DE4430503C1 - Drehmomentsensor mit Dehnmeßstreifenanordnung - Google Patents
Drehmomentsensor mit DehnmeßstreifenanordnungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Drehmomentsensor nach dem
Oberbegriff des Anspruches 1 mit einer Dehnmeßstreifenanordnung.
Der Drehmomentsensor besitzt eine drehmomenteinleitende und eine
drehmomentausleitende Seite und wird über diese beiden Anschluß
seiten mechanisch in den Übertragungsweg des zu messenden
Drehmomentes eingebracht.
Es sind Sensoren zur Messung eines Drehmomentes bekannt, bei de
nen Dehnmeßstreifen, die als Meßbrücke geschaltet sind, auf ei
ner Zylindermantelfläche, über die das zu messende Drehmoment
übertragen wird, unter einem Winkel von 45° zur Mantellinie des
Zylinders angeordnet sind.
Die Dehnmeßstreifen erstrecken sich
folglich über einen gewissen Axialbereich und wandeln die von
einem Drehmoment induzierten mechanischen Verspannungen des als
Meßkörper dienenden Zylindermantels in entsprechende elektrische
Meßsignale um. Neben solchen Sensoren mit Dehnmeßstreifenanord
nung sind auch solche mit Federkörpergeometrien sowie solche mit
einer magnetostriktiven Meßschicht, siehe z. B. die Patentschrift
EP 0 285 259 B1, bekannt.
Dabei ist es häufig wünschenswert, Sensoren mit möglichst gerin
gen axialen Abmessungen zur Verfügung zu haben, um die zunehmen
de Forderung nach kompakter, kostengünstiger Bauweise von
drehmomenterzeugenden Maschinen und den zugehörigen, drehmo
mentübertragenden Teilen zu erfüllen und um solche Sensoren auch
unter beengten Einbaubedingungen anbringen zu können. Für Dreh
momentsensoren, die auf dem Funktionsprinzip mit einer magneto
striktiven Meßschicht beruhen, sind bereits Realisierungen mit
vergleichsweise kurzer axialer Baulänge vorgeschlagen worden. So
ist bei einem in der Patentschrift US 4.697.460 offenbarten Sen
sor eine magnetische Scheibe quer zur Drehachse angeordnet, wel
cher axial eine magnetische Sensoranordnung mit Erreger- und
Sensorspule gegenübergestellt ist, was der Reduzierung der axia
len Eaulänge Grenzen setzt. In der nicht vorveröffentlichten
deutschen Patentanmeldung P 43 33 199.8 wird ein Sensor angege
ben, bei dem die axiale Ausdehnung einer die magnetische Meß
schicht tragenden zylindrischen Mantelfläche die axiale Baulänge
des Sensors bestimmt.
Auch für auf dem Dehnmeßstreifenprinzip beruhende Drehmomentsen
soren sind schon verschiedentlich Realisierungen mit relativ
kurzer axialer Baulänge vorgeschlagen worden. So ist ein gat
tungsgemäßer Drehmomentsensor in der Offenlegungsschrift WO
92/18840 offenbart. Bei diesem Sensor besteht der Meßkörperbe
reich aus vier radialen Stegen, die auf einer Axialseite bündig
zu den radial innen bzw. außen angrenzenden Drehmomentübertra
gungsteilen verlaufen, eine in radialer Richtung gleichmäßige
axiale Dicke aufweisen und an ihrer Außenseite mit den jeweili
gen Dehnmeßstreifen versehen sind. Demgemäß trägt die Dicke der
Dehnmeßstreifenanordnung zur axialen Baulänge dieses Sensors
bei. Weitere Drehmomentsensoren mit Dehnmeßstreifenanordnung und
relativ geringer axialer Baulänge sind in den Patentschriften DE
27 08 484 C2 und DE 37 15 472 C2 sowie den Offenlegungsschriften
DE 32 13 319 A1 und DE 42 08 522 A2 beschrieben. Dabei ist in
der DE 32 13 319 A1 ein Sensor offenbart, bei dem der Meßkörper
aus vier radialen Stegen besteht, deren axiale Dicke entlang der
Radialerstreckung konstant ist, während ihre Breite in Umfangs
richtung des zugehörigen Sensorkörpers entlang der Radialrichtung
von innen nach außen abnimmt. Bei dem in der DE 42 08 522
A2 gezeigten, scherkraftaufnehmenden Drehmomentsensor besteht
der Meßkörper aus vier radialen Stegen mit gegenüber den radial
innen bzw. außen anschließenden Drehmomentübertragungsteilen
verringerter, entlang der Radialrichtung konstanter axialer Dic
ke, was durch beidseitiges Einbringen von Ausnehmungen in einen
zugehörigen Sensorscheibenkörper erreicht wird.
