DE4433901A1 - Anlage und Verfahren zur Einspeisung eines Inertisierungsgases in einen Behälter - Google Patents

Anlage und Verfahren zur Einspeisung eines Inertisierungsgases in einen Behälter

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Description

Die Erfindung betrifft eine Anlage und ein Verfahren zur Ein­ speisung eines Inertisierungsgases in einen Behälter, insbe­ sondere in einen Sicherheitsbehälter eines Kernkraftwerkes, wobei das Innere des Behälters mit einem Lagerbehälter für das Inertisierungsgas über eine durch ein Absperrventil ver­ schließbare Speiseleitung verbunden ist.
In Kernkraftwerken können bei bestimmten schweren Störfällen, bei denen aufgrund von Kernaufheizung und Zirkoniumoxidation größere Mengen von Wasserstoffgas freigesetzt werden, explo­ sive Gasgemische entstehen.
Zur Verhinderung der Bildung derartiger explosiver Gasgemi­ sche im Sicherheitsbehälter von Kernkraftwerken werden die verschiedensten Einrichtungen diskutiert. Hierzu gehören bei­ spielsweise Einrichtungen, wie katalytische Rekombinatoren, katalytisch und elektrisch betriebene Zündeinrichtungen, die Kombination der beiden vorgenannten Einrichtungen, permanente oder nachträgliche Inertisation und auch eine nachträgliche Inertisation mit gleichzeitiger Druckentlastung des Sicher­ heitsbehälters.
Zur Inertisation sind Verfahren bekannt, bei denen eine Flüs­ siggaseinspeisung über verzweigte Düsensysteme mit nachträg­ licher ungezielter Verdampfung im Sicherheitsbehälter oder konventionelle Gaseinspeisesysteme mit integriert er Ölbren­ ner- oder Gasbrenner-Verdampferanlage vorgeschlagen sind. An­ dere Varianten zur Lösung des gleichen Problems basieren wie­ derum auf der Flüssigeinspeisung, wobei jedoch wegen der feh­ lenden Verdampfungsenergien in der Atmosphäre der Kernkraft­ werke auch eine Einspeisung in einen Wassersumpf innerhalb des Sicherheitsbehälters vorgesehen ist. Nachteilig ist bei dieser Variante jedoch, daß je nach Störfallverlauf mögli­ cherweise überhaupt kein Wassersumpf vorhanden ist und daß durch die Inertgasfreisetzung im tiefgelegenen Bereich des Sicherheitsbehälters eine starke Temperaturschichtung und ei­ ne sich daraus ergebende schichtweise und dadurch ungünstige Verteilung der Inertgase auftritt.
Diese bekannten Verfahren werden bislang wegen der ungünsti­ gen Eigenschaften der Einspeisesysteme so negativ bewertet, daß bisher eine Anwendung nicht ernsthaft in Betracht gezogen worden ist. Dies zeigt auch sehr deutlich die Beschreibungs­ einleitung der Deutschen Offenlegungsschrift 39 27 958. Ein wesentlicher Nachteil der bekannten Lösungen liegt außerdem in dem Erfordernis einer Vielzahl von aktiven Maßnahmen zu ihrer Einleitung, weil das Versagen einer einzelnen aktiven Maßnahme schon zu einem Versagen der Inertisierung als sol­ cher führen würde.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Anlage und ein Verfahren zu dessen Nutzung zu schaffen, womit beim Auftreten eines Störfalls eine schnelldurchführbare nachträg­ liche Inertisierung oder Verdünnung der Atmosphäre im Sicher­ heitsbehälter eines Kernkraftwerkes sicher durchführbar ist, wobei der Einsatz von Flächenrekombinatoren und/oder Zünd­ einrichtungen als Option erhalten bleiben soll.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Anlage der ein­ gangs genannten Art dadurch gelöst, daß ein verflüssigtes Inertisierungsgas in dem Lagerbehälter unter einem Vielfachen des atmosphärischen Druckes bei einer Temperatur über 0°C, vorzugsweise bei 20° bis 30°C, vorgehalten ist, daß zur Iner­ tisierung das Absperrventil geöffnet ist, das eine ebenfalls in der Speiseleitung liegende Drosseleinrichtung eine Ver­ dampfung des flüssigen Inertisierungsgases durch Druckabsen­ kung steuert und daß eine Saugstrahlpumpe am Auslaß der Speiseleitung das Inertisierungsgas mit Behälteratmosphäre mischt und aufheizt.
