DE4432830C2 - Durchflußmeßzelle mit Quecksilber-Tropfenelektrode - Google Patents
Durchflußmeßzelle mit Quecksilber-TropfenelektrodeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Durchflußmeßzelle gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Derartige Meßzellen werden für die Detektion von
Kationen, Anionen und elektrochemisch aktiven organi
schen Verbindungen nach den voltammetrischen Be
stimmungsverfahren, wie z. B. der Polarographie, der
Voltammetrie, der Invers-Voltammetrie, der Adsorp
tions-Voltammetrie und/oder den chronoamperometri
schen Verfahren eingesetzt.
Üblicherweise werden Meßgefäße (Fig. 9) mit einem
Meßlösungsvolumen von ca. 1 bis 50 ml chargenweise
befüllt und mit Hilfe der in die Meßlösung eintauchen
den Arbeitselektrode (Quecksilbertropf(en)elektrode),
(Working-Electrode, WE) Hilfselektrode (Auxiliary-
Electrode, AE) und Referenzelektrode (Reference-Elec
trode, RE) vermessen. Mit einer Rührvorrichtung für die
Anreicherungsprozesse bei der Invers-Voltammetrie,
der Adsorptions-Voltammetrie und anderen Verfahren
mit Voranreicherung wird die Lösung in der nötigen
Weise bewegt. Nachteilig ist dieser Meßvorrichtung,
daß bei einem Wechsel der Meßlösung das Gefäß in
zeitaufwendiger Weise entleert, gereinigt und neu be
füllt werden muß. Diese Vorrichtung erfordert nicht nur
unnötig große Mengen an Meßlösung sondern ist dar
überhinaus für automatisiertes Messen äußerst schlecht
geeignet. Da der Bestimmungsvorgang rein diffusions
kontrollierte Prozesse voraussetzt, stören Strömungen
in der Lösung. Das große Meßvolumen führt dazu, daß
nach dem Rühren der Ruhezustand erst nach einigen
Minuten erreicht wird. Thermokonvektion ist nicht zu
verhindern.
Besserungen bringen Durchflußmeßzellen, in wel
chen die Meßlösung innerhalb eines Strömungskanals
geführt ist, der zum einen geringere Mengen an Meßlö
sung erfordert und zum anderen im Durchfluß sowohl
den Abtransport der Meßlösung als auch die Reinigung
und Neubefüllung des Strömungskanals in zügiger Wei
se gestattet. Hierzu zählen nicht die Anströmungsmeß
zellen (Fig. 10), die aus den oben genannten Gründen
insbesondere für die inversen Verfahren wenig geeignet
sind. W. W. Kubiak gibt eine Zusammenfassung über
Durchflußmeßzellen mit Quecksilbertropfelektroden in
Electroanalysis, Band 1, Seiten 379-388 (1989). Neben
anderen wird eine Durchflußmeßzelle mit einem im we
sentlichen waagerecht verlaufenden Strömungskanal
und senkrecht zu diesem angeordneter Quecksilber
tropfkapillare erwähnt. Es wird darauf hingewiesen, daß
der Strömungskanal dieser Durchflußmeßzelle bei Aus
bildung der Arbeitselektrode als tropfende Elektrode
nicht zu klein gewählt sein darf. In bezug auf Arbeits
elektroden mit hängendem Quecksilbertropfen, soge
nannte Quecksilbertropfenelektroden (Hanging Mercu
ry Drop Electrodes, HMDEs) sei dieses Problem unkri
tischer, da diese mit Strömungskanälen größerer Durch
messer ausgestattet seien. Übliche und bekannte Quer
schnitte von Strömungskanälen betragen bei Durch
flußmeßzellen 2 mm2 und mehr.
Aufgrund zunehmender Bedeutung voltammetrischer
Meßverfahren liegt der Erfindung die Aufgabe zugrun
de, eine Durchflußmeßzelle der im Oberbegriff des An
spruches 1 genannten Art in ihrer Empfindlichkeit bzw.
in ihrem Nachweisvermögen zu verbessern und dabei
die benötigten Meßzeiten zu verkürzen, sowie ihre Inte
grierbarkeit in automatische Meßabläufe zu ermögli
chen.
Die Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 genannten
Merkmale gelöst.