Es ist des weiteren bekannt, die elektrischen Sensorsignale und
die Stromversorgung von bzw. zum Sensor über telemetrische An
ordnungen berührungslos zu übertragen, siehe z. B. die Offenle
gungsschriften DE 38 25 706 A1 und DE 40 25 279 A1.
Der Erfindung liegt als technisches Problem die Bereitstellung
eines Drehmomentsensors mit Dehnmeßstreifenanordnung zugrunde,
der eine vergleichsweise geringe axiale Baulänge und vorteilhaf
te Meßeigenschaften besitzt.
Dieses Problem wird durch einen Drehmomentsensor mit den Merkma
len des Patentanspruchs 1 gelöst. Die Dehnmeßstreifenanordnung
befindet sich auf einem die Drehachse in einer Querebene umge
benden, kreisringförmigen Bereich eines Scheibenkörpers, wobei
der kreisringförmige Bereich von ausreichend geringer Dicke ist,
um bei Einwirken eines Drehmomentes über die radial innen und
außen anschließenden Drehmomentübertragungsteile des Scheiben
körpers mechanische Spannungen, z. B. Scherspannungen, zu erzeu
gen, die von der Dehnmeßstreifenanordnung sensiert werden. Ein
solchermaßen aufgebauter Sensor kann in extremer axialer Kurz
bauform realisiert werden, da die axiale Ausdehnung des Schei
benkörpers aufgrund der mit dem Meßkörper in einer Axialebene
liegenden Dehnmeßstreifen nicht durch die sensierenden Elemente
bestimmt ist, sondern der Scheibenkörper axial bis auf eine Dic
ke reduziert werden kann, welche noch die zur Drehmomentweiter
leitung erforderliche, mechanische Stabilität gewährleistet. Da
sich ohne weiteres die für die Dehnmeßstreifenanordnung erfor
derliche elektrische Energie sowie die von den Dehnmeßstreifen
erzeugten elektrischen Signale drahtgebunden oder drahtlos mit
tels elektrischer oder elektronischer Komponenten mit relativ
geringen Abmessungen übertragen lassen, wird die Reduzierung der
axialen Sensorbaulänge auch nicht durch diese Energie- und Si
gnalübertragungskomponenten begrenzt. Meßtechnisch vorteilhafte,
sehr homogene Scherspannungen zur Erfassung durch die Dehnmeß
streifen werden dadurch erzielt, daß die axiale Dicke des kreis
ringförmigen Meßkörperbereichs radial von innen nach außen hin
abnimmt.
Eine Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 2 ermöglicht eine
konstruktiv einfache und damit kostengünstige Fertigung des
Drehmomentsensors, indem die vorgesehenen Scheibenkörper, aus
denen der Sensor aufgebaut ist, so gestaltet sind, daß sie weit
gehend als Drehteile gefertigt werden können. Der bei dieser
Ausgestaltung vorgesehene zweite Scheibenkörper ist insbesondere
für eine Realisierung einer Weiterbildung gemäß Anspruch 3
zweckmäßig, mit welcher erreicht wird, daß die Drehmomenteinlei
tung und die Drehmomentausleitung für den Sensor auf etwa dem
selben Radius liegen, was sowohl unter dem Gesichtspunkt der
Drehmomentübertragung als auch montagetechnisch von Vorteil ist,
da der Sensor auf der drehmomenteinleitenden und auf der drehmo
mentausleitenden Seite jeweils auf gleicher radialer Höhe an den
zugehörigen, benachbarten Abschnitten im Drehmomentübertragungs
weg befestigbar ist.
