DE4430103A1 - Baukörper, wie Abdeck-, Verkleidungselement o. dgl. sowie Verfahren zum Herstellen eines solchen - Google Patents
Baukörper, wie Abdeck-, Verkleidungselement o. dgl. sowie Verfahren zum Herstellen eines solchenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Baukörper, wie Abdeck-, Verklei
dungselement od. dgl., insbesondere für den Innenraumbereich von Fahr
zeugen, welcher als Kunststoff-Spritzgußteil mit einer hinterspritzten
Dekormaterialbahn an der Oberfläche ausgebildet ist, die mit zumindest
einem Ende das damit korrespondierende Stirnende des Kunststoff-Spritz
gußteils abdeckt und eine Schnittkante aufweist sowie auf ein Verfahren
zum Herstellen eines solchen.
Das Hinterspritzen von Dekormaterialbahnen zwecks Herstellung formschöner
Baukörper ist seit längerem bekannt. Beim Hinterspritzen von Dekormate
rialbahnen aus Textilmaterial, Leder, Folien od. dgl. ergibt sich die
Schwierigkeit, einen sauberen, formschönen Randabschluß an den Kanten
des entsprechenden Formteils zu realisieren. Oftmals werden aber Bau
körper, wie Abdeck-, Verkleidungselemente od. dgl. benötigt, bei denen
zumindest eine Randkante mit einem Dekormaterialbahn-Umbug versehen
ist. Bei einem internen Stand der Technik hat man sich bisher mit einem
Scheinumbug von 90° begnügt, was aber zu Problemen geführt hat, denn
die den Scheinumbug begrenzende Schnittkante kann bei Folienmaterial
sehr scharfkantig sein und zu Schnittverletzungen führen, während bei
Textilmaterial die Gefahr eines Ausfransens besteht, worunter natürlich
das optische Erscheinungsbild leidet.
Bei Baukörpern der in Rede stehenden Art ist es auch bekannt, einen
echten Umbug um 180° durch einen Überstand der Dekormaterialbahn zu
bilden, indem der Überstand mit Haftkleber besprüht und um das ent
sprechende Stirnende des Baukörpers herumgeschlagen wurde. Eine solche
Maßnahme ist jedoch abzulehnen, weil sie Handarbeit verlangt und daher
kostenintensiv ist, weil die Gefahr der Beschmutzung durch den Kleber
besteht und weil das Dekormaterial an der Rückseite aufträgt, was aus
verschiedenen Gründen oftmals unerwünscht ist.
Ausgehend von einem Baukörper der eingangs genannten Art liegt der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, bei einem solchen eine optische Ver
besserung an zumindest einer Stirnkante zu erzielen, und zwar in beson
ders einfacher, kostengünstiger und zuverlässiger Weise sowie ein Ver
fahren zum problemlosen Herstellen eines solchen Baukörpers aufzuzeigen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß gegenständlich vorge
schlagen, daß das zumindest eine hinterspritzte Ende der Dekormaterial
bahn als das damit korrespondierende Stirnende des Kunststoff-Spritz
gußteils umgreifender Umbug und mit einer Schnittkante ausgebildet
ist, die von diesem Stirnende beabstandet ist und plan mit der Unter
seite des Baukörpers abschließt.
Durch die Erfindung wird ein Baukörper mit zumindest einem dekorativen
Randabschluß vorgeschlagen, bei dem die Dekormaterialbahn das zumindest
eine Ende des Kunststoff-Spritzgußkörpers nach Art eines echten Umbugs
von 180° umschließt, völlig mit Kunststoffmaterial hinterspritzt ist
und auf der Rückseite des Baukörpers nicht aufträgt. Die Beabstandung
der unvermeidbaren Schnittkante vom Baukörperstirnende und die plane
Anordnung des Dekormaterialendbereichs in der Baukörperunterseite
schließt die Gefahr von Schnittverletzungen aus und verhindert auch
weitgehend die Gefahr eines Ausfransens bei aus Textilmaterial bestehen
den Dekormaterialbahnen.
Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß das
Kunststoff-Spritzgußteil am umbugseitigen Stirnende im Übergangsbereich
zur Baukörperunterseite eine den freien Endbereich der Dekormaterial
bahn aufnehmende Hohlkehle aufweist. Durch diese Maßnahme wird es ermög
licht, zumindest aber begünstigt, daß der freie Endbereich der Dekor
materialbahn plan mit der Unterseite des Baukörpers abzuschließen vermag.
