DE4434076B4

DE4434076B4 - Flurförderzeug mit einem schwenkbaren Fahrerhaus

Info

Publication number: DE4434076B4
Application number: DE19944434076
Authority: DE
Inventors: Wolfgang Dipl.-Ing. Meidhof
Original assignee: Linde GmbH
Current assignee: Linde Material Handling GmbH
Priority date: 1994-09-23
Filing date: 1994-09-23
Publication date: 2006-05-18
Anticipated expiration: 2014-09-24
Also published as: DE4434076A1

Abstract

Flurförderzeug mit einem schwenkbaren Fahrerhaus (1), wobei im Bereich der Schwenkachse (3) eine das erforderliche Schwenkmoment zumindest teilweise erzeugende Schwenkvorrichtung angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkvorrichtung mindestens einen eine lineare Antriebskraft in ein Drehmoment umwandelnden, nach dem Prinzip des Drillschraubens arbeitenden Kraftwandler aufweist, wobei eine nicht drehbare Schubstange mit verdrilltem Außenprofil durch eine axial fixierte Mutter schiebbar ist.

Description

Die Erfindung betrifft ein Flurförderzeug mit einem schwenkbaren Fahrerhaus, wobei im Bereich der Schwenkachse eine das erforderliche Schwenkmoment zumindest teilweise erzeugende Schwenkvorrichtung angeordnet ist. Schwenkvorrichtungen dieser Art werden eingesetzt, um die zum Schwenken des Fahrerhauses benötigten manuellen Betätigungskräfte zu begrenzen. Das erforderliche Schwenkmoment wird dabei teilweise oder vollständig von der Schwenkvorrichtung aufgebracht, wobei in der Regel sowohl das Aufschwenken, als auch das Zurückschwenken durch die Schwenkvorrichtung unterstützt wird. Das Fahrerhaus kann beispielsweise als offenes Gestell mit integriertem Fahrerschutzdach oder auch als geschlossene Kabine ausgeführt sein.

Aus der DE 43 07 997 A1 ist eine solche, im Bereich der Schwenkachse angebrachte Schwenkvorrichtung bekannt. Dabei wird das Schwenkmoment von einem vorgespannten Drehfederstab erzeugt, der auf der einen Seite mit dem festen Fahrzeugrahmen, auf der anderen Seite mit dem zu schwenkenden Fahrerhaus drehfest verbunden ist.

Bei dieser Anordnung tritt infolge der groben nicht regelbaren Federkräfte eine hohe Beschleunigung des Fahrerhauses auf. Daraus resultieren Festigkeitsprobleme mit den kraftaufnehmenden Bauteilen der Schwenkvorrichtung. Darüberhinaus stellt die große in den Drehfederstäben gespeicherte Energiemenge ein sicherheitstechnisches Problem dar.

Aus der JP 59156873 A ist eine Anordnung zum Schwenken einer Fahrzeugkabine bekannt, das nach dem Prinzip eines Schneckenradgetriebes arbeitet, wobei eine Schnecke mittels eines Elektromotors gedreht wird und die Kabine mit dem Schneckenrad verbunden ist.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine im Bereich der Schwenkachse angebrachte Schwenkvorrichtung zur Verfügung zu stellen, die eine bessere Kontrolle der auftretenden Kräfte gestattet.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Schwenkvorrichtung mindestens einen eine lineare Antriebskraft in ein Drehmoment umwandelnden, nach dem Prinzip des Drillschraubens arbeitenden Kraftwandler aufweist, wobei eine nicht drehbare Schubstange mit verdrilltem Außenprofil durch eine axial fixierte Mutter schiebbar ist.

Beim Drillschrauben wird mit einer einfachen Vorrichtung eine Längsbewegung in eine Drehbewegung überführt, wobei die nicht drehbare Schubstange mit verdrilltem Außenprofil durch die axial fixierte Mutter geschoben wird, die ein entsprechendes Innenprofil aufweist. Die Mutter wird dadurch zwangsweise gedreht. Auch eine entgegengesetzte Anordnung mit drehfester Mutter und axial fixierter Schubstange ist möglich. Das entstehende Drehmoment läßt sich über die aufgebrachte Längskraft genau dosieren. Die Orientierung des entstehenden Drehmoments hängt von der Orientierung der auf die Schubstange aufgebrachten Längskraft ab. Die Schwenkbewegung des Fahrerhauses kann mit dieser Schwenkvorrichtung also auch abgebremst werden. Der erreichte Drehwinkel steht in direkter Abhängigkeit zur eingeleiteten Längsbewegung und kann somit exakt eingestellt werden.