Trotz der Vorurteile der Fachwelt gegenüber kleinen
Strömungskanalquerschnitten hat es sich überraschen
derweise gezeigt, daß mit einem Strömungskanal, der im
Bereich der Arbeitselektrode eine Querschnittsfläche
von weniger als 1 mm2 aufweist, sehr gute Meßergeb
nisse erzielbar sind. Es ergeben sich hohe Abschei
dungsraten durch intensive Anströmung innerhalb des
kleinen Kanalquerschnittes. Die Anreicherungs- und
Meßzeiten sind dementsprechend kleiner. Die benötig
ten Spülzeiten liegen im Bereich einiger weniger Sekun
den. Äußerst überrascht wurde durch den Erfinder fest
gestellt, daß sich wesentlich verbesserte Empfindlichkei
ten gegenüber herkömmlichen Meßzellen erreichen lie
ßen. Messungen wiesen nach, daß mindestens eine um
den Faktor fünf erhöhte Empfindlichkeit erreichbar ist.
Parallel dazu sorgt der geringe Strömungskanalquer
schnitt für verminderte thermische Konvektion.
Trotz gegenteiliger Darstellung in der Literatur
konnte durch den Erfinder gezeigt werden, daß Quer
schnittsflächen des Strömungskanals im Bereich der Ar
beitselektrode von weniger als 0,6 mm2 die vorstehend
beschriebenen hervorragenden Ergebnisse verbessern.
Durch die derzeit noch mit vernünftigen Mitteln her
stellbare kleinste Quecksilbertropfengröße von etwa
0,05 mm Durchmesser ist für die vorstehend beschriebe
nen Vorteile ein Kanalquerschnitt etwa von 0,01 mm2
erforderlich.
Ein Strömungskanal, der im Bereich der Arbeitselek
trode eine Querschnittsfläche von etwa 0,2 mm2 hatte,
zeigte die besten Ergebnisse hinsichtlich der Empfind
lichkeit, des Nachweisvermögens und der Reproduzier
barkeit der Messungen.
Mit einem Strömungskanal, der im Bereich der
Quecksilbertropfenelektrode, mit Ausnahme des
Quecksilbertropfens keinerlei weitere Strömungswider
stände aufweist, ist die laminare Anströmung der Meß
elektrode ohne die Reproduzierbarkeit der Meßergeb
nisse beeinträchtigende Wirbel zu erreichen.
Weiterhin wurde herausgefunden, daß sich in einem
Strömungskanal, der vor und hinter der Quecksilber
tropfenelektrode Strömungskanal-Querschnittsveren
gungen aufweist, quasi ein Meßvolumen definieren läßt,
das durch seine räumliche Beschränkung ein schnelleres
Abklingen des Diffusionsgrenzstroms durch Verarmung
der die Elektrode umgebenden Lösung an elektroche
misch aktiven Substanzen ermöglicht.
Das Meßvolumen läßt sich in verbesserter, variabler
Weise beschränken und an individuelle Meßsituationen
anpassen, wenn die Durchflußmeßzelle Einrichtungen
aufweist, um den Strömungskanalquerschnitt im Be
reich der Verengungen einstellbar zu ändern.
Eine leicht wartbare und fein einstellbare Ausfüh
rungsform der Verengungen des Strömungskanalquer
schnitts ergibt sich dadurch, daß die Kapillare der
Quecksilbertropfenelektrode von einem dichtenden,
elastisch verformbaren Medium umgeben ist, welches
die Verengungen bildet.
Bei einer im wesentlichen senkrecht zu dem in etwa
waagerecht verlaufenden Strömungskanal angeordne
ten Kapillare der Quecksilbertropfenelektrode ist die
Anströmungsgeometrie des hängenden Quecksilber
tropfens am günstigsten.
Durch Anordnung der Hilfselektrode in Strömungs
richtung vor der Arbeitselektrode oder ihr gegenüber
liegend und Anordnung der Referenzelektrode in Strö
mungsrichtung hinter der Arbeitselektrode jeweils in
nerhalb des Strömungskanals wird die Verunreinigung
der Meßlösung durch aus laufende Elektrolytbrückenlö
sung der Referenzelektrode vermieden und gleichzeitig
die Referenzelektrode außerhalb des elektrischen Fel
des zwischen Arbeits- und Hilfselektrode positioniert.