Der erfindungsgemäße Baukörper ist für die unterschiedlichsten Einsatz
zwecke, bei denen es auf zumindest einen dekorativen Randabschluß an
kommt geeignet. Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung,
ist der Baukörper jedoch als Schiebedeckel nach Art einer Jalousie
ausgebildet. Gerade bei einem Schiebedeckel, wie er im Kraftfahrzeug
innenraum als Gehäuse-, Behälter- od. dgl. Abschluß häufig anzutreffen
ist, machen sich die durch die Erfindung erzielten Vorteile, wie dekora
tiver Randabschluß, gratfreies Stirnende, unsichtbare Schnittkante,
überstandsfreie Umbuganordnung usw. besonders bemerkbar, weil ein sol
ches Bauteil sich im unmittelbaren Sichtbereich der Fahrzeuginsassen
befindet und häufig benutzt wird.
Das Verfahren zum Herstellen des erfindungsgemäßen Baukörpers sieht
die Verwendung eines zu einer Kunststoff-Spritzgießmaschine gehörenden
Formwerkzeugs mit zwei Werkzeughälften vor, zwischen denen die Dekor
materialbahn einklemmbar ist, einer Werkzeughälfte mit einem Formhohl
raum, der an zumindest einer stirnseitigen Begrenzungswand eine hinter
schnittene Nut aufweist und einer Werkzeughälfte mit einem in den Form
hohlraum bereichsweise eintauchenden Ansatz, wobei zwischen die Werkzeug
hälften die Dekormaterialbahn eingelegt und nach dem Schließen des
Werkzeugs mit plastifiziertem Kunststoffmaterial hinterspritzt wird,
wobei die Dekormaterialbahn gegen die Wandung des Formhohlraums ein
schließlich der darin ausgebildeten Nut gezwungen wird und daß nach
dem Verfestigen des Kunststoffmaterials die Dekormaterialbahn zumindest
an einem Stirnende des Kunststoffkörpers parallel zur Körperunterseite
vom Stirnende beabstandet beschnitten wird. Das Verfahren ist einfach
und kostengünstig durchführbar und bietet den Vorteil einer maschinellen
Umbugherstellung ohne daß ein separater Arbeitsschritt zum Aufbringen
eines Klebers oder zum Umbiegen der Dekormaterialbahn um die Kanten
des Kunststoffkörpers herum notwendig ist. Der Umbug wird durch die
in einer der Werkzeughälften vorgesehenen hinterschnittenen Nut prak
tisch selbsttätig in Verbindung mit dem Spritzdruck gebildet und erfor
dert keine zusätzlichen Maßnahmen. Der zwischen den Werkzeughälften
eingespannte Überstand der Dekormaterialbahn kann umbugseitig vor der
Entnahme des Fertigteils aus dem Werkzeug abgetrennt werden, wenn im
Werkzeug ein entsprechend gegenläufig geführtes Trennelement, wie
Schneidmesser od. dgl. angeordnet ist. Natürlich ist es auch denkbar,
den Beschnitt nach dem Entformen des Fertigteils durchzuführen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeich
nung näher erläutert, und es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht eines Baukörpers,
Fig. 2 einen Schnitt, folgend der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 ein geöffnetes Formwerkzeug,
Fig. 4 ein geschlossenes Formwerkzeug und
Fig. 5 eine Einzelheit X nach Fig. 2 im vergrößerten Maßstab.
Bei dem dargestellten Baukörper handelt es sich um einen nach Art einer
Jalousie ausgebildeten Schiebedeckel 1, welcher als Kunststoff-Spritz
gußteil 2 mit einer hinterspritzten Dekormaterialbahn 3 ausgebildet
ist. Das Kunststoff-Spritzgußteil 2 besteht hier aus einer Vielzahl
von quer zur Schieberichtung des Schiebedeckels 1 verlaufenden Rip
pen 4, die mit geringem Abstand in paralleler Anordnung zueinander
verlaufen. Durch die Rippen 4 erhält der Schiebedeckel 1 seinen jalousie
artigen Charakter. Natürlich kann die Dekormaterialbahn anstelle der
Rippen 4 flächig hinterspritzt sein, um ein starres Formteil zu bilden.
Der Schiebedeckel 1 ist an den Längsseiten mit üblichen Führungsleisten 5
und an der Oberfläche mit einer Betätigungshandhabe in Form einer Griff
leiste oder, wie dargestellt, Griffmulde 6 ausgebildet. Wesentlich
bei dem neuen Baukörper bzw. Schiebedeckel 1 ist die Gestaltung des
vorderen Kantenbereichs desselben, bei dem vorgesehen ist, daß die
Dekormaterialbahn 3 diesen mit einem Umbug 7 umgreift und um den gesam
ten Umbugbereich hinterspritzt ist. In Fig. 5 ist der Umbug 7 besonders
deutlich dargestellt und es ist ersichtlich, daß der Umbug 7 das freie
Stirnende 8 des Kunststoff-Spritzgußteils 2 um 180° umgreift. Dabei
sitzt der Endabschnitt 9 des Umbugs 7, der parallel zur Oberfläche
und Unterfläche des Schiebedeckels 1 verläuft, in einer Hohlkehle 10,
die im Übergangsbereich vom Stirnende 8 zur Schiebedeckelunterseite
ausgebildet ist. Der gestrichelt dargestellte Überstand 11 der Dekor
materialbahn 3 wird durch einen Schnitt abgetrennt, derart, daß eine
mit der Unterseite des Schiebedeckels plan verlaufende Schnittkante 18
entsteht, die klar ersichtlich vom Schiebedeckelstirnende beabstandet
ist.