In Anspruch 4 ist eine Sensorrealisierung angegeben, bei der die
elektrische Energie für die Dehnmeßstreifenanordnung sowie die
von letzterer erzeugten Meßsignale drahtlos übertragen werden.
Zum Aufbau einer solchen elektrischen Einrichtung sind dem Fach
mann eine Vielfalt von elektrischen und/oder elektronischen Kom
ponenten geläufig, die genügend geringe Abmessungen besitzen,
welche nicht über die ohnehin zur Gewährleistung der erforderli
chen mechanischen Stabilität notwendigen mechanischen Abmessun
gen des Sensorscheibenkörpers hinausgehen, so daß die Reduzie
rung der axialen Baulänge nicht durch diese Art der elektrischen
Signalübertragung begrenzt ist. Dies wird zudem durch die Maß
nahme gewährleistet, die elektrische Signalübertragung zum und
vom Sensor über dessen Außenumfang vorzunehmen. Eine besonders
vorteilhafte Ausgestaltung einer solchen Einrichtung ist durch
Anspruch 5 gegeben. Mit der dort beanspruchten elektrischen Ein
richtung erfolgt eine drahtlose elektrische Signalübertragung
zum und vom Sensor radial von bzw. nach außen, wobei das Span
nungswandlermodul innerhalb des oder der Sensorscheibenkörper
aufgenommen ist, so daß auch hier keine Erhöhung der axialen
Sensorbaulänge aufgrund seines elektrischen Signalverarbeitungs
teils erforderlich ist. Gegebenenfalls erforderliche Verbin
dungsleitungen vom Spannungswandlermodul zur radialen Sensorau
ßenseite und/oder zur Dehnmeßstreifenanordnung können so in Aus
nehmungen bzw. Bohrungen in dem oder den Scheibenkörpern des
Sensors geführt sein, daß sie trotz geringer axialer Sensorbau
länge nicht axial über den Sensorkörper vorstehen.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeichnun
gen dargestellt und werden nachfolgend beschrieben. Hierbei zei
gen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Drehmomentsensor mit
Dehnmeßstreifenanordnung und drahtloser elektrischer
Signalübertragung mit kurzer axialer Baulänge und
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines gegenüber demjenigen
von Fig. 1 konstruktiv geringfügig abgewandelten, je
doch funktionsgleichen Drehmomentsensors, wobei zur
Verdeutlichung des inneren Aufbaus ein Viertel des
Sensors weggebrochen ist,
Fig. 3 ein elektrisches Ersatzschaltbild einer weiteren
Sensorvariante.
Der in Fig. 2 gezeigte Drehmomentsensor entspricht bis auf ge
ringfügige Abwandlungen im mechanischen Aufbau, insbesondere
hinsichtlich der genauen Querschnittsform der verwendeten Schei
benkörper sowie des Verlaufs von leitungsführenden Bohrungen in
diesen Scheibenkörpern, demjenigen von Fig. 1,
weshalb sämtliche entsprechenden Teile des Sensors von Fig. 2
mit denselben Bezugszeichen versehen sind, wie sie für den
Sensor von Fig. 1 verwendet werden, so daß sich die nachfolgende
Beschreibung auf beide Sensoren gemeinsam bezieht, soweit nicht
speziell unterschieden wird.
