativ zu einer der Formaufspannplatten (3, 4) durchzuführen.
  11. Formschließeinheit nach Anspruch 10, wobei die Formschließeinheit (2) eine Steuer- oder Regeleinheit (12) aufweist und die Ermittlungsvorrichtung (11) Teil der Steuer- oder Regeleinheit (12) ist oder mit der Steuer- oder Regeleinheit (12) signaltechnisch verbunden ist, wobei das Ermitteln der Lage (x, y) des Einleitungspunktes (A) der Auftreibkraft (FA) in einem Ermittlungsmodus (E) der Steuer- oder Regeleinheit (12) erfolgt.
  12. Formschließeinheit nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Formschließeinheit (2) wenigstens zwei, jeweils einem Holm (5, 6, 7, 8) zugeordnete Wegmesssensoren (9) aufweist, wobei durch die Wegmesssensoren (9) Positionsänderungen des jeweiligen Holmes (5, 6, 7, 8) relativ zu einer der Formaufspannplatten (3, 4) erfassbar sind.
  13. Formschließeinheit nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Formschließeinheit (2) wenigstens zwei Schließkraftaufbringvorrichtungen (10) aufweist, welche jeweils einem der wenigstens zwei Holme (5, 6, 7, 8) zugeordnet sind und über welche die auf das Formwerkzeug (1) wirkende Schließkraft (FS) aufbringbar ist.
  14. Formschließeinheit nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Schließkraftaufbringvorrichtungen (10) im Ermittlungsmodus (E) von der Steuer- oder Regeleinheit (12) derart ansteuerbar sind, die Schließkraft der Formschließeinheit (2) herabzusetzen, bis über die Wegmesssensoren (9) eine Positionsänderung an zumindest zwei, vorzugsweise an allen vier, Holmen (5, 6, 7, 8) relativ zu einer der Formaufspannplatten (3, 4) feststellbar ist.
  15. Formschließeinheit nach Anspruch 14, wobei die Steuer- oder Regeleinheit (12) derart ausgebildet ist, beim Ermitteln der Lage (x, y) des Einleitungspunktes (A) der Auftreibkraft (FA) aus den Verhältnissen von einzelnen Positionsänderungen einen Kraftwert (K) für jeden der Holme (5, 6, 7, 8) zu errechnen.
  16. Formschließeinheit nach wenigstens einem der vorangegangen Ansprüche, wobei die Steuer- oder Regeleinheit (12) derart ausgebildet ist, dass in einem Festlegungsmodus (F) die Lage (x, y) eines Einleitungspunktes (L) der Schließkraft (FS) der relativ zueinander bewegbaren Formaufspannplatten (3, 4) in Abhängigkeit der im Ermittlungsmodus (E) ermittelten Lage (x, y) des Einleitungspunktes (A) der Auftreibkraft (FA) festlegbar, vorzugsweise an die Lage (x, y) des Einleitungspunktes (A) der Auftreibkraft (FA) anpassbar, ist.
  17. Formschließeinheit nach wenigstens einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei in einem Herstellungsmodus (H) während des Herstellens von Formteilen (13) im Formwerkzeug (1) jede Schließkraftaufbringvorrichtung (10) von der Steuer- oder Regeleinheit (12) zur Festlegung der über den jeweiligen Holm (5, 6, 7, 8) eingeleiteten Schließkraft (FS) in Abhängigkeit der im Festlegungsmodus (F) festgelegten Lage (x, y) des Einleitungspunktes (L) der Schließkraft ansteuerbar ist.
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