Das Beispiel zum Herstellen eines Schiebedeckels 1 mit einem Umbug 7
kann in einem Werkzeug realisiert werden, bei dem eine Werkzeughälfte 12
mit einem Formhohlraum 13, der an einer stirnseitigen Begrenzungswand
eine hinterschnittene Nut 20 (entsprechend der Hohlkehle 10) aufweist
und einer Werkzeughälfte 14 mit einem in den Formhohlraum bereichsweise
eintauchenden Ansatz 15, dessen Kopffläche eine Vielzahl von sich mit
Rillen 16 abwechselnden Rippen 17 aufweist. Die Dekormaterialbahn 3
wird bei geöffnetem Werkzeug (Fig. 3) eingelegt. Beim Schließen des
Werkzeugs wird die Dekormaterialbahn rahmenartig zwischen den Werkzeug
hälften eingespannt. Durch Einspritzen des plastifizierten Kunststoff
materials in die verbleibende Formkavität wird diese ausgefüllt und
die Dekormaterialbahn 3 gegen die Wandungen des Formhohlraums 13 ge
zwungen, so daß diese sich der Form der Griffmulde 6 und insbesondere
der Form der hinterschnittenen Nut, welche zur Bildung der Hohlkehle 10
vorgesehen ist, anpaßt.
Nach dem Verfestigen des Kunststoffmaterials kann der Beschnitt der
Dekormaterialbahn 3 vorgenommen werden, wobei die Bildung der Schnitt
kante 18 im Werkzeug erfolgen kann, mittels eines im Werkzeug gegen
läufig verschiebbar gelagerten Trennelements 19.
Claims (4)
1. Baukörper, wie Abdeck-, Verkleidungselement od. dgl., insbesondere
für den Innenraumbereich von Fahrzeugen, welcher als Kunststoff-
Spritzteil (2) mit einer hinterspritzten Dekormaterialbahn (3)
an der Oberfläche ausgebildet ist, die mit zumindest einem Ende
das damit korrespondierende Stirnende (8) des Kunststoff-Spritzguß
teils (2) abdeckt und eine Schnittkante (18) aufweist, dadurch gekenn
zeichnet, daß das zumindest eine hinterspritzte Ende der Dekormate
rialbahn (3) als das damit korrespondierende Stirnende (8) des Kunst
stoff-Spritzgußteils (2) umgreifender Umbug (7) und mit einer Schnitt
kante (18) ausgebildet ist, die von diesem Stirnende beabstandet
ist und plan mit der Unterseite des Baukörpers abschließt.
2. Baukörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kunststoff-
Spritzgußteil (2) am umbugseitigen Stirnende (8) im Übergangsbereich
zur Baukörperunterseite eine den freien Endbereich (9) der Dekor
materialbahn (3) aufnehmende Hohlkehle (10) aufweist.
3. Baukörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
selbe als Schiebedeckel (1) nach Art einer Jalousie ausgebildet
ist.
4. Verfahren zum Herstellen eines Baukörpers nach den Ansprüchen 1 bis 3
unter Verwendung eines zu einer Kunststoff-Spritzgießmaschine gehören
den Formwerkzeugs mit zwei Werkzeughälften (12, 14), zwischen denen
die Dekormaterialbahn (3) einklemmbar ist, einer Werkzeughälfte (12)
mit einem Formhohlraum (13), der an zumindest einer stirnseitigen
Begrenzungswand eine hinterschnittene Nut (20) aufweist und einer
Werkzeughälfte (14) mit einem in den Formhohlraum (13) bereichsweise
eintauchenden Ansatz (15), wobei zwischen die Werkzeughälften (12,
14) die Dekormaterialbahn (3) eingelegt und nach dem Schließen des
Werkzeugs mit plastifiziertem Kunststoffmaterial hinterspritzt wird,
wobei die Dekormaterialbahn (3) gegen die Wandung des Formhohlraums
(13) einschließlich der darin ausgebildeten Nut (20) gezwungen wird
und daß nach dem Verfestigen des Kunststoffmaterials die Dekormate
rialbahn (3) zumindest an einem Stirnende (8) des Kunststoffkörpers
(2) parallel zur Körperunterseite vom Stirnende beabstandet beschnit
ten wird.
Priority Applications (4)
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