Die gezeigten Drehmomentsensoren bestehen aus einem ersten
Scheibenkörper (1) und einem zweiten Scheibenkörper (9). Beide
Scheibenkörper (1, 9) sind mit geringem Aufwand als um ihre
Mittelachse (2) rotationssymmetrische Drehteile gefertigt, in
die anschließend lediglich noch weiter unten erwähnte Bohrungen
eingefügt sind. Der erste Scheibenkörper (1) besteht aus einem
radial inneren Drehmomentübertragungsteil (3), einem radial
äußeren Drehmomentübertragungsteil (4) und einem zwischen diesen
Drehmomentübertragungsteilen (3, 4) liegenden, kreisringförmigen
Bereich (5) mit vergleichsweise geringer axialer Dicke (d₂),
wobei sich letzterer genauer zwischen dem Innenradius (r₂) des
radial äußeren (4) und dem Außenradius (r₁) des radial inneren
Drehmomentübertragungsteils (3) erstreckt. Diese reduzierte
Dicke (d₂) führt dazu, daß bei Durchleitung eines Drehmoments
durch den ersten Scheibenkörper (1) in dem kreisringförmigen
Bereich (5) merkliche Scherspannungen auftreten, während die
demgegenüber mit deutlich größerer axialer Ausdehnung (d, d₁)
gestalteten Drehmomentübertragungsteile (3, 4) mechanisch
spannungsfester bleiben. Diese Scherspannungen können von einer
Dehnmeßstreifenbrücke (6), die zu diesem Zweck auf einer Seite
des kreisringförmigen Bereichs (5) angeordnet ist, erfaßt und in
elektrische Signale umgewandelt werden. Die Dehnmeßstreifen
brücke (6) befindet sich hierbei innerhalb einer der beidseitig
des kreisringförmigen Bereichs (5) zur Bildung desselben in den
ersten Scheibenkörper (1) eingebrachten, ringförmigen Ausneh
mungen (22) innerhalb eines Abschnitts des kreisringförmigen
Meßkörpers (5), in welchem die Scherspannungen auftreten. Um
möglichst homogene Scherspannungen im kreisringförmigen Meß
körper (5) zu erzeugen, ist letzterer bei dem Sensor von Fig. 1
mit trapezförmigem Querschnitt so ausgelegt, daß dessen axiale
Dicke (d₂) in radialer Richtung vom Innenbegrenzungsradius (r₁)
zum Außenbegrenzungsradius (r₂) hin abnimmt.
Der radial äußere Drehmomentübertragungsteil (4) weist einen
Lochkreis (7) auf, der eine vorgegebene Anzahl von mit
äquidistantem Winkelabstand angeordneten Schraubbohrungen
beinhaltet, welche zur drehfesten Anbringung des ersten
Scheibenkörpers (1) an die eine Seite eines Bauteils, dessen
Drehmoment überwacht werden soll, mittels Schraubverbindungen
dienen. Während der radial innere Drehmomentübertragungsteil (3)
auf der Seite, auf welcher im ringförmigen Bereich (5) die
Dehnmeßstreifenbrücke (6) angebracht ist, axial mit dem äußeren
Drehmomentübertragungsteil (4) abschließt, erstreckt er (3) sich
auf der gegenüberliegenden Seite unter abgestufter radialer
Verjüngung axial über die Abmessung (d₁) des radial äußeren
Drehmomentübertragungsteils (4) mit einer dagegen größeren
Axiallänge (d) hinaus. Der zweite Scheibenkörper (9) ist zum
ersten Scheibenkörper (1) parallel verlaufend auf den
vorspringenden axialen Endbereich des radial inneren
Drehmomentübertragungsteils (3) aufgesetzt und mit letzterem
längs der Kontaktfläche (10) elektronenstrahlverschweißt. Der
zweite Scheibenkörper (9) schließt dabei außenseitig bündig mit
dem zugeordneten Stirnende des radial inneren
Drehmomentübertragungsteils (3) des ersten Scheibenkörpers (1)
ab, so daß die axiale Länge (d) dieses radial inneren
Drehmomentübertragungsteils (3) und damit des Scheibenkörpers
gleichzeitig die gesamte axiale Baulänge des
Drehmomentsensors darstellt.