Mit erhöhter Meßempfindlichkeit werden Störein
flüsse durch Verschleppungen, bedingt durch ungleich
mäßige Strömungsverhältnisse im Strömungskanal z. B.
infolge von Nischen und Oberflächenrauhigkeit des
Strömungskanals, zunehmend bedeutender. Der mecha
nischen Ausbildung der Durchflußmeßzelle, insbeson
dere der strömungstechnisch günstigen Gestaltung des
Strömungskanals, kommt somit erhöhte Aufmerksam
keit zu. Dabei darf sich der Fertigungsaufwand nicht
soweit erhöhen, daß die dadurch bedingten Kosten die
Verwendung der Zelle unattraktiv werden lassen.
Demzufolge liegt der Erfindung die weitere Aufgabe
zugrunde, eine Durchflußmeßzelle des im Oberbegriff
des Anspruchs 1 beschriebenen Typs bei präziser Ferti
gungsmöglichkeit des Strömungskanals kostengünstig
so auszubilden, daß deren Dichtigkeit, blasenfreie Be
füllbarkeit und einfache Handhabung dauerhaft sicher
gestellt sind.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 10 defi
nierten Merkmale gelöst.
Hierdurch ergibt sich bei präziser Fertigungsmöglich
keit des Strömungskanals eine zumindest zweiteilige
Durchflußmeßzelle, deren Ober- und Unterteil ohne je
des Dichtelement durch flächige Anlage aneinander be
reits die gewünschte Dichtwirkung erzeugt. Das Altern
von Dichtelementen und die Ausbildung strömungsun
günstiger Verformungen der Dichtelemente sind ver
mieden.
Wird der Strömungskanal durch eine im Querschnitt
rechteckförmige Vertiefung ausgebildet, ist dieser mit
tels Walzen- oder Scheibenfräser einfach und ohne
Nachberarbeitung herstellbar.
Wird der Boden des Strömungskanals im Querschnitt
halbrundförmig ausgebildet, ergeben sich dadurch gün
stigere Strömungsverhältnisse innerhalb des Strö
mungskanals und bessere Anströmungsverhältnisse des
Quecksilbertropfens der Arbeitselektrode zusammen
mit der Möglichkeit, den Strömungskanal innerhalb nur
eines der beiden Teile durch Fräsen mittels Rundfräser
herzustellen. Mit diesem kostengünstigen Herstellungs
verfahren kann die für die im wesentlichen laminare
Strömung nötige Oberflächenglattheit erreicht werden.
Eine nochmalige Einschränkung des Elektrodenrau
mes der Meßzelle mit den vorstehend beschriebenen
Vorteilen ergibt sich, wenn der Strömungskanal außer
halb des Elektrodenraumes einen kleineren Querschnitt
als innerhalb des Elektrodenraumes aufweist.
Sehr gute Dichteigenschaften zeigten bei mechani
schem Aufeinanderpressen beider Teile ohne zusätzli
che Dichtmittel aufgrund der fertigungstechnisch er
reichten hohen Oberflächenglätte hartplastische Mate
rialien, wie z. B. Polymethylmethacrylat.
Die vorstehend beschriebenen strömungsgünstigen
Ausführungen des Strömungskanals wurden durch eine
nahezu totvolumenfreie Einbringung der Elektroden er
gänzt, indem Hilfs-, Arbeits- und Referenzelektrode
tangential am Strömungskanal anliegend montiert wur
den.
Der einfache und zuverlässige Abtransport des
Quecksilbertropfens der Arbeitselektrode konnte er
reicht werden, indem der Strömungskanal mit einer Ein
richtung zur Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit
und/oder zur Erzeugung einer Druckwelle verbunden
wurde, die das Abreißen und den vollständigen Abtrans
port des abgelösten Quecksilbertropfens durch die er
höhte Strömungsgeschwindigkeit und/oder die Druck
erhöhung ermöglicht. Hierdurch wird die Integrierbar
keit in eine rechnergesteuerte Umgebung für den auto
matisierten Betrieb unterstützt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der beige
fügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer erfin
dungsgemäßen Durchflußmeßzelle mit transparent dar
gestelltem Gehäuseoberteil und -unterteil,
Fig. 2 einen Querschnitt durch die in Fig. 1 dargestell
te Durchflußmeßzelle in der senkrecht, längs zum Strö
mungskanal liegenden Ebene,
Fig. 3 drei verschiedene Kanalquerschnitte einer
Durchflußmeßzelle in der senkrecht, quer zum Strö
mungskanal liegenden Ebene,
Fig. 4 einen Ausschnitt des Strömungskanals im Be
reich der Arbeitselektrode in der senkrecht, längs zum
Strömungskanal liegenden Ebene,
Fig. 5 eine alternative Ausbildung des in Fig. 4 darge
stellten Strömungskanals,
Fig. 6 eine alternative Ausbildung des in Fig. 4 darge
stellten Strömungskanals,
Fig. 7 eine alternative Ausbildung des in Fig. 4 darge
stellten Strömungskanals,
Fig. 8 eine Querschnittsdarstellung einer Einrichtung
zum Verengen des Strömungskanalquerschnittes in der
Nähe der Arbeitselektrode in der senkrecht, längs zum
Strömungskanal liegenden Ebene,
Fig. 9 eine Meßzelle für chargenweise Befüllung
(Prinzip),
Fig. 10 ein Meßgefäß mit einer Arbeitselektrode mit
aufgesetzter Anströmungsmeßzelle.