Nach vorteilhaften Ausgestaltungen der Erfindung ist vorgese­ hen, daß am Lagerbehälter sowohl nach innen als auch nach au­ ßen Wärmeübertragungsrippen vorgesehen sind und daß als Iner­ tisierungsgas Kohlendioxid eingesetzt ist, wobei der Druck im Lagerbehälter zwischen 50 und 100 bar, vorzugsweise bei 65 bar, liegt.
Eine besonders zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung be­ steht darin, daß je eine Durchführung einer Probenahmeleitung durch die Behälterwand als Teil der Speiseleitung dient.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung bestehen darin, daß das Inertisierungsgas zusätzlich durch Beimengung eines energie­ reichen Abgases aus einer Oxidationsreaktion von separat un­ ter Druck gelagerten Brennstoffen aufgeheizt ist und daß zur Oxidation der Brennstoffe eine Brenner- oder Katalysatorein­ heit vorgesehen ist, wobei der Energieinhalt des energierei­ chen Abgases ausreichend ist, um bei einer zusätzlichen Ein­ speisung von flüssigem Inertisierungsgas dessen Verdampfung zu gewährleisten.
Weitere Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Anlage sind in den Patentansprüchen 8 bis 11 angegeben.
Erfindungsgemäß dient ein Verfahren zur Einspeisung eines Inertisierungsgases in einen Behälter, insbesondere in einen Sicherheitsbehälter eines Kernkraftwerks unter Verwendung der vorbeschriebenen Anlage, wonach das bei einer Temperatur über 0°C, vorzugsweise bei 20° bis 30°C, unter hohem Druck in flüssigem Aggregatzustand vorgehaltene Inertisierungsgas durch eine plötzliche Druckabsenkung adiabatisch verdampft wird.
Vorteilhafte Ausgestaltungen dieses Verfahrens bestehen darin, daß die Verdampfung in einem Lagerbehälter erfolgt oder daß das noch flüssige Inertisierungsgas durch ein eben­ falls inertisierend wirkendes Treibgas, beispielsweise Stick­ stoff, in den Behälter gepreßt wird und daß eine die Verdamp­ fung einleitende Entspannung erst innerhalb des zu inertisie­ renden Behälters erfolgt und dort beispielsweise innerhalb einer Speiseleitung erfolgt.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfah­ rens ist es, das Inertisierungsgas durch Wärme aus dem Behäl­ ter aufzuheizen und/oder mit einem energiereichen Abgas aus einem Rekombinator oder einem anderen Oxidationsgerät zu mi­ schen.
Eine andere zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß ein bei der plötzlichen adiabatischen Verdampfung gebildeter, tiefgekühlter oder vereister Rest des Inertisie­ rungsgases durch ein energiereiches Gas erwärmt wird und/oder daß ein aus dem Rekombinator und/oder einer Oxidationseinheit abströmendes energiereiches Abgas durch eine von einem Ther­ mostatventil dosierte Eindüsung von flüssigem Inertisierungs­ mittel gekühlt wird.
Die erfindungsgemäße Anlage und das erfindungsgemäße Verfah­ ren sind sehr vorteilhaft, weil sie eine sehr schnelle Nachi­ nertisierung von sehr großen Behältern, beispielsweise von Sicherheitsbehältern von Kernkraftwerken, praktisch ohne den Einsatz von aktiv arbeitenden Anlagenteilen ermöglichen, so daß die Inertisierung auch dann erfolgt, wenn keinerlei Fremdenergie zur Verfügung steht.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind anhand einer Zeich­ nung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Anlage mit einer Nachver­ dampfung in einer Mischkammer.