Der zweite Scheibenkörper (9) ist auf demselben Radius (R) wie
der erste Scheibenkörper (1) ebenfalls mit einem Lochkreis (8)
versehen, der eine vorgegebene Anzahl von in äquidistantem
Winkelabstand angeordneten Schraubgewindebohrungen beinhaltet,
mit denen der Drehmomentsensor auf der dem Lochkreis (7) des
ersten Scheibenkörpers (1) gegenüberliegenden Seite an einem
dafür vorgesehenen weiteren Anschlußteil eines
drehmomentüberwachten Bauteils befestigbar ist. Dabei bilden die
Schraubverbindungen des einen Lochkreises die
drehmomenteinleitenden und die Schraubverbindungen des anderen
Lochkreises die drehmomentausleitenden Elemente, wobei die Wahl,
welcher Lochkreis (7, 8) welche Funktion übernimmt, vom
Sensoraufbau her gesehen beliebig ist und sich nach der
jeweiligen Antriebs- und Belastungsmaschine richten kann, deren
Drehmoment gemessen werden soll. Das Drehmoment wird folglich
innerhalb des Sensors vom Lochkreis (8) des zweiten
Scheibenkörpers (9) über letzteren, über den radial inneren
Drehmomentübertragungsteil (3) des ersten Scheibenkörpers (1)
und über den kreisringförmigen Bereich (5), wo es die von der
Dehnmeßstreifenbrücke (6) sensierten Scherspannungen induziert,
zum radial äußeren Drehmomentübertragungsteil (4) des ersten
Scheibenkörpers (1) geführt und von dort über den Lochkreis (7)
ausgeleitet, oder der Drehmomentübertragungsverlauf ist
umgekehrt, wenn das Drehmoment am Lochkreis (7) des ersten
Scheibenkörpers (1) eingeleitet wird.
Ersichtlich besitzen die in den Fig. 1 und 2 gezeigten
Drehmomentsensoren den montagetechnischen und
drehmomentübertragungstechnischen Vorteil, daß die beiden
drehmomentanschlußbildenden Lochkreise (7, 8) auf demselben
Radius (R) liegen und der Sensor dennoch in einfacher Weise aus
den beiden Drehteil-Scheibenkörpern (1, 9) gefertigt ist.
Alternativ ist es natürlich auch möglich, bei etwas erhöhtem
Konstruktionsaufwand den gezeigten oder einen ähnlich
aufgebauten Sensor aus einem Werkstück herauszuarbeiten. Dies
kann ggf. damit verknüpft werden, den zweiten Lochkreis (8)
direkt am radial inneren Drehmomentübertragungsteil (3) des
ersten Scheibenkörpers (1) vorzusehen, welcher dann eine passend
modifizierte Gestalt haben kann, indem er sich beispielsweise in
dem axial vorspringenden Bereich nicht radial verjüngt, sondern
sich mit gleichbleibendem Außenradius (r₁) oder sogar mit größer
werdendem Radius nach außen erstreckt. Der zweite Scheibenkörper
(9) kann dabei ggf. entfallen.
Auch der gesamte elektrische Teil der Drehmomentsensoren von
Fig. 1 und 2 ist innerhalb des durch die axiale Länge (d) des
inneren Drehmomentübertragungsteils (3) des ersten
Scheibenkörpers (1) gegebenen Axialbereichs untergebracht und
erhöht daher die axiale Baulänge der Sensoren nicht. Speziell
erfolgt die Einkopplung der elektrischen Energie für die
Dehnmeßstreifenbrücke (6) über ein gängiges Telemetriesystem mit
einem radial außerhalb des Sensorkörpers (1, 9) stationär
angeordneten Generator (12), der in diesem Beispiel mit
kopfförmigem Kopplungsteil ausgebildet ist, wobei diesem
Generatorkopf (12) eine am Außenumfang des zweiten
Scheibenkörpers (9) unter Belassung eines Luftspaltes (21)
angeordnete elektrische Wicklung (13) (beim Sensor von Fig. 2
ein elektrisch leitendes, zwischen zwei nebeneinanderliegenden
Anschlußstellen aufgetrenntes Band) gegenüberliegt. Die Wicklung
(13) sitzt dabei in einem im Querschnitt U-förmigen Ringteil
(20), das in eine dazu passende Ausnehmung am Außenumfang des
zweiten Scheibenkörpers (9) so eingefügt ist, daß es in radialer
Richtung mit dem Außenumfang des zweiten Scheibenkörpers (9)
fluchtend abschließt. Anstelle des kopfförmigen Kopplungsteils
kann der Generator auch eine ringförmige Primärwicklung
aufweisen, welche die Wicklung (13) auf dem Scheibenkörper (9)
unter Belassung eines Ringspaltes elektromagnetisch koppelnd
umgibt.