Nachstehend werden für ähnliche oder identische Be
standteile in verschiedenen Ausführungsformen die sel
ben Bezugszeichen verwendet.
In den Fig. 1-8 ist der Strömungskanal 6 stets als
Vertiefung 5 im Unterteil 3 dargestellt.
Die im ganzen mit 1 bezeichnete Durchflußmeßzelle
(Fig. 1 und 2) weist ein Oberteil 2 und ein Unterteil 3 auf,
das jeweils im wesentlichen quaderförmig ist. Im zusam
mengebauten Zustand liegen das Oberteil 2 und das
Unterteil 3 vollflächig mit den Flächen 2a und 3a dich
tend aneinander an. Sowohl das Oberteil 2 als auch das
Unterteil 3 bestehen aus einem hartplastischen Material
wie z. B. Polymethylmethacrylat, oder einem glasartigen
Werkstoff.
Beide Teile 2 und 3 sind in an sich bekannter Weise
mechanisch so gehalten, daß ohne Zwischenlage eines
Dichtelementes eine dichtende Anlage dauerhaft ge
währleistet ist. Zu diesem Zweck erstrecken sich z. B.
zylindrische Durchgangsöffnungen 4 sowohl durch das
Oberteil 2 als auch durch das Unterteil 3 und nehmen
Befestigungselemente auf oder die beiden Teile 2 und 3
werden durch einen Klammermechanismus zusammen
gehalten.
In der Oberfläche 3a des Unterteils 3 ist eine Vertie
fung 5 ausgebildet, die einen Teil des Strömungskanals 6
darstellt. Ohne Beschränkung der Allgemeinheit kann
die Vertiefung 5 in alternativer Ausgestaltung im Ober
teil 2 angeordnet sein oder es kann sowohl im Oberteil 2
als auch im Unterteil 3 jeweils eine Vertiefung ausgebil
det sein, die zusammen den Strömungskanal 6 ergeben.
Die Vertiefungen 5 werden im folgenden als Strö
mungskanal 6 bezeichnet.
Der Strömungskanal 6 erstreckt sich im Unterteil 3 in
Flußrichtung gesehen von einer mit einem Gewinde 8a
versehenen, aufwärts verlaufenden Bohrung 7 im wesentlichen
waagerecht bis zu einer nach unten verlau
fenden, mit einem Gewinde 8a versehenen Bohrung 8.
Durch die Zuführung 7 und die Abführung 8 ist die
Durchflußmeßzelle mit einer Vorrichtung zum Zufüh
ren von Meßlösung und einer Vorrichtung zum Abfüh
ren von Meßlösung verbunden, die wahlweise automati
siert betrieben werden können.
Der Strömungskanal 6 weist einen im Querschnitt
halbrundförmigen Boden 9 auf, der im Bereich der Ar
beitselektrode 11 den hängenden Quecksilbertropfen 10
in radialer Richtung im wesentlichen gleich beabstandet
umgibt. Alternativ ist der Strömungskanal 6 halbrund
förmig vertieft ausgebildet, so daß der Boden 9 in hori
zontal verlaufende Seitenwände übergeht. In weiterer
erfindungsgemäßer Ausgestaltung ist der Strömungska
nal 6 im Querschnitt rechteckförmig innerhalb des
Oberteils 2 und/oder des Unterteils 3 ausgebildet
(Fig. 3).