Fig. 2 zeigt eine erfindungsgemäße Anlage mit einer Nachver­ dampfung in einem Lagerbehälter.
Fig. 3 zeigt eine erfindungsgemäße Anlage mit Verdampfung und Nachverdampfung innerhalb eines Sicherheitsbehälters eines Kernkraftwerkes.
Einander entsprechende Bauteile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
Ein ausschnittsweise dargestellter Sicherheitsbehälter 1 um­ hüllt, beispielsweise in einem Kernkraftwerk, einen nicht nä­ her dargestellten Druckwasserreaktor nebst dessen Hilfs- und Zusatzaggregaten. Eine Speiseleitung 2 für ein Inertisie­ rungsmittel, beispielsweise Kohlendioxid oder Stickstoff, durchsetzt die Wandung des Sicherheitsbehälters 1 in einer Durchführung 3 und ist während des Normalbetriebes des Druckwasserreaktors durch zwei hintereinander geschaltete Gebäudeabsperrventile 4 verschlossen.
Die Speiseleitung 2 wird nach Öffnung eines Absperrventiles 6 aus einem Lagerbehälter 5 mit dem Inertisierungsmittel ge­ speist, wobei das Absperrventil 6 bei den Anlagen gemäß den Fig. 1 und 2 gleichzeitig als Drosseleinrichtung fungiert.
In dem innen und außen mit Wärmeübertragungsrippen versehenen Lagerbehälter 5 ist das Inertisierungsmittel bei einem Druck von 50 bis 100 bar, vorzugsweise bei 65 bar und einer Tempe­ ratur über 0°C, vorzugsweise bei 20° bis 30°C, gespeichert. Die Menge des Inertisierungsmittels reicht aus, um den Sauer­ stoffgehalt in der Behälteratmosphäre deutlich unter 4 Volu­ men-Prozent zu senken.
Bei einem wider Erwarten möglicherweise doch einmal auftre­ tenden schweren Störfall, bei dem innerhalb des Sicherheits­ behälters Wasserstoff freigesetzt wird, werden die Gebäudeab­ sperrventile 4 und das Absperrventil 6 geöffnet. Der dadurch hervorgerufene plötzliche Druckabfall im Lagerbehälter 5 ini­ tiiert eine spontane adiabatische Verdampfung, d. h. eine Ver­ dampfung ohne Energiezufuhr von außen. Diese Verdampfung wird bei den Ausführungen gemäß den Fig. 1 und 2 durch mehr oder weniger weites Öffnen des als Drosseleinrichtung genutz­ ten Absperrventils 6 gesteuert. Dabei wird bei Verwendung von Kohlendioxid als Inertisierungsmittel der Druck im Lagerbe­ hälter 5 sukzessive bis auf etwa 11 bar gesenkt. Dabei sinkt die Temperatur im flüssigen Kohlendioxid bis dicht über des­ sen Erstarrungstemperatur, so daß das noch im Lagerbehälter 5 befindliche Kohlendioxid in jedem Fall flüssig bleibt.
Häufig ist es sogar zweckmäßig, den Druck bis auf etwa 5 bar abzusenken, so daß der nicht verdampfte Teil des Kohlendi­ oxides erstarrt und die dabei freigesetzte Energie mit zur Verdampfung herangezogen ist. Dabei muß jedoch gewährleistet sein, daß kein flüssiges oder erstarrtes Kohlendioxid in die Speiseleitung 2 gelangt.
Das verdampfte Kohlendioxid strömt durch die Speiseleitung 2 in das Innere des Sicherheitsbehälters 1. Dabei sind die Aus­ lässe 7 der Speiseleitung 2 so gestaltet, daß das Kohlendi­ oxid mit der Atmosphäre im Sicherheitsbehälter 1 gut gemischt und dabei erwärmt wird.