Wie aus Fig. 2 erkennbar - in Fig. 1 sind die elektrischen
Verbindungsleitungen der Übersichtlichkeit halber weggelassen -
führt ein Satz elektrischer Leitungen (19) von der außenseitigen
Wicklung bzw. dem Band (13) zu einem im inneren des radial
inneren Drehmomentübertragungsteils (3) des ersten
Scheibenkörpers (1) angeordneten Elektronikmodul (17), das bei
montiertem Sensor mitrotiert. Das Elektronikmodul (17) sitzt
hierbei in einer mittigen, rotationssymmetrischen, abgestuften
Ausnehmung (18) im radial inneren Drehmomentübertragungsteil
(3). Letzteres ist dabei von topfförmiger Gestalt, indem die
Ausnehmung (18) zur einen Axialseite hin von einem Bodenbereich
(23) dieses Übertragungsteils (3) begrenzt ist. Die
Verbindungsleitungen (19) sind im wesentlichen radial verlaufend
durch eine Ausnehmung (16), die im zweiten Scheibenkörper (9) am
dem radial äußeren Drehmomentübertragungsteil (4) zugewandten
Bereich eingebracht ist, sowie durch eine Bohrung (15) im radial
inneren Drehmomentübertragungsteil (3) hindurchgeführt, die von
der dem zweiten Scheibenkörper (9) zugewandten Seite des ersten
Scheibenkörpers (1) zur diesem abgewandten Seite in den Bereich
der Ausnehmung (18) im radial inneren Drehmomentübertragungsteil
(3) führt (wobei der genaue Verlauf der Durchführungen (15, 16)
für die beiden Sensoren nach Fig. 1 und Fig. 2 etwas variiert)
Wie ebenfalls wieder aus Fig. 2 ersichtlich, führt ein weiterer
Satz von Verbindungsleitungen (11) vom radial mittig
angeordneten Elektronikmodul (17) durch eine Radialbohrung (14)
im radial inneren Drehmomentübertragungsteil (3) zur
Dehnmeßstreifenbrücke (6). Ersichtlich sind alle elektrischen
Leitungen so gelegt, daß sie nicht über die durch die beiden
Scheibenkörper (1, 9) gegebenen Außenabmessungen des Sensors
hinausragen.
Der Sensor von Fig. 1 bietet zudem einen Schutz vor unbefugten
Manipulationen. Sobald bei der Montage des dort gezeigten
Sensors die Dehnmeßstreifenbrücke (6) angebracht, das
Elektronikmodul (17) von der offenen Topfseite des inneren
Drehmomentübertragungsteils (3) in die Ausnehmung (18)
eingesetzt und die elektrischen Verbindungsleitungen gelegt
sind, wird die betreffende Zugangsseite für diese Elemente mit
einem Abschlußdeckel (24) abgedeckt. Letzterer ist von der
axialen Außenseite des ersten Scheibenkörpers (1) her an diesem
so befestigt, daß er nur von einer hierzu befugten Person
zerstörungsfrei wieder gelöst werden kann. Der Deckel (24)
erstreckt sich radial bis zum Innenradius (r₂) des äußeren
Drehmomentübertragungsteils (4). Zusammen mit der auf der
gegenüberliegenden Seite geschlossenen Ausbildung des Sensors
hat dies zur Folge, daß das Elektronikmodul, die
Dehnmeßstreifenbrücke (6) und die verbindenden Leitungen vor
unbefugten Eingriffen gesichert sind.