Im Oberteil 2 sind oberhalb des Strömungskanals 6 in
Strömungsrichtung aufeinanderfolgend die Hilfselek
trode 12, die Arbeitselektrode 11 und die Referenzelek
trode 14 angeordnet. Die Hilfselektrode 12 sowie die
Referenzelektrode 14 liegen tangential an der Wand des
Strömungskanals 6 ohne Bildung von Strömungsabriß
kanten an.
Die Hilfselektrode 12 und die Referenzelektrode 14
sind fluiddicht im Oberteil 2 gehalten und in bekannter
Weise mit einer geeigneten Meßvorrichtung elektrisch
verbunden. Die Arbeitselektrode 11 (ein Kapillarrohr)
steht senkrecht zum Strömungskanal 6. Die in ihm ver
laufende Kapillare 17 ist an ihrem oberen Ende mit einer
nicht dargestellten Vorrichtung zur gesteuert dosierten
Zuführung von Quecksilber verbunden. Durch diese
Vorrichtung ist ein Quecksilbertropfen 10 mit definier
ter Größe als eigentliche Arbeitselektrode herstellbar.
Diese wird im Strömungskanal 6 während der jeweili
gen Messung hängend gehalten.
Der Quecksilbertropfen 10 ist über die Kapillare 17
und das nicht dargestellte Vorratsgefäß mit der eben
falls nicht dargestellten Meßvorrichtung in bekannter
Weise elektrisch verbunden. Im Bereich der eigentli
chen Arbeitselektrode, des Quecksilbertropfens 10, ist
die Querschnittsfläche des Strömungskanals 6 stets klei
ner als 1 mm2.
Weitere bevorzugte Ausführungsformen des Strö
mungskanals 6 haben im Bereich des Quecksilbertrop
fens 10 eine Querschnittsfläche, die kleiner als 0,6 mm2
und größer als 0,01 mm2 ist.
Die derzeit am stärksten bevorzugte Ausführungs
form der Durchflußmeßzelle 1 weist eine Querschnitts
fläche des Strömungskanals 6 im Bereich des Quecksil
bertropfens 10 auf, die in etwa eine Größe von 0,2 mm2
hat. Hierbei ist der Strömungskanal 6 durch entspre
chende Fertigung mit glatten Oberflächen versehen, so
daß es in dem strömenden Medium nicht zu Wirbelbil
dung oder turbulenter Strömung kommt. Somit weist
der Strömungskanal 6 bis auf den Quecksilbertropfen 10
in Strömungsrichtung keine zusätzlichen Strömungswi
derstände auf.
In der einfachsten Ausführungsform ist der Strö
mungskanal 6 über seine gesamte Länge von gleichem
Querschnitt (Fig. 4).
In weiterer Ausgestaltung weist der Strömungskanal
6 vor und/oder hinter der als Quecksilbertropfen 10
ausgebildeten Arbeitselektrode 11 Strömungskanal-
Querschnittsverengungen 18 auf. Hierdurch ist bei
zweiseitiger Anordnung der Verengungen 18 quasi ein
Meßvolumen 22 definiert, das sich im wesentlichen aus
dem Volumen des Strömungskanals 6 zwischen den
engsten Stellen der Verengungen 18 abzüglich des Vo
lumens des Quecksilbertropfens 10 ergibt. Diese in
Fig. 5 und 6 dargestellten Ausführungsformen enthalten
Verengungen 18, die den Strömungskanal 6 mit vorge
gebener, nach Fertigung nicht mehr veränderbarer
Größe verengen.
Eine weitere alternative Ausführungsform, die in
Fig. 7 im Querschnitt dargestellt ist, weist einen Strö
mungskanal 6 auf, der im Bereich des Quecksilbertrop
fens 10 einen größeren Querschnitt als außerhalb des
Meßvolumens 22 hat.
Eine Ausführungsform, bei der der Querschnitt des
Strömungskanals 6 im Bereich der Verengungen 18 ein
stellbar verändert werden kann, zeigt Fig. 8. In dieser
Ausführungsform der Durchflußmeßzelle 1 lassen sich
die Verengungen 18 einseitig oder zweiseitig teilweise
oder vollständig verschließen und verhindern somit
weitgehend Einflüsse auf/durch die Meßlösung in/aus
Bereichen außerhalb des Meßvolumens 22.