Um die Temperatur des Kohlendioxids schon in der Speiselei­ tung 2 anzuheben, ist bei der Anlage gemäß Fig. 1 eine Misch­ kammer 8 vorgesehen, in der dem kalten Kohlendioxid ein ener­ giereiches Abgas aus einem Katalysator über eine Heißgaslei­ tung 10 zumischbar ist. Anstelle eines Katalysators 9 ist auch die Verwendung einer nicht dargestellten Brennkammer möglich. Der Katalysator 9 wird gespeist mit einem Brenngas über eine Brennstoffleitung 11 und mit einem Oxidationsge­ misch aus Sauerstoff und Kohlendioxid aus einer Saugstrahl­ pumpe 12.
Der Sauerstoff dient in der Saugstrahlpumpe 12 als Treibgas und wird dieser über einer Treibgasleitung 13 zugeführt. Die Saugstrahlpumpe 12 ist außerdem über eine Saugleitung 14 mit dem Gasraum des Lagerbehälters 5 verbunden. Sowohl in der Treibgasleitung 13 als auch in der Brennstoffleitung 11 ist ein in Abhängigkeit vom Druck in der Speiseleitung 2 gesteu­ ertes Steuerventil 15 vorgesehen.
Die Brennstoffleitung 11 ist an einen Vorratsbehälter 16 für einen Brennstoff, beispielsweise Wasserstoff, Propan, Butan oder Äthan, angeschlossen und die Treibgasleitung 13 wird aus einer Gasflasche 17 mit Sauerstoff gespeist.
Ein von flüssigem Kohlendioxid bedeckter Boden des Lagerbe­ hälters 5 ist über eine Flüssiggasleitung 18 über ein Ventil 19 mit der Mischkammer 8 verbunden. Das Ventil 19 wird wie die Steuerventile 15 in Abhängigkeit vom Druck in der Speise­ leitung 2 gesteuert.
Zur Inbetriebsetzung der Anlage gemäß Fig. 1 werden lediglich die Gebäudeabsperrventile 4 und das Absperrventil 6 geöffnet. Dadurch strömt, wie oben angegeben, Kohlendioxid in den In­ nenraum des Sicherheitsbehälters 1. Sobald der Druck in der Speiseleitung 2 auf einen vorgegebenen Wert abgefallen ist, öffnen gleichzeitig die beiden Steuerventile 15. Der als Treibgas dienende Sauerstoff aus der Treibgasleitung 13 saugt in der Saugstrahlpumpe 12 über die Saugleitung 14 gasförmiges Kohlendioxid aus dem Lagerbehälter 5 und verdünnt sich da­ durch soweit, daß er nur noch katalytisch mit dem über die Brennstoffleitung 11 zugeführten Brennstoff reagieren kann. Dies geschieht im Katalysator 9. Das dadurch gebildete ener­ giereiche Abgas aus dem Katalysator 9 strömt über die Heiß­ gasleitung 10 in die Mischkammer 8 und mischt und erwärmt dort das relativ kalte Kohlendioxid aus der Speiseleitung 2.
Beim weiteren Absinken des Druckes in der Speiseleitung 2 öffnet auch das Ventil 19 mit der Folge, daß nun über die Flüssiggasleitung 18 flüssiges Kohlendioxid in die Mischkam­ mer 8 eingesprüht wird. Durch entsprechende Einstellung der Ventile 15 und 19 werden der Strom des energiereichen Abgases aus dem Katalysator 9 und die Menge des flüssigen Kohlendi­ oxides so gesteuert, daß ihr Gemisch zusammen mit dem aus der Speiseleitung 2 in die Mischkammer 8 einströmenden gasförmi­ gen Kohlendioxides eine Temperatur aufweist, die ohne unzu­ lässige thermische Belastung irgendwelcher Anlagenteile in den Sicherheitsbehälter 1 einspeisbar ist.