In Fig. 3 ist für eine weitere Drehmomentsensorvariante das
zugehörige elektrische Ersatzschaltbild gezeigt. Dieser Sensor
entspricht in seinem Aufbau im wesentlichen den oben
beschriebenen, wobei insoweit gleiche Bezugszeichen für
funktionell gleiche Elemente gewählt sind. Unterschiedlich ist
bei diesem Sensor, daß der generatorseitige Teil der
elektromagnetischen Kopplungsstrecke zwischen dem rotierenden
Sensorteil (25) und einem den Sensor umgebenden, stationären
Bauteil (26) aus einem Primärwicklungsband (12b) anstelle des
kopfförmigen Generatorkopplungsteils (12) besteht. Auf dem
stationären Bauteil (26) ist eine HF-Generatoreinheit (12a)
montiert, die einerseits mit dem Primärwicklungsband (12b) und
andererseits über eine Kabelverbindung (27) mit einer
zugehörigen Auswerteeinheit (28) elektrisch verbunden ist. Die
der Generatorwicklung (12b) gegenüberliegende Wicklung (13) an
der radialen Sensoraußenseite ist wie bei den obigen Sensoren
über einen durchgeführten Leitungssatz (19) mit dem im inneren
des Sensors (25) aufgenommenen Elektronikmodul (17) verbunden,
welches neben seiner Funktion als Spannungswandlereinheit auch
die Funktion eines Sensorsignalverstärkers hat. Zu erkennen ist
auch ein Kalibrierwiderstand (29) am Elektronikmodul (17). Die
Dehnmeßstreifenbrücke (6) ist mit dem Leitungssatz (11) an das
Elektronikmodul (17) angeschlossen und besitzt an ausgewählten
Punkten Meßstellen (6a). Selbstverständlich kann die
Dehnmeßstreifenbrücke (6) auch in zwei sich diametral
gegenüberliegende, miteinander verschaltete Halbbrücken mit je
zwei Meßstellen (6a) aufgeteilt sein.
Im Betrieb der jeweiligen Sensoren wird in der
Außenumfangswicklung (13) eine elektrische Spannung mit Hilfe
des Generators (12; 12a, 12b) induziert, die über die
elektrischen Verbindungsleitungen (19) zum rotierenden
Elektronikmodul (17) geführt, dort gewandelt und als
Gleichspannung über den zweiten Satz von Verbindungsleitungen
(11) zur elektrischen Versorgung der Dehnmeßstreifenbrücke (6)
dieser zugeführt wird. Das an der Brückendiagonale dieser
Dehnmeßstreifenanordnung (6) abgegebene Meßsignal wird über
dieselbe elektrische Verbindungsstrecke in umgekehrter Richtung
wie die elektrische Spannungsversorgung radial nach außen über
den Generator (12; 12a, 12b) und die Kabel (27) zu der
Auswerteeinheit (28) geführt.
Es versteht sich, daß für den Fachmann neben den bereits
angesprochenen weitere Varianten der dargestellten
Drehmomentsensoren im Rahmen der Erfindung realisierbar sind. So
kann beispielsweise eine andere herkömmliche Art elektrischer
Signalübertragung zwischen dem rotieren Sensor und der äußeren,
stationären Umgebung vorgesehen sein. Auch kann die genaue
Gestaltung des den kreisringförmigen, mechanisch verspannbaren
Bereich beinhaltenden Scheibenkörpers und eines ggf.