In einer vorteilhaften Ausgestaltungsform weist der Kraftwandler ein verdrilltes Vierkantprofil auf.

Eine andere günstige Variante besteht darin, daß der Kraftwandler eine verdrillte Zahnwelle aufweist.

Die verwendete Profilform kann auch aus anderen, für diesen Anwendungsfall brauchbaren verdrillten Profilformen ausgewählt werden, die dazu geeignet sind, die auftretenden Drehmomente zu übertragen.

In einer zweckmäßigen Ausführungsform weist die Schwenkvorrichtung mindestens einen die lineare Antriebskraft erzeugenden Hydraulikzylinder auf.

Alternativ dazu ist es ebenfalls günstig, wenn die Schwenkvorrichtung mindestens einen die lineare Antriebskraft erzeugenden Gewindetrieb enthält.

Diese beiden Antriebsarten gestatten es, mit Standardbauteilen eine definierte Kraft und einen vorgegebenen Verstellweg einzustellen.

Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand des in den schematischen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert. Dabei zeigt
1 eine gattungsgemäßes Flurförderzeug,
2 eine erfindungsgemäße Schwenkvorrichtung.
1 zeigt als gattungsgemäßes Flurförderzeug einen Gabelstapler. Das Fahrerhaus 1 befindet sich in der Betriebsposition. Die aufgeschwenkte Position 2 des Fahrerhauses 1 ist mit strichpunktierten Linien eingezeichnet. Das Fahrerhaus 1 kann um die Schwenkachse 3 relativ zum Fahrzeugrahmen 9 geschwenkt werden.
2 zeigt eine erfindungsgemäße Schwenkvorrichtung. Die Schubstange weist im vorderen Bereich ein verdrilltes Vierkantprofil 4 auf. In ihrem mittleren Abschnitt besteht die Schubstange aus einem nicht-verdrillten Vierkantprofil 5. Der hintere Bereich 6 der Schubstange ist mit einem die lineare Antriebskraft erzeugenden Hydraulikzylinder 7 verbunden. Die Schubstange wird über das nicht-verdrillte Vierkantprofil 5 durch eine am Fahrzeugrahmen 9 befestigte axiale Führung 8 verdrehgesichert. Das verdrillte Vierkantprofil 5 der Schubstange kann mit der Kraft des Hydraulikzylinders 7 in die Mutter 10 geschoben und wieder herausgezogen werden. Die Mutter 10 ist im Lager 11 drehbar gelagert und axial festgelegt. Beim Verschieben der Schubstange in axialer Richtung wird die Mutter 10 zwangsweise gedreht. An der Mutter 10 ist ein Hebel 12 befestigt, über den die Drehbewegung der Mutter 10 auf das Fahrerhaus 1 übertragen wird. Mit dieser Vorrichtung kann sowohl das Aufschwenken als auch das Zurückschwenken des Fahrerhauses unterstützt werden. Auch ein definiertes Abbremsen der Schwenkbewegung ist möglich.

Claims

Flurförderzeug mit einem schwenkbaren Fahrerhaus (1), wobei im Bereich der Schwenkachse (3) eine das erforderliche Schwenkmoment zumindest teilweise erzeugende Schwenkvorrichtung angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkvorrichtung mindestens einen eine lineare Antriebskraft in ein Drehmoment umwandelnden, nach dem Prinzip des Drillschraubens arbeitenden Kraftwandler aufweist, wobei eine nicht drehbare Schubstange mit verdrilltem Außenprofil durch eine axial fixierte Mutter schiebbar ist.
Flurförderzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kraftwandler ein verdrilltes Vierkantprofil (4) aufweist.
Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kraftwandler eine verdrillte Zahnwelle aufweist.
Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkvorrichtung mindestens einen die lineare Antriebskraft erzeugenden Hydraulikzylinder (7) aufweist.
Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkvorrichtung mindestens einen die lineare Antriebskraft erzeugenden Gewindetrieb aufweist.