Bei der Anlage gemäß Fig. 2 ist auf eine Mischkammer 8 ver­ zichtet und mündet die vom Katalysator 9 kommende Heißgaslei­ tung 10 in eine Düsenharfe 20, die unmittelbar in dem Sumpf des flüssigen Kohlendioxids in dem Lagerbehälter 5 angeordnet ist. Dadurch wird die diesem Sumpf für die Verdampfung von Kohlendioxid entzogene Wärme kompensiert. Die Temperatur des Sumpfes in dem Lagerbehälter 5 bleibt annähernd konstant oder steigt sogar leicht an, so daß die Einspeisung von Kohlendi­ oxid in den Sicherheitsbehälter 1 wiederum ohne unzulässige thermische Belastung irgendwelcher Anlagenteile erfolgt.
Der Lagerbehälter 5 und die Menge des in diesem vorgehaltenen Kohlendioxids sowie der Druck im Lagerbehälter 5 sind bei den Anlagen gemäß den Fig. 1 und 2 so bemessen, daß auch bei einem Ausfall der katalytischen Erzeugung des energiereichen Abgases der Sicherheitsbehälter 1 ausreichend inertisierbar oder seine Atmosphäre verdünnbar ist.
Bei der Anlage gemäß Fig. 3 wird das Inertisierungsgas, bei­ spielsweise wiederum Kohlendioxid, noch flüssig durch die Speiseleitung 2 gepreßt. Dabei dient unter hohem Druck, bei­ spielsweise mit mehr als 100 bar, in Treibgasbehältern 21 vorgehaltener Stickstoff als Treibgas. Das Treibgas steht nach dem Öffnen eines Treibgasventils 25 über Treibgasleitungen 24 an dem gelagerten flüssigen Kohlendioxid und an Steuerzylindern der Gebäudeabsperrventile 4 an.
Nach dem Inbetriebsetzen dieser Anlage durch Öffnen der Ge­ bäudeabsperrventile 4 und des Absperrventils 6 kann sich das Kohlendioxid erst beim Passieren einer Drosseleinrichtung 22, beispielsweise einer Drossel oder eines Drosselventils, ent­ spannen und dabei teilweise verdampfen. Der dabei entstandene Kohlendioxid-Naßdampf wird in einem Flüssigkeitsabscheider 23 in eine gasförmige und eine flüssige Phase getrennt.
Das gasförmige Kohlendioxid dient nach dem Passieren eines federbelasteten Steuerventils 26 als Treibgas in einer Saug­ strahlpumpe 27, die über eine Saugleitung 28 Gas aus der Be­ hälteratmosphäre ansaugt und mit dem Kohlendioxid vermischt. Dieses Gemisch erreicht durch eine Gemischleitung 29 eine Mischkammer 30 und durchströmt in dieser zunächst einen Re­ kombinator 31, in dem oxidierbare Gemischbestandteile mit aus der Behälteratmosphäre mitgeschlepptem Sauerstoff oxidiert werden und mit der dabei erzeugten Wärme das Gemisch aufhei­ zen.
Beim Erreichen einer vorgegebenen Mindesttemperatur öffnet ein Thermostatventil 32, so daß im Flüssigkeitsabscheider 23 gesammeltes flüssiges Kohlendioxid in die Mischkammer 30 ein­ düst. Bei einem weiteren Anstieg der Temperatur in der Misch­ kammer 30, beispielsweise infolge eines hohen Heizwertes des aus der Behälteratmosphäre angesogenen Gases, öffnet ein Thermostatventil 33, durch das unmittelbar aus der Speiseleitung 2 kommendes flüssiges Kohlendioxid in die Mischkammer 30 eindüst, dort verdampft und erwärmt wird, bevor das in der Mischkammer gebildete Gasgemisch über eine Inertgasleitung 34 in die Behälteratmosphäre im Inneren eines Trümmerschutzzylinders 35 abströmt.