vorgesehenen weiteren Scheibenkörpers auf den jeweiligen
Anwendungsfall abgestimmt sein. Gemeinsam ist allen derartigen
Sensoren, daß sie eine Dehnmeßstreifenanordnung zur
Drehmomentsensierung verwenden und eine extrem kurze axiale
Bauform besitzen, da sich der mechanisch verspannende Bereich,
auf dem die Dehnmeßstreifenanordnung sitzt, in einer Axialebene
erstreckt. Diese sehr kurze axiale Baulänge macht es
beispielsweise als besonderen Vorteil möglich, einen solchen
Sensor zur Drehmomenterfassung in einen Gelenkwellenstrang mit
Kreuzgelenk-Schiebestücken auf einfache Weise dadurch
einzufügen, daß die Kreuzgelenk-Schiebestücke in geringem Umfang
axial auseinandergeschoben werden, was in den meisten Fällen bei
solchen Anordnungen möglich ist, wonach dort der Sensor
eingesetzt werden kann.
Claims (6)
1. Drehmomentsensor mit
- - einer Dehnmeßstreifenanordnung (6), die auf einem Meßkörper (5) angebracht ist, der unter Drehmomenteinwirkung mechani sche Spannungen aufweist, wobei
- - der Meßkörper von einem in einer Axialebene liegenden Bereich (5) eines Scheibenkörpers (1) gebildet ist und
- - der Scheibenkörper des weiteren einen radial innen an den Meßkörperbereich (5) anschließenden ersten (3) und einen ra dial außen an den Meßkörperbereich anschließenden zweiten Drehmomentübertragungsteil (4) beinhaltet, von denen einer die drehmomenteinleitende und der andere die drehmomentaus leitende Seite für den Meßkörperbereich bildet, wobei der Meßkörperbereich eine gegenüber den Drehmomentübertragungsteilen geringere axiale Dicke besitzt,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - der Meßkörper als kreisringförmiger Bereich (5) gebildet ist, dessen axiale Dicke (d₂) in radialer Richtung von innen nach außen abnimmt.
2. Drehmomentsensor nach Anspruch 1, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
- - er einen zum ersten (1) parallel angeordneten zweiten Schei benkörper (9) aufweist, der drehfest am ersten Drehmoment übertragungsteil (3) angebracht ist,
- - beide Scheibenkörper (1, 9) von einer weitgehend als Drehteil realisierbaren Form sind und
- - von dem zweiten Scheibenkörper (9) und dem zweiten Drehmo mentübertragungsteil (3) des ersten Scheibenkörpers (1) der eine als drehmomenteinleitendes Anschlußteil und der andere als drehmomentausleitendes Anschlußteil des Sensors dient.
3. Drehmomentsensor nach Anspruch 2, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
am zweiten Scheibenkörper (9) und am zweiten, radial äußeren
Drehmomentübertragungsteil (4) des ersten Scheibenkörpers (1)
jeweils Elemente (7, 8) zur Drehmomenteinleitung in bzw. zur
Drehmomentausleitung aus dem Sensor vorgesehen sind, die auf
gleicher radialer Höhe (R) liegen.
4. Drehmomentsensor nach einem der Ansprüche 1 bis 3, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
am Außenumfang wenigstens eines Scheibenkörpers (9) eine Ein
richtung (12, 13) zur drahtlosen und berührungsfreien Einkopp
lung elektrischer Energie für die Dehnmeßstreifenanordnung (6)
sowie zur Auskopplung des von letzterer erzeugten Meßsignals an
die stationäre Außenumgebung vorgesehen ist.
5. Drehmomentsensor nach Anspruch 4, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Einrichtung zur drahtlosen und berührungsfreien Übertra gung von elektrischer Energie und elektrischen Signalen ein Telemetriesystem mit einer am Außenumfang wenigstens eines Scheibenkörpers (9) angeordneten Wicklung (13) und einem der Wicklung unter Belassung eines Luftspaltes (21) radial gegen überliegenden, stationären Generatorteil (12) beinhaltet und
- - von dem oder den Scheibenkörpern (1) ein Spannungswandlermo dul (17) aufgenommen ist, das einerseits mit der Wicklung (13) und andererseits mit der Dehnmeßstreifenanordnung (6) elektrisch verbunden ist.
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