Die Einrichtung besteht aus einer zylindrischen
Durchgangsöffnung 21, die in ihrem oberen Bereich ra
dial erweitert ist und ein Gewinde 25 aufweist. Der unte
re Bereich ist mit einem elastisch dichtenden Medium 20
ausgefüllt, das das Kapillarrohr 11 umschließt. Hier
durch ist das Kapillarrohr 11 sowohl fluiddicht in Bezug
auf den Strömungskanal 6 als auch mechanisch fest ge
halten. Im oberen radial erweiterten Bereich der Durch
gangsöffnung 21 ist ein Gewindeflansch 23 einge
schraubt, der stirnseitig an dem elastisch dichtenden
Medium 20 anliegt und mit seiner in axialer Richtung
verlaufenden zylindrischen Durchgangsöffnung 24 das
Kapillarrohr 11 mit geringem Spiel umgibt. Ohne einge
setzten Gewindeflansch schließt das elastische Medium
20 ohne Verengungen 18 zu bilden eben und glatt mit
der Wand des Strömungskanals 6 ab. Sobald es nach
dem Einschrauben des Gewindeflansches 23 zu dessen
Anlage am Medium 20 kommt, wird durch elastische
Verformung des Mediums 20 der Strömungskanalquer
schnitt einstellbar reduziert und es werden die Veren
gungen 18 gebildet. Durch geeignete Dimensionierung
des Volumens des elastisch dichtenden Mediums 20
kann dabei der Strömungskanal 6 symmetrisch, d. h. auf
beiden Seiten des Quecksilbertropfens 10 mit gleicher
Größe oder asymmetrisch, d. h. mit ungleicher Größe
verengt werden. Darüber hinaus ist der Strömungskanal
6 bei geeigneter Dimensionierung ein- oder zweiseitig
teilweise oder vollständig verschließbar.
In alternativer, in den Figuren nicht dargestellter
Weise ist anstelle des Gewindeflansches 23 ein mechani
sches Stellglied in stirnseitiger Anlage mit dem elastisch
dichtenden Medium 20, und eine das mechanische Stell
glied bewegende elektrische, pneumatische oder hy
draulische Einrichtung erzeugt die Verengungen 18 au
tomatisiert.
Sämtliche vorstehend geschilderten Ausführungsfor
men sind wahlweise in bekannter Weise mit einer Ein
richtung zur Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit
innerhalb des Strömungskanals 6 und/oder einer Ein
richtung zur Erzeugung einer Druckwelle verbunden.
Hierdurch ist das Abreißen des Quecksilbertropfens 10
von der Kapillare 17 möglich und es kommt in Folge
durch Mitnahme des Quecksilbertropfens 10 durch die
strömende Meßlösung bei erhöhter Strömungsge
schwindigkeit zu einem vollständigen Abtransport des
Quecksilbertropfens 10.
In der an der Abführung 8 befestigten Vorrichtung
wird sowohl die Meßlösung als auch das Quecksilber
aufgefangen und steht für eine gesonderte Entnahme
zur Verfügung.
Claims (16)
1. Durchflußmeßzelle mit einer Arbeitselektrode,
einer Hilfselektrode, einer Referenzelektrode und
einem Strömungskanal, wobei mindestens die als
Quecksilbertropfenelektrode ausgebildete Arbeits
elektrode innerhalb des Strömungskanals angeord
net ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Quer
schnittsfläche des Strömungskanals (6) im Bereich
der Arbeitselektrode (11) kleiner als 1 mm2 ist.
2. Durchflußmeßzelle nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Querschnittsfläche des Strö
mungskanals (6) im Bereich der Arbeitselektrode
(11) kleiner als 0,6 mm2 und größer als 0,01 mm2 ist.
3. Durchflußmeßzelle nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß die Querschnittsfläche
des Strömungskanals (6) im Bereich der Arbeits
elektrode (11) in etwa eine Größe von 0,2 mm2 hat.
4. Durchflußmeßzelle nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Strömungskanal
(6) im Bereich der Quecksilbertropfenelektrode
(11) mit Ausnahme des Quecksilbertropfens (10) in
Strömungsrichtung keinerlei zusätzliche Strö
mungswiderstände aufweist.
5. Durchflußmeßzelle nach einem der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Strö
mungskanal (6) vor und/oder hinter der Quecksil
ber-Tropfenelektrode (11) Querschnittsverengun
gen (18) aufweist.