Claims (18)

1. Anlage zur Einspeisung eines Inertisierungsgases in einen Behälter (1), insbesondere in einen Sicherheitsbehälter (1) eines Kernkraftwerkes, wobei das Innere des Behälters (1) mit einem Lagerbehälter (5) für das Inertisierungsgas über eine durch ein Absperrventil (6) verschließbare Speiseleitung (2) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
  • - daß ein verflüssigtes Inertisierungsgas in dem Lagerbehälter (5) unter einem Vielfachen des atmosphärischen Druckes bei einer Temperatur von 0°C, vorzugsweise bei 20° bis 30°C, vorgehalten ist,
  • - daß zur Inertisierung das Absperrventil (6) geöffnet ist,
  • - daß eine ebenfalls in der Speiseleitung (2) liegende Drosseleinrichtung (6, 22) eine Verdampfung des flüssigen Inertisierungsgases durch eine sukzessive Druckabsenkung, beispielsweise auf 5 bis 15 bar, steuert und
  • - daß eine Auslaßöffnung (7, 27) der Speiseleitung (2) das Inertisierungsgas mit Behälteratmosphäre mischt und nacherwärmt.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Lagerbehälter (5) sowohl nach innen als auch nach außen Wärmeübertragungsrippen vorgesehen sind.
3. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Inertisierungsgas Kohlendioxid eingesetzt ist und daß der Druck im Lagerbehälter (5) zwischen 50 und 100 bar, vorzugsweise bei 65 bar, liegt.
4. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß je eine Durchführung (3) einer Probenahmeleitung durch die Behälterwand (1) als Teil der Speiseleitung (2) dient.
5. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Inertisierungsgas zusätzlich durch Beimengung (8) eines energiereichen Abgases aus einer Oxidationsreaktion (9) von separat unter Druck gelagerten Brennstoffen (16) aufgeheizt ist (Fig. 1 und 2).
6. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Oxidation der Brennstoffe eine Brenner- oder Katalysatoreinheit (9) vorgesehen ist (Fig. 1 und 2).
7. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Energieinhalt des energiereichen Abgas es ausreichend ist, um bei einer zusätzlichen Einspeisung von flüssigem Inertisierungsgas dessen Verdampfung zu gewährleisten.
8. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das energiereiche Abgas in direkten thermischen Kontakt mit dem flüssig gelagerten (5) Inertisierungsgas (20) geführt ist (Fig. 2).
9. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Inertisierungsgas sich erst innerhalb des Sicherheitsbehälters entspannt und verdampft (Fig. 3).
10. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß in den Strom des energiereichen Abgases weiteres flüssiges Inertisierungsmittel feinverteilt beigemengt ist (Fig. 1 und 3).
11. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das energiereiche Abgas durch Oxidation (31) von Wasserstoff innerhalb des Behälters (1) erzeugt ist (Fig. 3).
12. Verfahren zur Einspeisung eines Inertisierungsgases in einen Behälter (1), insbesondere in einen Sicherheitsbehälter (1) eines Kernkraftwerkes unter Verwendung einer Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das bei einer Temperatur über 0°C, vorzugsweise bei 20° bis 30°C, unter hohem Druck in flüssigem Aggregatzustand vorgehaltene Inertisierungsgas durch eine plötzliche Druckabsenkung adiabatisch verdampft wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdampfung in einem Lagerbehälter (5) erfolgt.
14. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das noch flüssige Inertisierungsgas durch ein ebenfalls inertisierend wirkendes Treibgas, beispielsweise Stickstoff, in den Behälter (1) gepreßt wird und daß eine die Verdampfung einleitende Entspannung erst innerhalb des zu inertisierenden Behälters (1) erfolgt und dort beispielsweise in einer Drosseleinrichtung (22) erfolgt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Inertisierungsgas durch Wärme aus dem Behälter (1) aufgeheizt wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Inertisierungsgas mit einem energiereichen Abgas aus einem Oxidationsgerät (9) oder einem Rekombinator (31) gemischt wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß ein bei der plötzlichen adiabatischen Verdampfung gebildeter tiefgekühlter Rest des Inertisierungsgases durch ein energiereiches Abgas (28) erwärmt wird.
18. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß ein aus dem Rekombinator (31) oder dem Oxidationsgerät (9) abströmendes energiereiches Abgas durch eine von einem Thermostatventil (31, 33) dosierte Eindüsung von flüssigem Inertisierungsgas gekühlt wird.
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