6. Durchflußmeßzelle nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Durchflußmeßzelle (1) Ein
richtungen (19) umfaßt, um den Querschnitt des
Strömungskanals (6) im Bereich der Verengung
(18) einstellbar zu ändern, wobei die Einrichtungen
(19) ein- oder zweiseitig ausgeführt sind und den
Querschnitt des Strömungskanals (6) einstellbar
teilweise oder vollständig verschließen.
7. Durchflußmeßzelle nach einem der Ansprüche 1
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Kapillar
rohr der Quecksilbertropfenelektrode (11) von ei
nem dichtenden, elastisch verformbaren Medium
(20) umgeben ist, das die Verengungen (18) bildet.
8. Durchflußmeßzelle nach einem der Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kapillare
der Quecksilbertropfenelektrode im wesentlichen
senkrecht zu dem in etwa waagerecht verlaufenden
Strömungskanal angeordnet ist.
9. Durchflußmeßzelle nach einem der Ansprüche 1
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfselektro
de (12) in Strömungsrichtung vor der Arbeitselek
trode (11) oder ihr gegenüberliegend und die Refe
renzelektrode (14) in Strömungsrichtung hinter der
Arbeitselektrode (11) innerhalb des Strömungska
nals (6) angeordnet ist.
10. Durchflußmeßzelle, vorzugsweise nach einem
der Ansprüche 1 bis 9, mit einer Arbeitselektrode
(11), einer Hilfselektrode (12), einer Referenzelek
trode (14) und einem Strömungskanal (6), wobei
mindestens die als Quecksilbertropfenelektrode
ausgebildete Arbeitselektrode (11) innerhalb des
Strömungskanals (6) angeordnet ist, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Durchflußmeßzelle (1) zu
mindest zweiteilig, bestehend aus einem Oberteil
(2) und einem Unterteil (3) ausgeführt ist, wobei
mindestens eines der beiden Teile (2, 3) eine sich
entlang dessen Oberfläche erstreckende Vertiefung
(5) aufweist, die bei dichtender Anlage beider Teile
(2, 3) aneinander ohne Zwischenlage eines Dicht
elementes den Strömungskanal (6) ausbildet.
11. Durchflußmeßzelle nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Boden (9) der Vertiefung
im Querschnitt halbrundförmig ausgebildet ist.
12. Durchflußmeßzelle nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vertiefung (5) im Quer
schnitt rechteckförmig, vieleckig oder elliptisch
ausgebildet ist.
13. Durchflußmeßzelle nach Anspruch 10, 11 oder
12, dadurch gekennzeichnet, daß der Strömungska
nal (6) im Bereich der Arbeitselektrode (11) einen
größeren Querschnitt hat als außerhalb dieses Be
reiches.
14. Durchflußmeßzelle nach Anspruch 10, 11, 12
oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Oberteil
(2) und/oder das Unterteil (3) aus einem hartplasti
schen Material, vorzugsweise aus Polymethylme
thacrylat, oder einem glasartigen Werkstoff beste
hen.
15. Durchflußmeßzelle nach einem der vorstehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Referenzelektrode (14) und die Gegenelektrode
(12), vorzugsweise tangential am Strömungskanal
(6) anliegen.
16. Durchflußmeßzelle nach einem der vorstehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Strömungskanal (6) mit einer Einrichtung zur Erhö
hung der Strömungsgeschwindigkeit und/oder zur
Erzeugung einer Druckwelle kommuniziert, die das
Abreißen und den vollständigen Abtransport eines
abgelösten Quecksilbertropfens (10) durch die er
höhte Strömungsgeschwindigkeit und/oder die
Druckerhöhung ermöglicht.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4432830A DE4432830C2 (de) | 1993-09-24 | 1994-09-15 | Durchflußmeßzelle mit Quecksilber-Tropfenelektrode |
DE9421458U DE9421458U1 (de) | 1993-09-24 | 1994-09-15 | Durchflußmesszelle mit Quecksilbertropfenelektrode |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE9314456 | 1993-09-24 | ||
DE4432830A DE4432830C2 (de) | 1993-09-24 | 1994-09-15 | Durchflußmeßzelle mit Quecksilber-Tropfenelektrode |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4432830A1 DE4432830A1 (de) | 1995-03-30 |
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